shilbert
Anmeldungsdatum: 13. September 2008
Beiträge: 6
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Hallo, Ich möchte gerne auf GNUmed aufmerksam machen. Das Projekt GNUmed entwickelt eine Software, die die relevanten Informationen der Krankengeschichte eines Patienten zum richtigen Zeitpunkt verfügbar macht.
Es wird von einer Gruppe von Ärzten mit IT-Erfahrung erstellt. Dabei wird Wert gelegt auf: * Portabilität (wxPython, Python, SQL), * Robustheit und Datenintegrität (PostgreSQL, Regressiontests, verlustfreies Upgrade der Datenbank), * Offenheit (komplette Dokumentation von Schema und Quellcode), * Wartbarkeit (Referenzplattform Debian) und * Datenschutz (Audit, Verschlüsselung). Inhaltlich werden medizinische Konzepte umgesetzt, die jedem Mediziner unmittelbar eingängig sind. Dazu
gehören SOAP-Schema, Grunderkrankungen und Episoden von Erkrankungsaktivität. Durch die Möglichkeit der medizinisch sauberen Strukturierung
der Krankenakte entsteht der Zugewinn im Informationszugriff
: Der sonst chronologisch-sequentielle Datenwald erhält eine änderbare innere medizinische Struktur. Dadurch ist eine medizinisch relevante Filterung der Informationen möglich, die zu besserer Behandlung
führen kann. Konkret habe ich ein Anliegen. In Ubuntu Hardy ist eine alte Version enthalten, die unbenutzbar ist. Ich habe es geschafft in Ubuntu-proposed eine aktuelle Version (0.2.8.10) unterzubringen. Damit die Version aber in Ubuntu-updates akzeptiert wird brauchen wir tester, die einen (hoffentlich positiven) Kommentar zu dem Bug report hinterlassen. https://bugs.launchpad.net/ubuntu/hardy/+source/gnumed-client/+bug/224077 Vielen Dank für die Bemühungen.
GNUmed - http://wiki.gnumed.de Bearbeitet von jug: Titel an Ikhaya-Meldung angepasst
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UbuntuFlo
Anmeldungsdatum: 8. Februar 2006
Beiträge: 12317
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GNUmed ist ein Projekt aus dem Bereich der Free Open Source Software (FOSS). Es dient der Dokumentation der medizinischen Versorgung wie Anamnese, Befund, Therapien und Diagnosen in der Arztpraxis. Das Programm ensteht aus der internationalen medizinischen Praxis heraus - beteiligt sind Ärzte, Physiotherapeuten und Programmierer aus dem medizinischen Umfeld. Durch die enge Einbindung von Anwendern und Fachleuten ist das Programm unmittelbar für die Praxis geeignet. Bei der Entwicklung des Programms wird Wert gelegt auf: Portabilität (wxPython, Python, SQL) Robustheit und Datenintegrität (PostgreSQL, Regressiontests, verlustfreies Upgrade der Datenbank) Offenheit (komplette Dokumentation von Schema und Quellcode) Wartbarkeit (Referenzplattform Debian) Datenschutz (Audit, Verschlüsselung)
Inhaltlich umgesetzt werden erprobte medizinische Konzepte, die jedem Mediziner intuitiv verständlich sind. Dazu gehören SOAP-Schema, Grunderkrankungen und Episoden von Erkrankungsaktivität. Durch die Möglichkeit der medizinisch sauberen Strukturierung der Krankenakte entsteht ein Zugewinn im Informationszugriff
: Der sonst chronologisch-sequentielle Datenwald erhält eine änderbare innere medizinische Struktur. Dadurch ist eine medizinisch relevante Filterung der Informationen möglich, die zu besserer Behandlung führen kann.
