multiwan
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
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Hallo, ich versuche mit dem networkmanager eine gebündelte Verbindung zu erstellen (eth0, et1).
Die Verbindung lässt sich zwar erstellen und erscheint auch in der ifconfig Ausgabe aber mit 0b RX und 0b TX,
im Fenster des networkmanager (wo zb. die gefundenen WLAN Netzwerke und Verbindungen aufgelistet werden)
ist "bond0" leider nicht zu sehen. Funktioniert das über den nm überhaupt ordentlich oder sollte man das lieber sofort über die interfaces Datei
manuell machen ? Oder: Wie aktiviert man die über networkmanager erstellte Verbindung ? Mit freundlichen Grüßen
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chilidude
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2010
Beiträge: 867
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multiwan schrieb:
Oder: Wie aktiviert man die über networkmanager erstellte Verbindung ?
Wie es beim NM geht weiss ich nicht aber von der Kommandozeile vermutlich mit folgenden Kommandos: ifup <interface>
ifdown <interface>
ip link set up dev <interface>
ip link set down dev <interface>
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multiwan
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
Beiträge: 35
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Danke für Deine Antwort, mir ist jedoch wohl ein grober Denkfehler unterlaufen ☺
Gehe ich richtig in der Annahme das beim NIC bonding immer beide Verbindungen auf ein gateway führen und die Technik sich
daher garnicht dafür eignet zwei Internetverbindungen über zwei gateways zu bündeln ?
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chilidude
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2010
Beiträge: 867
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Keine Ahnung, bisher hatte ich noch nicht das Bedürfnis das zu tun. Zumal eine 100/1000 Mbit-Karte schneller ist als der Provider liefern kann. Guck mal hier, gibt sogar schon einen Eintrag: http://wiki.ubuntuusers.de/Netzwerkkarten_b%C3%BCndeln
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botmeister
Anmeldungsdatum: 19. April 2009
Beiträge: 91
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chilidude schrieb: Keine Ahnung, bisher hatte ich noch nicht das Bedürfnis das zu tun. Zumal eine 100/1000 Mbit-Karte schneller ist als der Provider liefern kann.
Bonding hat ja nichts mit dem Provider zu tun. Die Anwendung hat multiwan ja gar nicht geschrieben. Ob es dann sinnvoll ist, kann man mit den Infos meiner Meinung nach nicht sagen. (Nicht böse interpretieren bitte ☺ ) Ein Multiwan (dem Username nach zu urteilen) für mehrere Internetverbindungen ist aber noch etwas anderes! Ob es sinnvoll ist? Meine Erfahrungen (aus der Arbeit): Ein Bonding auf der Ebene zur Lastverteilung macht im Heimnetzwerk (zu wenig Rechner) idR. wenig Sinn, da sich jeder Rechner nur eine MAC pro IP merkt ebenso wie schlauere Switches. Umgehen kann man das mit entsprechenden Switches (Stichwort 802.1ad oder Dynamic Link Aggregation), die aber normalerweise nicht im Heimkontext benutzt werden weil eben nicht notwendig und verhältnismäßig teuer. Es macht ohne 802.1ad-fähigen-Switch nur Sinn, wenn man einen Server mit vielen Clients im gleichen Netzwerk (sprich alle in einem LAN) hat. Wenn du Pech hast und einen Heimrouter als Switch verwendest, könnte der Dir sogar einen Strich durch die Rechnung machen, weil er ARP-Anfragen selbst beantwortet (möglich wärs zumindest). Im Heimnetzwerk empfiehlt sich für mehr Bandbreite idR. eine Gigabit-Karte + Switch anstatt mehrere 100MBit-Karten. Und das jemand im normalen Heimbetrieb dauerhaft den Gigabit ausnutzt halte ich nicht für normal (um einen HD-Stream zu gucken reichen normalerweise 10-20MBit locker). Für echte Lastverteilung nimmt man dann eben einen entsprechenden Switch oder macht Multipathing auf IP-Ebene (beides aber nicht im Heimkontext normal). chilidude schrieb: Guck mal hier, gibt sogar schon einen Eintrag: http://wiki.ubuntuusers.de/Netzwerkkarten_b%C3%BCndeln
Ist ein wenig überfrachtet dafür auf Deutsch. Ich bin damals besser mit https://help.ubuntu.com/community/UbuntuBonding dem offiziellem Guide zurecht gekommen.
