H3R3T1K
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2011
Beiträge: 188
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Zwei Fragen zu TRIM. Ist TRIM das selbe wie access time logging? Ich verwende 14.04, wo TRIM ja automatisch aktiviert wird, wenn eine SSD erkannt wird. Muss ich bei einer verschlüsselten / oder /home trotzdem noch Anpassungen machen? Edit: Ich habe das Wiki gelesen. Ich bitte um Antworten statt nur Wiki-link. Danke.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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H3R3T1K schrieb: Zwei Fragen zu TRIM. Ist TRIM das selbe wie access time logging?
Den Wiki-Artikel hast du wirklich gelesen? Die Access-time (Zugriffszeit) gibt an, wann zuletzt auf etwas zugegriffen wurde. TRIM hingegen ist ein für Flashspeicher vorgesehener Befehl um Blöcke, ohne diese überschreiben zu müssen, als „verfügbar“ zu kennzeichnen.
Ich verwende 14.04, wo TRIM ja automatisch aktiviert wird, wenn eine SSD erkannt wird. Muss ich bei einer verschlüsselten / oder /home trotzdem noch Anpassungen machen?
Vermutlich ja. Aus Sicherheitsgründen wird auf LUKS-verschlüsselten Systemen die discard-Option nicht automatisch aktiviert, wenn du also trotzdem TRIM nutzen willst musst du entsprechend die discard-Option in der /etc/fstab und möglicherweise noch in der /etc/lvm/lvm.conf aktivieren. Wenn man allerdings lediglich das /home-Verzeichnis verschlüsselt so geschieht dies, wenn ich mich nicht täusche, via encFS. Ob und wie TRIM hier verwendet werden kann - keine Ahnung.
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H3R3T1K
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2011
Beiträge: 188
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Ich habe / komplett verschlüsselt. Ist folgendes nötig, wenn TRIM bereits aktiv ist: "Remove the access time logging on the file system. Without the “noatime” flag on your file system every read will cause a write, because the file system will update the access time. This is bad for the life-time of your SSD, since it supports a limited number of writes and this is causing significantly more writes. Edit the “fstab” to add the “noatime” flag: sudo gedit /etc/fstab Now change “errors=remount-ro” to “noatime,errors=remount-ro”. Save the file and reboot."
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Kätzchen
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2011
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Wohnort: Technische Republik
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H3R3T1K schrieb: sudo gedit /etc/fstab
Grafische Programme niemals mit Sudo öffnen!
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7651
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noatime kannst du machen. Braucht praktisch kein Programm. Hat mit TRIM sonst nichts zu tun. discard in fstab würde ich nicht machen, lieber per fstrim. Ist genausogut und geht bei Löschaktionen nicht auf die Performanz. Es reicht auch völlig, einmal die Woche oder einmal im Monat zu trimmen, wenn man die SSD nicht komplett volllaufen läßt. In der lvm.conf braucht man es auch nicht bzw. dort betrifft es nur wenn man lvremove/lvresize o.ä. macht. Da man bei diesen Befehlen auch Fehler machen kann und ggf. die Möglichkeit haben will sowas rückgängig zu machen, ist TRIM da eher hinderlich. Bei verschlüsselter Root-Partition muss das Initramfs schon den Container mit --allow-discards aufmachen. Dazu ist das discard Flag in der /etc/crypttab einzutragen und anschließend das Initramfs zu aktualisieren. ( sudo update-initramfs -c -k all o.ä. ) Ob das dann aktiv ist kann man mit dmsetup table schauen. Dort sollte bei den crypt Sachen die sich auf SSD befinden dann "allow_discards" am Zeilenende stehen. luksSSD1: 0 125034496 crypt aes-xts-plain64 0000 0 9:0 4096 1 allow_discards Hier steht das auch nochmal: http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM#TRIM-mit-Festplattenverschluesselung Und hier wie man das dann verifiziert daß es auch tatsächlich getrimmt wird: http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM/Testen
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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H3R3T1K schrieb: Ist folgendes nötig, wenn TRIM bereits aktiv ist: […]
Nötig ist es nicht, TRIM funktioniert unabhängig von atime, noatime oder relatime. Allerdings sollte man, um Schreibzugriffe zu minimieren, die Option relatime oder noatime setzen. Wenn man noatime verwendet muss man allerdings damit rechnen, dass einzelne Programme unter Umständen nicht mehr funktionieren, daher würde ich zu relatime raten.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
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Wohnort: Berlin
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H3R3T1K schrieb: Without the “noatime” flag on your file system every read will cause a write, because the file system will update the access time.
