Hallo,
offensichtlich sind hier bei verschiedenen einige Enttäuschungen im Spiel. Ich möchte einmal eine andere - meine - Sicht darstellen.
Ich gehe von einem konkreten Posting von heute als Beispiel aus. Das bedeutet aber nicht, dass es mir nur darum geht oder womöglich darum einen Nutzer an den Pranger zu stellen: die Dinge sind schon allgemeinerer Natur, die mir aufstoßen.
Ja, das erzählte mir dieser Lsf_lf auch, er hatte wohl den Vorschlag -aber in Verbindung mit einer Aktion: "Woche der Kandidaten" [...] gemacht. Wurde von den Teammitgliedern die sich auf den Vorschlag überhaupt meldeten (es ist ja auch so, das nicht mehr als max. die Hälfte des Teams wirklich aktiv sind, egal ob solche Diskussionen oder Abstimmungen) mehrheitlich abgelehnt. Sowohl die Kandidatenwoche, als auch das Zentralisieren der Kandidatensuche der verschiedenen Teams. Mit meist den selben Gründen wie andere Vorschläge auch geblockt werden. (…) "Brauchen wir nicht, ist nicht nötig, machen wir lieber so wie immer, etc" (…) -weil das ja so gut funktioniert. 😉
Was meint ihr, was kommt da bei raus? Da können noch so viele "Brain Stormings", Abstimmungen, Formulare abgehalten, erstellt und initiiert werden. Solange man das blockt was nach Veränderung riecht, wird man rein gar nichts erreichen. Außer das der nächste enttäuscht das Team verlässt, weil der mit seinem Engagement nicht das erreicht was er/sie sich vorstellte. 😉
Diese Darstellung bezieht sich mindestens teilweise auf teaminterne Diskussionen, die so nur für Teammitglieder nachzuvollziehen sind. Die anderen Leute hier haben keinen Zugriff darauf und müssen das so glauben oder nicht, können sich aber keine Meinung aus eigener Anschauung bilden. Insofern empfinde ich solche Aussagen als unfair - den Nutzern gegenüber wie auch dem Team.
Wenig überraschend halte ich diese Darstellung auch für verzerrt und mindestens in Teilen nicht durch die Sachlage gedeckt. Es ist sehr einfach Ablehnung von Vorschlägen durch Blockade jeglicher Neuerungen zu erklären. Ich werde hier nicht auf Interna eingehen, merke nur ganz generell an, dass jemand, der neue Vorschläge bringt, deren Umsetzung Aufwand verursacht, sich Nachfragen gefallen lassen und für seine Idee werben muss. Das ist in allen Gremien so, in denen es dann irgendwann einmal zu einer Abstimmung über so ein Thema kommt. Mitunter muss man damit leben, dass die anderen die eigene Meinung nicht teilen. Dass das enttäuschend ist, kann ich nachvollziehen, denn mir ist das hier auch schon passiert. Man muss aber damit leben.
Insbesondere gibt es einen Unterschied dazwischen seiner eigenen Enttäuschung Luft zu machen und das Team als grundsätzlich veränderungsunwillig hinzustellen, denn das ist ja offensichtlich die Wahrnehmung die den zitierten Äußerungen zugrunde liegt. Jeder kann sich an fünf Fingern abzählen, dass ein solcher Vorwurf eher zur selbst erfüllenden Prophezeiung als zu einem Motor für Veränderungen wird. Entweder hat man noch Hoffnungen, dass sich etwas ändert; dann ist das Mittel untauglich. Oder man hat schon aufgegeben an Veränderungen zu glauben; in dem Fall kann ich es nur als Frust Ablassen verstehen, was auf mich wie Nachtreten wirkt.
Ein ganz anderer Punkt, der mir stinkt, ist die zunehmende Tendenz Teaminterna öffentlich zu diskutieren, die ich beobachte. Auch wenn die Unterscheidung zwischen "privat" und "öffentlich" aus der Mode zu kommen scheint und zunehmend mit dem Ruf nach Transparenz diskreditiert wird, halte ich es für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit unverzichtbar, dass Internes auch intern bleibt, solange nichts anderes beschlossen wird. Dazu kommt, dass man als Teammitglied, das sich an der Veröffentlichung von Interna nicht beteiligt, immer in das Dilemma gebracht wird, entweder ebenfalls Dinge zu veröffentlichen oder Nachteile bei der Darlegung seines eigenen Standpunktes hinnehmen zu müssen (s.o.). Es wirkt auf mich so, als ob der Weg über öffentlichen Druck gewählt wird, wo man sich im Team nicht durchsetzen konnte.
Wie gesagt, das ist alles meine Wahrnehmung und meine persönliche Meinung. Vielleicht ist es in der Tat an der Zeit für einen Generationswechsel hier im Team. Wenn er allerdings mit solchen Diskussionen eingeläutet wird, wie wir sie hier zur Zeit sehen, dann fehlt mir die Phantasie, ihn mir als Wende zum Besseren vorzustellen. Fragen ist menschlich - Frust auch. Aber die Art und Weise, wie hier zum Teil hantiert wird, bringt ubuntuusers.de nicht voran und einige der Protagonisten müssen sich fragen, ob es ihnen wirklich um das Wohl des Portals geht oder sie vielleicht doch andere Motive haben.
Viele Grüße
robert