mdkuser
Anmeldungsdatum: 7. Februar 2006
Beiträge: 1098
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Piccolino81 hat geschrieben:
sich in die LINUX-Materie einarbeiten und "Verstehen-was-unter-der-Haube-passiert" mag ja lobenswert - von Euch sogar erwünscht sein. Doch eines scheint Ihr dabei völlig außer acht zu lassen: Es gibt zunehmend User, welche genug von WINDOOF haben und gerne auf LINUX umsteigen würden. Diesen Leuten sei es doch vergönnt, dass sie eben NICHT (schon wieder) in die Materie einsteigen wollen! Es kann doch auch gar nicht gehen, dass jeder, der nun anfängt Ubuntu - oder LINUX allgemein - zu nutzen, zuerst ein LINUX-Studium hinter sich bringen muss. Es gibt auch Leute, die den Computer einfach nur dazu nutzen wollen, wofür er doch im Grunde gedacht ist - dem Menschen das Leben zu erleichtern. Und gerade diese Art von Usern sollte man mit LINUX zukünftig noch weiter "ins Visier nehmen". Warum? Nun, sie machen nun mal die Mehrheit aller Computer-User aus und sind damit eben genau die Möglichkeit, MICROWEICH zum umdenken zu bewegen. Versteht mich nicht falsch, ich finde es gut, wenn es Leute gibt, die auch verstehen wollen, was hinter den Kulissen passiert. Das ist nicht nur gut, für OpenSource ist das sogar die obereste Prämisse! Denn wo kämen wir hin, wenn keiner mehr kritisch hinterfragen würde, was "in den Paketen" steckt! Was nun, wenn nun aber jemand daher kommt, der einfach nur das vermeintlich beste aus seinem LINUX herausholen will - jemand, der eben nicht so wie andere sich um die Hintergründe schert - jemand, der soviele Programme wie möglich NUTZEN will, um damit vielleicht sogar endlich von WINDOOF unabhängig zu werden - ... Sollte man ihm nicht mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihn über seinen vermeintlichen Fehler aufklären, anstatt ihn oder "Leute wie ihn" hier nieder zu machen???
Ersten missverstehst du mich, ich meine nich man muss wissen was "hinter den Kulissen" passiert, ich meine man benoetigt fuer alles ein gewisses Grundwissen. Leider herrscht aber gerade beim vielen Benutzern der Irrglaube vor, ein Betriebsystem koenne man auch verwalten ohne ueberhaupt sich mit dessen Konzept auseinandergesetzt zu haben. Jedes OS is anders und es bringt nix zu erwarten dass alles ohne zutun des Benutzers klappt. Das ist bei jedem OS so. Uebrigens, so hart es auch klingen mag: GnU/Linux ist KEIN Ersatzwindows fuer frustierte Microsoft Softwareanwender! Es ist ein System, bei dem Eigeninitiative gefragt ist und das gewisse Ansprueche an die Benutzer stellt. Jeder faengt mal klein an, aber von vorn herein abzublocken und z.B. Konsolenarbeit abzulehnen weil es mit Lernarbeit verbunden ist und weil man sich umgewoehnen muss, das ist nicht die richtige Einstellung mit der man an Gnu/Linux rangehen sollte. Wer das nicht akzeptiert, der findet vielleicht in Mac OS eine (wenn auch kostenpflichtige) Alternative zu Windows. Nochmal, wenn jemand als Neueinsteiger oder Umsteiger ein System wie Gnu/Linux, mit dem er noch nicht vertraut ist, einsetzen will, dann muss sich im klaren darueber sein, das er sich in das neue System erst einarbeiten muss und sollte sich bewusst machen, dass jedes Betriebsystem seine Besonderheiten hat die man erst kennenlernen muss. Tatsaechlich meinen aber die Leute, Linux muesse sich wie Windows verhalten. Nein, muss und soll es nicht! Linux ist nicht Windows! Entweder akzeptiert man das und laesst sich mit allen Konsequenzen darauf ein, oder aber man laesst es sein. Mag sein, das viele Leute mit Windows unzufrieden sind, aber das bedeutet nicht, dass diese Leute automatisch auf Gnu/Linux umsteigen sollten. Das bringt nur was, wenn sie sich wirklich auf was Neues einlassen wollen, nicht aber, wenn sie eigentlich nur eine Art "Ersatzwindows" suchen bei dem alles so wie gewohnt "windows-like" gehen soll, nur ohne die windowstypischen Probleme. Diesen Leuten sei gesagt: Ihr kommt mit einer falschen Erwartungshaltung und ein Umstieg auf Gnu/Linux ist nichts fuer euch.
