MA RI
Was du unter Hilfe verstehst, heißt endlos Fragen stellen und fertige Lösungen bekommen.
Das stimmt definitiv nicht. Schon aus purer Bequemlichkeit ziehe ich es grundsätzlich vor Fragen, Fehlermeldungen... bei Google einzugeben um in aller Regel auf Postings anderer zu treffen, die das Problem schon vor mir hatten. Üblicherweise treffe ich dabei auf eine nachvollziehbare Lösung, wenn ich so einen alten Thread komplett durchlese! So handhabe ich das schon immer, nicht nur bei Debian oder Ubuntu, sondern auch dann, wenn Freunde oder Bekannte mit ihrem Windows-Rechner Probleme haben. Das geht wesentlich schneller und ist viel effektiver!
Oder bin ich etwa nur ein guter User, wenn ich das Rad für mich jedes Mal neu erfinde? Das habe ich hinter mir, denn ich stamme aus einer Zeit, als es zwar Computer, aber noch kein Internet gab. Frag nicht, wie oft meine Frau morgens aufstand und mich immer noch am Schreibtisch sitzend vorfand, mir wortlos einen Pott Kaffee hinstellte und nicht verstand, wie man sich so die Nächte um die Ohren hauen kann. Aber damals musste jeder für sich selber frickeln!
Du hast im Debianforum auch nur Fragen gestellt, da ist man allerdings von deiner Mitarbeit ausgegangenen.
Ich habe im Debian-Forum auch erst dann Fragen gestellt, wenn mir die Recherchen im Netz keine Lösung brachten. Und jetzt muss einmal die Frage gestellt werden welchen Zweck so ein Forum eigentlich hat? Ist es ein Fachforum für Menschen, die Fragen haben oder ist es ein Treffpunkt, wo Alteingesessene Forenmitglieder sich regelmässig treffen, um sich zu unterhalten? Da wäre doch dann irgendeine andere Community angebrachter.
Wenn ein DF-User schreibt, dass man es bei DF erwarten würde, dass Ratsuchende erst einmal das Netz nach Lösungen absuchen, wozu gibt es dann DF? Welchen Zweck erfüllt es, welchen Sinn hat es? Welches Ziel verfolgen die Betreiber?
Wenn man sich in einem Forum anstellt, wie ein Beamter, der vom Strassenpöbel belästigt wird, kaum dass ein Neuer eine Frage stellt, dann ist der Sinn und Zweck solch eines Forums meiner Ansicht nach verfehlt! Zumal kein alteingesessenes Forenmitglied gezwungen wäre sich mit neuhinzugekommenen Mitgliedern auseinanderzusetzen. Jeder kann Forenbeiträge, Threads einfach ignorieren.
Ich habe sehr viel mehr gelesen, als Du denkst oder hier suggerieren möchtest - gerade auch im Debian-Forum. Und dort ich stieß beinahe ausschließlich auf Postings, in denen die Fragesteller am Ende noch ratloser dastanden. Wer sich ehrlich dafür interessiert und sich die Mühe macht, wird das jederzeit nachvollziehen können. Das Debianforum ist voll mit solchen Threads. Gerade auch die User, die sich ungeniert dazu bekannten völlige Newbies zu sein, mit der Keule komplett vor der Türe zu stehen, sind regelmäßig kaputt gemacht worden. Denen werden Brocken hingeworfen, mit denen sie absolut nichts anfangen können. Hier rubbeln sich ohne jeden Zweifel einige Typen einen ab, indem sie Neueinsteiger voll auflaufen lassen. Ein Geltungsbedürfnis, das im Netz ausgelebt wird. Das lässt tief blicken! Noch tiefer die Tatsache, dass DF-Verantwortliche diesem Teiben keinen Riegel vorschieben.
