anrub
Anmeldungsdatum: 4. Januar 2013
Beiträge: 336
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MA RI schrieb: Bei der Diskussion um Debian kommt (zurecht) immer das Argument des tollen Paketmanagements, von dem ich behaupte, dass es höchstens 5 Prozent der User verstehen. Schaue ich mir das Debian Packaging-tutorial.en.pdf an, dass nach meiner Meinung alles andere als trivial ist und lernen ,lernen ,lernen ist angesagt, will ich/man(n) es verstehen.
Was haben, in deinen Augen, 95% der User nicht verstanden, was sollten Sie wissen? Zu dem Link - das Paketieren von Software ist für die meisten User keine Alltagsaufgabe, inwiefern ist das relevant?
Daraus ergibt sich für mich folgende Frage: Wie will man denn ein Debian basierendes System gegen RPM basierendes System bewerten, wenn eines der beiden Systeme, oder beide, überhaupt nicht verstanden worden sind.
Stell doch bitte klar, was nicht verstanden wurde.
Was sind die Kriterien der Bewertung?
Die kann sich jeder selbst aussuchen. Grüße, anrub
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
Beiträge: 5072
Wohnort: Brandenburg an der Havel
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"stable" bedeutet auch stabil im Sinn von "gleichbleibend" - und dieser Aspekt ist für Debian noch wichtiger als für Ubuntu bei den LTS-Versionen. Für Anwender bedeutet das natürlich "was bei der Veröffentlichung nicht funktioniert, funktioniert vermutlich auch später nicht", aber es heißt auch "was bei der Veröffentlichung funktioniert, funktioniert sehr wahrscheinlich über den ganzen Support-Zeitraum". Das bedeutet auch, dass sich die grafische Oberfläche und andere Schnittstellen nicht ändern und der Benutzer sich daher nicht umgewöhnen oder eigene Anpassungen und Erweiterungen ändern muss. Damit ist Debian stable ganz sicher nicht die richtige Distribution für jeden, aber es gibt Leute, die genau das wollen. Wer aber unter Debian stable mehr als nur einige wenige Programme aus inoffiziellen Quellen aktualisiert oder selbst kompiliert, sollte sich schon Gedanken darüber machen, ob nicht ein Umstieg auf eine andere Distribution sinnvoll wäre - was aber abhängig von den Bedürfnissen nicht ausschließt, dass auch da Debian möglicherweise die beste Wahl ist.
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MA_RI
Anmeldungsdatum: 9. Mai 2012
Beiträge: 217
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anrub schrieb: Stell doch bitte klar, was nicht verstanden wurde.
Source zu debianisieren.
Was sind die Kriterien der Bewertung?
Die kann sich jeder selbst aussuchen.
Wenn das genannte aber nicht verstanden worden ist, über was will man dann reden?
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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Da Debian 7 heute erschienen ist, bringe ich den Thread mal wieder ein wenig nach oben 😉 diesch schrieb: Das bedeutet auch, dass sich die grafische Oberfläche und andere Schnittstellen nicht ändern und der Benutzer sich daher nicht umgewöhnen oder eigene Anpassungen und Erweiterungen ändern muss.
Und inwiefern unterscheidet sich Debian in diesem Fall von anderen Distributionen, die auf regelmäßige Veröffentlichungen setzen?
Damit ist Debian stable ganz sicher nicht die richtige Distribution für jeden, aber es gibt Leute, die genau das wollen.
s.o.
Wer aber unter Debian stable mehr als nur einige wenige Programme aus inoffiziellen Quellen aktualisiert oder selbst kompiliert, sollte sich schon Gedanken darüber machen, ob nicht ein Umstieg auf eine andere Distribution sinnvoll wäre - was aber abhängig von den Bedürfnissen nicht ausschließt, dass auch da Debian möglicherweise die beste Wahl ist.
Und das ist der Knackpunkt auf den ich die ganze Zeit hingewiesen habe: Wenn ich gezwungen bin einen Großteil meiner tagtäglich benutzten Programme über externe Quellen zu besorgen, welchen Sinn macht es dann Debian Stable einzusetzen? Das fängt zum Beispiel schon damit an, dass Iceweasel in Wheezy schon seit Januar keine Sicherheitsupdates mehr erhalten hat. Und in Firefox wurden einige Lücken seit diesem Zeitpunkt geschlossen. Der Witz an der ganzen Sache ist zudem, dass alle bisherigen Sicherheits -und Bugfixes direkt vom Mozilla-Team und der Version 10ESR von Firefox kamen. Da diese Version seit Januar aber nicht mehr unterstützt wird, wäre es eigentlich Sache des Debian-Teams gewesen Iceweasel richtig zu pflegen. Dem ist aber bisher nicht so. Von Pflege bisher keine Spur. Alle bisher gefundenen Lücken sind mit ziemlicher Sicherheit in der Iceweasel-Version von Wheezy enthalten. Und wenn man dann auch noch so einen Satz, wie den folgenden liest, dann kann man eigentlich nur noch den Kopf über Debian schütteln: http://wiki.debian.org/Iceweasel
Nevertheless a newer backport from the Debian Mozilla team is usually preferable. The Wikipedia explains some of the terminology.