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Teetrinker
Anmeldungsdatum: 21. März 2006
Beiträge: 1202
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Moin, ich fühle mich durch diesen Thread persönlich angesprochen, weil ich hier empfohlen habe, einfach eine Quelle hinzuzufügen und den Schlüssel zu installieren. Auch wenn ich der Meinung bin, dass diese Quelle wohl vertrauenswürdig ist, muss ich doch zugeben, dass ich wohl nicht genügend über dieses Thema nachgedacht habe. Man lernt eben nie aus. Daher erst mal ein Dankeschön an Chrisss, weil er auf diese Problematik aufmerksam gemacht hat. Ich habe die zwei, vom mir hinzugefügten Quellen jedenfalls wieder entfernt. Wenn ich sie mal wieder brauchen sollte, ist es ja kein Problem, sie kurzfristig wieder zu benutzen. Permanent in meiner sources.list bleiben nur noch die offiziellen Quellen. Bei der ganzen Geschichte fällt mir aber noch etwas anderes ein. Und zwar die Sache mit der immer geforderten besseren Benutzerfreundlichkeit. Natürlich wäre es gut, wenn immer mehr Menschen Ubuntu, bzw. Linux allgemein, benutzen würden. Aber wenn man es immer einfacher macht, wo endet es dann? Bei einem System, dass jeder Super-DAU benutzen kann, weil alles idiotensicher ist und man nichts mehr falsch machen kann? Erster Schritt in diese Richtung wäre es dann wohl, die Konsole abzuschaffen, oder sie zu einer "command.com" abzuspecken. Bei der jetzigen kann man viel zuviel falsch machen. Sudo bzw. der Root-Account muß auch weg, viel zu gefährlich! Und dann die ganzen Konfigurationsdateien – nee,nee! Zu kompliziert. Einfach eine Standardlösung und gut. Also in Ernst, ich weiß, dass es das Ziel von Ubuntu ist, immer mehr Menschen anzuziehen. Aber ich finde, es sollte noch etwas "Linux" übrig bleiben, nämlich ein Betriebssystem für Leute, die auch Lust haben, sich mit diesem System auseinanderzusetzen. Schließlich sind doch alle Linux-User von den Vorteilen gegenüber Windows überzeugt. Warum sollte es ihm dann immer ähnlicher werden? Mir jedenfalls macht es Spass, immer dazuzulernen. Und jedem, der keine Lust dazu hat, und den Computer nur benutzen will, würde ich ohne schlechtes Gewissen Windows empfehlen. @mdkuser Oops, da warst Du doch tatsächlich schneller. Stimme Dir zu!
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Forlong
Anmeldungsdatum: 19. September 2006
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Piccolino81 hat geschrieben: Es gibt zunehmend User, welche genug von WINDOOF haben und gerne auf LINUX umsteigen würden. Diesen Leuten sei es doch vergönnt, dass sie eben NICHT (schon wieder) in die Materie einsteigen wollen!
