ingo2
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redknight schrieb: Wear-Levelling beschreibt die Verteilung der Schreibzugriffe auf die einzlnen Blocks, um jeden Flashblock gleich oft zu benutzen und so die maximale Anzahl an Schreibzyklen zu ermöglichen. Wie hängt das mit READahead zusammen?
Ich weiß nicht, wie ureadahed intern arbeitet. Ob es sich nur die Position der Inode's mit den Dateieinträgen merkt, oder ob es jedes mal die Dateien komplett (evtl. sogar alte Version nach einem Crash) aus seiner pack-files ins RAM läd. Nach meinem Verständnis will ureadahead nur das Zusammensuchen der Dateien schneller gestalten. Habe keine Ahnung, ob das auch immer gegen die Daten auf der HD verifiziert wird (d.h. wenn sich eine Datei geändert hat). Da eine SSD praktisch vernachlässigbare seek-time hat, sollte es zumindest egal sein, ob ureadahead sie zusammensucht und dann im RAM (in einem virtuellen file-system?) zur Verfügung stellt, oder ob sie direkt von der SSD ins RAM geladen werden. Jedenfalls bootet mein Nettop ohne ureadahead schneller. Wozu also erst "den Nippel duch die Lasche ziehen", wenn es direkt mindestens genau so schnell geht? Keep Things Basic and Simple - das steigert die Zuverlässigkeit ungemein! Viele Grüße,
Ingo
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redknight
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Die Tatsache, dass ureadahead den Bootvorgang mit SSD kaum beschleunigen kann, bestreitet ja keiner. Aber das hat eben nichts mit Wear-Levelling zu tun, welches sich ausschließlich auf Schreibvorgänge bezieht. DDaher verstehe ich den Zusammenhang nicht, den du da herstellen willst. Oder, verzeih mir den Ausdruck, spielst du da grad BuzzwordBingo?
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Lindiot
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Beiträge: 679
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ingo2 schrieb:
Nach dem Kernel ist die libc6 der wichtigste Bestandteil eines Linux-Systems. Die wird von nahezu allen Programmen benutzt/benötigt. Und um RAM zu sparen, wird sie nur 1x in den Hauptspeicher geladen und darauf greifen dann alle Programme zu - das besagt "dynamisch gelinkt".
Danke, dass das diese Rolle einnehmen würde war mir weder klar, noch hätte ich das so erwartet, bedeutet das doch, vorhandene "Funktionen" bekommen ungefragt eingelinkte Module ausgetauscht.
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ingo2
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redknight schrieb: Oder, verzeih mir den Ausdruck, spielst du da grad BuzzwordBingo?
Wirklich nicht. Ich bin im Moment etwas sauer auf Lucid, das will ich nicht leugnen, besonders wenn man sieht, wie der 672177 bearbeitet wird. Der ist bisher noch zu Niemanden assigned! Nach meinem Geschmack ist Lucid vom Marketing gemacht und selbst nach über 1/2 Jahr noch nich "fertig". Ich habe keine Lust, ständig am System rumzufrickeln, weil irgendwas nicht korrekt geht (und auch nicht der Dokumentation entspricht). Und mein Netbook hat wirklich inzwischen Zicken gemacht - ob's jetzt weg ist, ich werde berichten. Geschadet hat es jedenfalls nicht und es ist eine Fehlerquelle weniger. Wir sollten uns doch mal auf einen Schoppen treffen, Ingo
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ingo2
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ingo2 schrieb: Und mein Netbook hat wirklich inzwischen Zicken gemacht - ob's jetzt weg ist, ich werde berichten. Geschadet hat es jedenfalls nicht und es ist eine Fehlerquelle weniger.