(Fette Markierung von mir)
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borish
Anmeldungsdatum: 27. April 2010
Beiträge: 318
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Ich habe lange Zeit Debian 6 und seit dem Freeze Debian 7 genutzt. Unter Debian 6 hatte ich keine größeren Probleme. Allerdings konnte ich oft nicht drucken, weil der hplip-Treiber "failed" meldete. Mit Debian 7 gab es viele Probleme. Eines der fehlerhaftesten Programme ist reportbug-gtk. Oft konnte ich gar keine Bugs melden, weil reportbug ständig abgestürzt ist. Das Einrichten einer VPN-Verbindung mit Network Manager hat nicht funktioniert, ich mußte von Hand Einträge in /etc/NetworkManager ändern. Beim Wechsel zwischen Docking Station und Laptop gibt es unter Xfce regelmäßig Probleme mit Maus, Tastatur und Bildschirm. Das xfce4-cpugraph-plugin hat einen Bug, der nach jedem Einloggen zum Absturz des Plugins führt. Manchmal bootet Grub nicht, wenn ich vorher Ubuntu oder Windows gebootet habe. Im Batteriebetrieb gibt es ein Problem, das zu hoher Abnutzung meiner Festplatte geführt hat und das ich erst durch Ändern von Einstellungen irgendwo in /etc beheben konnte. Neulich habe ich vergeblich versucht, ein pdf unter Debian zu drucken. Unter Ubuntu 13.04 konnte ich es drucken. Einige Firefox- und Thunderbird-Plugins funktionieren nicht unter Debian, weil Iceweasel und Icedove zu alt sind. Probleme gibt es also auch unter Debian genug. Das fing bei mir schon bei der Installation an: Weil der Treiber für meine WLAN-Karte keine Debian-konforme Lizenz hat, konnte ich ihn während der Installation nicht installieren. Um ihn zu installieren, mußte ich erst meine /etc/apt/sources.list ändern. Dann konnte ich ihn aber immernoch nicht installieren, weil ich wegen des nicht installierten WLAN-Treibers keinen Internetzugang hatte. Also habe ich Windows gebootet, den Treiber aus einem Debian-Repository heruntergeladen, Debian gebootet, und den Treiber mit dpkg -i installiert. Zur Zeit teste ich Ubuntu 13.04. Einige Dinge funktionieren unter Ubuntu besser, einen Bug (WPA2 Verbindung) habe ich unter Ubuntu festgestellt, den ich unter Debian nicht habe. Ein Vorteil von Ubuntu ist die gute Dokumentation über das Ubuntu-Wiki. Das Debian-Wiki enthält dagegen nur wenig Information und hat mir nie viel geholfen. Die Informationen im Ubuntu-Wiki sind aber nur eingeschränkt auch für Debian gültig. Mir stellt sich daher gerade die umgekehrte Frage: Warum Debian und nicht Ubuntu?
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W0lfgang
Anmeldungsdatum: 7. August 2012
Beiträge: 22
Wohnort: draußen im Walde
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glasenisback schrieb: , welchen Sinn macht es dann Debian Stable einzusetzen? Das fängt zum Beispiel schon damit an, dass Iceweasel in Wheezy schon seit Januar keine Sicherheitsupdates mehr erhalten hat. Und in Firefox wurden einige Lücken seit diesem Zeitpunkt geschlossen. Der Witz an der ganzen Sache ist zudem, dass alle bisherigen Sicherheits -und Bugfixes direkt vom Mozilla-Team und der Version 10ESR von Firefox kamen. Da diese Version seit Januar aber nicht mehr unterstützt wird, wäre es eigentlich Sache des Debian-Teams gewesen Iceweasel richtig zu pflegen. Dem ist aber bisher nicht so. Von Pflege bisher keine Spur. Alle bisher gefundenen Lücken sind mit ziemlicher Sicherheit in der Iceweasel-Version von Wheezy enthalten. Und wenn man dann auch noch so einen Satz, wie den folgenden liest, dann kann man eigentlich nur noch den Kopf über Debian schütteln: http://wiki.debian.org/Iceweasel
Nevertheless a newer backport from the Debian Mozilla team is usually preferable. The Wikipedia explains some of the terminology.
