rklm schrieb:
MannMitHut schrieb:
wenn Du schon eine extra Datenpartition vorsiehst (was ich je nach Anwendungsfall für sinnvoll halte), ergibt sich auch kaum ein rechter Nutzen einer extra /home-Partition.
Der Vorteil einer vom Root-System getrennten Partition für /home ist, dass man dann einfacher eine Neuinstallation des Betriebssystems vornehmen kann, bei der die Benutzerdaten erhalten bleiben. Ich würde eher eine separate Partition für /home und Daten vorsehen, als /home im Root-Dateisystem zu lassen. Das hat m.E. mehr Nachteile: wenn /home volläuft, ist auch gleich das System mit betroffen, und Du verlierst die Optione der Neuinstallation (s.o.).
Wenn Du zwei separate Partitionen für Home und Daten vorsiehst, kann es sein, dass Du in einem Bereich an eine Grenze stößt, obwohl Du noch reichlich Platz in der anderen Partition hast. Das ist besonders ärgerlich, wenn man z.B. nur kurzfristig etwas mehr braucht.
Das mit dem Überlaufen ist ein wichtiges Argument (wenn man z.B. viele größere Downloads macht und nicht gleich alles wegsortiert). Ich bin allerdings (ohne wie gesagt diese Debatte wieder aufrollen zu wollen) etwas vorsichtig mit einer Empfehlung, eine /home-Partition nach einer Neuinstallation, womöglich gar mit einer neuen Systemversion, einfach weiter zu benutzen: Man sollte schon genau überprüfen, dass alle Programmeinstellungen, die für jeden Benutzer abgelegt sind, zu den neu instellierten Programmen auch passen und idealerweise Speicherleichen beseitigen. In der Praxis sollte es jedoch meist gut gehen.
Wenn Du eine Datenpartition haben willst, würde ich die übrigens nicht unterhalb von /media einhängen, weil dort normalerweise entfernbare Medien eingehängt werden.
Ich sehe verschidene Wege für eine Datenpartition, je nach Benutzungsszenario:
Die Partition einfach angelegt und formatiert haben und ansonsten gar nichts machen, also auch kein Eintrag in die /etc/fstab. Dann wird die Partition als Wechselmedium geführt und folglich z.B. in Nautilus unter "Geräte" angezeigt. Einfaches anklicken führt dann zu einem Einhängen unter /media/<Benutzername>/<Partition> – was für ein Wechselmedium ja auch sinnvoll ist.
Die Partition wird auf Systemebene über einen Eintrag in der /etc/fstab eingehängt. Es können und müssen ggf. Unterordner mit geeigneten Besitzer- oder Rechtezuweisungen angelegt werden, damit einzelne Nutzer lesend bzw. schreibend darin arbeiten können. (Zum Mountpunkt s.u.!)
Die Partition wird einem Benutzer (dem die ganze Partition gehören soll) unter einem geeigneten Unterordner fest eingehängt. Das kann gegenüber der ersten Variante besonders dann Sinn ergeben, wenn das System bzw. Programme automatisch auf die Inhalte darauf zugreifen (z.B. eine automatisierte Backup-Lösung), sodass die Parition immer verfügbar sein soll.
Permanente Mounts legt man normalerweise unter /mnt.
Interessanterweise ist diese offensichtlich weit verbreitete Ansicht nicht richtig: /mnt ist für ein temporäres Einhängen von Partitionen gedacht (vgl. auch Verzeichnisstruktur (Abschnitt „mnt“)), also für die Systemadministration als einen Ort, wo einem sonst nichts reinfunken sollte. Daraus folgt die Frage, wo man auf Systemebene fest einzuhängende Partitionen eigentlich mounten soll – und verblüffenderweise findet sich dazu nichts. Daraus folgt, dass man frei ist, man wird sich damit aber natürlich von den ganzen mit einer bestimmten Funktion versehenen Verzeichnissen unter / fernhalten. Daraus wiederum folgt, dass nichts übrig bleibt, als ein eigenes Verzeichnis unter / anzulegen, etwa /drives und darin Mountpunkte anzulegen. Es mag auf den ersten Blick gewagt anmuten, direkt unter / eigene Verzeichnisse zu erstellen, aber eigentlich spricht nichts dagegen. Ich habe es jedenfalls schon so gelöst, und wir fahren gut damit.
(Sorry, wenn ich angeregt durch den Vorpost ein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen bin.)
Grüße!