hilkoo
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
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Liebes Forum, meine Kenntnisse sind schon etwas verstaubt, weil ich nach dem Studium vor 10 Jahren einfach keine Zeit mehr hatte. Das nur zum Hintergrund. In meinem Büro wollen wir jetzt vom Windows 2000 Server *hust* weg und ich möchte einen kleinen Server mit Ubuntu einrichten.
Der Server dient "nur" als Fileserver (samba) und es wird eine proprietäre Datenbank (wohl auf java-Basis?) installiert. Die Datenbank verwaltet die Bürokorrespondenz, Kundenadressen und Buchführung. Außerdem soll noch ein kleines bash-Skript als cronjob laufen, das nachts die Daten auf eine usb-Platte schaufelt. Mehr nicht.
Der Server wird von maximal sechs Windows-Clients angesprochen. Wie gesagt, meine Bastelkenntnisse sind faktisch nicht mehr vorhanden, so dass ich gerne einen mehr und weniger fertigen PC kaufen möchte. Ich möchte dann nur noch die meist schlechten eingebauten Festplatten gegen zwei 24/7-Platten fürs Raid austauschen. Mehr eigentlich nicht. Meine Frage ist nun, welcher Rechner diesen Anforderungen genügt. Am liebsten würde ich eine lüfterlose CPU (Intel Quad Core J1900) nehmen. Reicht diese CPU? Welche Konfiguration bzw. welchen fertigen Rechner könnt ihr vorschlagen? Stromsparend soll er sein. Besten Dank
Hilko
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Am liebsten würde ich eine lüfterlose CPU (Intel Quad Core J1900)
Das ist ein Bay Trail, würde ich nicht machen. Moderne CPUs skalieren ziehen nur dann Strom, wenn Leistung angefordert wird. Warum "lüfterlos"? "Server" stehen meist in dunklen kühlen Ecken, wo sie keiner sieht und hört. Aktive Lüftung sollte da kein Problem sein. Wichtig ist, daß die Abwärme der Festplatten abgeführt wird. Was du brauchst kann ich schlecht beurteilen. 6 Leute hört sich nicht dramatisch an, aber eine schlecht portierte javabasierende Serverapplikation, die Singlecore benötigt ... ? Könntest du ja mal in einer VM testen. Samba läuft bei uns auf dem Rechner einer Sachbearbeiterin, Datensicherung inkrementell in der Mittagspause. (20 Rechner) Ich habe ein paar Linux Rechner und verteile das Ausfallrisiko. Kritische Dienste laufen in VM. Ein NAS wäre für dich schön bei nur 6 Rechnern. Blöd wegen dem DB Server, schade.
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hilkoo
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
Beiträge: 13
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Lüfterlos fand ich nur praktisch, weil mein Problem oftmals war, dass der Lüfter verdreckte und dann seinen Dienst aufgab. Ich will zwar keine uptime-Rekorde aufstellen, aber ich will den Rechner nicht ständig beobachten. Alternative wäre noch ein vorhandener Netbook mit Atom-Prozessor 450 (war mal ein Fehlkauf) oder halt ein günstiger HP Micro G7 N54L Server (AMD Turion II Neo, 2,2GHz, 4GB RAM)
Ich weiss aber auch nicht, wie viel die java-db an cpu/Ram frisst. Glücklich bin ich mit der db auch nicht, lässt sich aber nicht ändern.
Gruß
Hilko
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Lüfterlos fand ich nur praktisch, weil mein Problem oftmals war, dass der Lüfter verdreckte
Das Problem habe ich noch nie gehabt, weil ich meine Rechner sauber halte. Wäre schlecht bei einem Server, wenn der ausfällt. 😈 Kauf dir eine Druckluftdose. Der CPU Quirl ist nicht das Problem bei einem ordentlichem Kühlklotz und Lüftersteuerung per PWM.
Ich weiss aber auch nicht, wie viel die java-db an cpu/Ram frisst.
