Hallo, ich bin erst seit kurzem auf Ubuntu umgestiegen und habe daher noch einige Anfängerprobleme. Konkret möchte ich für meine Familie unseren PC so einrichten, dass bestimmte Dateien, z.B. Musik, von allen gelesen werden können. Ich habe nun 4 weitere Benutzer angemeldet und 2 Gruppen, 1mal die Gruppe Eltern und 1mal die Gruppe Kinder. Die Nutzer Kinder sind in der Gruppe Kinder integriert, desgl. die Nutzer der Eltern unter Eltern. Ich hab das stur nach einer Anleitung aus einem Buch gemacht, mit "adduser" und "addgroup" und "adduser kindername kinder". Mit sudo vi /etc/group habe ich alles kontrolliert. Soweit so gut. Jetzt wird es konkret. Ich gehe nun unter meine Orte auf persönlicher Ordner, Musik, wo eben die mp3ś abgespeichert sind. Mache einen rechtsklick auf Musik, wähle Eigenschaften und dann die Zugriffsrechte. Besitzer bin ich. Nun würde ich gerne einer Gruppe, bzw. den 4 anderen Nutzern die Zugriffsrechte zum lesen erteilen. Wie mache ich das? Wähle ich "Zugriff Andere" auf "Dateien Zugreifen"? Und wie koppele ich nun das ganze? Woher weiß mein System, wer die "Anderen" sind, und wie kommen diese an die freigegebenen Dateien? Sprich, loggt sich nun ein Kind mit seinem Kennwort ein, ist dessen homeverzeichnis ja noch leer. Wie kommt da nun die Musikdatei rein? Um eine einfache Erklärung (Schema Kochrezept) wäre ich sehr dankbar.
Familien-PC einrichten
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Hi schau dir dazu mal das wiki zu den Rechten an. //wiki.ubuntuusers.de/Rechte?highlight=zugriffsrechte: lg spitzbuaamy |
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Wenn eine strikte Benutzertrennung vorliegt, also Nutzer A nicht lesend auf das Home-Verzeichnis von Nutzer B zugreifen kann, dann müsstest du die Musik umverlagern in einen world-readable Ordner außerhalb von den Homeverzeichnissen - und diesen Ordner dann in die Homeverzeichnisse dann per Symlink einbinden. Eine ganz andere Möglichkeit wäre, sich mit MPD anzufreunden. ( http://wiki.ubuntuusers.de/MPD http://wiki.ubuntuusers.de/MPD/Server ) Dort spielt unabhängig vom eingeloggten Benutzer ein Daemon im Hintergrund Musik ab, und der Daemon kann von jedem Benutzer über ein Frontend gesteuert werden. |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 11179 Wohnort: München |
Man kann das ganz bequem in der Shell erledigen - das setzt Rekursiv die Rechte für alle Ordner und Dateien unter dem angegebenen Pfad: sudo chown -R Besitzer:Gruppe /Pfad/zum/Musikordner sudo chmod -R 755 /Pfad/zum/Musikordner
Die "Anderen" sind alle, die weder der Besitzer noch in der Gruppe sind, denen die Ordner und Dateien gehören.