Gute Nachricht: Mein Netbook ist wieder gesund - es hat geholfen! Für mich ist das wieder ein Zeichen, daß Ubuntu zwar gute Ideen hat (Beispiel ureadahead), diese aber schlampig umsetzt. Es wäre ein leichtes gewesen, schon bei der Installation zu prüfen, ob eine SSD im Gerät steckt (das kommt ja wohl jetzt immer öfters vor) und dann auf die Installation von ureadahead zu verzichten - da es in dem Fall zumindest überflüssig ist. Eventuell hätte in meinem Fall auch einfach ein einfaches "reprofiling" ausgereicht. Dafür hätte man das ganze etwas mehr User-friendly bringen können und statt manuellem Löschen der pack-files ein kleines Systemwerkzeug mit 3 Funktionen mitliefern können, welches es erlaubt:
ureadahead abzuschalten (upstart-job) ureadahead beim nächsten Boot reprofilen ureadahead wieder zu aktivieren/einzuschalten.
In diesem Sinne, Ingo P.S.: wenigstens haben sie ureadahead nicht so unsinnig fest im System verankert, das es auch ein Normal-User einfach de-installieren kann.
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ingo2
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Schon wieder: heute kam ein libc6-update (security fix) u.a. für Lucid rein. Nach Installation und shutdown sieht das root-Dateisystem von Lucid-amd64 so aus:
# fsck -f /dev/sda6
fsck 1.40.8 (13-Mar-2008)
e2fsck 1.40.8 (13-Mar-2008)
Lucid: stelle das Journal wieder her
Bereinige verwaist Inode 310667 (uid=0, gid=0, mode=0100644, size=51712)
Bereinige verwaist Inode 310663 (uid=0, gid=0, mode=0100755, size=1572232)
Bereinige verwaist Inode 310661 (uid=0, gid=0, mode=0100755, size=135745)
Bereinige verwaist Inode 310651 (uid=0, gid=0, mode=0100644, size=43552)
Bereinige verwaist Inode 310650 (uid=0, gid=0, mode=0100644, size=35712)
Bereinige verwaist Inode 310644 (uid=0, gid=0, mode=0100644, size=31744)
Bereinige verwaist Inode 310640 (uid=0, gid=0, mode=0100755, size=136936)
Bereinige verwaist Inode 310639 (uid=0, gid=0, mode=0100644, size=97256)
Durchgang 1: Prüfe Inodes, Blocks, und Größen
Durchgang 2: Prüfe Verzeichnis Struktur
Durchgang 3: Prüfe Verzeichnis Verknüpfungen
Durchgang 4: Überprüfe die Referenzzähler
Durchgang 5: Überprüfe Gruppe Zusammenfassung
Lucid: ***** DATEISYSTEM WURDE VERÄNDERT *****
Lucid: 221800/1028160 Dateien (1.2% nicht zusammenhängend), 1258926/4112632 Blöcke Ihr habt jetzt die Wahl zwischen Pest (security fix nicht installieren) und Teufel (corrupted file system). Ingo
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Wieso Pest? Die verwaisten Inodes sind die alte libc6, deren Löschung angewiesen, aber vor dem Neustart nicht ausgeführt werden konnte. (weil upstart nicht neu gestartet wurde) Ein komplett kosmetischer Bug, womit ich nicht sage, dass der nicht schon lange hätte gefixt werden müssen. Deine panische Stimmungsmache ist aber völlig unangebracht.
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ingo2
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Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
Beiträge: 2145
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adun schrieb: Wieso Pest? Die verwaisten Inodes sind die alte libc6, deren Löschung angewiesen, aber vor dem Neustart nicht ausgeführt werden konnte.
Da kann ich nicht zustimmen. Warum sollte die libc6 gleich 8 Inodes belegen (nutzt Ubuntu hard links?)? Da hängen noch andere Lib's in der Luft, die einfach abgewürgt wurden. Da dieser Test von Clint auch genau 8 offene Lib's meldet, nämlich:
init 1 root DEL REG 251,0 399654 /lib/libnss_files-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399653 /lib/libnss_nis-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399639 /lib/libnsl-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399659 /lib/libnss_compat-2.12.2.so.dpkg-new
init 1 root DEL REG 251,0 399660 /lib/libc-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399629 /lib/librt-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399662 /lib/libpthread-2.12.2.so
init 1 root DEL REG 251,0 399663 /lib/ld-2.12.2.so
schließe ich jetzt mal, das die alle betroffen sind. Und je nachdem wie viele Prozesse/Services du sonst noch beim Shutdown laufen hast, können es sogar noch mehr Inodes sein, ich hatte schon 12 hier. Also ich sehe das nicht mehr als Kavaliersdelikt oder kosmetischen Fehler an. Beste Grüße,
Ingo
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adun
Anmeldungsdatum: 29. März 2005
Beiträge: 8606
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Also ich sehe das nicht mehr als Kavaliersdelikt oder kosmetischen Fehler an.
