sitronen-
Anmeldungsdatum: 17. August 2012
Beiträge: 651
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Offenbar ist die Wahl von Systemd als Initsystem für Debian Jesse ausschlaggebend für einen Paradigmenwechsel des Ubuntuprojektes. Mark Shuttleworth will laut seinem letzten Blogeintrag¹ einen Wechsel zu Systemd nach 14.04 anregen:
I will ask members of the Ubuntu community to help to implement this decision efficiently, bringing systemd into both Debian and Ubuntu safely and expeditiously. ... I will ask the Ubuntu tech board (many of whom do not work for Canonical) to review the position and map out appropriate transition plans.
Allerdings schränkt er ein: We’ll certainly complete work to make the new logind work without systemd as pid 1.
Dies stößt in der Community auf breite Zustimmung². Auch wenn mich und die meisten anderen reinen Nutzer kaum einen Unterschied bemerken werden, begrüße ich diesen Schritt - so er denn komme -, da er Canonical eine Baustelle nimmt, für die es seit geraumer Zeit alleine zuständig war. ¹http://www.markshuttleworth.com/archives/1316 ²https://plus.google.com/+SebastianK%C3%BCgler/posts/CTQqmgYoGwB, https://plus.google.com/101211744280964358210/posts/RhE8PXxfY8J, https://plus.google.com/+LennartPoetteringTheOneAndOnly/posts/XAdRaosWyjQ
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
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Wohnort: Brandenburg an der Havel
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I expect they will want to bring systemd into Ubuntu as an option for developers as soon as it is reliably available in Debian, and as our default as soon as it offers a credible quality of service to match the existing init.
Bis Debian soweit ist, wird das sicher noch etwas dauern, da steht ja noch eine endgültige Entscheidung aus. Ich könnte mir vorstellen, das systemd in 15.x optional verfügbar ist, aber erst nach der übernächsten LTS, d.h. nach 16.04, Standard in Ubuntu wird.
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Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
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Wohnort: Naumburg (Saale)
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Nachdem er das nun geschrieben hat ist doch schon klar das Upstart keine Zukunft hat für Debian. Er hat den Bewerber mit diesem post selbst raus genommen. Auch denke ich nicht das upstart überhaupt die 2/3 Mehrheit geschafft hätte.
Weiter denke ich das systemd schon mit 14.10 in den Quellen sein wird. Alles andere wäre dumm, denn nur so könne man gleich starten mit den Anpassungen.
Das was systemd im Moment ja nur abhält von den Quellen ist upstarts Abhängigkeit zu alten Versionen von systemd services. Sonst könnte es ja in den Quellen gammeln, ohne Probleme. Wie auch immer, ich hoffe es mit der 16.04 auf jeden Fall schon als wählbare alternative und gleich darauf als Ersatz bereit zu haben. Ist immer schön wenn ubuntu wieder mit dem Linux Ökosystem zusammen arbeitet anstatt sein eigenes ding zu machen. Hoffentlich war das nicht das letzte mal das so etwas passiert.
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UrbanFlash
Anmeldungsdatum: 21. Februar 2006
Beiträge: 5549
Wohnort: Wien
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Nachdem er das nun geschrieben hat ist doch schon klar das Upstart keine Zukunft hat für Debian. Er hat den Bewerber mit diesem post selbst raus genommen. Auch denke ich nicht das upstart überhaupt die 2/3 Mehrheit geschafft hätte.
Die Entscheidung für systemd war ja schon gefallen, als Mark den Post geschrieben hat. Er hat also nichts aus dem Rennen genommen, sondern hat sich nur entsprechend der Debianentscheidung angepasst. Systemd wird in die Ubuntuquellen kommen, wenn es stabil in den Debianquellen verfügbar ist. Dann wird angepasst und es kommt als Alternative dazu für's erste. Für Standard halte ich auch 15.04 oder 15.10 für halbwegs realistisch, sofern Debian nicht selbst zu lange braucht für die Umstellung und die Anpassungen an Ubuntu nicht aufwändiger sind als erwartet. Generell ists mir ja egal was mein System startet, solange es erfolgreich startet und ich hatte noch nie Probleme mit Upstart seit seiner Einführung.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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UrbanFlash schrieb:
Die Entscheidung für systemd war ja schon gefallen,
Die ist aktuell nur für den Moment gefallen und kann immer noch umgestoßen werden. Daher hat M.Sh. durchaus upstart aus dem Rennen genommen.
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BartS
Anmeldungsdatum: 27. Februar 2009
Beiträge: 149
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UrbanFlash schrieb: Nachdem er das nun geschrieben hat ist doch schon klar das Upstart keine Zukunft hat für Debian. Er hat den Bewerber mit diesem post selbst raus genommen. Auch denke ich nicht das upstart überhaupt die 2/3 Mehrheit geschafft hätte.
Die Entscheidung für systemd war ja schon gefallen, als Mark den Post geschrieben hat. Er hat also nichts aus dem Rennen genommen, sondern hat sich nur entsprechend der Debianentscheidung angepasst.
Tids meinte damit wahrscheinlich die Diskussion innerhalb der Debiancommunity um die General Resolution, die die Entscheidung des Tech-Commitees unter Umständen revidieren könnte. Grüße Edit: Zu laaaangsam ...