Auf Programmebene nutzt GNUmed etablierte, zeitgemäße Technologien. Es wird die digital signierte Zeitstempelung des Datenbankinhalts implementiert. Dadurch entsteht für den Arzt der Zugewinn, dass der Inhalt der elektronischen Krankenakte zu einem bestimmten Zeitpunkt beweisbar wird. Die Software ist aus drei voneinander getrennten Schichten aufgebaut: Der Datenbank, einer grafischen Oberfläche und der Middleware zwischen beiden. GNUmed wird in Arzt- und Physiotherapiepraxen erfolgreich eingesetzt; Krankenhäuser sind nicht avisiert. Der Quellcode ist unter den Bedingungen der GPL verfügbar. Zu den unterstützten Plattformen gehören BSD, Linux, Unix, Microsoft Windows und Mac OS X. Das Programm ist über nahezu alle gängigen Linux-Repositories erhältlich (so auch für Ubuntu); alternativ kann man es auch manuell herunterladen und installieren. Weiterführende Informationen zur Installation, Einrichtung und Nutzung hält das Projektwiki 🇬🇧 bereit. Auch ein Forum und ein Blog 🇬🇧 existieren. Des Weiteren hat Sebastian Hilbert, Mitarbeiter im GNUmed-Projekt, einen ausführlichen Artikel im Ärzteblatt veröffentlicht und das Projekt auf dem Linuxtag 2007 in Berlin vorgestellt. Aufruf
Sebastian Hilbert bittet um eure Mithilfe: "In Ubuntu Hardy ist eine alte Version enthalten, die nicht benutzbar ist; es existiert jedoch eine aktuelle Version (0.2.8.10) in Ubuntu-proposed. Damit diese Version für Ubuntu-Updates akzeptiert wird, benötigt das Projekt Tester, die einen (hoffentlich positiven) Kommentar zu dem Bug-Report hinterlassen."
Dieser Beitrag stammt von shilbert.
Ikhaya-Beitrag:Projektvorstellung: GNUmed - eine freie Software für die (Arzt-)Praxis
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Straightforward
Anmeldungsdatum: 13. März 2007
Beiträge: 350
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Hab mir mal die LiveCD geholt, allerdings ist alles auf englisch (unter VMware server 2). Wobei doch auf der homepage steht:
If you are presented with a German user interface and get lost let Sebastian (sebastian.hilbert at gmx.net) know. The English version is on there as well but the CD is premade to launch the German version of GNUmed.
Evtl. sollte ich mich mal mit Herrn Hilbert in Verbindung setzen. Wobei ich ja genau das entgegengesetzte Problem habe! 😉
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UbuntuFlo
Anmeldungsdatum: 8. Februar 2006
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N'Abend Straightforward, ich habe ihn nach Veröffentlichung der Artikel angeschrieben und denke, er wird sich beizeiten an dieser Stelle dazu äußern. LG, FLO
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shilbert
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. September 2008
Beiträge: 6
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Die Live-CD ist Debian-basiert und sowohl English als auch Deutsch. Ich kann Hinweise dazu geben wie man die Sprache der Live-CD umstellt.
Allerdings ist es doch auch in Ubuntu und in Synaptic kann man das Repository 'hardy-proposed' aktivieren und dort GNUmed 0.2.8.10 installieren. Bei Intrepid ist GNUme 0.2.8.10 gleich so dabei. Für Ubuntu Nutzer hat die CD also wenig Vorteile. Bin für Vorschläge immer offen. Sebastian Hilbert
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Straightforward
Anmeldungsdatum: 13. März 2007
Beiträge: 350
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Würde gerne die LiveCD auf deutsch benutzen!
Danke!
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Schlaffi
Anmeldungsdatum: 19. November 2006
Beiträge: 1072
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Ist die Software von den Krankenkassen anerkannt (zertifiziert)? Wenn nicht, kann der normale Kassenarzt leider nichts damit anfangen. MfG
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czieby
Anmeldungsdatum: 13. Februar 2006
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Hi,
genau das, was Schlaffi schrieb, wollte ich auch fragen... ☺
"zu meiner Zeit"... war es so, dass man nur mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) abrechen, wenn das Programm von der KV zertifiziert/freigegeben wurde. Dazu gehörte dann auch ein Prüfmodul, das jedes Quartal auf den neuesten Stand gebracht werden musste, damit die Abrechnung überhaupt von der KV angenommen wurde... ähnlich sah es mit den "Arztprogrammen" (Medistar, DocExpert, AdamedPlus, und was es da sonst noch gab/gibt) aus... Hat sich da etwas geändert oder ist eine Zertifizierung geplant?
