samufi
Anmeldungsdatum: 9. Oktober 2010
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Liebe Ubuntuusergemeinde, ich habe das Problem, dass manchmal (eigentlich sehr selten, aber es kommt vor!) Dateien mit anderen Dateien überschrieben werden. Und zwar läuft das so, dass ich Dateien kopiere und völlig unabhängig davon andere Dateien ohne jeglichen Zusammenhang mit den kopierten, überschrieben werden. So finde ich in einer Textdatei, die vorher ein paar Stichpunkte enthalten hat und jetzt komischerweise 700MB groß ist einen Film, wenn ich sie mit VLC abspiele. Wie schon beschrieben tritt das Problem nicht häufig auf - ich nahm zuerst an, dass es ein einmaliger Fehler wäre. Nun ist das aber bei einer Reihe von Dateien wieder aufgetreten. Zu Bemerken ist dabei, dass nicht irgendwo irgendwelche Dateien überschreiben werden, sondern alle Dateien eines Ordners, die meist vor nicht allzu langer Zeit benutzt wurden. Die Daten befanden sich auf einer FAT-Partition, auf der zwar auch von Windows zugegriffen wird, allerdings kein eigenes Betriebssystem installiert ist. Anzumerken ist außerdem, dass - zumindest beim letzten Mal - die Ubuntu-Partition voll oder fast voll war. (Jene war aber in den Kopiervorgang gar nicht involviert, da innerhalb der FAT-Partition kopiert wurde) Kennt irgendwer das Problem? Kann man das beheben oder deutet das zwangsläufig auf einen Fehler der Festplatte hin? Komme ich irgendwie an die ursprünglichen Dateien heran? Über Tipps oder irgendwelche Hilfe würde ich mich sehr freuen! Vielen Dank im Vorraus! Herzliche Grüße, Samufi
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Antiqua
Anmeldungsdatum: 30. Dezember 2008
Beiträge: 4532
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Ich vermute ein Problem mit der Datebenamung. FAT unterscheidet imo nicht zwischen Groß- u. Kleinschreibung, d.h. Bild.jpg = BILD.JPG . Und war FAT nicht irgendwas mit maximal 8+3 Namen, d.h. bild_urlaub_01.jpg und bild_urlaub_02.jpg wird beides auf bild_ur~.jpg gekürzt?
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Dakuan
Anmeldungsdatum: 2. November 2004
Beiträge: 6345
Wohnort: Hamburg
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Ich vermute ein Problem mit der Datebenamung. FAT unterscheidet imo nicht zwischen Groß- u. Kleinschreibung, d.h. Bild.jpg = BILD.JPG .
FAT kan sehr wohl zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden und kann auch mit langen Dateunamen umgehen und Windows macht das normalerweise auch. Bei Linux ist das allerdings von der jeweiligen Einstellung abhängig. Ich glaube allerdings mal gelesen zu haben, das einige Einstellungen unter Linux seit wenigen Jahren aus patentrechtlichen Gründen nicht mehr möglich sind. Allerdings habe ich auf einer externen USB Platte, die ich seit einigen Jahren mit Ubuntu und Windows verwende solche Probleme nicht beobachten können. Da es aus Deiner Beschreibung nicht hervorgeht, ob es sich um einen externen Datenträger handelt, frage ich jetzt nicht ob die Platte auch immer "ausgehängt" wurde und vermute deshalb einen Fehler im Dateisystem, den man evtl. mit scandisk unter Windows beheben kann (falls kein Hardwaredefekt vorliegt). Möglich wäre aber auch, wenn Windows nur "schlafengelegt" wurde und noch nicht alle Daten auf die Platte geschrieben wurden, während Linux fleißig neue Dateien anlegt, in Sektoren, die Windows schon belegt hat, aber wegen des Schlafmodus noch nicht in der FAT (File Allocation Table) notieren konnte.