Probier es einfach aus, Lubuntu in einer VM mit Virtualbox. Den Befehl "top" kennst du ja -CPU/RAM.
Netbook mit Atom-Prozessor 450 (war mal ein Fehlkauf)
Geht mir genauso, habe ein paar von diesen Dingern fürs Büro gekauft 👿 . Das Ding ist ein SingleCore.
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MPW
Anmeldungsdatum: 4. Januar 2009
Beiträge: 3729
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hilkoo schrieb: Lüfterlos fand ich nur praktisch, weil mein Problem oftmals war, dass der Lüfter verdreckte und dann seinen Dienst aufgab. Ich will zwar keine uptime-Rekorde aufstellen, aber ich will den Rechner nicht ständig beobachten.
Lüfterlos ist ein Heimtrend. Bei Bürogeräten würde ich darauf nicht setzen. Wie oben schon angesprochen, sollten insbesondere die Platten gekühlt werden.
Alternative wäre noch ein vorhandener Netbook mit Atom-Prozessor 450 (war mal ein Fehlkauf) oder halt ein günstiger HP Micro G7 N54L Server (AMD Turion II Neo, 2,2GHz, 4GB RAM)
Einen Atom kann du für eine Java-Server-Anwendung vergessen. Da verlierst du wahrscheinlich im Monat mehr Wartezeit in Form von Gehaltskosten als ein richtiger Rechner kostet 😀. Außerdem kannst du an ein Netbook kein Raidsystem anschließen. Die Idee kannst du mal gleich verwerfen. Nimm ja keine USB-Platten.
Ich weiss aber auch nicht, wie viel die java-db an cpu/Ram frisst. Glücklich bin ich mit der db auch nicht, lässt sich aber nicht ändern.
RAM ist nie ein Problem, wenn man zu wenig hat, baut man für 30 € einen Riegel mehr ein und gut ist. Kritischer ist die Singlethread-Performance. Daher würde ich einen leistungsstarken, sparsamen Intel (i5-4xxx/i7-4xxx) nehmen. Ich kenne jetzt die finanzielle Lage des Unternehmens nicht, aber bei einer Arbeitsgruppe von 6 Leuten kann ich mir nicht vorstellen, dass es jetzt auf 100 € mehr oder weniger ankommt. Stell es lieber so zusammen, dass es flüssig läuft, sonst kriegst du von den Kollegen gleich Sticheleien gegen Linux und so. Bei den Benchmarks wie gesagt auf die Singlethread-Performance achten. Deine proprietäre DB-Anwendung wird höchst wahrscheinlich nicht von einem 8 oder 12 Kerner profitieren können. Evtl. könntest du ein Btrfs-Raid aufsetzen und für Root würde ich eine SSD nehmen. Wie viele Terrabyte brauchst du eigentlich so grob? Bzgl. Fileserver: Ich kehre Samba immer mehr den Rücken, weil es keine Revisionssicherung gibt. Ich finde DMS (Dokumenten Management Systeme) da interessanter, die auch dokumentieren, wann wer was geändert hat. Oder z.B. Sparkleshare, dass ein Git-Backend verwendet. Aber das wäre vllt. zu viel Veränderung auf einmal. Grüße
MPW
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hilkoo
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
Beiträge: 13
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jo, wie gesagt, das mit der db ist noch ein Unsicherheitsfaktor. Java halt. Das mit den Anschaffungskosten ist eben dann weniger problematisch, wenn die Kollegen sehen, dass das mit linux auch läuft. Bis jetzt soll ich mit vorhandenem Material oder mit wenig Geld erstmal loslegen. Optimale Bedingungen also 😉 Die Dokumente, die die Korrespondenz mit den Kunden betreffen, werden auch von der Datenbank verwaltet.
Samba ist nur für den Austausch von sonstigen Files (Bilder, etc.) erforderlich. 1 TB reicht bei uns erstmal eine Weile.