Linux ist aber kein Windows-Ersatz. Warum haben denn die Leute genug von Windows? Ich muss sagen, ich verstehe diese Leute nicht... ich habe mich für Linux entschieden und nicht gegen Windows. Im Übrigen ist Linux auch nicht die einzige Alternative zu Windows, man muss sich schon entscheiden, was man wirklich möchte. Piccolino81 hat geschrieben: Es kann doch auch gar nicht gehen, dass jeder, der nun anfängt Ubuntu - oder LINUX allgemein - zu nutzen, zuerst ein LINUX-Studium hinter sich bringen muss. Es gibt auch Leute, die den Computer einfach nur dazu nutzen wollen, wofür er doch im Grunde gedacht ist - dem Menschen das Leben zu erleichtern. Und gerade diese Art von Usern sollte man mit LINUX zukünftig noch weiter "ins Visier nehmen". Warum? Nun, sie machen nun mal die Mehrheit aller Computer-User aus und sind damit eben genau die Möglichkeit, MICROWEICH zum umdenken zu bewegen.
Erstmal: ich habe überhaupt kein Interesse daran, Microsoft "zum Umdenken zu bewegen" - warum sollte da irgendwer Interesse dran haben? Des Weiteren spricht doch keiner von einem Linux-Studium o.ä. nur sollte man nicht jeden Mist machen, von dem man keine Ahnung hat. Piccolino81 hat geschrieben: Was nun, wenn nun aber jemand daher kommt, der einfach nur das vermeintlich beste aus seinem LINUX herausholen will - jemand, der eben nicht so wie andere sich um die Hintergründe schert - jemand, der soviele Programme wie möglich NUTZEN will
Warum sollte sich "das vermeintlich beste aus seinem LINUX herausholen" und "nicht jede Quelle blind zu eurer Paketverwaltung hinzu[fügen]" ausschließen? Welche Programme gibt es denn nur in Fremdquellen? Ich habe derzeit ganze zwei "Drittanbieter"-Quellen freigeschaltet: Automatix2 und Beryl - bei denen kann ich mir (relativ) sicher sein, dass sie mir keinen Schaden zufügen. Ich wüsste nicht, was ich verpasse...
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Jein. Es muß beides gehen und "sudo" ist da genauer betrachtet eigentlich ein Rückschritt. Bei einer anderen Distro würde ich jemandem sagen, der "Einfach nur seinen Computer benutzen will": "Installier dir diese Distro, "su" dich zu root und änder das Passwort in ein 20-stelliges Zufallskonstrukt. Fertig. Jetzt kannst du deinen Computer einfach benutzen und in 2 Jahren machst du das selbe Spiel nochmal." Was einfach nicht geht sind root-Rechte und keine Ahnung haben wollen. Alternative wäre noch jemanden zu beauftragen sich um seinen Rechner zu kümmern. Gut, da 99% der Menschen zu einer Selbstbeschränkung nicht fähig sind muß man noch andere Lösungen finden.
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rpw
Anmeldungsdatum: 13. Oktober 2005
Beiträge: 240
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Hallo, ich denke, Distris wie SuSE, Mandriva und Ubuntu richten sich durchaus an Einsteiger, da sie sich als Einsteigerfreundlich präsentieren. mag ja sein, daß es schön wäre, wenn sich alle mit Computern und Bestriebssystem auskennen würden, aber dem ist nun mal nicht so. Und nein, nicht jeder will sich derart mit der Materie auseinander setzen, und es ist aus meiner Sicht auch nicht unbedingt einzusehen. Wieviele Leute kennen sich denn mit der Technik im Auto aus? Wahrscheinlich sehr, sehr wenige, aber fahren will trotzdem jeder. Bitte versteht mich nicht falsch, die Versionsgeilheit finde ich auch übertrieben, ob ich den Firefox 2.0 nun 2-3 Monate früher oder später bekomme, ist mir persönlich auch relativ wurscht. Und Eyecandy probiere ich auf einem Extrarechner mit einer Testinstallation aus, wenn's da knallt, wenn juckts? Aber es gibt sicherlich auch noch andere Dinge, wie z.B. Multimedia-Sachen. Ubuntu bringt in den eigenen Quellen schon recht