Bonding sollte auch über den Netzwerkmanager möglich sein. Das kommt aber auf die verwendete Oberfläche an. Die Gnome-integrierte kann das ganz gut. Aber wenn Du (multiwan) das über den NM nutzen möchtest, musst Du das Interface auch über den NM erstellen. Sprich: entweder /etc/network/interfaces[.d/wieauchimmer] oder Netzwerkmanager aber nicht beides. Und dann würde ich auch der Klarheit halber alle entsprechenden Schnittstellen darüber einstellen. So, genug geschrieben. Grüße Michael
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chilidude
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2010
Beiträge: 867
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botmeister schrieb: Bonding hat ja nichts mit dem Provider zu tun.
Der Threadersteller schrieb: zwei Internetverbindungen über zwei gateways zu bündeln
jeder Rechner nur eine MAC pro IP merkt
Aber selbstverständlich kann ich über einen Alias einem physischen Gerät mehrere IP-Adressen zuweisen. Ausserdem spielt das keine Rolle, schliesslich benötigt man zwei Geräte.
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botmeister
Anmeldungsdatum: 19. April 2009
Beiträge: 91
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chilidude schrieb: botmeister schrieb: Bonding hat ja nichts mit dem Provider zu tun.
Der Threadersteller schrieb: zwei Internetverbindungen über zwei gateways zu bündeln
Sorry, Du hast recht - es hat doch etwas mit dem Provider zu tun. Das habe ich irgendwie überlesen (wobei es mir in deinem Beitrag irgendwie bekannt vorkam).
jeder Rechner nur eine MAC pro IP merkt
Aber selbstverständlich kann ich über einen Alias einem physischen Gerät mehrere IP-Adressen zuweisen. Ausserdem spielt das keine Rolle, schliesslich benötigt man zwei Geräte.
Nein. Bei IP-MAC-Tabelle können mehrere IPs auf die selbe MAC zeigen - das passiert auch spätestens, wenn man ein Paket ins Internet sendet, weil jedes Paket das nach außen geht, dann im Ethernet-Header die MAC-Adresse eines Routers (next-hop, welcher Router auch immer das sein mag) enthält. Anders herum geht es aber nicht einfach so, mehrere MAC-Addressen pro IP sind normalerweise nicht vorgesehen. Aber um zurück zu kommen: Denkfehler? Ja. Bonding ist darauf ausgelegt mehr Kapazität und/oder Ausfallsicherheit auf Ethernet-Ebene zu schaffen. Was Du (multiwan) aber brauchst, ist Multiwan (IP-Ebene) 😊 . Unter der Annahme du hast zwei Router (weil "zwei Gateways"): Für Multiwan müssen die beiden Router auf der lokalen Seite im selben Subnetz sein, dann reicht auch ein LAN-Kabel am Rechner und damit eine Netzwerkkarte. Bei zwei Fritz-Boxen wäre das der Fall, wenn eine über 192.168.178.1 und die zweite über 192.168.178.2 von deinem Rechner erreichbar ist (gibt's noch ein paar Einstellungen zu machen damit es nicht kracht). Für bessere/präzisere Infos brauchen wir aber mehr über deine Netzwerk-Konfiguration. Solltest du mit zwei Schnittstellen direkt an Modems hängen, kannst Du mehr oder weniger folgende Anleitung durchführen: http://chris.olstrom.com/howto/setup-dual-wan/ Im Prinzip könntest Du auch die Anleitung auf die Fritzbox-Situation anpassen. Evtl. macht sich bei mehreren Rechnern ein entsprechender Router besser, da man dann den ganzen Schmodder nicht auf jeder Kiste einstellen muss. Geht aber auch in Marke Eigenbau. Grüße, Michael P.S. Meine Aussage, dass Sie im selben Subnetz sein müssen ist auch nicht 100%ig richtig, es geht auch anders. Aber ich kann in diesem Beitrag nun mal nicht sämtliche Konfigurationen durch gehen.