Zum Beispiel mit einer Symbolischen Verknüpfung des Musik-Ordners in das jeweilige $HOME-Verzeichnis. Ich würde das eigentliche Musik-Verzeichnis außerhalb des eigenen $HOME-Verzeichnis ablegen (z.B. unter /srv/musik), dann brauchen die anderen Benutzer nicht das Recht das eigene $HOME-Verzeichnis zu betreten, um an den Unterordner zu gelangen. |
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Hai OmaLehmann, nun, wenn alle vier Benutzer auf dem PC (2xEltern und 2xKinder) auf die gleichen Daten zugreifen dürfen, musst du eine Gruppe anlegen in dem alle vier Benutzer enthalten sind Bsp. "Familie". Wenn also alle Benutzer (Gruppe:Familie) auf Daten zugreifen dürfen, dann werden die Daten für die Gruppe:Familie freigegeben. Wenn nur die Eltern auf Daten zugreifen dürfen, dann werden die Daten für die Gruppe:Eltern freigegeben. Ich habe ein ähnliches Setup, habe jedoch auf die Gruppe:Kinder verzichtet, weil Entweder alle (Gruppe:Familie) oder nur Eltern (Gruppe:Eltern) oder nur Mama oder nur Papa auf die Daten zugreifen dürfen. Blubb SCUBA |
(Themenstarter)
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Hallo, das ist sehr freundlich von Euch, dass Ihr mir so prompt geantwortet habt. Ich hab nun die halbe Nacht damit zugebracht, zu versuchen, wenigstens ansatzweise zu verstehen, was ich tun soll, habe sämtliche links durchgelesen und bin jetzt kaum schlauer als vorher. Ich habe erst seit einer Woche Ubuntu... Der Tipp mit der Gruppenzugehörigkeit Familie (alle inbegriffen) und Eltern (nur mein Mann und ich) leuchtet mir ein. Das hab ich auch gleich so geändert. Des weiteren habe ich probeweise eine Datei mit dem Besitzer root in das homeverzeichnis meines Sohnes gebracht. Und zwar folgendermaßen: sudo mkdir Test. Diese Datei gehört nun "mir", ist aber im homeverzeichnis des Sohnes zu sehen. Anschließend habe ich eine symbolische Verknüpfung erstellt: ln -s /home/meine/Datei/home/Kind/Testdatei. Funktionieren tut das aber nicht. Die Datei ist zawr da, leider ohne Inhalt. Vielleicht habt Ihr noch ein wenig Geduld und erklärt mir alles nochmal Schritt für Schritt für Nichtinformatiker. Vielen Dank schon mal und Gute Nacht! |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 11179 Wohnort: München |
Stell dir das mal in der ursprünglichen Schreibtisch- bzw. Aktenschrank-Analogie des Dateisystems vor: Eine sybolische Verknüpfung ist nichts anderes als ein Verweis in einem Ordner, der auf einen anderen Ordner bzw. eine andere Datei zeigen kann. Also so als würdest du z.B. einen Zettel in einen Ordner legen, auf dem steht "Schau im Ordner XYZ nach". Die Syntax von ln ist ja ln [OPTION]... ZIEL [Verknüpfungsname] Für einen sybolischen Verweis also ln -s ZIEL Verknüpfungsname Wenn du jetzt z.B. einen symbolischen Verweis in dem $HOME-Ordner eines Kindes platzieren willst, der auf /srv/musik zeigt (das ist das ZIEL des Verweises), machst du das z.B. so: sudo ln -s /srv/musik /home/Kind/Gemeinsame_Musik Generell würde ich (außer es gibt einen wirklich guten Grund) es vermeiden Symlinks für andere Nutzer zu erstellen, die auf das eigene $HOME-Verzeichnis zeigen, denn die Nutzer, die der symbolischen Verknüpfung folgen sollen, benötigen zumindest Ausführungsrechte für alle im Verzeichnisbaum darunterliegenden Verzeichnisse, um das Zielverzeichnis betreten zu dürfen.