viel mit, aber eben nicht alles (z.B. lib...Css..). Die meisten stoßen früher oder später auf solche Sachen, und wollen dann natürlich auch, daß sie funktionieren. Mir ist bewußt, daß dies ein rechtliches Problem ist, trotzdem wollen die meisten Laute, daß es funktioniert. So simpel ist es nun mal. Un was das generelle Thema "Einarbeitung in ein System" angeht, daß wird in der von vielen Linux-Usern gewünschten Form sicher nicht passieren. Wie schon erwähnt, viele Leute wollen einen Rechner einfach nur benutzen (auch inklusive Multimedia, etc.). Und wer jetzt sagt, diese Leute sollten besser etwas anderes benutzen, der hat aus meiner Sicht nicht gründlich nachgedacht. Gerade diese Benutzer machen die überwiegende Mehrheit aller Computernutzer aus. Und genau diese Mehrheit braucht Linux lanfristig, wenn man z.B. die Hardwarehersteller dazu bewegen will, Treiber für ihre Hardware und Linux zu schreiben. Solange Linux ein System ist, was - im Vergleich zu Windows - nur von relativ wenigen Leuten auf dem Desktop benutzt wird, gibt es für die Hardwarehersteller nur wenig Anreiz Linux-Treiber zu schreiben. Mit Aussagen wie, dann soll er/sie halt ein anderes System nutzen, schießt man sich ins eigene Knie. rpw
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mdkuser
Anmeldungsdatum: 7. Februar 2006
Beiträge: 1098
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adun hat geschrieben: Jein. Es muß beides gehen und "sudo" ist da genauer betrachtet eigentlich ein Rückschritt. Bei einer anderen Distro würde ich jemandem sagen, der "Einfach nur seinen Computer benutzen will": "Installier dir diese Distro, "su" dich zu root und änder das Passwort in ein 20-stelliges Zufallskonstrukt. Fertig. Jetzt kannst du deinen Computer einfach benutzen und in 2 Jahren machst du das selbe Spiel nochmal." Was einfach nicht geht sind root-Rechte und keine Ahnung haben wollen. Alternative wäre noch jemanden zu beauftragen sich um seinen Rechner zu kümmern. Gut, da 99% der Menschen zu einer Selbstbeschränkung nicht fähig sind muß man noch andere Lösungen finden.
Tja, leider sieht es aber so aus, dass die Leute eben doch ohne irgendeine Ahnung haben mit root-Rechten irgendwas an ihrem System rumschrauben. Die Konsole wuerde noch vorraussetzen, dass man wenigstens ein bisschen sich informiert haben muss um die einsetzen zu koennen, aber da ja alles nur noch per GUI konfigurierbar ghemacht werden soll, sind dem "Rumgepfusche" Tor und Tueren geoeffnet, weil jeder DAU meint nun irgendwas einstellen zu muessen von dem er besser die Finger lassen wuerde solange er nicht weis was er da tut.
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Forlong
Anmeldungsdatum: 19. September 2006
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rpw hat geschrieben: Un was das generelle Thema "Einarbeitung in ein System" angeht, daß wird in der von vielen Linux-Usern gewünschten Form sicher nicht passieren. Wie schon erwähnt, viele Leute wollen einen Rechner einfach nur benutzen (auch inklusive Multimedia, etc.). Und wer jetzt sagt, diese Leute sollten besser etwas anderes benutzen, der hat aus meiner Sicht nicht gründlich nachgedacht. Gerade diese Benutzer machen die überwiegende Mehrheit aller Computernutzer aus. Und genau diese Mehrheit braucht Linux lanfristig, wenn man z.B. die Hardwarehersteller dazu bewegen will, Treiber für ihre Hardware und Linux zu schreiben. Solange Linux ein System ist, was - im Vergleich zu Windows - nur von relativ wenigen Leuten auf dem Desktop benutzt wird, gibt es für die Hardwarehersteller nur wenig Anreiz Linux-Treiber zu schreiben. Mit Aussagen wie, dann soll er/sie halt ein anderes System nutzen, schießt man sich ins eigene Knie.
