Heazog
Anmeldungsdatum: 16. Dezember 2014
Beiträge: 3
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Hallo, Ich weiß dass man durch googeln ähnliche Beiträge findet, jedoch unterscheiden sich die Antworten ernorm. Daher BITTE ich mit Begrüunden (und Quelle) zu antworten. Darf ich auf einem Gerät Ubuntu installieren, verändern (eigene Programme raufgeben, Boot-Logo ändern, Eigene Desktobumgebung raufgeben,..) und dieses Gerät dann verkaufen? Muss ich irgendwo erwähen dass das Grundsystem Ubuntu ist? Oder darf ich das dann nicht mehr? Warum ich Ubuntu verwenden möchte:
1. Weil alles sehr gut dokumentiert ist. (Es gibt für alles mögliche Tutorials und das sehr umfangreiche Wiki)
2. Weil mir die Paketverwaltung und ein paar Kleinigkeiten sehr gefallen. Oder würdet ihr mir eine andere Distribution mehr Empfehlen? GNU? FreeBSD?
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11181
Wohnort: München
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Heazog schrieb: Hallo, Ich weiß dass man durch googeln ähnliche Beiträge findet, jedoch unterscheiden sich die Antworten ernorm. Daher BITTE ich mit Begrüunden (und Quelle) zu antworten.
Die einzige wirklich relevante Quelle ist die Intellectual Property Policy von Canonical: http://www.ubuntu.com/legal/terms-and-policies/intellectual-property-policy Und dass ist doch eigentlich sehr eindeutig formuliert...
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Heazog
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Dezember 2014
Beiträge: 3
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Danke für die schnelle Antwort.
Any redistribution of modified versions of Ubuntu must be approved, certified or provided by Canonical if you are going to associate it with the Trademarks. Otherwise you must remove and replace the Trademarks and will need to recompile the source code to create your own binaries. This does not affect your rights under any open source licence applicable to any of the components of Ubuntu.
Da mein englisch nicht recht gut ist frage ich noch einmal nach..
Ich müsste also wo ein Markenname wie "Ubuntu" steht, die Marke löschen/ersetzen und die datein neu kompilieren?
Genügt es nicht auch wenn ich das Bootlogo ändere und die Benutzeroberfläche so anpasse dass man nirgends mehr einen Bezug zu einer Marke sieht? (obwohl die noch überall im ganzen System stehen) Der PC soll dann nur über einen Touchscreen bedienbar sein. Mit meiner eigenen Benutzeroberfläche wird es dann gar nicht möglich sein eine Datei zu öffnen in der eine Marke erwähnt wird.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11181
Wohnort: München
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Im Zweifelsfall würde ich bei Canonical nachfragen (Punkt 7 auf der verlinkten Seite). Ich sehe da zwei Dinge, die man beachten muss, wenn man Ubuntu(-Pakete) in einem Produkt nutzt:
die Lizenz der einzelnen Pakete, d.h. du bist z.B. dazu verpflichtet dem Käufer deines Produktes Zugang zum Quelltext der unter der GPL lizenzierten Bestandteile der eingesetzten Software zu geben. die Markenrechte von Ubuntu - ich verstehe den Text so, dass man es nur *buntu nennen darf, wenn man das System unverändert vertreibt oder sich eine (ggf. kostenpflichtige) Genehmigung von Canonical einholt, wenn man eine modifizierte Version als *buntu vertreiben möchte. Wenn man das nicht macht, muss man wohl alle Pakete selbst neu bauen und dabei alles entfernen bzw. ersetzen, was die Markenrechte von Ubuntu berührt. Der Aufwand Sicherheitsupdates für das eigene Produkt anzubieten steigt damit natürlich erheblich.
Debian macht es einem im Vergleich zu Ubuntu z.B. wesentlich leichter ein angepasstes System zu vertreiben (ein Vorteil, den Ubuntu selbst nutzt): https://www.debian.org/doc/manuals/debian-faq/ch-redistrib.en.html
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Heazog
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Dezember 2014
Beiträge: 3
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Ok, vielen Dank! Dann werde ich mir wohl einmal Debian genauer ansehen.. ☺
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djcj
Anmeldungsdatum: 28. August 2013
Beiträge: 240
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Linux Mint wird meines Wissens auch kommerziell vertrieben und ich glaube nicht, dass das ein offizielles *buntu ist.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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Bei LinuxMint wurden auch alle markenrechtlich relevanten Teile (Name, Grafiken, Logos) entfernt bzw. ersetzt.
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djcj
Anmeldungsdatum: 28. August 2013
Beiträge: 240
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glasenisback schrieb: Bei LinuxMint wurden auch alle markenrechtlich relevanten Teile (Name, Grafiken, Logos) entfernt bzw. ersetzt.
Stimmt. Ging mir aber eigentlich auch mehr um den Punkt hier: seahawk1986 schrieb: Wenn man das nicht macht, muss man wohl alle Pakete selbst neu bauen und dabei alles entfernen bzw. ersetzen, was die Markenrechte von Ubuntu berührt. Der Aufwand Sicherheitsupdates für das eigene Produkt anzubieten steigt damit natürlich erheblich.
Die Mint-eigenen Pakete sowie die vorkonfigurierten Distributionen enthalten keinerlei Ubuntu- oder Canonical-Logos und auf den ersten Blick auch so gut wie keine Hinweise, dass es sich überhaupt um Ubuntu handelt. Dennoch wird als Hauptpaketquelle die einer offiziellen Ubuntu-Distro verwendet, im Moment Ubuntu 14.04 für Mint 17.1. Sicherheitsupdates kommen also direkt von Canonical und das Mint-Team muss sich lediglich auf die mint*-Pakete sowie Cinnamon und MATE konzentrieren. Aber ich muss seahawk1986 zustimmen, im Zweifel ist es sicherer auf Debian zu setzen, auch weil dort die non-free Paketquelle standardmäßig deaktiviert ist.
