Hallo liebe Wikigemeinde ☺
Ich stelle mich erst einmal vor, da dies mein erster Post in diesem Forum ist. Es
gibt zwar nicht sehr viel zu sagen, aber vielleicht interessiert es den einen
oder anderen, dass mich die Ubuntu-Welt erfasst hat. Ich bin noch nicht
sehr lange dabei, aber ich gebe mein bestes, der gesamten Community
hilfreiche Beiträge zu leisten.
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass dieses Howto noch keineswegs
der optischen Wikipediaschönheit entspricht und somit noch kleine
Verbesserungen vorzunehmen sind. Das Wissen dieses Howtos darf
allerdings trotzdem schonmal das Licht der Welt erblicken.
So, genug geplaudert!
\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––\––
Warum ich diese Howto schreibe? Ganz einfach deshalb, weil ich bisher
noch kein Howto gesehen habe, welches sich nur auf die Optimierung
der Akkuleistung bezieht. Da mein Notebook Windows XP vorinstalliert hatte,
war es schon etwas enttäuschend, dass ich in Ubuntu ca. 1 Stunde weniger
arbeiten konnte als im Vergleichssystem Windows XP.
Windows XP ~3h15-30min
Ubuntu/breezy ~2h15-25min
Da ich zudem noch recht neu in der Linuxwelt bin, hat das ganze etwas länger
gedauert. Ich musste etliche Howtos lesen, um wiederum andere zu verstehen.
Genug geplaudert, jetzt gehts los.
Technische relevante Daten:
ASUS A6VA-Q026H
- WLAN Intel Centrino IEEE 802.11b/g
- Grafikkarte Ati
Dieses Howto umfasst:
1. Gnome Applet mit cpufreq-selector aktivieren, um die CPU-Taktung
manuell einstellen zu können.
2. Die CPU-Spannung manuell einstellen, indem man den Kernel neu kompiliert.
3. Grafikkarten-Taktung heruntersetzen (ATI: aticonfig)
4. Die WLAN-Karte komplett ausschalten. (ausser man arbeitet mit dem Internet)
Nach der Installation von Ubuntu/breezy war ich zuerst einmal ziemlich
überrascht, dass Ubuntu so ziemlich alles erkannt hatte. Der Akkubetrieb
von 2h20min war mir allerdings nicht genug.
Bevor wir allerdings irgendwelche Konfigurationen im System vornehmen,
weise ich nochmal darauf hin, dass der Monitor am Notebook am meisten
Akkuleistung beansprucht. Das Herunterstellen der Helligkeit sollte
für den Anfang schonmal ein paar Minuten bringen.
1. Das Takten der CPU wurde auch schon per powernowd automatisch geregelt.
Allerdings ist die Taktung meist sehr aggressiv, sodass man nicht
mit der minimalsten Regelung arbeiten kann. Ausserdem wird die
Spannung der CPU keineswegs auf die minimalsten Einstellungen gesetzt,
was sich auch wieder negativ auf die Akkuleistung auswirkt.
Als erstes habe ich das Applet, welches die CPU-Taktung anzeigt in
mein Planel geladen (Rechtsklick → zum Planel hinzufügen).
Jetzt schalten wir erst einmal den cpufreq-selector frei. Wenn
dieser nocht nicht installiert ist, einfach Synaptic benutzen.
sudo chmod +s /usr/bin/cpufreq-selector
Jetzt können wir ganz einfach per Linksklick auf das
CPU-Taktungs-Applet klicken und haben die Möglichkeit zwischen
einzelnen Regulatoren und Frequenzen. Für den Akkubetrieb benutze ich
meist den Regulator "powersave". Dieser lässt die CPU nicht über
die maximal gesetzte Frequenz heraustakten.