Und was meinst du, wie lange Leute bei Linux bleiben, die sie sich erstmal Malware o.ä. durch Fremdquellen aufs System geholt haben? Hier geht es nicht um irgendwelches Hintergrundwissen, das nur Informatiker verstehen, sondern die grundlegende Struktur der Distribution, für die man sich entschieden hat. P.S. für die von dir angedeutete Programmbibliothek braucht man auch keine Fremdquellen. Irgendwie kommt's mir so vor, als diskutiere man am Thema vorbei.
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mdkuser
Anmeldungsdatum: 7. Februar 2006
Beiträge: 1098
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rpw hat geschrieben:
Un was das generelle Thema "Einarbeitung in ein System" angeht, daß wird in der von vielen Linux-Usern gewünschten Form sicher nicht passieren. Wie schon erwähnt, viele Leute wollen einen Rechner einfach nur benutzen (auch inklusive Multimedia, etc.). Und wer jetzt sagt, diese Leute sollten besser etwas anderes benutzen, der hat aus meiner Sicht nicht gründlich nachgedacht. Gerade diese Benutzer machen die überwiegende Mehrheit aller Computernutzer aus. Und genau diese Mehrheit braucht Linux lanfristig, wenn man z.B. die Hardwarehersteller dazu bewegen will, Treiber für ihre Hardware und Linux zu schreiben. Solange Linux ein System ist, was - im Vergleich zu Windows - nur von relativ wenigen Leuten auf dem Desktop benutzt wird, gibt es für die Hardwarehersteller nur wenig Anreiz Linux-Treiber zu schreiben. Mit Aussagen wie, dann soll er/sie halt ein anderes System nutzen, schießt man sich ins eigene Knie.
Solche 0815 User brauch man gar nicht, die werden mit Linux nicht gluecklich. Was die Hardwarehersteller anbetrifft, die zwingt man so nicht die Specs offenzulegen, die werden, wenn ueberheupt nur closed Source Treiber anbieten und das ist dann auch den "Otto-Normal-Usern" zu verdanken, denen es egal ist ob der Treiber quelloffen oder closed ist. Linux und Open Source lebt aus der Gemeinschaft und den Faehigkeiten der Leute, die sich bewusst dafuer entscheiden und nicht von denen, die nur unzufrieden mit Windows sind.
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Forlong
Anmeldungsdatum: 19. September 2006
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mdkuser hat geschrieben: Solche 0815 User brauch man gar nicht, die werden mit Linux nicht gluecklich.
Da muss ich aber doch mal widersprechen. Ubuntu ist doch im Prinzip idiotensicher (vorausgesetzt es schaltet sich ein Denkprozess ein, wenn ein Passwort benötigt wird und man sich nicht einbildet, man werde mit den offiziellen Quellen nicht glücklich). Im übrigen stehe ich nicht jeder Art von ClosedSource negativ gegenüber. Wenn damit ein Drucker ans laufen gebracht werden kann, der bisher nur als "Paperweight" taugt, wüsste ich nicht was daran soo verkehrt ist - aber das ist wieder ein völlig anderes Thema.
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drakedante
Anmeldungsdatum: 15. Dezember 2005
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Gibt es eine einfache Möglichkeit fremde Quellen temporär nur für die Installation eines Paketes(+Abhängigkeiten) einzubinden und dann wieder vergessen oder deaktivieren zu lassen? Mit einfach meine ich die source.list nicht zweimal anfassen zu müssen. Die Quelle kann man ja trotzdem speichern lassen - aber eben deaktiviert, damit man später weiß wo es herkam. Mal so als Frage/Anregung/Lösung in den Raum gestellt... ❓
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Forlong
Anmeldungsdatum: 19. September 2006
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Unter Edgy ist das ganz einfach im neuen Menü "Software-Quellen" zu lösen. In der source.list kannst du ein # vor die Paketquelle setzen.