Wenn weder das eine noch das andere zutrifft, kann sich jeder Arzt, der mit der/den KV/KVen abrechnen, den Blick auf dieses Programm sparen...
Für die Abrechnung mit Privat-Patienten mag das ja noch brauchbar sein, aber für den Einsatz zur Abrechnung mit der KV ...?!? Außerdem: wenn der Arzt es nicht für beide "Patienten-Arten" nutzen kann... naja, ich glaube nicht, dass die Ärzte gewillt sind, mehrere verschiedene Programme zur Abrechnung/Dokumentation/... zu nutzen... Ansonsten.... Super Idee... ☺ just my 2Cent... Czieby
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mreczio
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2006
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Wovon ich auch nicht gelesen habe, ist ICD-10 oder trifft das für Arzt-Praxen nicht zu? Kenne leider nur große KIS-Systeme aber mein Hausarzt hat mich auch schon mal gefragt, ob es nicht auch was von "ratiopharm" gibt (also preiswert).
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czieby
Anmeldungsdatum: 13. Februar 2006
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@ mreczio:
"Zu meiner Zeit" war es selbstverständlich so, dass alle Diagnosen als ICD-10 vorliegen mussten, sonst wurde schon vom zu verwendenden Prüfprogramm die Abrechnung nicht angenommen... Gruß
Czieby
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mreczio
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2006
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czieby schrieb: @ mreczio:
"Zu meiner Zeit" war es selbstverständlich so, dass alle Diagnosen als ICD-10 vorliegen mussten, sonst wurde schon vom zu verwendenden Prüfprogramm die Abrechnung nicht angenommen... Gruß
Czieby
Heute ist die Abrechnung nach ICD-10 vom Gesetzgeber vorgeschrieben um Abrechnungsrelevante Daten zu erzeugen. Wer mal auf seiner AU schaut, wird ja nur noch eine Zahlen-Buchstabenkombie sehen und nicht mehr die Diagnose selbst.
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Schlaffi
Anmeldungsdatum: 19. November 2006
Beiträge: 1072
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Dann können wir also davon ausgehen, dass GNUmed was nettes zum Doktor spielen ist
("was fuer die Kinder"), aber nicht beruflich eingesetzt werden kann.
Das wars dann also.
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mreczio
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2006
Beiträge: 1820
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Schlaffi schrieb: Dann können wir also davon ausgehen, dass GNUmed was nettes zum Doktor spielen ist
("was fuer die Kinder"), aber nicht beruflich eingesetzt werden kann.
Das wars dann also.
So wie ich gelesen habe nicht ganz.
GnuMed kann mit fehlende Modulen von Drittanbietern erweitert werden. Also lässt sich auch ICD-10 für die KV-Abrechnung nachrüsten. Als vollständiges AIS ist es , meiner Meinung nach, noch nicht nutzbar und ob es das jemals wird ist fraglich.
Zitat aus dem deutschem Ärzteblatt: Die Open-Source-Lösung ist aber noch nicht so komplett wie die langjährig am Markt vertretenen Praxisprogramme. Gesetzliche Vorgaben der Politik und die Einflussnahme von industriellen Interessengruppen im Rahmen der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte führen dazu, dass langjährig erprobte Open-Source-Standards zugunsten geschlossener Soft- und Hardwarelösungen von der Kommunikation ausgeschlossen werden. Die Folgen für die Arztpraxis sind eine Zunahme der Abhängigkeit von einzelnen Softwareanbietern und eine zunehmende Einflussnahme auf ärztliche Entscheidungsprozesse. Die quelloffene Natur der GNUmed-Software wird beispielsweise verhindern, dass Softwarehäuser die Verschreibungsmodalitäten diktieren. GNUmed fungiert derzeit nicht als Ersatz bestehender Software, sondern als Erweiterung. Als Dokumentenarchiv seit geraumer Zeit im Einsatz, kann es mittels BDT-Schnittstelle mit etablierten Praxisprogrammen kommunizieren und über eine XML-RPC-Schnittstelle durch diese ferngesteuert werden.