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UrbanFlash
Anmeldungsdatum: 21. Februar 2006
Beiträge: 5549
Wohnort: Wien
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Ja es war eine vorläufige Entscheidung, aber eine durchaus sehr Aussagekräftige. Die Wahrscheinlichkeit, dass danach noch für Upstart entschieden würde, war doch eher zu vernachlässigen...
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17441
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Prognose: 14.10 mit systemd als Option, 16.04 wird die erste LTS Version mit systemd als Default. Davor wird es schon mind. ein normales Release mit systemd als Standard geben. Die Entscheidung war richtig und wichtig. mfg Stefan Betz
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Ich bin zwar keiner Programmierer, nach allem, was ich dazu bislang gelesen habe (nicht hier), bezweifle ich sehr, daß man Optionen innerhalb einer Ubuntu-Version anbieten kann. Das Ganze ist eine grundlegende Sache, wäre sicher ein riesiger nicht rechtfertigbarer Aufwand. Es wird ohnehin schon Probleme bei Distupgrades oder überhaupt einer Umstellung geben. siduction hat sich jedenfalls vorher bereits festgelegt gehabt (systemd), ausdrücklich bei ihrer Entscheidung bleiben wollend, auch wenn man sich bei Debian anders entscheiden würde/entschieden hätte. So kommt dort diesbzgl. Ruhe 'rein und man kann sich auf andere Probleme konzentrieren.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17441
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axt schrieb: Ich bin zwar keiner Programmierer, nach allem, was ich dazu bislang gelesen habe (nicht hier), bezweifle ich sehr, daß man Optionen innerhalb einer Ubuntu-Version anbieten kann.
Arch Linux hat das damals prima hinbekommen, Gentoo schafft das heute auch noch. systemd kann auch (Übergangsweise) alte Init Scripts starten was relativ wenig (ab und an doch) Probleme macht.
Das Ganze ist eine grundlegende Sache, wäre sicher ein riesiger nicht rechtfertigbarer Aufwand.
Basiskrams ist recht fix nach systemd umgestellt, bei Debian gibt es systemd auch schon alternativ und es läuft dort recht passable.
Es wird ohnehin schon Probleme bei Distupgrades oder überhaupt einer Umstellung geben
Dinge aus main & Co dürften brauchbar laufen, wirklich sorgen mache ich mir nur bei universe/multiverse und diesen dreckigen PPAs, aber die fliegen einem eh gerne um die Ohren und verdienen daher kein besonderes Mitleid. mfg Stefan Betz
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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encbladexp schrieb:
und diesen dreckigen PPAs
ROFL
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
Beiträge: 5072
Wohnort: Brandenburg an der Havel
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encbladexp schrieb: Arch Linux hat das damals prima hinbekommen, Gentoo schafft das heute auch noch. systemd kann auch (Übergangsweise) alte Init Scripts starten was relativ wenig (ab und an doch) Probleme macht.
Der Umstieg von Upstart nach systemd ist aber deutlich schwieriger als der von SysV init. Upstart macht deutlich mehr, als nur beim Systemstart ein paar Skripts zu starten, und systemd kann keine Upstart-Jobs ausführen. Zudem dürften erst mal Mir, Unity8 und Ubuntu Touch Priorität haben.
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Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
Beiträge: 3065
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diesch schrieb: Der Umstieg von Upstart nach systemd ist aber deutlich schwieriger als der von SysV init.
Sie könnten doch aber in den meisten Fällen schlicht auf Debians Startscripte zurückgreifen. Abgesehen von Mir/Unity sollte doch alles wichtige in Ubuntu aus Debian kommen, und daher noch passende Scripte beinhalten.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17441
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diesch schrieb: Upstart macht deutlich mehr, als nur beim Systemstart ein paar Skripts zu starten, und systemd kann keine Upstart-Jobs ausführen.
Schau dir mal an wie viel wirklich mit Upstart Jobs läuft, das ist gerade mal ne Hand voll. Das ist wirklich überschaubar, einer meiner Kritikpunkte an Upstart bei Ubuntu war ja immer das die es nichtmal selbst für alles verwenden 😉 mfg Stefan Betz
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
Beiträge: 5072
Wohnort: Brandenburg an der Havel
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encbladexp schrieb: diesch schrieb: Upstart macht deutlich mehr, als nur beim Systemstart ein paar Skripts zu starten, und systemd kann keine Upstart-Jobs ausführen.
Schau dir mal an wie viel wirklich mit Upstart Jobs läuft, das ist gerade mal ne Hand voll.
Du hast große Hände 😉 Unter einer 14.04-Standardinstallation mit einigen wenigen Änderungen sehe ich 101 Systemjobs und 34 Usersession-Jobs.
Das ist wirklich überschaubar, einer meiner Kritikpunkte an Upstart bei Ubuntu war ja immer das die es nichtmal selbst für alles verwenden 😉
Bei Paketen, die von Debian kommen, haben sie halt meistens die Init-Skripts übernommen, weil jeder Unterschied zu Debian ja auch immer dauerhaft Arbeit bedeutet. Die Startskript für Daemons sind normalerweise auch eher unproblematisch. Interessanter sind da z.B. Plymouth, Display-Manager, Netzwerk, Dateisysteme einhängen usw. Und seit 13.10 ist Upstart auch für die Benutzer-Sitzungen zuständig.
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