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7658
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Dakuan schrieb: Ich vermute ein Problem mit der Datebenamung. FAT unterscheidet imo nicht zwischen Groß- u. Kleinschreibung, d.h. Bild.jpg = BILD.JPG .
FAT kan sehr wohl zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheiden und kann auch mit langen Dateunamen umgehen und Windows macht das normalerweise auch.
Sicher? $ echo 1 > Bild.jpg
$ echo 2 > BILD.JPG
$ cat Bild.jpg
2 Der Dateiname wird zwar mit der korrekten Groß- / Kleinschreibung angezeigt, aber zwei Dateien die sich nur in der Groß- Kleinschreibung unterscheiden, können trotzdem nicht nebeneinander existieren. Zumindest nicht mit FAT32 unter Linux, Windows mag ich für das Experiment gerade nicht booten, wäre mir aber neu. Nur mit NTFS geht es...
Und war FAT nicht irgendwas mit maximal 8+3 Namen, d.h. bild_urlaub_01.jpg und bild_urlaub_02.jpg wird beides auf bild_ur~.jpg gekürzt?
Scheint zumindest bei FAT32 keine Probleme zu machen, habe gerade mal testweise 10000 Dateien angelegt die alle mit aaaaaaaa anfangen, das hat geklappt...
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samufi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Oktober 2010
Beiträge: 57
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Danke für die Antworten, ich bitte um Entschuldigung für meine späte Reaktion. Ich habe mittlerweile entgeistert festgestellt, dass die Partition, die sich übrigens auf meiner lokalen Festplatte befindet, auf NTFS formatiert ist (also nicht FAT wie angegeben). Dass Linux Probleme mit NTFS hat ist ja eigentlich allgemein bekannt. Ich bitte also auch um Entschuldigung für die Fehlinformation. Dass ich Windows oft nur in den Ruhezustand versetze ist übrigens richtig (Ich nehme jetzt mal an, dass "schlafen legen" = "Ruhezustand"), bisher hatte ich damit aber noch gar keine Probleme. Empfehlt ihr nun, dass ich die Datenpartition umwandle in FAT, oder gibt es irgend eine Weise, solche Schreibfehler zu minimieren oder gar zu vermeiden? (Gibt es bestimmte Konstellationen, in denen Schreibfehler häufiger auftreten?) Ich habe die Partition mit chkdisk von Windows kontrolliert und in der Tat wurden Fehler gefunden und auch bereinigt. Die überschriebenen Dateien sind jetzt nicht mehr sichtbar. Ich hatte versucht mit einem Datenrettungstool ("Recuva") wenigstens Teile von den überschriebenen Dateien zurückzugewinnen - da die Dateien, mit denen überschrieben wurden kleiner als die Originale waren. Aber ich habe die Originale nicht mehr gefunden.
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Antiqua
Anmeldungsdatum: 30. Dezember 2008
Beiträge: 4532
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auf keinen Fall auf FAT formatieren. Das beschert dir neben den oben genannten Problemen mit der Groß-/Kleinschreibung auch noch eine maximale Dateigröße von 4GB. Windows runterfahren, nicht nur in den Ruhezustand, wenn von Linux aus irgendwas auf so eine lokale NTFS-Partition geschreiben werden soll (dazu zählt auch etwas löschen). Ich hab meine Vermutung dahingehend geändert, daß es vermutlich damit zusammenhängt. 😉 Linux und NTFS-Filesysttem geht seit ein paar Jahren schon ohne Probleme (allerdings nicht als Dateisystem für Linux selber). Ich nutze es gelegentlich auf externen Festplatten und hatte da nie großartig Probleme. s. auch Windows-Partitionen einbinden
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da1l6
Anmeldungsdatum: 29. August 2005
Beiträge: 3825
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Hallo Niemals NTFS Partitionen mounten, wenn Windows nicht heruntergefehen wurde (Sondern z.B. in den Suspend Modus versetzt wurde). Normalerweise weigert sich ntfs3g auch das zu tun, es sei denn man erzwingt es per mount-option da1l6
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samufi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Oktober 2010
Beiträge: 57
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Vielen Dank für eure Hilfe! Ich werde also in Zukunft versuchen, mein Windows herunterzufahren bevor ich in Linux auf die Datenpartition zugreife. Ich verstehe nur nicht ganz, warum dabei Probleme auftreten, sich das System sogar weigern sollte, die Partition zu mounten. (Das hat es bisher nie getan, die Partition ist permanent gemountet) Schließlich läuft Windows ja auf einer dritten Partition - hat also so viel mit der Datenpartition nicht am Hut. Der Unterschied von Herunterfahren zu Ruhezustand ist doch nur, dass der Arbeitsspeicher auf die Festplatte geschrieben und beim Hochfahren wieder von dieser gelesen wird, oder? Und das doch auf die Systempartition. Inwiefern kann das Linux beeinflussen Schreibfehler zu verursachen? (Ich stelle das jetzt nicht in Frage, möchte lediglich lernen und verstehen...)
