bigor92
Anmeldungsdatum: 4. Mai 2010
Beiträge: 13
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Hallo, viele steigen etwas tiefer in die Materie Linux ein indem sie ein Arch installieren. Ich Frage mich nun ob man nicht genau so tief rein kommt, wenn man ubuntu-standard über die minimal-CD installiert und sein System dann aufbaut.
Hat jemand Erfahrung damit gemacht und kann sogar mit Arch vergleichen? Vielen dank für eure Antworten!
MfG
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53485
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bigor92 schrieb: Ich Frage mich nun ob man nicht genau so tief rein kommt, wenn man ubuntu-standard über die minimal-CD installiert und sein System dann aufbaut.
Imho: Nein. Du kriegst immernoch alles vorkonfiguriert, genau das bekommst du bei Arch nicht. Da musst du selber angeben, welche Dienste du starten willst und ggfs. selbst an der Konfiguration arbeiten. Außerdem wird schon von Anfang an eine vollkommen andere Philosophie verfolgt.
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
Beiträge: 5523
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Eine Tiefe wie mit ArchLinux erreichst du mit Ubuntu sicherlich nicht. Aber ich persönlich kann auch niemandem empfehlen sich effektiv mit dieser Distribution auseinanderzusetzen, wenn man sich im Vorfeld nicht ernsthaft in gewisse Grundlagen eingearbeitet hat. Und dafür ist am Anfang eine Minimalinstallation von Ubuntu (oder auch Debian mit Netinstaller) eine gute Möglichkeit sich heranzutasten. ArchLinux hat erfahrene Anwender als Zielgruppe in seiner Philosophie festgeschrieben: Arch Linux targets and accommodates competent GNU/Linux users by giving them complete control and responsibility over the system. Quelle
Bevor man sich nicht selber dazuzählt und wirklich bereit ist den Komfort (andere mögen es „Entmündigung“ nennen) einer einfacheren Distribution aufzugeben, sollte man an eine Verwendung, geschweige denn einen Wechsel, keinen Gedanken verschwenden.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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mrkramps schrieb: Eine Tiefe wie mit ArchLinux erreichst du mit Ubuntu ..........
Hy, soo schlimm ist es auch nicht, es gibt da doch inzwischen eine gute Anleitung damit bekommt man schon ein lauffähiges Arch hin - nur sollte man korrekt lesen und auch wirklich alles lesen. 😬
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
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mrkramps schrieb: Eine Tiefe wie mit ArchLinux erreichst du mit Ubuntu sicherlich nicht.
Das sagen wohl nur ArchLinux-Benutzer. Unter Ubuntu bzw. Debian kann man auch alles "zu Fuss" machen. Der einzige Unterschied (In Bezug auf die "Tiefe") zwischen ArchLinux und Debian/Ubuntu ist, dass erstere eine "Man muss"-Distribution und letztere eine "Man kann"-Distribution ist.
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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Hi. glasenisback schrieb: mrkramps schrieb: Eine Tiefe wie mit ArchLinux erreichst du mit Ubuntu sicherlich nicht.
Das sagen wohl nur ArchLinux-Benutzer. Unter Ubuntu bzw. Debian kann man auch alles "zu Fuss" machen. Der einzige Unterschied (In Bezug auf die "Tiefe") zwischen ArchLinux und Debian/Ubuntu ist, dass erstere eine "Man muss"-Distribution und letztere eine "Man kann"-Distribution ist.
Genau so ist das. Allerdings ist der manuelle Weg unter Ubuntu manchmal etwas umständlicher, weil man auf die ganzen Automatismen Rücksicht nehmen muss.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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[..] weil man auf die ganzen Automatismen Rücksicht nehmen muss.
Welche wären das jetzt genau?
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stfischr
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 19197
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Automount, Networkmanager, ...
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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Diese sind bei einem Minimalsystem aber gar nicht vorhanden. Man kann Ubuntu prima ohne Networkmanager betreiben. Und die heute übliche Automount-Funktion ist ein Teil der Desktop-Oberfläche.
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Frieder108
Anmeldungsdatum: 7. März 2010
Beiträge: 8989
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V0LKER schrieb: ... es gibt da doch inzwischen eine gute Anleitung damit bekommt man schon ein lauffähiges Arch hin
sicher? also ich hab mir deine Anleitung mal angeschaut und bereits bei der Angabe zu den Partitionen bekomm iich Verständnissschwierigkeiten (Seite 28). Siehe Bild 1 → im Text dazu steht dann → siehe Bild 2 und Bild 3 Also es ist die sda1 aus dem Beispiel, mit dem ich mich schwer tue.
