Was sind eigentlich die vorteile von Gnome3 gegenüber Gnome2/flashback? Ich finde Gnome2 ist wesentlich besser anpassbar und man findet alles schneller.
Gnome2/flashback oder Gnome3?
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Ehemalige
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Ist die Frage objektiv oder subjektiv gemeint? Also schauen wir mal objektiv:
Das wars eigentlich auch schon, aber viel mehr Argumente braucht man bei dem Thema eigentlich nicht. Aber vielleicht meinst du gar nicht GNOME 3 sondern eher GNOME Shell? Das ist dann eher subjektives Empfinden. Ich persönlich finde zum Beispiel die Super -Taste drücken und einen Programmnamen eintippen, schon nach ein paar Buchstaben ist die richtige Anwendung ausgewählt und mit ⏎ gestartet, viel schneller als mit der Maus in einem Menü rumzuklicken. Dafür hat man sich früher immer irgenwelche Spezial-Launcher wie Gnome-Do und co installiert. Aber das ist subjektiv und das muss jeder für sich beantworten. Wenn du willst, dann kannst du GNOME Classic verwenden, dann sieht alles so aus wie von GNOME 2 gewohnt, basiert aber auf einer modernen technischen Grundlage, wird also aktiv entwickelt.
Hast du dir schonmal http://extensions.gnome.org angeschaut? Da findest du eine unglaubliche Menge an Möglichkeiten, wie die GNOME Shell angepasst werden kann. Die Aussage, dass GNOME 2 besser anpassbar ist unterschreibe ich deshalb so nicht. Das war vielleicht am Anfang mal so, als es noch nicht so viele Erweiterungen gab, inzwischen sieht es deutlich besser aus. Aber insgesamt bleibt festzuhalten: deine Frage ist sehr subjektiv und wird von jedem anders beantwortet werden. Deshalb wäre die Frage geeignet einen kleinen Glaubenskrieg vom Zaun zu brechen und ich hoffe dass das nicht deine Intention war. Die helfen nämlich niemandem weiter. Jeder hat andere Bedürfnisse und Anforderungen an eine Desktopumgebung. Setze dich mit dem Möglichkeiten auseinander, schau dir verschiedene Umgebungen an und wähle dann eine für dich geeignete aus. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ich bin auch nicht mit allen Entscheidungen von GNOME zufrieden und will dir nicht einreden, dass das für dich das Richtige ist, aber es gibt ja zum Glück noch andere Desktops. Wer also mit GNOME nicht glücklich wird, der findet sich vielleicht bei KDE, LXDE, Unity oder Xfce ein neues Zuhause. Also: versuche dich nicht von anderen überreden zu lassen, sondern bilde dir deine eigene Meinung und treffe basierend darauf deine ganz persönliche Entscheidung. ☺ ~jug |
(Themenstarter)
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Danke für die Antwort! Aber was ist den der Unteschied zwischen Gnome3 und Gnome Shell? Was ist denn der nachteil einer Oberfläche die nicht "aktiv gepflegt wird"? |
Ehemalige
Anmeldungsdatum: Beiträge: 12335 Wohnort: Berlin |
Nun, die Gnome Shell ist ein Teil von GNOME 3. GNOME ist das große Ganze. Da gibt es zum Beispiel das Toolkit (in diesem Fall GTK+) mit dem praktisch alle GNOME-Anwendungen geschrieben werden, wenn ein Button angezeigt werden soll, oder eine Menüleiste oder auf Dateien zugegriffen wird … all das macht das Toolkit für den Entwickler. Und sämtliche Programme die mit GNOME zusammen installiert werden.