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multiwan
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
Beiträge: 35
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Ich danke Euch für die ganzen Antworten. Denkfehler? Ja. Bonding ist darauf ausgelegt mehr Kapazität und/oder Ausfallsicherheit auf Ethernet-Ebene zu schaffen. Was Du (multiwan) aber brauchst, ist Multiwan (IP-Ebene) 😊
Deshalb konnte das ja nichts werden, egal ob mit networkmanager oder manuell aber das ist mir leider erst am Freitag klar geworden ☺.
Da 1000mbit/s im Netzwerk erstmal reichen ☺ muss ich mich also noch nicht mit NIC bonding befassen, zumal auch die irgendwo hingeschrieben
werden wollen, die HDD kommt jetzt schon ins stottern bei ca. 30Mb/s. Zur zeit läuft ein "PC" mit drei Netzwerkkarten und openwrt, damit funktioniert multiwan im download eigentlich schon völlig ausreichend, schneller Seitenaufbau
und bei Verwendung eines downloadmanager addierte Geschwindigkeiten, so konnte ich über drei Leitungen zusammen schon 300mbit/s down erreichen ☺ und
das mit völlig unterschiedlichen Techniken gleichzeitig (Kabel, VDSL, LTE). Allerdings ist der download nur eine Spielerei, eigentlich wäre der upload
wichtig (2 x 10mbit/s) da bin ich noch kein Stück weiter obwohl man auf speedtest.net sieht das es theoretisch geht. Sogar wenn man z.B. einen upload auf mediencenter.t-online und einen auf google drive zusammen laufen lässt wird immer nur eine Leitung genutzt, mal die
eine, mal die andere, aber nicht gleichzeitig was ich in dem Fall nicht verstehe da zu verschiedenen Adressen verbunden wird. Also funktioniert es nicht
mal wenn die zu übertragene Datei geteilt und an zwei verschiedene Stellen geschickt wird, mehr geht ja nicht. Nun versuche ich wenigstens eine schnelle
upload Verbindung zu meinem server im Rechenzentrum aufzubauen. Die Idee für eine Notlösung ist: In diesem Fall läuft ubuntu auf dem Rechner mit 2 Karten und ist darüber durch zwei router mit dem Internet verbunden
Die zu übertragende Datei wird in zwei Hälften geteilt und über zwei scp/ssh Verbindungen (port xxxxx und yyyyy) zum server übertragen und dort wieder
vereint. Es fragt sich nur erstens wie viel Zeit dafür drauf geht und zweitens, viel wichtiger, wie man port xxxxx über if1/gw1 schickt aber port yyyyy
über if2/gw2. Das geht wohl mit recht einfachen Regeln aber die bisher von mir als Anhaltspunkt genutzten Anleitungen brachten keinen Erfolg und waren
unterschiedlich. Gibt es "einen richtigen" Weg dafür Pakete an die selbe IP Adresse nach port zu routen, daher z.B. alles auf port 12345 geht über
eth0 gw 192.168.0.1 und alles auf port 12346 (bzw ALLES andere) geht über eth1 gw 192.168.2.1 ?
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botmeister
Anmeldungsdatum: 19. April 2009
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Im ersten Fall mit dem OpenWRT-Router ist das scheinbar recht simpel und granular: http://wiki.openwrt.org/doc/uci/multiwan#outbound_traffic_rules. Im zweiten Fall wird es etwas komplexer. Man könnte hier mit iptables -t mangle <...> die Pakete entsprechend modifizieren. Dazu matcht man die Pakete und verändert dem entsprechend die MAC-Adresse und das Outgoing-Interface. Das ist aber mehr oder weniger geraten, da iptables nun mal wahnsinnig komplex sind und man im Prinzip alles mit machen kann. Habe ich noch nie gemacht. Ich vermute mal, dass das multiwan-Paket dabei auf OpenWRT nichts anderes macht, als entsprechende Regeln zu setzen. Der Grund, warum Du mit der OpenWRT-Lösung den Upload in die zwei "Clouds" nicht beschleunigen konntest, könnte eben eine Fehlkonfiguration sein. Funktionieren tut multiwan aber auf jeden Fall auch für den Upload (vor einiger Zeit mal am laufen gehabt, jetzt aber nicht mehr da die zweite Leitung nicht mehr ist). Es könnte auch sein, dass der Telekom-Server und der Google-Server vom Balancer aus immer über das gleiche Interface angesteuert wurden, weil der Balancer anhand von bestimmten Daten entscheidet, die für beide Verbindungen gleich sind, anstatt anhand der Last auf dem Interface. Es gibt scheinbar zwei integrierte Balancer, also vllt mal den anderen probieren. Viel Glück, Michael
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multiwan
(Themenstarter)
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Beiträge: 35
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Juhuuu jetzt funktioniert dank openWRT wenigstens die Notlösung. Am loadbalancer mode lag es nicht, mit "compatiblity" lief es nicht besser als sonst, wie immer, mit "performance".