Ich habe auch nie jemanden im Debianforum getroffen, der einen ähnlich schäbigen Abgang hatte.
http://debianforum.de/forum/viewtopic.php?p=928692#p928692
Auch das ist nur die halbe Wahrheit, obwohl ich in Anspruch nehmen kann, dass ich in dem von Dir verlinkten Post sowohl sachlich, als auch höflich blieb. Mein "Abgang" war aber sehr viel kürzer und überhaupt nicht schäbig, hatte aber zur Folge, dass ich von einem User angepöbelt wurde. Von wegen Freibierforum.... Und: Im DF bekam ich auf keine Frage, auf kein Problem eine qualifizierte Lösung. Die fand ich entweder in Bloggs oder (meistens) hier! Auch hier mal zum Nachdenken: Wieso veröffentlichen Debian-User Wege zur Problemlösung lieber auf eigenen Seiten, anstatt sie (wenigstens auch!) im DF zu posten?
So, und nun einmal zu Foren im Allgemeinen. Ich lebe lieber in der realen Welt und meine sozialen Kontakte pflege ich mit realen Menschen. Mir ist aber auch klar, dass viele Menschen längst solche Foren und Communities als Ersatz für ein gesundes soziales Umfeld nutzen. Ich halt nicht!
Deswegen ist mein Vorgehen womöglich tatsächlich egoistisch. Würde ich mir bspw. morgen eine Dackel anschaffen und übermorgen Probleme mit der Dackelerziehung haben, würde ich mich in einem Dackelforum registrieren, um meine Probleme zu lösen. Sind die gelöst, würde ich mich wieder voll und ganz der realen (Dackel)welt widmen. Ich will keine virtuellen Freunde. Was ich aber immer machen würde und auch im DF so machte, ich würde meine Problemlösung für die nächsten, die kommen, nachvollziehbar dokumentieren.
Es mag vielleicht nicht nur Dich verwundern, doch es gibt durchaus Menschen, die sich weder mit Debian, noch mit Ubuntu als Lebensinhalt beschäftigen wollen. Die wollen das einfach benutzen - ganz egoistisch. Das mag denen gegenüber asozial sein, die bereit sind jede Betaversion zu installieren um sie auf Bugs abzuklopfen, damit daraus mal ein "stable release" werden kann - gebe ich zu. Aber keiner zwingt diese Betatester zu ihrem Handeln.
So habe ich also etliche Jahre Ubuntu einfach benutzt ohne dass mich jemals ein Ubuntu-Forum zu Gesicht bekam. Mit Windows, das ich davor nutzte, war es nicht anders. Ich war einmal vor vielen Jahren für kurze Zeit bei Wintotal registriert. Mein Problem war gelöst und ich widmete mich wieder meiner realen Welt.
Und last but not least, wenn Du für DF schon in die Bresche springst: Ich habe auch hier in diesem Forum weit mehr gelesen, als geschrieben und habe mich Anfangs sehr gewundert, dass andere völlig selbstverständlich mit ihren Fragen zu ihrer Debian-Installation hier ankamen und offenbar auch völlig selbstverständlich Hilfe bekamen. Dass diese Debian-User hier posten, muss doch den Verantwortlichen im DF zu denken geben. Oder sind diese User eben auch alles solche Trottel, wie ich? Zumal man im DF eh immer das Gefühl hat man wäre ganz alleine online.
Am Erfolg von Ubuntu im deutschsprachigen Raum ist ganz sicher dieses Forum nebst Wiki ganz erheblich beteiligt! Und am Misserfolg des Originals Debian trägt ohne jeden Zweifel das völlig überhebliche User-Verhalten im DF eine Mitverantwortung. Nebst einer geradezu beschissenen Dokumentation, wenn man einmal die Wikis miteinander vergleicht. Nur ein kleines Beispiel: Ich hätte mich nicht getraut meine erste SSD unter Linux zu installieren, wäre ich auf DF angewiesen gewesen. Ich musste ultimativ niemanden fragen, weil ich alles nachvollziehbar dokumentiert vorfand. Hier! Und nun schau mal bei DF!
Bin ich jetzt ein schlechter Linux-User, weil ich mir die "vorgekaute" SSD Lösung aus dem Ubuntu-Wiki holte? Hätte ich mir in nächtelanger Frickelarbeit meine SSD-Installation selbst zusammenschnitzen müssen, um ein angesehener Linux-User zu sein?