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shilbert
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. September 2008
Beiträge: 6
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Ich möchte hier mal auf die Frage eingehen ob GNUmed in der Praxis eingesetzt werden kann. Diese Frage wird oft gestellt. Ja, GNUmed kann in der Praxis eingesetzt werden. Nein, GNUmed ist nichts zum rumspielen. Dazu muss man den Hintergrund näher erläutern. Eine Praxissoftware ist wie ein Büro-Suite. Es werden immer mehrere Teile gebraucht. So wie man OpenOffice Writer, Calc und eine Rechnungsprogramm wie LxOffice braucht so benötigt eine Praxis ein Abrechnungsprogramm, eine elektronische Patientenakte, ein Dokumentenarchiv, ein Labormodul uvm. Viele Ärzte schreiben auf Papier und brauchen nur ein Programm zur Abrechnung. Das hat wenig mit einem Praxiprogramm gemeinsam. GNUmed ist optimiert für die elektronische Akte, ein Dokumentenarchiv und ein Labormodul. Es hat Physiotherapeuten, Hausärzte, Psychiater uvm im Blick. Berufsgruppen, die viel und sinnvoll dokumentieren profitieren davon. Eine Abrechungssoftware als OpenSource zu programmieren mach keinen Sinn. Gesetzliche Änderungen kommen quasi wöchentlich. Dafür gibt es ClosedSource/Freeware Med7. GNUmed kann jedoch so es die Drittprogramme erlauben mit diesen Programmen interagieren. mit APW besteht ein Datenaustausch. An Turbomed kann GNUmed als Fremdsoftware angebunden werden. Das hängt lediglich von der Offenheit der Abrechnungsprogramme ab. GNUmed kann als Live-CD auch in deutscher Sprache getestet werden. Die Live-Cd mit der aktuellen Version hält ein entsprechendes Boot-Menü bereit und wurde in VirtualBox von mir getestet. Erweiterungen für GNUmed sind gewünscht und können als Plugin geschrieben werden. Denkbar sind für Kardiologen Masken in die man Ultraschallwerte eintippen kann und dann in OpenOffice (von GNUmed angebunden) Befunde schreiben kann. Weiter denkbar ist ein Plugin zum Erfassen von Messwerten von Herzschrittmacherkontrollen mit entsprechenden Befunden in OpenOffice. Diese Module können dann auch an marktübliche Software angebunden werden. Jeder ist eingeladen das ggf auch kommerziell anzubieten. Unter http://wiki.gnumed.de finden sich Programmierinformationen. Rückfragen zur Modulentwicklung werden auf der Maillingliste gnumed-devel@gnu.org beantwortet. GNUmed ist das einzige Programm in Debian/Ubuntu. Es exisitieren weiter überwiegend webbasierte Programme. Diese sind jedoch ausschliesslich für den amerikanischen Markt entwickelt und stellen überwiegend Abrechnungsmöglichkeiten zur Verfügung.
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Schlaffi
Anmeldungsdatum: 19. November 2006
Beiträge: 1072
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Ich bin mir 100%ig sicher, dass bei (Haus-) Ärzten dieses Programm keinerlei Relevanz hat,
da es nur als Ergänzung tauglich ist. Es einzubinden etc ist schon wieder zu viel verlangt.
Debian? Open Source? Davon haben die noch nie was gehört, ist denen auch egal. Poste mal was ueber Gnumed ins Forum des Deutschen Ärzteblattes: http://www.aerzteblatt.de/v4/foren/aktuell.asp Bin auf die Reaktionen jetzt schon gespannt.
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