Renate55 schrieb:
meine Aussage war ja, daß ohne sich in die Tiefen des Bootvorgangs einzuarbeiten es beim MBR Bios einfach nur funktioniert. CD rein, beim Installationsvorgang wird der Grub installiert und konfiguriert. Irgendwas mit der chainloader Geschichte wird den Windows Bootloader dann schon ansprechen. Egal ob ich das im einzelnen kapiere - wahrscheinlich tue ich es nicht. Es lief einfach.
Das passiert bei einer UEFI-Installation auch. Nur, dass Grub jetzt als Eintrag in das UEFI-Bootmenü wandert und dort dann parallel zu einem Windows-Eintrag existiert. Man kann dann noch festlegen welcher Eintrag standardmäßig gestartet werden soll (Per UEFI-Setup oder "efibootmgr"). Grub2 wird dabei so konfiguriert, dass auch Windows aufgenommen wird. Man kann also problemlos jedes installierte OS booten.
Das Windows startete sicher, ohne daß ich da im Bios oder auf irgendeiner Konsole weitere Befehle eintippen mußte. Das Linux startete zwar zunächst auch sicher, hat aber manchmal etwas gebockt.
Windows hat aber die Angewohnheit, dass es mit schöner Regelmäßigkeit Grub2 außer Kraft setzt. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als Ubuntu von CD zu booten und per "chroot"-Umgebung Grub2 wieder in den MBR zu installieren. Oder man machte sich die Mühe und integriert Grub2 in den Windows-Bootmanager, was aber ein ziemliches Gefrickel ist.
Die Situation vor einer nichts mehr startenden Kiste nun irgendwelche Befehle eintippen zu müssen, damit da irgendwas in die UEFI Partition oder sonstwohin geschrieben wird, so kompliziert und nervenaufreibend für den Anwender war es nicht. Zur Not noch das Wiki, copy and paste. D.h. auch ein Laie konnte da nicht so viel falsch machen. Für die UEFI Geschichte muß man sich einarbeiten.
Unter UEFI ist die Sache noch einfacher. Es gibt exakt drei Dinge die man wissen muss:
Es gibt eine EFI-Partition, auf welcher die Bootloader-Programme installiert werden. Die Partition ist im FAT-Format, die Loaderprogramme werden dabei nur auf die Partition kopiert.
Einträge im UEFI-Bootmenü werden über das Firmware-Setup (Reihenfolge) oder "efibootmgr" (Erweiterte Einstellungen, wie eigene Einträge) verwaltet.
Wer eine Firmware mit integrierter UEFI-Shell hat, kann die Bootloader direkt über diese Shell starten. Wenn die Firmware mal alle Einträge verlieren sollte (z.B. CMOS-Batterie defekt), kann man dadurch immer noch jedes System booten. Falls die Shell fehlt, lässt sich auch auf einen USB-Stick kopieren und von dort aus starten:
UEFI-Boot-Stick erstellen
Wer sein System komplett auf UEFI umgestellt hat, sollte sich mal Gummiboot anschauen. Der Loader ist gerade lächerlich einfach zu konfigurieren (Kein Vergleich zu Grub2) und funktioniert völlig problemlos:
http://www.rodsbooks.com/efi-bootloaders/gummiboot.html
Unter Ubuntu 14.10 und 15.04 reicht es gummiboot per Paketverwaltung zu installieren. Das Programm funktioniert "aus dem Stand". Für Ubuntu 14.04 gibt es kein Paket in den Quellen, aber man kann das Paket bzw. das Quellcode-Paket aus Ubuntu 14.10 oder 15.04 benutzen.