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brain
Anmeldungsdatum: 5. Juni 2006
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Für mich steht eins fest: Wenn jemand sein System kaputt machen 'will', so hat er die Möglichkeit, sowohl unter GNU/Linux (sofern er denn das root-Passwort kennt, bzw. die UID 1000 hat) als auch unter Windows oder anderen Betriebssystemen. Es steht doch ausser Frage, dass sich jeder weinigstens ein kleines bißchen mit seinem System auseinander gesetzt haben sollte. Auch die Windows-Welt wäre um einiges sicherer und freundlicher wenn es nicht Millionen von DAU-PCs gäbe, die als Viren-Verteiler fungieren. Das gilt für Repos ebenso wie für 'nützliche Skripte'! Auch ein Linux ist korrumpierbar, das schöne ist jedoch, dass eigentlich immer die Alarmglocken angehen sollten, wenn ein passwort gefordert wird. Das heisst doch immer, dass ich nun unter die Motorhaube gucke und ggf. etwas am Sytem an sich ändere. Das sowas tiefgreifendere Auswirkungen haben kann als ein gecrashten Useraccont ist klar. Auch ich habe schon externe Quellen in mein System eingebunden (wg. Listen, Frozen Bubble 2, Canon-Treibern, XdTV) und musste es bisher nicht bereuen. Allerdings habe ich die Quellen nach der Installation wieder deaktiviert. Vor jeder Installation wurde ich (unter Synaptic) darüber informiert bzw. gewarnt, dass ich nicht "zertifizierte Software" (oder so ahnlich) installieren will und es oblag meiner Macht den Quellen zu vertrauen, oder doch lieber die Installation abzubrechen und nur die offiziellen Repos zu nutzen. Ich finde mehr kann und soll ein Betriebssystem nicht bieten. Eine Warnung sollte vollkommen ausreichen, zusammen mit einer Passwortabfrage jedoch sollte einem Benutzer allemal klar werden, dass er die Verantwortung trägt, und sich zum Administrator macht. Lange Rede - kurzer Sinn: Ich bin mir der Paket-Verwaltung sehr zufrieden und finde ein bisschen mitdenken muss nunmal sein, ansonsten wirds unproduktiv. Das Thema (Topic dieses Threads) anzusprechen finde ich allerdings sehr sinnvoll: Prävention und Aufklärung ich wichtig, nicht nur beim Computer/OS!!
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pulp
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2004
Beiträge: 128
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Nun, es ist doch so, dass wenn ich z.B. den neuen Gaim oder Firefox installieren will und ich nicht die Zeit und Lust habe selbst rumzukompilieren MUSS ich auf externe Quellen zurückgreifen, da seitens Ubuntu einfach keine neuen Versionen angeboten werden. Ich will nicht immer mein gesamtes System auf die nächste Ubuntu-Version updaten müssen, nur um an neue Pakete zu kommen. Wer wird denn bitte in 2 Jahren noch mit Dapper arbeiten, wenn er ein halbwegs aktuelles System einsetzen will? Ich sehe das als Manko von Ubuntu und nicht unbedingt als groben Fehler der User an. Sicher sollte man nicht blind jeder Quelle vertrauen, daher wäre ein Ansatz wie aur.archlinux.org oder offizielle Community-Quellen sicher ein guter Schritt.
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SirSiggi
Anmeldungsdatum: 12. September 2005
Beiträge: 823
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pulp hat geschrieben: Wer wird denn bitte in 2 Jahren noch mit Dapper arbeiten, wenn er ein halbwegs aktuelles System einsetzen will?
Ubuntu ist nunmal eine Distribution mit festen Releasezeiträumen und Versionstabilität. Ubuntu garantiert dir das du deinen Rechner in 2 Jahren immernoch genauso verwenden kannst wie heute, ohne dich an etwas anderes gewöhnen zu müssen. Trotzdem sollst du aber genauso sicher arbeiten können, wie jemand der die aktuelle Version nutzt. Wer das nicht will, der sollte prüfen ob die Philosophie von Ubuntu zu ihm passt, oder ob er sich mit halbjährigen Aktualisierungen nicht doch zufrieden geben kann. Debian testing wäre z.B. eine gute Distribution für solche Leute. Nach wenigen Tagen die neusten Versionen aber doch meistens ziemlich stabil.
