ingo2
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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tomtomtom schrieb: Das "System" braucht kein MIR. Und kein Wayland. Und keinen X. Und KDE, GNOME, Xfce, LXDE, Mate und wie sie nicht alle heißen brauchen auch kein MIR.
Ich gehe da mal gleich ganz pragmatisch vor bei der Abgrenzung zwischen System und Dektop: für mich ist alles, was systemd benutzt, tief im System verankert. Systend ist ein init-System und dient dazu alle Hardware zu initialisieren. Und da haben Dektop-Komponenten nicht rein zu pfuschen! GNOME hat aber schon den Anfang gemacht, z.B. mit ihrem NetworkManager grrr.. Moderiert von Cruiz: Die Beiträge wurden von diesem Thema getrennt, da es nichts mehr mit Ubuntu und seiner Entwicklung zu tun hat.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
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ingo2 schrieb: für mich ist alles, was systemd benutzt, tief im System verankert. Systend ist ein init-System und dient dazu alle Hardware zu initialisieren.
Systemd ist ein System-Daemon (daher auch der Name) und eben nicht nur ein Init-System. Es verwaltet, abgesehen vom Kernel, alles an laufender Software und bietet auch Schnittstellen an, um Einstellungen des Systems grafisch vornehmen zu können (in Kombination mit einer Desktopumgebung bzw. entsprechenden Programmen). roal schrieb: Und in diesen Ebenen, die durchgeschaltet werden müssen ist sowas wie X oder MIR doch sicherlich eine sehr Hardwarenahe Ebene. Und somit eine Ebene, die beim Startprozess sehr früh gestartet wird (früh gestartet → "tief" → am Anfang → wie Sie es gerne nennen möchten).
Die Schlussfolgerung ist falsch: Etwas hardwarenahes muss keineswegs am Anfang oder während des Bootprozesses gestartet werden, zumal die grafische Oberfläche eines der letzten Dinge ist, die automatisch vom System gestartet werden.
Wollen Sie damit sagen, dass es für NVidia/ATI/IntelGrafik egal ist ob X, Wayland oder MIR verwendet wird?
Im Prinzip: Ja. Die relevanten Funktionen stellt der Treiber zur Verfügung.
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ingo2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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Developer92 schrieb: ingo2 schrieb: für mich ist alles, was systemd benutzt, tief im System verankert. Systend ist ein init-System und dient dazu alle Hardware zu initialisieren.
Systemd ist ein System-Daemon (daher auch der Name) und eben nicht nur ein Init-System. Es verwaltet, abgesehen vom Kernel, alles an laufender Software und bietet auch Schnittstellen an, um Einstellungen des Systems grafisch vornehmen zu können (in Kombination mit einer Desktopumgebung bzw. entsprechenden Programmen).
Dann frage ich mich, warum ein System ohne graphische Oberfläche einen dauernd laufenden packagekitd benötigt? Reicht dafür nicht dpkg und apt? Hier die Beobachtung eines blinden Users.
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tomtomtom
Supporter
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ingo2 schrieb: Dann frage ich mich, warum ein System ohne graphische Oberfläche einen dauernd laufenden packagekitd benötigt? Reicht dafür nicht dpkg und apt?
Das System "braucht" kein packagekitd. Nicht alles, was Entwickler beschließen in eine Standardinstallation zu packen ist auch zwingend notwendig.
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Cruiz
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Oha, geballtes Halbwissen. Das kann ja noch lustig werden.
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Horatioh
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roal schrieb: die Zersplitterung in der "Linux-Umwelt" nur noch verstärkt. Und das sind Unity und
Die Derivate müssen Unity nicht nutzen, was sie auch nicht tun. Somit ist Unity oberflächlich und nebensächlich.
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ingo2
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Cruiz schrieb: Oha, geballtes Halbwissen.
Sprichst du von packagekitd? Dann kann ich nur von hier zitieren:
PackageKit isn't meant to replace these tools [dpkg, apt, ...], instead providing a common set of abstractions that can be used by standard GUI and text mode package managers.