Ich bin kein Informatiker und ein Informatiker muss nicht zwingend wissen, wie man eine Symbolische Verknüpfung unter Linux anlegt 😉 |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 966 Wohnort: Münchner Westen |
Hai OmaLehmann,
ja, das ist vielleicht Anfangs ein bisserl kompliziert. Halte durch, denn wenn du's mal raus hast, dann gibts nichts besseres ☺ Wenn die Datei dir OmaLehmann:OmaLehmann gehört, dann kannst du mit chown OmaLehmann:Gruppe /Datei.txt den Gruppenmitgliedern der Gruppe, Zugriff auf die Datei gewähren. Wenn du aber als Root, hier mit sudo voran, die Datei kopierst, dann gehört die Datei root:root und ist quasi nur für Root user in der Root Gruppe zugreifbar. Nun, du kopierst die Datei als Root user von deinem Home Verzeichnis in das Home Verzeichnis deines Sohnes. Dadurch übernimmt die Datei die Besitzrechte von Root, also root:root. Du musst also jetzt die Dateirechte der kopierten Datei wieder für Benutzer:Gruppe freigeben damit du, der Sohn oder alle darauf zugreifen dürfen. Hierbei ist der Eigentümer nicht so wichtig wie die Gruppe die zugreifen darf. So musst du der Datei einfach die Zugriffsrechte zuweisen. Da Root der Eigentümer (Besitzer) ist muss er das natürlich machen. Also sudo chown root:familie /home/sohn/pfadzumdokument/datei.txt . So zur Erklärung schweife ich ein wenig ab... in Linux ist alles eine Datei. Das heißt, auch ein Verzeichnis ist nichts als eine Datei. So auch eine Verknüpfung oder Link (siehe ln) ist nichts als eine Datei. Das gilt ebenso für Festplatten, Laufwerke, TV-Karten etc. Die Dateifreigaben bzw. Verzeichnisfreigaben die du mit chown machst (mache ich auch so... meistens) vererben die Berechtigungen auf die Dateien die ab dem Zeitpunkt der Freigabe hinzugefügt werden. So kannst du die Datei /home/OmaLehmann/Verzeichnis/ ebenso anderen Benutzern mit chown zur Verfügung stellen, wie ein Dokument /home/OmaLehmann/Verzeichnis/Dokument.txt. Das muss aber nicht heißen, dass die enthaltenen Dateien oder Dokumente auch freigegeben sind. Die Voraussetzung ist, dass du der Besitzer bist (oder wie in deinem Fall Root, also der Besitzer von allem). So, jetzt hast du ein Verzeichnis, welches auch Dateien enthält. Du willst das Verzeichnis Freigeben, dann gibst du das Verzeichnis Frei (In Linux ist alles eine Datei z.B. /home/OmaLehmann/Verzeichnis/) ab jetzt werden alle Dokumente die Zugriffsrechte des Verzeichnisses erben. Wenn du wiederum den Inhalt (also auch die Dateien im Verzeichnis) freigeben willst, dann musst du das dem System auch sagen (Da die enthaltenen Dokumente ja nichts erben, weil sie ja schon zugehörig sind, muss man die Zugehörigkeit erzwingen). Hierfür verwendest du die Option -R (das heißt 'rekursiv'). Also; Der Besitzer sagt, ich (entweder OmaLehmann oder Root, je nachdem wem die Datei gehört) "chown" übertrage (den Besitz:Gruppenrechte besitzer:gruppe) -R (Option rekursiv) für alle enthaltenen Dokumente in dem Verzeichnis /home/OmaLehmann/Verzeichnis/ (in Linux ist alles eine Datei). Das sieht dann so aus: chown -R Besitzer:Gruppe /home/sohn/PfadzurFreigabe/ Hoffentlich habe ich dich nicht total verwirrt ☺ Blubb |
(Themenstarter)
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Vielen Dank an Euch Alle für Eure Hilfe! Es hat zwar ein bischen gedauert bis ich alles verstanden habe, aber schließlich hab ich es doch noch kapiert. Ich hab meine Musikdatei der Gruppe familie zugeordnet. Die Gruppenmitglieder und der Rest der Welt dürfen lesen und ausführen (755). Alle Gruppenmitglieder haben einen link auf meine Musik-Datei bekommen. Es klappt wunderbar! Die Musikdatei außerhalb meines home-Verzeichnisses abzulegen ist mir als Neuling noch nicht ganz geheuer. Eventuell ändere ich das später einmal um, wenn ich mit dem Terminal und der Linux-Struktur besser klarkomme. Nochmals ein großes Dankeschön an Alle für die tolle Unterstützung! |