Moin
Da hast Du Dir aber ein paar schöne Ziele gesetzt. Und ich kann Dir zusichern, dass das mit Deiner Hardware garantiert zu lösen ist... und zwar relativ einfach und problemlos. Ich habe genau das gleiche umgesetzt. Und das funktioniert super. Aber, relativ einfach und problemlos heisst nicht, dass Du das mal eben auf die schnelle zwischen zweitem Frühstück und Mittagspause lösen kannst. Ich kann Dir jetzt hier gerne ein paar Ratschläge geben, wie Du das Ziel (nach meiner Einschätzung) strukturiert und planmäßig erreichst. Und dafür brauchst Du als erstes einen Fahrplan, mit Start und Ziel. Erfahre User machen das vermutlich nach Belieben, aber wer erst noch Erfahrungen sammeln muss, sollte sich an einen Fahrplan halten. Und dessen wichtigste Haupt-Stationen sind:
1. Strukturelle Überlegungen
2. Konzeptionelle Entscheidungen
3. Einrichten einer Strukur
4. Anlegen der Benutzer-Accounts sowie benötigter Gruppen auf dem Server
5. Anlegen der Samba-User
6. Customizing des Samba-Servers und der Freigaben
7. Customizing der Clients
1. Strukturelle Überlegungen
Das bedeutet, Du musst Dir Gedanken darüber machen, wie Deine Datenplatte strukturiert werden soll. Natürlich kann man auch die Datenplatte als ganzes freigeben, aber ich halte das für überhaupt nicht gut. Aus folgenden Gründen: Es gibt auf einer Server-Datenplatte immer unterschiedlich zu bewertende Bereiche... und zwar mindestens 3.
1.1
Zum ersten der Admin-Bereich. Das ist ein Plattenbereich, auf dem die User üblicherweise nichts verloren haben und der allein für administrative Tätigkeiten reserviert ist. Zum Beispiel für ein Download-Dir, in dem Deb-Packages runtergeladen werden und vielleicht von dort installiert werden. Oder ein Backup-Dir, in dem cronjobs temporär Backups erzeugen, die dann irgendwie weiter verarbeitet werden. Oder ein Log-Verzeichnis, in dem Deine eigenen Scripts (z.B. Backups) vielleicht Protokolleinträge über Ihre Jobs schreiben. Das gehört meines Erachtens alles auf eine Datenplatte, um die Systempartition möglichst wenig zu kompromittieren, aber eben ausserhalb der öffentlichen oder den Benutzer zugänglichen Bereichen.
1.2 Als zweites der "öffentliche" Bereich. Das ist ein für alle User offener Datenbereich, in dem jeder Lesen und Schreiben kann. Das wird beispielsweise zum Austausch von Dateien verwendet... was auch immer... jeder darf alles.
1.3 Als drittes und letztes die privaten Bereiche. Jeder User hat das uneingeschränkte Recht dazu, Dateien so speichern zu können, das kein anderer Netz-User Zugriff auf diese Daten hat. Für mich gilt da auch nicht der Leitsatz eines misstrauischen Kontrollfreaks "Bei uns gibts keine Geheimnisse". In diesen Dir's hat niemand anderes, ausser der User selber, etwas verloren. In diesem privaten und vor "öffentlichen" Zugriff geschützten Bereich liegen z.B. die User-Home-Dirs oder auch die Profil-Dateien eines EMail-Clients.
Ich habe also bei mir zuallererst auf der Server-Datenplatte die entsprechenden (anfangs leeren) Mountpoints mit mkdir eingerichtet, so wie ich das benötige. Und so sieht das so aus:
/
etc
bin
var
media
HD_1
DatenAlle
MultiMedia
Home
Thomas
Klaus
Friederich
Otto
Julius
Mail
Thomas
Klaus
Friederich
Otto
Julius
Backups
Download
HD_2
Als nächstes sind diese leeren MountPoints mit den echten Plattenverzeichnissen zu verknüpfen. Das wird in der /etc/fstab des Servers gemacht. Ich habe an meinem Server ebenfalls zwei (externe) Platten angeschlossen, die jeweils mit Ihrer UUID eindeutig identifiziert werden. Ach so, ganz nebenbei und bevor das vergessen wird: ich empfehle Dir unbedingt, die Datenplatte auch mit ext4 zu formatieren. Damit ist dann garantiert, dass auch das gesamte Berechtigungskonzept vernünftig greift.
Das sind die Einträge in der fstab, mit der die Platten erst mal grundsätzlich "eingehängt" werden.
UUID="63485e55" /media/HD_1 ext4 defaults,noatime
UUID="26D0FE32" /media/HD_2 ntfs-3g defaults,noatime
Die UUIDs kannst du mit sudo blkid in der Console herausfinden. Wie Du siehst, habe ich auch 2 Platten, eine primäre ext4-Datenplatte und eine sekundäre ntfs-Backup-Platte. Warum ntfs? Weil ich keine Lust hatte, 2 TB umzukopieren.... und als Nur-Backup funktioniert es allemal ausreichend gut. User-Rechte brauche ich dort jedenfalls nicht... die ist eh nicht öffentlich.
Die fstab wird dann um folgende Einträge erweitert:
/media/HD_1/Mail /media/Mail cifs bind
/media/HD_1/Home /media/Home cifs bind
/media/HD_1/DatenAlle /media/DatenAlle cifs bind
/media/HD_1/MultiMedia /media/MultiMedia cifs bind
Damit werden die physischen Verzeichnisse mit einem logischen Zugriffspunkt verbunden. Nach einem sudo mount -a müsstest Du jetzt in den einzelnen Mountpoints nun schon Inhalte sehen können. Sofern da überhaupt schon Daten gespeichert waren. Wenn nicht, musst Du einfach ein paar Testdateien erzeugen und schauen, ob das alles korrekt und kollisionsfrei ist.
2. Konzeptionelle Entscheidungen
Das bedeutet, Du musst festlegen, welche User welche Rechte auf dem Server und der DatenPlatte haben sollen.
So... genug fürs erste... wenn Du soweit bis, gucken wir weiter... ☺
Viel Spass und HTH
Thomas