PackageKit itself is a system activated daemon called packagekitd. Being system activated means that it's only being run when the user is using a text mode or graphical tool, and quits when it's no longer being used. This means we don't delay the boot sequence or session startup and don't consume memory when not being used.
Ist also so überflüssig wie ein Kropf, wenn man synaptic und apticron nutzt und sich eine System-Mail bei anstehenden Updates schicken läßt. Da erhält man dann auf Wunsch (Paket apt-listchanges) auch sinnvolle Info (changelog) zu den Paketen statt Werbeslogans.
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JörnS
Anmeldungsdatum: 25. November 2010
Beiträge: 2107
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Naja, ist es jetzt wirklich so schlimm, ein paar KB Festplattenplatz zu beanspruchen? Wahrscheinlich könnte man packagekitd sogar deinstallieren, sage ich jetzt mal ohne es zu testen. Und wenn man es nicht deinstallieren kann
Der Thread ist aber ziemlich vom ursprünglichen Thema abgedriftet, denn mit mangelnder bzw sinkender Qualität hat das alles nichts zu tun. Die Umstellung auf SystemD wird die Qualität der Distribution ja wahrscheinlich sogar erhöhen, weil die Arbeit an Upstart dann nicht mehr notwendig ist und Debian ja einen Großteil an der SystemD-Integration erarbeitet (hat).
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ingo2
(Themenstarter)
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JörnS schrieb: Naja, ist es jetzt wirklich so schlimm, ein paar KB Festplattenplatz zu beanspruchen?
Wenn es nur das wäre - sofort einverstanden. es ist aber viel schlimmer: Der GNOME-Desktop setzt packagekit + gnome-packagekit voraus. Das zieht bei mir (XFCE-Desktop) ca. 60MB auf die Platte. Packagekit arbeitet aber nur dann korrekt, wenn das aktive Netzwerk-Interface vom Network-Manager verwaltet wird (nur installieren reicht nicht). Da GNOME alle Updates erst beim Shutdown installiert, gibt es keine Benachrichtigung über nötige Reboots. Was ist wenn der Rechner durchläuft oder der Laptop nur mit s2ram schlafen gelegt wird?
Du siehst, ein ganzer Rattenschwanz hängt da dran - und das nenne ich "tief im System verankert". Und das ist, wie man sieht ein arges Gefrickel, um nicht zu sagen Bloatware. Und das steigert ganz bestimmt nicht die Zuverlässigkeit (im Vergleich zu apticron) ☺ Grüße, Ingo
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
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ingo2 schrieb: Da erhält man dann auf Wunsch (Paket apt-listchanges) auch sinnvolle Info (changelog) zu den Paketen statt Werbeslogans.
Wenn ich mich nicht täusche, ist das das Paket, welches bei mir a) nicht funktionierte b) die grafische Aktualisierungsverwaltung wegen einer Nachfrage (trotz geöffneter Details) reproduzierbar bei Updates dieses Paketes hängen lies. War leider nicht mein PC, wurde dann sofort wieder deinstalliert. Grüße, Benno
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ingo2
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Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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ingo2 schrieb: ... es ist aber viel schlimmer:
Das ist mir jetzt erst klar geworden:
Zum Installieren der Updates muß ja der normale Shutdown angehalten werden. Und es muß sichergestellt sein, daß der Update-Vorgang ordentlich beendet wurde, sonst gerät die Paketverwaltung durcheinander. Und das ist wirklich ein tiefer Systemeingriff: den Shutdown/Reboot abfangen. Das ist nun wirklich keine Aufgabe des Desktops mehr 👿
Ich gehe sogar davon aus, daß Unity es ähnlich macht - kann das Jemand bestätigen? Ist außerden ein gravierendes Sicherheitsrisiko: Pakete ohne ein Ok des Users ungefragt installieren.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Wenn man keine Ahnung hat, sollte man sich einfach mal zurück nehmen. Aus deinen Beiträgen entnehme ich einfach mal, dass du bisher weder viel Erfahrungen mit einem aktuellen GNOME noch mit systemd oder packagekit hast. Dein Wissen über dpkg und apt scheint übrigens auch nicht besonders tief zu gehen, ansonsten würdest du nicht an empfohlenen Abhängigkeiten scheitern. Wenn dem anders sein sollte, wundere ich mich sehr über deine Beiträge in diesem Thema. Und nein: Ich werde dir das jetzt nicht vorbeten. Das kann man ausprobieren oder sich anlesen. In einem Forum Halb- oder Unwahrheiten zu verbreiten um den Niedergang freier Software oder das Weltenende durch die Implementierung von systemd herbeizureden ist aber ganz schlechter Stil. Für sachliche und vor allem fundierte Kritik an systemd, GNOME oder Ubuntu bin ich aber natürlich immer zu haben.