Die Aussage trifft so nicht auf Ubuntu zu, weil dieses seit Jahren standardmäßig relatime verwendet, welches ein Kompromiss zwischen atime und noatime ist. noatime schadet aber auch nicht. ☺
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Akeshihiro
Anmeldungsdatum: 29. April 2010
Beiträge: 63
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V for Vortex schrieb: H3R3T1K schrieb: Without the “noatime” flag on your file system every read will cause a write, because the file system will update the access time.
Die Aussage trifft so nicht auf Ubuntu zu, weil dieses seit Jahren standardmäßig relatime verwendet, welches ein Kompromiss zwischen atime und noatime ist. noatime schadet aber auch nicht. ☺
Sehr interessant, nur wie kommst du darauf? mount sagt mir bei keinem Laufwerk, dass die Option relatime gesetzt wär und auch Tests mit cat , less , usw. haben Veränderungen der Zugriffszeit verursacht. Also mein Ubuntu macht das offensichtlich nicht, erst wenn ich die Option relatime in der fstab eintrage, dann läufts wie es soll.
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7651
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Akeshihiro schrieb: mount sagt mir bei keinem Laufwerk, dass die Option relatime gesetzt wär
In der mount manpage steht es. """relatime [...] Since Linux 2.6.30, the kernel defaults to the behavior provided by this option""". Hat nichts speziell mit Ubuntu zu tun. Kann natürlich auch vom Dateisystem abhängen. Ansonsten wäre die Manpage fehlerhaft. Ich nutze seit eh und je noatime, von daher... hab ichs nie ausprobiert. 😉
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Akeshihiro
Anmeldungsdatum: 29. April 2010
Beiträge: 63
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Das hab ich auch gelesen, darum hab ich mir da auch nicht groß nen Kopp drum gemacht, erst als die Frage jetzt aufkam. Aber wie gesagt, auf jedem meiner Systeme wird beim Lesen die Zugriffszeit geändert. Entweder bin ich zu blöd das zu checken (was durchaus sein kann), oder aber da ist was faul. Mit explizit gesetztem relatime funktionierts, sonst nicht ...
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7651
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Ich kann das jetzt nicht testen, aber zumindest in fs/namespace.c::do_mount() ist die Flagparserei genau so, daß relatime der Default ist es sei denn es ist noatime oder atime explizit verlangt. Evtl. steht es in /proc/mounts genauer drin. Mal ein Dateisystem angelegt und ohne Optionen gemountet: cd /dev/shm
truncate -s 1G foobar
mkfs.ext4 foobar
mount -o loop foobar /mnt/tmp Ausgabe von mount, scheinbar ohne Optionen: /dev/shm/foobar on /mnt/tmp type ext4 (rw) Ausgabe von /proc/mounts, wie es der Kernel selbst sieht (und das zählt letztendlich): /dev/loop0 /mnt/tmp ext4 rw,relatime,data=ordered 0 0 relatime ist hier also ganz von alleine mit dabei.
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Akeshihiro
Anmeldungsdatum: 29. April 2010
Beiträge: 63
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Ok, danke, dann speicher ich das mal so ab. Wieder was dazu gelernt. Dann lags wohl an dem einen Tag Differenz ...
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
Beiträge: 12085
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Hier noch ein paar Links zum Thema (alle in 🇬🇧):
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