Das GNOME-Release-Team will im April 2010 anstelle von GNOME 2.30 die Version 3.0 veröffentlichen.
Hier also der Sammelthread zum Thema Gnome 3.0.
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Hier also der Sammelthread zum Thema Gnome 3.0. |
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Gut, dass sie endlich anfangen! Aber eine wirkliche "Vision", wie bei der Entwicklung von KDE4, scheint es (noch) nicht zu geben, oder? |
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Da wird zu dem Thema ja schon kröftig getrollt auf Pro Linux 😀 Dieses Projekt "Zeitgeist hört sich ziemlich Interesant an - ich weis nur nicht genau, wie man sich das vorstellen soll ☺ |
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Ich weiß jetzt zwar nicht ob das unbedingt hier reingehört, aber trotzdem: In Jaunty (Ubuntu 9.04) werden ja diese neuartigen OSD-Notifications eingeführt, was aber eine Entwicklung von Ubuntu und nicht von Gnome ist. Fließt sowas denn eigentlich dann zurück zum Gnome-Projekt? Schließlich zeigt ja eine derartige Entwicklung, dass es Distributoren gibt, die mit der "Grundlage Gnome" nicht komplett zufrieden ist. Evtl. sollten sich die Distris und Gnome-Entwickler mal etwas absprechen, dann gibt es auch ruck-zuck viele neue Ideen, denke ich. servus steinson |
Ehemaliger
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steinson schrieb:
Und wenn es nicht zurückfließt, kann es sich das Gnome-Projekt auch nehmen, wenn es ihnen gefällt. Ist ja nicht umsonst alles opensource. |
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Ich hoffe das die Entwickler mal weniger in ihren Visionen schwelgen. Zeitgeist mag ja ein interessantes Konzept sein, nur erschließt sich mir der Sinn des Ganzen nicht. Hier mal eine kurze Erklärung was Zeitgeist machen soll : Bei Zeitgeist geht es darum das man nicht mehr mit Ordnern und Dateien arbeitet, sondern nur noch mit Dokumenten. Dateien werden nicht mehr in Ordnern abgelegt, sondern man weißt Dokumenten beim Speichern bestimmte Tags zu und kann dann über diese die Datei wiederfinden. Zusätzliche Kriterien bei der Suche sind noch der Inhalt in Datei (über einen Indexer wie Tracker oder Beagle), Datum, Uhrzeit, Größe, usw. Man durchsucht also nicht mehr seine Ordner nach einer bestimmten Datei, sondern bemüht Zeitgeist diese zu suchen. Man öffnet keinen Dateimanager mehr und klickt sich durch verschiedenen Ordner, sondern filtert in Zeitgeist die vorhandenen Dokumente nach bestimmten Kriterien um das Gesuchte zu finden. Soweit so gut. Leider gibt es an dieser Idee ein gravierendes Problem : Menschen sind in Bezug auf PCs die unordentlichsten Wesen überhaupt. Ich kenne Leute in deren Wohnung alles picobello aufgeräumt ist, deren PC aber ausschaut wie Kraut und Rüben. Dokumente werden überall gespeichert (z.B. unter "C:\"), bekommen die sinnvollsten Namen verpasst (z.B. "Einladung05.doc") und Unterverzeichnisse erhalten auch sehr aussagekräftige Namen (z.B. "Neuer Ordner 25"). Wie soll also ein Programm wie Zeitgeist dabei helfen Sachen wiederzufinden, wenn sich die Benutzer nicht mal die kleinste Mühe geben eine gewisse Ordnung in ihren PC zu bringen? Oder anders ausgedrückt : Wer einigermaßen Ordnung halt auf seinem Rechner, benötigt maximal einen Indexer um seine Dokumente wiederzufinden. Wer dagegen seinen PC wie eine Müllkippe ausschauen lässt, dem kann auch kein Programm wie Zeitgeist helfen. Das Programm kann ja nicht zaubern. |
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glasen schrieb:
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Auf einem Chaos-Rechner, wie Du ihn skizzierst, ist bisher kein Dokument mehr aufzufinden, weil man eben hauptsächlich hierarchisch suchen kann und muss. Mit assoziativen Ansätzen wie Zeitgeist werden alle Dokumente automatisch erfasst und sind über Schlagworte und ihre inhaltliche oder zeitliche Verwandtschaft zu anderen Dokumenten leicht auffindbar. Nebenbei bemerkt: Auch die menschliche Erinnerung funktioniert nicht hierarchisch, sondern assoziativ. Es ist also nur folgerichtig, auch den Zugriff auf externalisiertes Wissen (z.B. Dokumente) nach dem gleichen Prinzip zu gestalten. Oder nochmal anders ausgedrückt: Warum soll ich mein externalisiertes Wissen in eine widernatürliche Hierarchie pressen, wenn es mir kontextabhängig und assoziativ angeboten werden kann? |
