Sh4kal schrieb:
Linux ist nicht immer als Windowsersatz geeignet. Leute, die kein Interesse haben, sich mit ihrem PC irgendwie zu beschäftigen und für die das System "einfach funktionieren soll", sind hier einfach falsch.
Das ist/wäre aber dann eine Beschränkung, die durch die Support-Community (künstlich) auferlegt ist bzw. würde - gerade im Hinblick auf Ubuntu. Die Alltags-Bedienung von Ubuntu oder Windows ist bei nüchterner Betrachtung zunächst mal gleich leicht bzw. schwierig.
Stellt sich also die Frage, was diesen Laien erwartet, wenn er nun ein nicht alltägliches Problem zu lösen hat. Und das hängt ebenso nüchtern betrachtet nicht von Linux und Windows ab, sondern von der Community, die den Laien dann unterstützt oder auch nicht. Und was die Community gegenüber dem Laien zu leisten im Stande ist, beschränkt sie IMO schlicht einfach nur selbst.
Sh4kal schrieb:
Es ist nunmal eine Tatsache dass einige Leute gekonnt Hilfestellungen ignorieren und die Schuld auf andere bzw. auf das OS schieben.
Das bestreitet IMO in dem Thread niemand auch der TE nicht, nur hat IMO diese von Dir beschriebene Gruppe mit der Situation, die der TE beschreibt nichts zu tun.
Es ist doch noch ein Unterschied zwischen dem Ignoranten und denjenigen, die einfach aufgrund ihres geringen Kenntnisstandes an der Lektüre von Wiki-Artikeln scheitern oder den Überblick verlieren und dann eben nicht zu den gewohnten Ergebnissen kommen.
Der Ton in der Open-Source-Gemeinschaft ist meiner Ansicht nicht zu rau, dafür aber ehrlich.
Ehrlich ist IMO nicht mit unhöflich zu verwechseln. Wenn man - wie vom TE eingangs beschrieben - dafür kritisiert wird, dass man nicht versteht oder nicht richtig folgen kann, dann ist das zunächst mal eher unhöflich als ehrlich.
Und bei allem Respekt vor Supportern. Supporter machen Ihre Arbeit freiwillig. Das gilt es zu würdigen und zu honorieren, ja, aber d.h. eben auch sie werden zu nichts gezwungen und tun das häufig wahrscheinlich auch, weil es ihnen irgend etwas gibt. Deshalb, sollte man die Arbeit dankend entgegennehmen, darf aber trotzdem höflichen Umgang auch als Hilfesuchender voraussetzen und erwarten.
jug schrieb:
Dazu kommt dann noch ein gewisser Anspruch nicht nur ein Problem zu lösen, sondern im Idealfall dem Fragesteller auch etwas beizubringen, damit er sich in Zukunft besser selber helfen kann (»give a man a fish and you feed him for a day; teach a man to fish and you feed him for a lifetime«).
Dieser Anspruch ist IMO - bei allem Respekt - halt gegenüber Laien schon sehr hoch, sofern wir über Problemlösung und nicht das Erledigen von Alltags-Aufgaben mittels IT reden.
Der Vergleich mit dem Fischen trifft nämlich nur auf die täglich Praxis zu. Also ich kann von einem technischen Laien verlangen und erwarten und ihm beibringen anstatt Outlook unter Windows, Thunderbird unter Linux zu verwenden. Das ist für absolute Computer-Laien, die schon glücklich sind diese scheinbar banalen Tagesaufgaben alleine erledigen zu können, genug Herausforderung. Aber sie werden aufgrund des Zwanges der regelmäßigen Wiederholung nicht daran scheitern. Vielleicht braucht es nur etwas länger als beim Durchschnitt.
IMO ist es aber Utopie zu glauben, dass gleiches auch für das Lösen eines IT-Problems gilt. Denn was dem Laien hier gegenüber demjenigen der das Fischen zur täglichen Ernährung lernt fehlt, ist der Zwang zur regelmäßigen Wiederholung - was ja im Prinzip auch gut so ist. Denn wäre es anders, wäre schon die Nutzung des betreffenden Systems für Laien nicht geeignet.
Außerdem bezweifle ich, dass hier Links stets unter der Prämisse gepostet werden, dem Endanwender damit etwas gutes zu tun. Primär erspart es dem Supporter das an die Hand nehmen des Fragestellers und dient daher auch dem Selbstzweck des Supporters - was durchaus legitim ist.
Gruß,
Martin