Oder man nimmt eine Distro die auf http://www.gnu.org/distros/free-distros gelistet ist. Ich sehe dort zB Trisquel, basierend auf Ubuntu und gNewSense, basierend auf Debian. Ich denke mal, bei einer von RMS abgesegneten Distro sollte es rechtlich keine Probleme geben.
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TheDarkRose
Anmeldungsdatum: 28. Juli 2010
Beiträge: 3459
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Geht es um ein Einzelstück oder um eine Kleinserie? Frag doch einfach direkt bei Canonical nach und beschreib dein Produkt ganz genau. Also aus meiner Sicht hätte ich bei sowas schon gerne "Proudly running on Ubuntu" oder so stehen, wenn ich sowas verkaufe ;D
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
Beiträge: 6244
Wohnort: Berlin
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Ich habe gerade mal unter einem beinahe frisch installierten Lubuntu ein dpkg -l |grep -v buntu >> buntu.txt
dpkg -l |grep buntu > buntu.txt
gemacht, mir also die installierten Pakete dahingehend angeschaut, ob im Paketnamen ein *buntu vorkommt. Dabei wurden mir ca. 970 Pakete mit buntu im Namen angezeigt und ca 400 ohne. Nach der zitierten Passage müssten also 970 Pakete neu kompiliert werden, um den Namen zu entfernen.
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rklm
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2011
Beiträge: 12834
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lionlizard schrieb: Ich habe gerade mal unter einem beinahe frisch installierten Lubuntu ein dpkg -l |grep -v buntu >> buntu.txt
dpkg -l |grep buntu > buntu.txt
gemacht, mir also die installierten Pakete dahingehend angeschaut, ob im Paketnamen ein *buntu vorkommt.
Der Test hat Treffer auch in der Version und nicht nur dem Namen: $ dpkg -l |grep buntu | head -4
ii accountsservice 0.6.35-0ubuntu7.1 amd64 query and manipulate user account information
ii acidrip 0.14-0.2ubuntu7 all ripping and encoding DVD tool using mplayer and mencoder
ii acpid 1:2.0.21-1ubuntu2 amd64 Advanced Configuration and Power Interface event daemon
ii adduser 3.113+nmu3ubuntu3 all add and remove users and groups
Dabei wurden mir ca. 970 Pakete mit buntu im Namen angezeigt und ca 400 ohne. Nach der zitierten Passage müssten also 970 Pakete neu kompiliert werden, um den Namen zu entfernen.
Auf einem nicht ganz so frischen Xubuntu 14.04 mit einem Test nur auf die Paketnamen: $ dpkg -l | awk 'NR>5 && $2 ~ /buntu/ {c+=1} END {print c}'
22
$ dpkg -l | awk 'NR>5 && $2 !~ /buntu/ {c+=1} END {print c}'
2145 Das sind die Pakete mit "buntu" im Namen: $ dpkg -l | awk 'NR>5 && $2 ~ /buntu/ {print $2}'
gsettings-ubuntu-schemas
plymouth-theme-ubuntu-text
plymouth-theme-xubuntu-logo
plymouth-theme-xubuntu-text
python-ubuntu-sso-client
ttf-ubuntu-font-family
ubuntu-drivers-common
ubuntu-extras-keyring
ubuntu-keyring
ubuntu-minimal
ubuntu-release-upgrader-core
ubuntu-release-upgrader-gtk
ubuntu-restricted-addons
ubuntu-sso-client
ubuntu-standard
ubuntu-system-service
xubuntu-artwork
xubuntu-default-settings
xubuntu-desktop
xubuntu-docs
xubuntu-icon-theme
xubuntu-wallpapers
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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djcj schrieb: Die Mint-eigenen Pakete sowie die vorkonfigurierten Distributionen enthalten keinerlei Ubuntu- oder Canonical-Logos und auf den ersten Blick auch so gut wie keine Hinweise, dass es sich überhaupt um Ubuntu handelt. Dennoch wird als Hauptpaketquelle die einer offiziellen Ubuntu-Distro verwendet, im Moment Ubuntu 14.04 für Mint 17.1. Sicherheitsupdates kommen also direkt von Canonical und das Mint-Team muss sich lediglich auf die mint*-Pakete sowie Cinnamon und MATE konzentrieren.
Eben. Deshalb sieht Canonical LinuxMint auch als nicht ganz unkritisch. Würden die Mint-Entwickler komplett ihre eigenen Pakete aus den Quellcode-Paketen von Ubuntu bauen und deren Support übernehmen, wäre es gar kein Thema. Ubuntu macht ja im Grunde das gleiche mit den Debian-Paketen.
Aber ich muss seahawk1986 zustimmen, im Zweifel ist es sicherer auf Debian zu setzen, auch weil dort die non-free Paketquelle standardmäßig deaktiviert ist.
Oder man nimmt eine Distro die auf http://www.gnu.org/distros/free-distros gelistet ist. Ich sehe dort zB Trisquel, basierend auf Ubuntu und gNewSense, basierend auf Debian. Ich denke mal, bei einer von RMS abgesegneten Distro sollte es rechtlich keine Probleme geben.
Ja und nein. Bei Debian und Trisquel musst du genauso deren Trademark Policies beachten: https://www.debian.org/trademark
http://trisquel.info/en/wiki/trademark-guidelines (Link scheint im Moment defekt zu sein)
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