@neuanwender46
Mein Mut schwindet ein wenig, da ich mich wohl auf ein völlig anderes System einstellen muss. Soll heisen das von Mutmachen wenig über bleibt. Was auch das Problem von Linux ist.
Bei dem Gesagten solltest Du im Hinterkopf haben, daß sich Windows und Linux von je her an zwei verschiedene Gruppen von Anwendern gerichtet hat - auch historisch bedingt. Während Windows quasi das Betriebssystem für jedermann sein wollte und will, wurde Linux hauptsächlich von Programmierern entwickelt, die sich ein Betriebssystem für Ihre Bedürfnisse schufen; Vorbild war dabei UNIX, was schon seit jeher im Gegensatz zu Microsoft DOS und den frühen Windowsversionen ein ausgereiftes Mehrbenutzer-System darstellt. Insofern stellen Distributionen wie Ubuntu eine Neuerung dar - immer mehr rückt der "Benutzer" ins Blickfeld. Benutzerfreundlichkeit wird zu mehr als nur einem Schlagwort. Zwar nimmt dadurch die Komplexität des Betriebssystems nicht ab; aber der Umgang damit wird wesentlich erleichtert. Und es kommt auf die Sichtweise an, ob man eher vom Problem von Linux - oder besser: vom Problem des Anwenders sprechen sollte.
Leute wie ich haben davor viel Angst, da es immer heisst das Win und Linux völlig anders sind, obwohl ich im Linuxterminal und MSDOS Eingabeaufforderung gleiches sehe.
Windows und Linux sind völlig anders. Sie erledigen zwar ähnliche Aufgaben nach außen hin, aber intern auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise. Und das wird so bleiben. Abgesehen davon, daß Linux im Gegensatz zu Windows ein freies Betriebssystem ist, unterscheiden sie sich auch Grundlegend in Ihrer Philosophie. Wenn Du Dich näher mit Linux auseindander setzt, wirst Du feststellen, daß Linux eine Art Work in Progress oder "Dauerbaustelle" im positiven Sinne ist. Während sich innovative Konzepte bei Microsoft eher behäbig durchsetzen, kann es sein, daß heute jemand eine neue Idee hat, die morgen schon dem Anwender zu Gute kommt. Als gutes Beispiel sei der Internetexplorer herangezogen: Nach der Fertigstellung von Version 6 glaubte man bei Microsoft, für lange Zeit, daß es nicht notwendig sei, ein großes Entwicklerteam mit der weiteren Entwicklung betrauen zu müssen. Ein kleines Maintainerteam sollte sich um Bugfixes kümmern - sonst nichts. Inzwischen ist ein Einsehen seitens Microsoft in diese fatale Politik sichtbar: man plant sogar demnächst wieder jährliche IE Versionen. Und mit Erscheinen von IE7 ist deutlich geworden, daß Microsoft in punkto "Komfortabilität" sich erst langsam an die Konkurrenz (bspw. Firefox) angepaßt hat.
Andererseits hat das Konzept von Linux als "Dauerbaustelle" auch seine Nachteile: Es wird beispielsweise von Hardwareherstellern viel mehr Aufwand verlangt, Ihre Produkte resp. Ihre Treiber an entsprechende Kernel-Schnittstellen anzupassen. Und wo nicht anders möglich, muß sich die Linux-Community eben selbst helfen. Aber -und das ist ein Lichtblick- wird sich wohl mit stetig steigender Verbreitung ein Rhythmus zwischen Herstellern und Linux-Entwicklern einstellen.
Diese Unterschiede, die teilweise grundlegender Natur sind, und wo auch nur wenig Angleichung zu erwarten ist, sollte aber niemandem Angst machen. Sieh es mal von der Warte her: Nicht jeder DVD-Player besitzt die gleiche Funktionalität und die gleiche Fernbedienung - aber beide haben gemein, daß man DVDs gucken kann. Und nur weil bei unterschiedlichen Geräten ein paar Tasten woanders liegen braucht man sich keine Gedanken zu machen. Nach einiger Zeit der Umgewöhnung merkt man den Unterschied nicht mehr 😉
Ich nutze jetzt schon über ein Jahr -und seit etwa 2 Monaten ausschließlich- Linux und meine Bekannten lachen schon immer, wenn ich davon erzähle, wie komisch ich Windows finde (man ist eher umgekehrte Statements gewöhnt).
Tolle Programme werden mitgeliefert die aber leider nicht gegenüber gestellt werden.
Wozu auch? Mal abgesehen von den knallharten kommerziellen Interessen, die es auch in der Linuxwelt gibt (nicht aus Spaß an der Freud' beteiligen sich mehr und mehr der "big/global Player" an der Weiterentwicklung von Linux) bringt diese Gegenüberstellungen niemandem etwas.
Programme unter Linux zu installieren sind unheimlich schwer, da man zu viel zu beachten hat. Gibt es keinen Installer wie bei Win wo ich nur das PRG. runterlade und dann einfach anklicken kann?
