Ein Forumskollege und ich haben uns heute nachmittag über seinen betagten Mac Mini hergemacht, um das veraltete Mac-Betriebssystem durch ein Ubuntu zu ersetzen. Da man im Netz über solche Aktionen wenig findet, dachte ich mir, ein - wohlgemerkt telegrammartiger - Erfahrungsbericht kann auf den einen oder anderen Mac-Mini-Besitzer ermutigend wirken.
Gestützt haben wir uns u.a. natürlich auf den UU-Artikel über Apple Computer und auf einen weiteren Artikel, der direkt auf den Mac Mini eingeht. Im Endeffekt allerdings sind wir dann auf andere Art vorgegangen. Für mich war das Ganze Neuland insofern, als ich noch nie vor einem Mac gesessen habe - der Forumskollege wiederum war Linux-Neuling.
Die genauen Daten des Patienten zu notieren, habe ich leider versäumt - ich vermute mal, es war einer aus der 3. Generation -, aber die Grundlinien lauteten:
Core 2 (laut Auskunft des Forumskollegen bereits ein Intel-Prozessor)
1,83 GHz
2,5 GB Arbeitsspeicher
250 GB SSD
Ich hatte im Vorfeld ziemliche Muffen, weil ich auf ein System mit EFI gefaßt war und mit EFI praktisch keinerlei Erfahrungen habe. Mußte z.B. erst mal per Suche im Netz lernen, daß man dort gar nicht so einsteigen kann wie ins BIOS, um z.B. die Bootreihenfolge einzustellen... 😳
Erst mal die Versuche, zu denen wir in dem erwähnten Artikel Hinweise gefunden hatten - was allerdings nicht funktionierte:
Im Vorfeld hatte ich reFit/reFind heruntergeladen, das wir dann auch auf dem Mac installierten. So ganz schien das Ganze allerdings nicht zu funktionieren - den erwarteten Bootloader bekamen wir nach dem Neustart jedenfalls nicht zu Gesicht.
Der Versuch, die Mac-Partition zu verkleinern und eine neue Partition für Ubuntu anzulegen, endete in einem endlos vor sich hinlaufenden Mac Mini. Was mich sehr an hängengebliebene Windows-Systeme erinnerte. 🤣 Sodaß wir die Aktion irgendwann abbrachen. Die im Artikel geratene Option für FAT-kompatibles Dateisystem hatten wir ohnehin nicht wählen können.
Auch das Starten von einem USB-Speicher, auf den ich mit UNetbootin Xubuntu 14.04.2 gepackt hatte, funktionierte nicht.
Deshalb griffen wir dann auf eine DVD-ŔW zurück, die ich hier mit einem Ubuntu 14.04 liegen hatte.
Im gleichen Zuge faßte der Forumskollege dann den Entschluß, die Platte komplett plattzumachen. Das Mac-Betriebssystem (das Apple seit Jahren nicht mehr mit Aktualisierungen versorgte 🙄 ) brauchte er ohnehin nicht mehr. Ich hatte vorher Sorge gehabt, daß wir die Kiste nicht mehr zum Laufen kriegen würden, da ich nirgends im Netz Hinweise zu einem reinen Linux-Single-Boot auf einem Apple gefunden hatte. 😬 Und mangels Apple-Erfahrung war ich mir nicht sicher, ob wir den Rechner mit so einem radikalen Schritt nicht irreparabel hätten ramponieren können.
Zum Glück haben wir seinem Bauchgefühl nachgegeben: Der Installationsvorgang lief komplett ab, wie ich das von IBM-kompatiblen Rechnern gewohnt bin. Die Handhabung war vom Einschalten bis zum Neustart nach beendeter Installation bis ins Detail dieselbe.
Deshalb fällt dieser Erfahrungsbericht so kurz aus: es war schlicht alles normal. In diesem Sinne ein Tip an alle Besitzer ähnlicher Mac-Rechner, daß man es offenbar ohne Angst vor Katastrophen probieren kann. 👍
Sogar der STR-Bereitschaftszustand funktioniert 😲 . Das hab ich bei meinen eigenen Rechnern auch schon mal anders erlebt... ☺
Michael