Ich hatte schon mehrmals versucht Regeln im multiwan Menüpunkt(Luci) zu erstellen, mur war ich immer zu DUMM zu erkennen das die "all-all-all-all-performance" Regel völlig unnötig ist und zudem alle anderen Regeln unbenutzbar macht, die default route ein Stück darunter zeit ja eh auf "loadbalancer performance". Nun habe ich eine Regel für IP ZZZ.ZZZ.ZZZ.ZZZ / port XXXXX und eine für IP ZZZ.ZZZ.ZZZ.ZZZ / port YYYYY und es funktioniert ! 👍 upload test: 2 x 222MB = 444MB, 3:17min, daher 2,25Mb/s oder ca. 18mbit/s Da die Leitungen fast gleich schnell sind, 8sec Unterschied bei 222MB, geht das echt gut und ich werde mal weiter gehen. Das Ziel wäre ein Ordner in den eine Datei verschoben wird, ein script erkennt das etwas eingegangen ist und teilt die Datei in zwei Hälften die danach
automatisch über die zwei scp Verbindungen hochgeladen werden, vielleicht hat jemand eine Anregung zu solch einem script. Fazit ist jedenfalls: Im openwrt Luci Menü für multiwan kann man ganz einfach Regeln erstellen zum routing über bestimmte ports, ganz ohne Ahnung ☺
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multiwan
(Themenstarter)
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Beiträge: 35
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Ich werde das Thema als gelöst markieren da die eigentliche Fragestellung geklärt ist bzw. mein Denkfehler war. Den Rest versuche ich hier http://forum.ubuntuusers.de/topic/ssh-upload-script/ weiter zu verfolgen.
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lubux
Anmeldungsdatum: 21. November 2012
Beiträge: 13933
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multiwan schrieb: ... die Technik sich
daher garnicht dafür eignet zwei Internetverbindungen über zwei gateways zu bündeln ?
Mit pfSense geht das. Hier ein Beispiel: http://forum.kabelbw.de/viewtopic.php?f=4&p=242000&sid=0441ba56350306fbb479495a92525528#p242000
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multiwan
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
Beiträge: 35
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pfsense werde ich auch mal testen aber als externe Lösung gibt es ja schon openwrt. Das sieht jedenfalls sehr interessant aus, war immer der Meinung das pfsense eine sofware ist und kein ganzes Betriebssystem.
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multiwan
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
Beiträge: 35
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Also pfsense ist super, habe das mal live auf einem usb stick getestet und "multiwan" eingerichtet. Nun funktioniert der upload zu einer ip und zwei ports ohne extra Regeln, daher im Prinzip von jedem Rechner. Und der upload zu zwei cloud Diensten gleichzeitig geht auch. edit: sogar zwei Verbindungen zum mediencenter Jetzt muss ich es nur noch hinbekommen das die Einstellungen gesichert werden ohne auf eine HDD zu installieren.
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multiwan
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 1. Dezember 2014
Beiträge: 35
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Noch viel besser: Per webDAV zum t-online mediencenter über Nautilus verbinden dann hat man das als Ordner bzw "Laufwerk" im System.
Wenn man nun über den pfsense router zwei Dateien gleichzeitig verschickt werden beide Leitungen genutzt 👍 Übertragungsrate laut Stoppuhr: 464MB bei durchschnittlich 17,6mbit/s inklusive dem Start der Übertragung (ca 10sec) 👍
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