Schließlich entstehen ja Kosten und zeitlicher Aufwand bei der Schulung der Mitarbeiter. Rechnet sich das?
Bei großen Organisationen wie eurer Stadtverwaltung schon.
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Nicht weiter drüber nachdenken! 99 % der in Verwaltungen genutzten Anwendersoftware (Meldewesen, Gewerbe, Standesamt, Steuern u.a.m.) können nicht mit einem Open-Source-Produkt. Das hat noch nicht einmal LiMux hinbekommen. |
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Doch, haben sie. |
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Hätte es differenzierter benennen sollen. 😉 Libre- bzw. Openoffice läuft natürlich. Lässt sich allerdings in anderen Verwaltungen nicht so leicht einbinden. Aber, wir haben hier schon ein Häckchen. Das wäre ggf. ein neues Thema wert. Ich stehe ja mit meinen Partnern zu diesem Thema auch regelmäßig in Verbindung. |
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Sie haben nicht nur Office umgestellt. Und wer sagt denn, dass die andren Behörden sich nicht auch kostenlos Libre Office installieren könnten? Außerdem spielt es für die Behördenbriefe auch keine Rolle, ob das Format exakt ausgerichtet ist oder 3 mm weiter oben. Die andren Behörden hör ich gar nicht heulen, dass der Austausch klemmen würde - und wenn, dann sollen sie gefälligst odt statt docx einstellen. Kann ja nicht so schwer sein. Oder halt auch Libre Office installieren. Wer zwingt hier wen: Die LO die MS Officeler? Oder doch eher umgekehrt. *schulterzuck* Welches Produkt siegen sollte, ist doch klar: Nicht das mit dem 6000 Seiten "Standard", den es selbst nicht einhält: Gab da letztens wieder einen schönen Artikel bei heise.de, finde den nur nicht mehr. Ergebnis war, dass sich MS Office in KEINER Version exakt an den eignen docx-"Standard" hält. So eine Firma hat auch kein Recht, ihre Produkte durchzudrücken und anderen ihre Kompatibilität vorzuhalten - die sind ja selber nicht zu sich kompatibel - und die 2-3 Stufen der Archivierungskompatibilität waren auch alle nicht umgesetzt worden, so dass die Behörden in paar Jahren vielleicht gar nicht mehr alles lesen können. Und ob gelöst oder nicht, der Meckerthread ist auch immer gelöst - das hat nichts zu sagen. 😉 Grüße, Benno |
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Benno, das ist immer der berühmte Trugschluss, die Verkürzung auf einen "Behördenbrief". Den kann man in der Tat schreiben womit man will. Aber es ist eben nicht nur der Brief.
Da arbeite ich gerade dran, dass alle wissen, soetwas gibt es überhaupt. 😉 MS Office ist leider immer noch die Basis für weitere Anwendersoftware, um den Dokumentenaustausch zu sichern. Es ist eben so, dass für jeden Bescheid aus einer Anwendersoftware auf die Formatvorlagen von MSOffice zurückgegriffen wird. Die Softwarehäuser programmieren eben mal für das, was am weitesten verbreitet ist. Ich glaube, die meisten haben keine Ahnung wie es in so einer Verwaltung aussieht und zugeht und welche rudimentären Computerkenntnisse vorhanden sind. EU-Vorgaben zu Open Source kann man in Old Germeny in die Tonne treten. CIO Bund, BSI u.a kennen nur eins, und das kommt aus Redmond. Ansonsten sind wir einer Meinung, ich würde gern auf die Lizenzkosten verzichten und auf Open Source umsteigen, wenn da nicht, ja wenn da nicht alles was in meinem Bundesland von den Landesbehörden angeboten wird sehr kommerzlastig wäre. Uns wurde z.B. für die Wahlen eine Software verordnet, die nur mit MSOffice funktioniert. Vom Bund über das Land wurde für das Standesamt gesetzlich eine Vorgabe gemacht, die kann auch nur mit dem einen. LiMux wäre eben eine echte Alternative, wenn der Datenaustausch bis zur Bundesebene problemlos funktionieren würde. Meines Wissens stellen sich jedoch das KBA in Flensburg und die Bundesdruckerei immer noch quer, auch in München. (Und da habe ich fast alles aus den letzten Monaten gelesen!) |
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Man sollte die ganzen Blockierer mal ordentlich verklagen - und auch noch siegen. 😇 So wie die Überwachung nach viel Kritik und teils Klagen ja nun auch eingestellt wurde. 😲 |
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Kommt drauf an. Die Briefköpfe der Berliner Steuerverwaltung mussten z.B. vor ein paar Jahren geändert werden, weil manchmal durch das Steuergeheimnis geschützte Informationen in das Adressfenster der Umschläge rutschten. Simple Lösung: Der Briefkopf wurde 2-3 Zeilen nach unten gerutscht. ☺ |