(Fette Markierung von mir)
borish schrieb: Einige Firefox- und Thunderbird-Plugins funktionieren nicht unter Debian, weil Iceweasel und Icedove zu alt sind.
Eine Parallele borish schrieb: Mir stellt sich daher gerade die umgekehrte Frage: Warum Debian und nicht Ubuntu?
🤣
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Yanneck
Anmeldungsdatum: 25. September 2009
Beiträge: 1215
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Debian-Wiki
Debian hat ein sehr umfangreiches, sogar mehrsprachiges Wiki: http://wiki.debian.org
Warum Debian und nicht Ubuntu?
Ich kann nur für mich sprechen. Mir hat die Entwicklung von Ubuntu nicht mehr zugesagt. Hardware-Probleme hatte ich bisher noch keine. Wlan-Firmware musste ich auch schon nachinstallieren, das Problem hatte ich allerdings auch schon mit anderen Distributionen.
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8989
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Wie bekommt ma eigentlich unter Debian ein aktuelles KDE?
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Kätzchen
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2011
Beiträge: 6648
Wohnort: Technische Republik
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Gute Frage. Ich mag das Rolling Release sehr gerne aber das mit den unzähligen "Fremdquellen" wiederspricht das nicht neben dem sinn von stable auch dem Sicherheitskonzept von linux? Danke für Aufklärungsarbeit. ☺
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MorGothmog
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2009
Beiträge: Zähle...
Wohnort: Heidelberg
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Frieder108 schrieb: Wie bekommt ma eigentlich unter Debian ein aktuelles KDE?
Zur Zeit aus Experimental oder Siduction (http://packages.siduction.org/kdenext). Bietet sich aber praktisch nur an, wenn man Sid nutzt - vielleicht gibt es für Stable irgendwann Backports.
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8989
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MorGothmog schrieb: Frieder108 schrieb: Wie bekommt ma eigentlich unter Debian ein aktuelles KDE?
Zur Zeit aus Experimental oder Siduction (http://packages.siduction.org/kdenext). Bietet sich aber praktisch nur an, wenn man Sid nutzt - vielleicht gibt es für Stable irgendwann Backports.
Hi,
KDE und Debian, das scheint irgendwie nicht so richtig zusammen zu passen - leider. p.s. @ MorGothmog, dein Link zu Siduction ist "404" - zumindest bei mir, kontrollier das mal bitte 😉
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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Schon interessant, die ganze Diskussion: Einerseits schwören alle auf Debian Stable, andererseits benutzt es kaum jemand in Reinform, weil kaum jemand mit der alten Software leben will.
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Yanneck
Anmeldungsdatum: 25. September 2009
Beiträge: 1215
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Fremdquellen sind doch unter Ubuntu ebenso Thema, eventuell wird das hier sogar noch viel exzessiver genutzt. stable bedeutet des Weiteren stabil. Dazu ein kleiner Satz aus Wikipedia: Ein stabiles System neigt dazu, seinen momentanen Zustand beizubehalten, auch wenn Störungen von außen einwirken.
Darüberhinaus sollte man auch ein bisschen differenzieren, wo man von stable spricht: Auf einem reinen Desktopsystem wird man Stabilität anders bewerten als auf einem System, auf dem Serverdienste laufen.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53484
Wohnort: Berlin
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Frieder108 schrieb: p.s. @ MorGothmog, dein Link zu Siduction ist "404"
Liegt an der falschen Syntax, das müsste eigentlich http://packages.siduction.org/kdenext heißen.
zumindest bei mir, kontrollier das mal bitte 😉
Dafür gibts doch http://www.downforeveryoneorjustme.com. 😈
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MorGothmog
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2009
Beiträge: 103
Wohnort: Heidelberg
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Frieder108 schrieb:
Deshalb auch mein Verweis auf das KDENext Repository - hätte ich wohl deutlicher drauf hinweisen sollen.
KDE und Debian, das scheint irgendwie nicht so richtig zusammen zu passen - leider.
Ich würde eher sagen Cutting-Edge und Debian passen nicht richtig zusammen. KDE funktioniert unter Debian nach meiner Erfahrung ganz ordentlich - nur nicht gerade das aktuelle, was aber auch für andere DE's gilt.
p.s. @ MorGothmog, dein Link zu Siduction ist "404" - zumindest bei mir, kontrollier das mal bitte 😉
Ähm, ja ... die Klammer und der Punkt am Ende sollten eigentlich nicht mehr zum Link gehören.
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