- Bilder
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11176
Wohnort: München
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Wo genau liegt das Problem? Dass es mehr als 4 primäre Partitionen gibt? Mit GPT darf man bis zu 128 primäre Partitionen anlegen. Du musst die Partition ja nur definieren und ihr den angegebenen Typ zuweisen. Wie man gdisk bedient, steht unter http://www.schreibdichte.de/resource/dokumente/archlinux_grundinstallation_und_mehr/#das-arbeiten-mit-gdisk. Das angegebene Partitionierungsschema ist ja eigentlich nur in dem Fall notwendig, wenn man ohne UEFI von einem Datenträger mit GUID Partition Table (GPT) booten möchte. Wenn man eine Master-Boot-Record (MBR) Partitionstabelle hat, lässt man am besten die ersten 2MB auf der Platte freí und legt die restlichen Partitionen dahinter an und wenn man mittels UEFI booten möchte, erstellt man sich eine entsprechende UEFI-Boot Partition. Ich sehe den Vorteil dieser Anleitung nicht so ganz, wenn man der Installations-Anleitung für Einsteiger folgt (https://wiki.archlinux.org/index.php/Beginners%27_guide) und sich in jedem Abschnitt die verlinkten Artikel durchliest kommt man IMHO schneller zum Ziel und lernt mehr.
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
Beiträge: 5523
Wohnort: south central EL
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glasenisback schrieb: Das sagen wohl nur ArchLinux-Benutzer.
Ich benutze das aber gar nicht. Dere Wiki ist sehr gut und beinhaltet auch ausführliche Informationen zur Low-Level-Konfiguration. Das konnte aber nichts daran ändern, dass ich nach den ersten Schritten bei der Installation ersthafte Zweifel am Sinn meines Tuns bekommen habe. In meinem Verständnis kommt ArchLinux direkt nach LFS und Gentoo, aber vielleicht habe ich selber auch noch nicht weit genug über den Tellerrand von Debian-basierten Distributionen hinausgeschaut. Meinen vorherigen Beitrag habe ich tatsächlich unglücklich formuliert, so dass der Eindruck entsteht, ArchLinux hätte für das Vertiefen von Linux-Kenntnissen einen Vorteil. Ein überzeugter Gentoo-Anhänger hatte mich vermutlich gesteinigt, also bin ich mit euren Zurechtweisungen noch ganz gut weggekommen 😬 Eigentlich wollte ich bigor92 nur vermitteln, dass man kein ArchLinux braucht um sich fortzubilden und weiter einzutauchen. Und jetzt habe ich eine Grundatzdiskussion losgetreten 😈
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8493
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Ich finde es kommt hier ein etwas "schiefer" Eindruck bzgl. Archlinux auf. Arch ist keine Distribution zum Lernen, sondern zum Benutzen. Der Vorteil (wenn es denn so gesehen wird) liegt im "rolling release"-Modell, der Nähe zum original Upstreamcode und der Konfigurierbarkeit. Der Lerneffekt ist eher nebensächlich. Wer sich in den Tiefen von Arch auskennt, wird auch nicht besser mit einem Debian-basierten System klarkommen. Auch unter Ubuntu kann man m.E. alles Notwendige lernen. mrkramps schrieb: ArchLinux hat erfahrene Anwender als Zielgruppe in seiner Philosophie festgeschrieben: Arch Linux targets and accommodates competent GNU/Linux users by giving them complete control and responsibility over the system. Quelle
Wenn man bereit ist zu lernen, kann man es aber durchaus auch als "Anfänger" probieren:
Arch is targeted more towards advanced GNU/Linux users, but some people feel that Arch is a good place to start for the motivated novice.
Ich selbst habe nach 2 Jahren Ubuntunutzung angefangen mich mit Arch zu beschäftigen. Und ich komme klar, auch wenn ich kein Experte bin.
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I-Punkt
Messeteam
Anmeldungsdatum: 9. Oktober 2008
Beiträge: 1180
Wohnort: Vogtlandkreis
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bigor92, versuche es doch einfach mal mit beiden Systemen. Dazulernen kannst du damit allemal. Es wird dir beim Lesen und recherchieren auffallen, wieviel mehr Möglichkeiten du hast, wenn du dein System selbst schneiderst. Allein bei der GUI des Loginmanager lightdm eine große Auswahl zu haben, gibt dir die Möglichkeit, ein individuelles System zu basteln.
Und das ist nur ein Beispiel. Ich wünsche dir viel Spaß. Ich bin mir sicher, du wirst dich früher oder später entschieden haben, ob Rolling Release oder nicht für dich besser ist.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53485
Wohnort: Berlin
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mrkramps schrieb: In meinem Verständnis kommt ArchLinux direkt nach LFS und Gentoo
Sehe ich so nicht. Im Großen und Ganzen ist das eine Distribution mit Binärpaketen, wie jede andere auch. Solange man sich nicht ins AUR verirrt (was allerdings auch relativ praktisch ist, da man dort genau sehen kann, was die Build-Skripte tun). Hat halt nur ein etwas anderes Zielpublikum. Gentoo-, Slackware- oder Crux-User zum Beispiel dürften das nicht sein. 😉
Eigentlich wollte ich bigor92 nur vermitteln, dass man kein ArchLinux braucht um sich fortzubilden und weiter einzutauchen.
Das ist korrekt. Das kann man mit jeder Distribution, dort muss man sich aber mit manchen Dingen beschäftigen, die einem sonst vorkonfiguriert serviert werden.
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