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MPW
Anmeldungsdatum: 4. Januar 2009
Beiträge: 3729
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Warum kaufst du nicht eine zweite Platte und experimentierst erstmal mit dem alten Windows 2000 Rechner?
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hilkoo
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
Beiträge: 13
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mit dem Finger-weg-Server? das wäre hier nicht durchsetzbar.... Die Stimmungslage ist hier wie folgt zu beschreiben:
System muss laufen - egal wie. Linux ist was für Studentenfummler. Damit ich jetzt aber aufhöre zu jammern, gibt man mir eine Chance, weil die db ohnehin gerade auf linux portiert wurde. Wenn ich scheiter, soll es jedenfalls kein Geld gekostet haben.... Wenn es - wider erwarten - doch gut und vielleicht sogar besser läuft, dann sehen wir mal weiter...
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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System muss laufen - egal wie. Linux ist was für Studentenfummler.
Der Linux Desktop -Frontend- ist relativ neu, als Backend wird Linux schon sehr lange professionell eingesetzt. Das bringen viele Leute durcheinander. Bei Windows klappt das mit den Rechten immer noch nicht perfekt. Man denke an Vista. Das System muß laufen, aber es darf nichts kosten? 😲 Ist bei uns in der Firma aber ähnlich, muß ich zugeben. Laß dich da bloß nicht in die Enge treiben, bau' was vernünftiges auf. VM, mind. Raid1 (wegen der Verfügbarkeit), NAS - trennen des Risikos.
mit dem Finger-weg-Server? das wäre hier nicht durchsetzbar....
VM
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hoerianer
Anmeldungsdatum: 14. August 2012
Beiträge: 3146
Wohnort: Bodensee badische Seite ;-)
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Ich würde ein Synology NAS einsetzen, ggf eine zweite zum Backup.
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hilkoo
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
Beiträge: 13
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und wie bekomme ich meine Datenbank da 'drauf? 😉
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hoerianer
Anmeldungsdatum: 14. August 2012
Beiträge: 3146
Wohnort: Bodensee badische Seite ;-)
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hilkoo schrieb: und wie bekomme ich meine Datenbank da 'drauf? 😉
Was für eine DB ist es denn? Da war was von Java geschrieben, das wird dann wohl auf einem Filesystem abgelegt 😉 By the way läuft z.B. eine mySQL DB auf der Synology - neben anderen Datenbanken, also ich spreche jetzt von richtigen Datenbanken.
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MPW
Anmeldungsdatum: 4. Januar 2009
Beiträge: 3729
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Von Synology und anderen ARM-Nas würde ich die Finger lassen. Ich kenne jetzt deine spezielle Datenbanksoftware nicht, aber ich habe bei uns für etwa 20 Leute das DMS Alfresco aufgesetzt. Das läuft mit Tomcat, also Java. Selbst die Maintainer sagen schon, dass es signifikante Performanceunterschiede auf derselben Hardware zwischen 32 und 64bit JVM gibt. Von ARM würde ich da gleich die Finger lassen. Java hat große Stärken, aber Performance gehört nicht dazu. Javaanwendungen brauchen Leistung. Und die JVM läuft nach wie vor am schnellsten auf 64bit Intel/AMD. Niemand wird zufrieden sein, wenn du nur 1-200 € ausgibst, und es dann solala läuft. Also zwar ohne Fehler aber mit mieser Performance.
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hilkoo
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. November 2014
Beiträge: 13
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Ich habe heute Nachmittag mal ubuntu installiert und ein samba-public-Verzeichnis freigegeben. Die read/write performance ist besser als auf der windows-Kiste. Ich hoffe mal, dass die java-db auch so geht. Auf die db habe ich, wie gesagt, keinen Einfluss.
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hoerianer
Anmeldungsdatum: 14. August 2012
Beiträge: 3146
Wohnort: Bodensee badische Seite ;-)
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hilkoo schrieb: Auf die db habe ich, wie gesagt, keinen Einfluss.
Die DB ist doch "nur" ein File - kein Dienst an sich oder?
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