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Antiqua
Anmeldungsdatum: 30. Dezember 2008
Beiträge: 4532
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ich bin nicht so der Windows-Checker, aber ich meine mich zu erinnern, daß bei laufendem Windows auf allen Volumes, die ja eingebunden sind, das dirty-flag gesetzt ist. Und beim Ruhezustand wo ja der augenblickliche Systemzustand "eingefroren" wird bleibt das imho auch gesetzt. Im Gegensatz zu einem Shutdown, der alles schön synct und dann runterfährt, d.h. auch das dirty-flag entfernt. Ob das jetzt exact stimmt? Keine Ahnung... Ob das jetzt mit aktuellen Windows noch so ist? Keine Ahnung, bei XP meine ich mich eben daran zu erinnern. Du kannst ja mal bei laufendem Windows nachschauen, kurz vor und nach dem Suspend fsutil dirty query D: das gibt dann irgendwas mit "Volume D: is dirty" oder "Volume D: is not dirty" aus
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samufi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 9. Oktober 2010
Beiträge: 57
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Mittlerweile meine ich herausgefunden zu haben, dass das Problem gar nicht bei Ubuntu liegt. Nachdem der Fehler wieder auftrat (als ich wohl wissend, dass das den Fehler hervorrufen kann wieder Windows nur in den Suspend-Modus versetzt hatte) stellte ich fest, dass nur Dateien, die unter Linux geschrieben wurden beispielsweise mit einem Video, das ich mit Windows heruntergeladen und angesehen habe, überschrieben worden sind. Anscheinend hat Windows manchmal Probleme, Dateien, die unter Linux geschrieben wurden, zu erkennen - auf jeden Fall wenn Windows während des Schreibvorganges nicht ordentlich heruntergefahren war. Ich danke euch noch mal für eure Hilfe!
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twohead
Anmeldungsdatum: 31. Januar 2009
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Hallo, ich habe das gleiche Problem und schon diese ausführlichere Analyse des Problems gefunden: http://www.channel23.de/2010/10/dual-boot-mit-windows-ubuntu-ruhezustand-hibernate-und-gemeinsamer-partition/ Grund scheint mir unabhängig von FAT oder NTFS der Ruhezustand von Windows zu sein. Leider wird unter dem Link keine Lösung beschrieben. Da es sich aber um ein so grundsätzliches Problem handelt hoffe ich mal das irgendwer etwas besseres weiß, als immer penibel darauf zu achten Windows richtig herunterzufahren. Das ist in meinen Augen nämlich keine perfekte Lösung, da Windows inzwischen (bei mir Vista) ja ein ganz gutes Mehrbenutzersystem ist und andere Nutzer da noch eingeloggt sein können, so dass ich Windows gar nicht runterfahren kann ohne Dateiverlust bei diesem Nutzer zu riskieren. Da ist der Ruhezustand die beste Möglichkeit Linux hochfahren zu können ohne den anderen Windows-Nutzern in die Parade zu fahren.
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