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Weil ein Mensch einer Datei leider nicht immer die richtigen tags zuordnet, ein Gehirn in der Regel schon 😉 Ich finde das Konzept sehr gut, das "Problem" wird halt sein den Leuten klar zu machen gute tags bzw. Dateinamen zu vergeben. |
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gone schrieb:
Nein, denn Tags können als zusätzliche Informationen "künstlich" hinzugefügt werden. Volltextindex, Zeitstempel, enthaltene Namen und viele andere Metadaten können automatisch extrahiert werden. Wenn man das schlau anstellt, ist eine Datei, eine IM-Unterhaltung, eine E-Mail oder eine Webadresse so in ihren Kontext verwoben, dass sie eigentlich immer wieder gefunden werden kann. Dieses Konzept ist ja nicht neu, und Teilmengen davon wurden auch schon dutzende Male implementiert. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass die Gnome-Entwickler diesen Ansatz zum ersten Mal wirklich konsequent durchziehen. |
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glasen schrieb:
Bei mir ist es umgekehrt, aber für alle anderen hast du recht. ^^ Ich sehe auch das Problem, dass es die Nutzer noch mehr zu Unordnung verleitet, weil man ja die Dokumente an denen man gerade arbeitet bequem wiederfindet. Aber was ist, wenn ich Dokumente brauche die schon ein paar Jahre alt sind? |
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Sarastro schrieb:
Auch dann wirst Du Dich eher an deren Inhalt oder damit in Zusammenhang stehende Vorgänge und Personen erinnern als an den Dateinamen oder den genauen Speicherort. Es bleibt dabei: Die hierarchische Organisationsform entspricht nicht der Funktionsweise unseres Gedächtnisses und ist daher weniger effizient bezüglich des Wiederfindens von Informationen. |
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prometheus0815 schrieb:
Also so endgültig kann man es sicher nicht sagen. Mir ist es zum Beispiel schnurz-piep-egal wann ich eine Datei das letzte Mal bearbeitet oder angelegt habe. Ich könnte auch den Timestamp des Dateisystems ausschalten, wenn ich Performance brauchen würde. Ich denke für viele Leute ist es besser hirachisch zu denken. Viele Leuten finden ihre Dateien immer wieder, einfach indem sie eine verbindliche Hirachie einführen. Diese Leute brauchen nicht einmal einen Indezierer und wollen auch weder nach Tags noch nach Zeit suchen. Ich zum Beispiel habe mir einmal ein paar Stunden Gedanken gemacht über eine passende Dateisystem-Hirachie und finde seit dem alles sofort und ohne Umwege. Wann ich was bearbeitet habe kann und will ich mir dagegen nicht merken. Das Konzept von Zeitgeist (das alles andere als neu ist) ist zwar interessant und mag auch Benutzer finden, aber zu behaupten, das es für alle effizienter wäre, weil es der Funktionsweiße des Gehirns entspreche, wäre zu dick aufgetragen. |
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prometheus0815 schrieb:
Das Gedächtnis mag nicht-hierarchisch organisiert sein, die meisten Dinge in der menschlichen Kultur sind es aber nicht. |
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glasen schrieb:
Um mal klugzuscheißen, liegt wohl daran, dass das weltoffene aber nur begrenzt rationale und instinktarme Säugetier Mensch regelhafter Institutionen bedarf, um sich zurecht zu finden. Blöderweise konnte ich den Artikel, in dem das oben nur paraphrasierte Zitat steht, nicht mehr finden,denn ich weiß nicht mehr wie die DAtei heißt 😳 na hätt ich mir mal den semantischen Desktop in KDE 4 genauer angeschaut 🤣 Schlagworte: Anthropologie, Institutionalisierung, Soziololgie PING Datei da ... Ist dieser semantische Desktop das, was ich mir unter Gnomes Zeitgeist vorzustellen habe? |