All das ist GNOME. Aber auch zum Beispiel der Fenstermanager Metacity und die GNOME Shell gehören zu GNOME. Unter GNOME2 gab es noch ein GNOME Panel – die Leisten am Bildschirmrand wo das Menü drin ist und die Anwendungen ihre Benachrichtigungen anzeigen … das wurde mit GNOME 3 durch die GNOME Shell ersetzt. Den Wiki-Artikel solltest du dir vielleicht mal anschauen. Die GNOME Shell lässt sich wie gesagt mit ein paar Erweiterungen so umgestalten, dass sie sich fast wie das alte GNOME Panel verhält. Diese Erweiterungen sind auch schon vorinstalliert und im Anmeldebildschirm muss man nur GNOME Classic auswählen …
Hmm. Was ist der Nachteil, wenn du den Inhalt deines Kühlschrankes nicht mehr aktiv pflegst? Jede Software hat kleinere oder größere Fehler. Eine Software die aktiv gepflegt wird, die hat eine Chance, dass diese Fehler irgendwann mal beseitigt werden. Eine Software, die nicht mehr gepflegt wird, nun, da interessiert sich auch niemand mehr für die Fehler. Sie wird nicht weiter entwickelt und rottet langsam vor sich hin. Früher oder später wird jemand einen Fehler entdecken, der sich als Sicherheitslücke herausstellt. Vielleicht wird diese Lücke in einer aktuellen Version der Software gefunden und behoben, dummerweise steckte die selbe Codezeile auch schon früher unentdeckt in älteren Versionen der Software. Diese alten Versionen werden aber nicht mehr gepflegt und die Sicherheitslücke bleibt drin. Das ist genau wie beim Ende des Supports für Windows XP. Man macht eine neue Version, teilt den Kunden mit, dass sie jetzt langsam mal umsteigen müssen und irgendwann beendet man den Support für die alte Software. Edit: Ich sollte vielleicht noch auf MATE hinweisen, da wird von einigen Entwicklern versucht GNOME 2 irgendwie am Leben zu halten. Ob das viel Erfolg hat weiß ich nicht. Es bleibt dabei: du hast die ziemlich freie Wahl der Desktopumgebung. ~jug |
(Themenstarter)
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Danke ! Ich schaue mir mal MATE auf der Virtualbox an. Soll ich den Thread jetzt auf gelöst stellen? |
Ehemalige
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Dafür werden in jeder Version neue Fehler eingebaut. Eine Software, die am Ende des Entwicklungszyklus angelangt ist, hat meistens weniger Bugs als aktiv gepflegte Software. |
Ehemalige
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Ähm, nein. Natürlich werden gelegentlich auch mal Bugs eingebaut. Software wird immer noch von Menschen geschrieben und Menschen machen Fehler. Es gibt keine Software, die frei von Bugs ist. Aber jeder Entwickler arbeitet daran Bugs zu beseitigen und die Software zu verbessern. Fehler einzubauen steht da nicht in der Arbeitsanweisung. Selbst wenn wir annehmen, dass die neu eingebauten Fehler sich mit den beseitigten Fehlern die Waage halten, dann bleibt die Zahl der Fehler bestenfalls gleich. Von daher will mir nicht in den Kopf, wie du darauf kommst, dass eine Software weniger Fehler hat, nur weil sie nicht mehr gepflegt wird. Die Zahl der Fehler bleibt absolut gleich, die Zahl der bekannten Fehler wird jedoch immer größer, ohne Entwickler, die sich darum kümmern diese zu beseitigen. ~jug |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 318 |
Ich hatte geschrieben: SW Ende des Entwicklungszyklus. Am Ende des Entwicklungszyklus werden meistens keine großen Umbauten mehr vorgenommen, so dass mehr Zeit für die Beseitigung von Fehlern bleibt. Am Anfang des Entwicklungszyklus ändert sich oft sehr viel, was zu vielen Fehlern führt. In der Mitte hält sich nach meiner Erfahrung die Anzahl behobener Fehler die Waage mit der Anzahl neu eingebauter Fehler. Ich benutze auch Gnome 3, aber in Gnome 2.32 hatte ich weniger Bugs festgestellt als in Gnome 3.10. |
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Hallo zusammen, bei dieser Diskussion ist vielleicht noch anzumerken, dass auch GNOME Flashback nichts mehr mit GNOME 2.x zu tun hat! Es wurde auch schon auf gtk+3 portiert und liegt aktuell in Version 3.8.x vor. Daher gibt es aktuell auch keine Wahl zwischen GNOME 2.x oder GNOME 3.x, sondern nur zwischen:
Die einzige Komponente aus der GNOME 2.x Zeit, welche GNOME Flashback unter Ubuntu 14.04 noch nutzt, ist der Fenstermanager Metacity, welcher aber ab Ubuntu 14.10 aber auch auf Version 3.12 aktualisiert wird. Daher kann man sagen, dass GNOME Flashback zwar nicht tot ist, aber nur noch sehr stiefmütterlich gepflegt wird. Gruß Justin Time |
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: Beiträge: 116 |
jug schrieb:
Ich habe schon so gut wie alle Desktopumgebungen durch. Mate war mir nur in diesem Bezug noch nicht so aufgefallen. |