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eremit
Anmeldungsdatum: 12. Mai 2006
Beiträge: 418
Wohnort: Braunschweig
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Es spricht nichts dagegen, Linux/Ubuntu zu installieren und "einfach zu benutzen". Ich praktiziere das seit Breezy und habe keine Probleme. Ich bin aber von Natur aus ein eher mißtrauischer und vorsichtiger Mensch. Daher habe ich, da Linux-Neuling, an den Voreinstellungen erst mal rein gar nichts geändert, nicht mal das Desktop-Hintergrundbild. 99% meiner Zeit an heimischen Ubuntu-Rechner verbringe ich mit Standardaktivitäten wie Texte schreiben, surfen etc (Dann sehe ich das Hintergrundbild eh nicht). Das letzte Prozent fülle ich mit der Lektüre des Ubuntu-Wikis und von Manpages. Daher ist ein "Linux-Studium" für den Einsteiger, der sich dann auch wirklich auf Einsteiger-Applikationen beschränkt, erstmal nicht notwendig. Und wenn man überhaupt nie etwas anderes macht, ist es wahrscheinlich sogar nie notwendig. Aber wenn man Geduld hat und immer mal wieder ein bißchen liest... dann ertappt man sich bald dabei, wie man mal auf diese, mal auf jene GUI verzichtet. Das paradoxe Problem nun mit vielen Anwendern ist, dass sie einerseits "keine Zeit" haben und sich andererseits langweilen. Deswegen muß alles schnell gehen, alles muss schön bunt sein. Einarbeiten ist da nicht angesagt. Manchmal gewinne ich den Eindruck, dass viele heiß darauf sind, wenn sich an ihrem System ständig möglichst viel ändert, anstatt es einfach mal zu benutzen, wenn es rund läuft. Warum brauche ich dauernd neue Knöpfe und andere Fenster? Warum muß selbst, wenn das System, an dem man arbeitet, eigentlich wunderbar funktioniert, das Upgrade unbedingt nachts um 3 runtergeladen werden? Aber mangelnde Vorsicht führt auch mit einem Windows-Rechner schnell zu Problemen: es ist doch kein spezielles Phänomen von Linux, dass ich mir durch das bedenkenlose Runterladen von Programmen - dazu zählt eben auch das Einbinden von wilden Repos - den Rechner zerschießen kann. Dies ist wirklich kein Linux-Thema! Und seltsam: niemand, der ein eigenes Auto hat und von Motoren nichts versteht, kommt auf den Gedanken, den eigenen Motor auseinanderzuschrauben, wenn der Wagen mal nicht anspringt. Also bringe ich den Wagen entweder in die Werkstatt zu Leuten, die etwas davon verstehen, oder ich kaufe mir ein dickes Buch und lese mir das nötige Wissen an. Anders ist es auch mit Linux oder Windows nicht: wenn man was davon versteht: gut. Wenn nicht: Finger weg von den Einstellungen. Wenn man dies offen sagt, hat das nichts damit dazu tun, dass man Anfänger aussperren will. Viele Anfänger schnallen nur einfach nicht, dass ein Betriebssystem, trotz aller GUIs, ein sehr zerbrechliches Etwas ist, dass man mit wenigen Kommandos komplett zerschießen kann. Daher muß es für jeden Anfänger am Anfang erstmal heißen: Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht. Langsam anfangen und nur das ändern, wovon man sich vorher die Doku durchgelesen hat. Wer dafür nicht die nötige Geduld mitbringt, hat sowieso ein Problem, egal mit welchem Betriebssystem. Kein Betriebssystem der Welt, auch keine Distri, auch nicht Ubuntu, kann 100%ig gegen eine Mischung aus Naivität, Übermut und Unwissen geschützt werden. Übrigens gibt es auch keine Autos mit zugeschweißten Motorhauben. Eremit
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