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das Weiterführende ist die Crux |
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Das kommt auf den Einzelfall darauf an. Wenn man Büro ausschließlich auf die Office Pakete wie Libre Office bzs. MS Office reduziert, dann ist eine Umstellung sicher auch für kleinere Büros kalkulierbar. Schwierig wird es aber spätestens bei Branchen-spezifischen Lösungen und oftmals beginnen die Probleme schon mit der Buchhaltung. Trotzdem kann man das nicht pauschal beantworten. Bevor Du also über Schulung nachdenkst, müsstest Du erst mal klären, ob Dein Softwarebedarf von Linux abdeckbar ist. Sich das als Einzelfirma programmieren zu lassen rentiert erst ab einer bestimmten Größe und da kann es auch heikel sein. IMO fehlt es für großflächige "Büro-Anwendung" auf Linux-Ebene einfach an Branchenlösungen von der Stange - wo nicht eine Einzelfirma das Kosten- und Entwicklungsrisiko für die Programmierung der Anwendung trägt. Wenn das unbedingt gewollt wäre, dann ließe es sich IMO am besten über die Branchenverbände realisieren. Gruß, Martin |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 29240 Wohnort: Germany |
Die Behörden könnten sich gegenseitig ihre Open Source Lösungen freigeben. Dann ist das ein Geben und Nehmen und spottbillig, da nur einmalige Entwicklungs- und keine Lizenzkosten anfallen. Schulung natürlich sowieso sowie flexible Konfiguration für Vorgaben in anderen Landesbehörden. |
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Gibt es noch keine Distributionen die speziell für die Verwendung in Behörden und Büros geeignet sind? Auch keine kommerziellen wie RHEL? Wäre mal etwas, wo man mehr dran arbeiten sollte. Im Grunde ist mir ja egal, womit die Behörden ihre Computer am laufen haben, aber die Software-Lizenzen werden schließlich von Steuergeldern finanziert. |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 5099 |
Grundsätzlich hast Du Recht. Vor allem wenn es abgesprochen geplant wird, ergäben sich da große Einsparpotentiale hinsichtlich der Umstellungskosten. Außerdem reden wir - wenn man es Deutschland weit angeht - über derart große Summen, dass dann auch ein eigens erst mal eingerichtete Testumgebung grundsätzlich kein Hindernis darstellt. Praktisch gibt es aber halt auch Förderalismus und kommunale Selbstverwaltung, was zentrale Planung dann gar nicht so einfach macht, weil dafür schon die Strukturen fehlen.
Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber den Ausdruck "spottbillig" höre ich im Zusammenhang mit Systemumstellungen äußerst ungern, weil das nämlich in aller Regel nicht zutrifft. IMO geht es - gerade was auch den Behördenapparat anbelangt - gar nicht darum, dass die Umstellung nichts kostet, weil neben dem Transparenzgewinn - der noch wichtiger, als die Kosten ist IMO - die langfristigen Einsparpotentiale viel zu hoch sind. Nur sollte man transparenter, als das bei Limux (bisher) geschehen ist, die Umstellungskosten detailliert aufschlüsseln, so dass Gemeinden abschätzen können, was dann an Kosten auf sie zukommt. Denn das Problem bei den Umstellungskosten ist vor allem, dass sie halt erst mal vor dem späteren Sparen - sozusagen in Vorleistung - aufzubringen sind. Es nützt ja nichts, wenn die Gemeinde auf lange Sicht spart, sich aber an der Umstellung zunächst mal - zwar nicht zwangsläufig aber möglicherweise - bereits das Genick bricht. Ich fände es schön, wenn da noch etwas mehr Licht ins Dunkel käme. Und Umstellungen sind nie einfach. Man denke allein an die ganzen Office-Dokumente, die da adaptiert werden müssen. Es arbeiten eben nicht alle nur mit Standardbriefen, sondern manche schöpfen die Möglichkeiten einer Office-Suite schon auch aus. Und da wird es dann schon Arbeitsintensiv. Und wie gesagt, das ist auch IMO an sich nicht schlimm, nur genau so sollte man das dann auch kommunizieren und dann natürlich noch herausstellen, wo trotz dieses Aufwandes die Vorteile langfristig liegen. Gruß, Martin |
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Ich denke, das sagt alles. 😉 |
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Moment mal, wenn in der Politik gesagt wird "Internet ist Neuland" kann man nicht erwarten das Sie Open Source kennen - oder? Also besser bei M$ bleiben damit auch alles läuft. |