Hallo zusammen,
nachdem Ich nun den ganzen Tag damit verbracht habe, den onboard Grafikchip ATI Radeon HD4290 meines neuen Asrock Extreme3 890GX Mainboard mit dem proprietären ATI-Catalyst 10.4 Grafikkarten Treiber fglrx unter Kubuntu x64 10.04 Lucid Lynx zum laufen zu bekommen, möchte ich den Erfolg in Form eines kleinen HowTo's mit euch Teilen.
Mein Problem war, dass der relativ neue Grafikchip nicht "out-of-the-box" mit dem via Jockey angebotenen ATI Treiber richtig laufen wollte. Er wurde zwar vernünftig installiert und geladen, konnte meine Grafikkarte allerdings nicht erkennen =⇒ Es wurde permanent ein Hinweis in der rechten unteren Bildschirmecke eingeblendet: "Unsupported Hardware", genau wie bei ATI proprietärer FGLRX Treiber mit Watermark "Unsupported. Folglich, mussten die aktuellen, von AMD/ATI zur Verfügung gestellten, Linux Grafiktreiber installiert werden.
Eine Installation über die im Wiki vorgeschlagene Methode der manuellen ATI Treiber Installation schlug genauso fehl, wie diverse andere Hints die ich im WWW so gefunden habe. Probleme gab es verschiedene, beispielsweise hat DKMS das Modul fglrx gar nicht erst geladen.
Ich habe die Treiber schließlich erfolgreich installieren können, in dem Ich die manuelle Installation auf der Konsole mit beendetem XServer/KDE durchgeführt (damit bei einem Neustart nach erfolgreicher Installation die soeben erstellten Konfigs nicht durch eine Sicherung der laufenden Session überschrieben werden), und, anstelle der Option "--buildpkg", die Option "--buildandinstallpkg" verwendet habe (die u.a. automatisch alle Abhängigkeiten auflöst und die zum kompilieren notwendigen Pakete installiert).
Hier nun eine kleine Anleitung wie es funktioniert:
- Nach einer frischen Installation am besten KEINEN ATI Treiber über Jockey installieren!!!
- Updates holen:
sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade && sudo apt-get dist-upgrade
- Ggf. Neustarten
- Alten fglrx Treiber deinstallieren:
sudo apt-get purge fglrx*
(Auch ausführen falls kein proprietärer Treiber installiert war, deinstalliert die standardmäßig vorhandene fglrx-modaliases !!!)
- Altes ATI config Verzeichnis löschen (sofern vorhanden):
sudo rm -r /etc/ati
- Alte xorg.conf sichern/löschen (sofern vorhanden):
sudo mv -v /etc/X11/xorg.conf{,_BACKUP} sudo mv -v /etc/X11/xorg.conf.failsafe{,_BACKUP}
- Treiber herunterladen:
wget -O ~/Downloads/ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run http://www2.ati.com/drivers/linux/ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run
- Installer ausführbar machen:
sudo chmod +x ~/Downloads/ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run
- Auf die Konsole wechseln:
[STRG + ALT + F1]
- Als zuvor angemeldeter Nutzer einloggen, ins Download Verzeichnis wechseln und Superuser werden:
cd ~/Downloads sudo -s
- Xserver/KDE beenden:
stop kdm #(oder gdm, xdm etc.)
Alternativ:
In Recovery Mode neustarten und auf die Root Konsole wechseln
- Treiber installieren:
sh ./ati-driver-installer-10-4-x86.x86_64.run --buildandinstallpkg Ubuntu/lucid
(Es werden automatische alle notwendigen Pakete für den Build-Prozess installiert)
- Neustarten und Daumen drücken 👍
- Nach erfolgreichem Neustart, testen ob der Treiber korrekt funktioniert:
fglrxinfo
Ausgabe:
display: :0.0 screen: 0 OpenGL vendor string: ATI Technologies Inc. OpenGL renderer string: ATI Radeon HD 4290 OpenGL version string: 3.2.9756 Compatibility Profile Context
Das Catalyst Control Center funktioniert nun auch, allerdings nicht der standardmäßig eingerichtete Administrationsmodus Shortcut, der das Programm "amdxdg-su" verwendet um Superuser-Rechte zu erlangen. Um dies zu fixen, einfach die Einstellung des Shortcuts ändern, von:
amdxdg-su -c amdcccle
in:
kdesu amdcccle
P.S.: Diese Installationsvorgehensweise wurde (zwangsläufig) ein weiteres Mal erfolgreich von mir direkt nach einer Neuinstallation "getestet" 🙄
Leider funktioniert der hübsche Plymouth Bootsplash aufgrund eines bekannten Bugs nun nicht mehr, was zwar prinzipiell egal sein sollte, aber trotzdem irgendwie schade ist ☹
Ich hab mir deswegen überlegt, ob es nicht möglich sei während des Bootprozess den OpenSource Treiber zu verwenden, und per Bootskript, vor dem Start des Xservers, das Modul wieder zu entladen um anschließend fglrx zu starten... Nur mal so als Anstoß, vielleicht Teste ich das mal - aber nicht mehr Heute ☺
Falls jemand Lust hat, könnte er ja mal seine "glxgears"-Werte posten, die er mit der onboard Lösung erreicht, meine sehen folgendermaßen aus:
- Nur SIDEPORT (128MB)
~7100 frames in 5.0 seconds
- SIDEPORT+UMB (128 MB)
~7100 frames in 5.0 seconds
- SIDEPORT+UMB (256 MB)
~11000 frames in 5.0 seconds
- SIDEPORT+UMB (512 MB)
~11000 frames in 5.0 seconds
- Nur UMB (256 MB)
~11000 frames in 5.0 seconds
Naja, soweit so gut, Ich hoffe, Ich konnte (oder kann) jemandem mit dieser kleinen Anleitung weiter helfen,
Gruß,
Da5ID