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ingo2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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Cruiz schrieb: Wenn man keine Ahnung hat, sollte man sich einfach mal zurück nehmen. Aus deinen Beiträgen entnehme ich einfach mal, dass du bisher weder viel Erfahrungen mit einem aktuellen GNOME noch mit systemd oder packagekit hast.
Das ist richtig. Gnome3 ist wie Unity nicht mein Fall, systemd ist recht neu und ich bin aufgeschlossen dem gegenüber, ein Urteil dazu kann ich nicht abgeben. Packagkit habe ich erst jetzt kennengelernt, bisher habe ich update-manager und update-notifier benutzt (oder apt im Terminal). Packagekit (ist wohl ähnlich dem Softwarecenter) ist mir bisher nur negativ aufgefallen, siehe meine Punkte oben.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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ingo2 schrieb: Das ist richtig. Gnome3 ist wie Unity nicht mein Fall, systemd ist recht neu und ich bin aufgeschlossen dem gegenüber, ein Urteil dazu kann ich nicht abgeben. Packagkit habe ich erst jetzt kennengelernt, bisher habe ich update-manager und update-notifier benutzt (oder apt im Terminal). Packagekit (ist wohl ähnlich dem Softwarecenter) ist mir bisher nur negativ aufgefallen, siehe meine Punkte oben.
Der Vorteil von PackageKit erschließt sich vor allem, wenn man mal den Blick über den Ubuntu-Tellerrand wirft. PackageKit wurde in der Einsicht entwickelt, dass man niemals alle - nicht mal alle großen - Distributionen auf ein Paketformat und eine Paketverwaltung festlegen kann. PackageKit und darauf aufbauende Programme wie Apper oder GNOME's Paketverwaltungsprogramm (Apps?) und andere Frontends funktionieren aber unter allen Distributionen gleich. Als Endanwender macht es für mich deshalb kaum einen Unterschied ob ich openSUSE, Debian oder Fedora einsetze. Aufgrund der Abstraktion mag PackageKit den einzelnen spezialisierten Programmen der Distributionen u.U. unterlegen sein, es wird meines Wissens nach aber nirgendwo zwingend vorausgesetzt - auch nicht unter Ubuntu und seinen Derivaten. Weiterhin hat PackageKit direkt nichts mit GNOME zu tun und die GNOME-Updateverwaltung (ich habe davon bisher nur Mockups gesehen) schlägt deshalb auch nicht auf PackageKit durch. Mein Debian mit PackageKit installiert seine Updates schön wie eh und je wenn ich auf die Aktualisierungsbenachrichtung klicke. Inklusive Passwortabfrage. Btw.: Systemd ist sicherlich nicht neu. Unter openSUSE wurde das bereits vor drei Jahren eingeführt. Der ganze Aufschrei jetzt ist doch nur bei einer selbsternannten Admin-Elite entstanden, die Angst vor jedweder Veränderung (oder Fortbildung?) hat.
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ingo2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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Danke Cruiz für die Hintergrund-Info. Wie du erläutert hast, will Packagekit eine Abstraktionsschicht zwischen den System-Tools und dem User-Interface sein - Schluß daraus: wenn man das User-Interface nicht benötigt/will, braucht man auch kein Packagekit. Und ich persönlich will das User-Interface gnome-packagekit nicht - die Gründe habe ich ja oben beschrieben. Und wer das UI gestrickt hat, geht ja aus dem Paketnamen hervor. Also bleibe ich bei apticron und synaptic - mehr brauch' ich nicht und somit läuft bei mir auch kein packagekitd.
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