Ich glaube, Du verwechselst "schwer" mit "ungewohnt"😉
Nur weil Du etwas anderes gewohnt bist, solltest Du Dich nicht davon abhalten lassen, neues auszuprobieren. Unter Linux Programme zu installieren ist nicht anspruchsvoller, als sich eine neue Jacke beim Versandhaus zu bestellen:
Du erhälst einen (manchmal stündlich) aktuellen Katalog, aus dem Du Dir das heraussuchst, was Deinen Wünschen entspricht - und das Tolle: im Gegensatz zu Microsoft erhälst du den Katalog und die Ware sogar noch frei Haus und ohne Überraschungen seitens des Versandhauses.
Den Fehler, den so mancher kurz nach dem Wechsel von Windows zu Linux macht: Man besorgt sich zu aller erst einen Firefox-Browser und erhält auf der Seite von Mozilla.org ein fertiges Paket mit dem man nichts anzufangen weiß...
Dabei sollte die erste Anlaufstelle die Paketinstallation (oder wenn Du so willst der "Homeshopping-Kanal") der jeweiligen Distribution sein.
Dort klickst du an, was Du haben willst. Und Dein Linux erhält ein neues Paket, packt es aus und legt es (in der Regel) gebrauchsfertig in Deinem System ab. Einen solchen tollen Lieferservice bietet Microsoft nicht :]
Der Unterschied zwischen Win und Linux sollte echt mal von einem Win- und einem Linuxanwender zusammen geschrieben werden.Aber von Win muss ein echter Anfänger mit dabei sein um die Profis auf unverständliches aufmerksam zu machen.
Es gibt sogar Literatur, die genau das macht 😉
Aber ich erinnere an oben gesagtes: Die Zielgruppe bei beiden Betriebssystemen ist eine andere. Und bisher war es so, daß sich eher versierte Computernutzer an Linux herangewagt haben. Und ich denke denen fällt der Umstieg relativ leicht.
Und wenn ich nochmal den DVD-Player-Vergleich heranziehen darf:
Hast Du schonmal einen Sony-Player gekauft in dessen Anleitung stand, daß Nutzer von Samsung Geräten "folgende Umstellungen" erwartet?
Linux verlangt (als "Profi-System") viel vom Benutzer - aber man sollte ein bisschen Abenteurlust mitbringen :]
Wie gesagt ich hätte da tausend Fragen.
Und wir wollen uns nach bestem Wissen und gewissen bemühen, Dir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!
Warum Hat Linux so viele Distrubitionen, das macht den OTTO-Normalverbraucher wie mich irre.
Das ist mit Sicherheit nicht die Intention dabei *g*
Zynisch könnte man sagen: das ist halt so, wenn man alles kann und darf; dann kocht jeder sein eigenes Süppchen!
Einerseits liegt es natürlich daran, daß sich jeder sein Linux zusammenstellen kann und darf. So entwickelt sich jede Distribution aus verschiedensten Bedürfnissen heraus: die eine will es Windowsnutzern, erleichtern, den Einstieg in Linux zu finden; die ander will recht einfach sein; wieder eine andere will es dem Benutzer ermöglichen alles aus den Quelltexten heraus selbst zusammenzubauen. Je nach Problemstellung ergibt sich so die ein oder andere Linux-Spielart.
Zum anderen entsteht eine gewisse "Konkurrenz" von der die Distributionen selbst wieder nur profitieren können.
Allerdings hat die Sache auch einen riesigen Nachteil: Es steht zwar überall Linux drauf - aber es ist in den seltensten Fällen das gleiche enthalten; oder: was hier läuft, muß nicht zwangsweise auch woanders laufen. Aber dieses Problem ist bekannt, und man arbeitet derzeit an gemeinsamen Standards.
Jeder meint das Seine die beste ist, aber kann man nicht einmal eine einfache Win-ähnliche schreiben?
http://de.xandros.com/products/business/dsk_professional.html
http://www.linspire.com/products_linspire_whatis.php
Um nur die beiden bekanntesten zu nennen. Wie Du siehst - auch dieses Bedürfnis wird abgedeckt :]
Das wäre mit Sicherheit der Hit. Gut eventuell nur in Deutschland aber das ist doch schon mal ein Anfang.
1 PCLinuxOS http://www.pclinuxos.com/
2 Ubuntu http://www.ubuntu.com/
3 openSUSE http://www.opensuse.org/
4 Fedora http://fedoraproject.org/
5 Mint http://linuxmint.com/
6 Sabayon http://www.sabayonlinux.org/
7 Mandriva http://www.mandriva.com/
8 Debian http://www.debian.org/
9 MEPIS http://www.mepis.org/
10 Damn Small http://www.damnsmalllinux.org/
quelle: http://distrowatch.com/''
Soviel zum Thema: "Das wäre der Hit".
Wenn Du Dir die unterschiedlichen Distributionen ansiehst, so sind nur wenige dabei, die man als windows-like bezeichnen kann.
So groß ist das Bedürfnis danach anscheinend nicht.
Und ich gehe jede Wette mit Dir ein, daß, wenn Du Dich einmal bei Linux zurechtgefunden hast, Du diesem Betriebssystem kaum eine Tränen nachweinen wirst!
Aber nun bist du ja erstmal dabei, Dir Deine Sporen bei dem neuen Betriebssystem zu verdienen 😉
Und ich wünsche Dir viel Spaß dabei!