2. Das Setzen der neuen CPU-Spannung hört sich zwar kompliziert an,
ist es aber garnicht. Ich als Neuling habe es schließlich auch
geschafft. Ein paar Englischkenntnisse sind allerdings von Nöten.
http://gentoo-wiki.com/HOWTO_Undervolt_a_Pentium_M_CPU
Sollte wirklich zu schaffen sein, also keine Angst.
Beachte, dass danach das WLAN evtl. nicht mehr funktioniert.
(→ neu kompilieren und installieren)
3. Der Atitreiber muss für diesen Abschnitt einwandfrei funktionieren
und bei Eingabe von aticonfig nicht "command not found" ausgeben. Der
Ati-Treiber-Installer von der Atihomepage wäre eine Möglichkeit. Sollte
funktionieren, allerdings hatte ich Probleme, sodass ich selber kompilieren
und installieren musste.
Wenn aticonfig funktioniert kann man die möglichen Einstellungen mit
aticonfig --lsp
anschauen. Folgendes ist bei mir die Ausgabe:
core/mem [flags]
\––\––\–––-
1: 105/120 MHz
2: 209/182 MHz
3: 358/331 MHz [default state]
Die minimalste Einstellung ist, wie man sieht 1. Ich stelle für den Akkubetrieb
natürlich auch logischerweise auf 1, da dies am wenigstens Akkuleistung
beansprucht. Die Taktung setzt man nun mit:
aticonfig --set-powerstate=1
Fertig, die Ati-Karte ist auch schon abgespeckt.
4. Die WLAN-Karte war zwar richtig installiert, aber das Deaktivieren
bei den Netzwerkeinstellungen bringt im Prinzip garnichts. Die Karte
sendet immernoch Signale und beansprucht immernoch etwas Akkuleistung.
Deaktiviert einfach mal die Karte und gebt in der Konsole iwconfig
ein. Die Karte ist immernoch aktiv.
Das ganze lässt sich aber ganz einfach durch einen kleinen Wert in
/sys/class/net/"euer device z.b. eth1"/device/power/state
ändern.
Der Wert "0" bedeutet, die Karte ist aktiv. Um diese nun richtig
auszuschalten muss man folgendes in die Datei mit
echo -n 3 > /sys/class/net/"euer device"/device/power/state
schreiben. Dadurch wird die WLAN-Karte komplett ausgeschaltet.
Überprüfen kann man das ganze dann mit iwconfig. Bei mir ist die Ausgabe
nun:
lo no wireless extensions.
sit0 no wireless extensions.
eth0 no wireless extensions.
eth1 no wireless extensions.
Wie man sieht, ausgeschaltet. Allerdings schlecht, wenn man unterwegs
im Internet arbeitet 😉.
Das ganze wird noch in ein kleines Script geschrieben, dass man später
nurnoch ausführen muss, wenn man im Akkubetrieb ist. Natürlich
gibt es auch die Möglichkeit das ganze gleich im Akkubetrieb zu laden,
aber wenn ich das Notebook nurnoch 30min brauche und noch 1h Zeit habe
möchte ich das ganze manuell und schnell deaktivieren können.
Finde ich persönlich praktischer, aber das ist jedem selbst überlassen.
Das ganze hat mir ca. 1h mehr gebracht. Angefangen bei 2h20min und angekommen
bei ungefähr 3h15min. Mit Suspend to Ram lässt sich natürlich noch um einiges
mehr rauszögern, das ist klar.
Ich hoffe ich konnte helfen.
johannes@ubuntu
PS: Bei Kritik oder sonsitgen Anregungen bitte eine Mail an johannes.v@gmx.de
Würde mich auch über eine Rückmeldung freuen, wie es auf anderen
Systemen funktioniert. Danke.
Meine vorraussichtlichen nächsten Ziele sind, dass ich versuche den
Arbeitsspeicher abzuspecken. Komplett im Arbeitsspeicher zu arbeiten
ist auch noch eine Möglichkeit. Die Platte könnte komplett ausgeschaltet werden.