eierl.Wollmilchsau
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Eine Linux-Distribution ist, soweit ich weiß, eine Zusammenstellung aus teils eigener und teils fremder Software, die Linux als Kernel verwendet.
Mir ist klar, dass die GPL das Abändern und anschließende nicht quelloffene Veröffentlichen von unter ihr veröffentlichtem Code untersagt.
Wenn der Kernel und alles, was unter der GPL veröffentlicht wurde, aber unverändert bleibt beziehungsweise, sollte es dennoch modifiziert werden, es ebenfalls wieder unter der GPL veröffentlicht wird und man alles andere selber entwickelt und proprietär macht, sollte es doch möglich sein, oder? Wenn ich da irre, bitte ich sehr darum, zurechtgewiesen zu werden. Was für eine Distribution, ist egal. Muss nicht für den Desktop sein. Alles Mögliche.
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redknight
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Ich verstehe nicht ganz. Du suchst eine GPL-Software die
ohne ihren Quellcode veröffentlicht wurde (keine Abänderung hieße ja, es wäre deckungsgleich mit der Software des Quellprojekts) keine Änderungen vornimmt, um den Quellcode nicht veröffentlichen zu müssen
Warum? Je nach Version der GPL _musst_ Du als Distributor zumindest die Quellcodes zum Download zur Verfügung halten, wenn ich mich recht erinnere. Oder geht es Dir um die Möglichkeit, eigene Sofwtare zB in ein Livesystem einzuarbeiten, ohne dieses unter der GPL veröffentlichen zu müssen?
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eierl.Wollmilchsau
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Du hast das nicht verstanden. Ich meine einfach, den Linux Kernel nur als Basis und vielleicht auch noch die eine oder andere Open-Source-Komponente zu benutzen und proprietäre Komponenten draufzupacken. Die proprietären Komponenten sind dann natürlich sauber vom Open-Source-Zeug zu trennen. Sollten, warum auch immer, Open-Source-Komponenten modifiziert werden, werden diese selbstverständlich gemäß der GPL mit Quelltext veröffentlicht. Mit dem System sollte der Vertreiber dann nach Möglichkeit auch geld verdienen.
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tomtomtom
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user_unknown
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Du willst ein Programm schreiben, das unter Linux läuft, aber selbst unfrei ist. Das willst Du aber, etwa weil es praktisch für den Kunden wäre, zusammen mit einem Linux ausliefern. Dann willst Du nicht mal für das Linux den Quellcode bereitstellen, weil der unverändert ist und anderswo geladen werden kann?
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eierl.Wollmilchsau
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Ich will das nicht. Aber so meine ich es. Den Linux-Kernel zusammen mit anderer Open-Source Software und auch propritäter auszuliefern. @tomtomtom
Android ist das, glaube ich. Und damit wäre eine schon mal gefunden.
Aber kennt einer noch andere?
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redknight
Moderator & Supporter
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eierl.Wollmilchsau schrieb: Du hast das nicht verstanden. Ich meine einfach, den Linux Kernel nur als Basis und vielleicht auch noch die eine oder andere Open-Source-Komponente zu benutzen und proprietäre Komponenten draufzupacken.
Sowas gibts doch, diverse Firewall /UTM-Lösungen, Univention Corporate Server, um nur ein paar zu nennen. Mit dem System sollte der Vertreiber dann nach Möglichkeit auch geld verdienen.
Das ist auch mit der GPL nicht verboten.
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juifeng
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Android ist aber zu großen teilen quelloffen, unter Apache Lizenz. Nur einige google-apps, je nach gerät user-space-"Treiber" (hardware-abstraktion etc.) und App frameworks (Google Dienste) sind closed source. Wie schon gesagt, wird man dieses Phänomen im embedded Bereich vorfinden. FritzOS ist glaub ich Linux-basiert?
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eierl.Wollmilchsau
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Mich würde auch mal interessieren, was z.B. Navigationsgeräte und digigale Avioniksysteme so als Software- und Hardwarebasis benutzen.
Die erforderliche Grafikleistung dürfte bei Geräten mit 3D-Darstellung der Umgebung durch Infrarot ziemlich hoch sein. Werden sicherlich Unices a la Linux, BSD oder Solaris sein. Gerade im Embedded-Bereich sind Linux und BSD ja sehr sehr erfolgreich. Und das sicherlich nicht zuletzt wegen ihrer Offenheit.
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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juifeng schrieb: Android ist aber zu großen teilen quelloffen, unter Apache Lizenz.
Android ist *vollständig* quelloffen, lizensiert unter Apache bzw. GPL.
Nur einige google-apps, je nach gerät user-space-"Treiber" (hardware-abstraktion etc.) und App frameworks (Google Dienste) sind closed source.
Die aber nicht zum Android-Projekt (AOSP) dazugehören. Die GApps sind nunmal von Google (und proprietär), die Treiber von den Chipherstellern (und in der Regel ebenfalls proprietär).
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tomtomtom
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Und so du nicht gerade bei Google kaufst kriegst du die Oberfläche des Herstellers und etliche Programme obendrein, die auch proprietär sind.
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eierl.Wollmilchsau
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
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tomtomtom schrieb: Und so du nicht gerade bei Google kaufst kriegst du die Oberfläche des Herstellers und etliche Programme obendrein, die auch proprietär sind.
eierl.Wollmilchsau schrieb: Genau das meine ich.
Custom ROMs, anyone? Selbstverständlich liefert Google seine GApps mit und natürlich liefern auch Hersteller ihre Bloatware mit. Beim Kauf von Rechnern, Laptops und dergleichen ist es doch nicht anders…
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tomtomtom
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Developer92 schrieb: Custom ROMs, anyone?
Sind für die Mehrzahl aller Android-Geräte nicht verfügbar. 😛 Selbstverständlich liefert Google seine GApps mit und natürlich liefern auch Hersteller ihre Bloatware mit. Beim Kauf von Rechnern, Laptops und dergleichen ist es doch nicht anders…
Natürlich nicht, da ist dann in der Regel alles proprietär. Aber da die Frage ja nicht wirklich konkret war konnte auch die Antwort nicht wirklich konkret sein und nur Beispiele liefern.
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eierl.Wollmilchsau
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Beiträge: 144
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OK, ein kommerzielles Linux ist gefunden. Eines, das Geld kostet auch, nämlich die Androids mit aller Bloatware, die der Hersteller liefert, z.B. Samsung oder weiß der Kuckuck wer. Diese kosten Geld, weil man sie ja undabhängig davon, ob sie gut oder schlecht sind, nur mit dem Erwerb eines Gerätes des Herstellers bekommt.
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