Und warum nicht? Die Inodes sind verwaist, weil die Datei gelöscht wurde, die sie beschrieben haben. Sie konnten nicht freigegeben werden, weil sie noch von irgendeinem Programm benutzt wurden. Deshalb wurde die Partition nicht sauber ausgehängt, was die Prüfung beim Neustart auslöst, die wiederum die verwaisten Inodes findet und dann löscht.
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ingo2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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Wohnort: wo der gute Riesling wächst
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So langsam wird erst das ganze Ausmaß rund um diesen 672177 sichtbar. Es ist nicht nur upstart und eglibc, sondern inzwischen auch sysvinit, ssh, portmap und nfs betroffen, s. hier und daraus zitiert:
Its just an area that didn't receive much testing during the development cycle.
und von hier:
* umountroot needs to wait for init to re-exec itself - addressed in this bug itself, James Hunt is working on that at the moment. * portmap needs to stop after umountnfs - bug #711425 * ssh needs to be restarted on libc6 upgrades - bug #531912 * umountfs needs to wait for all stopping services to stop. bug #616287
Teilweise exitieren zwar Patches oder auch nur Würgerounds, aber das kommt nicht in 10.04.2! Hier bleibt Ubuntu seiner Philosphie treu: "Releasetermine sind heilig" und der Bürokratismus tut den Rest dazu. Das ganze Kuddelmuddel wird jetzt für den Launch von 10.04.2 am 18.02. offiziell zertifiziert!, s. hier und folgende Posts. Wohlgemerkt: die Bugs werden zertifiziert! Es besteht noch eine Chance, daß das Ganze bis 10.04.3 gefixt wird. Meinen Kommentar dazu verkneife ich mir, Ingo P.S.: 9 RC-Bugs remaining in Squeeze
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borgiborgi
Anmeldungsdatum: 10. August 2009
Beiträge: 386
Wohnort: 3rd stone from the sun
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Findest Du nicht, daß Du ganz schön hohe Ansprüche an ein freies und kostenfreies OS stellst?
Eine Grundlage für diese Erwartungshaltung kann ich nicht erkennen. Ich glaube auch nicht, daß dieser Thread irgendetwas zur Fehlerbehebung beiträgt; auch nicht daß das die richtige Stelle dafür ist.
Das ist nun mal der Preis für ein OS mit möglichst aktueller Software. Wenn Du ein "bis ins letzte Detail" getestetes OS willst, dann nimm doch z.B. Debian stable (Lenny). ingo2 schrieb: Meinen Kommentar dazu verkneife ich mir,
Ich auch. ingo2 schrieb: P.S.: 9 RC-Bugs remaining in Squeeze
Du scheinst ja eh nur auf das stable Release von Squeeze zu warten. Gruß borgiborgi
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ingo2
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2007
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Wohnort: wo der gute Riesling wächst
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borgiborgi schrieb: Findest Du nicht, daß Du ganz schön hohe Ansprüche an ein freies und kostenfreies OS stellst?
Das sind 2 paar Dinge. 1. Auch an ein freies OS stelle ich Ansprüche bezüglich Qualität und Stabilität. 2.Dafür wäre ich sogar bereit, etwas zu bezahlen (womit Punkt 2 erledigt ist). Aber diese ganzen hausgemachten Probleme - hauptsächlich mit Upstart und was damit zu tun hat - frustieren mich einfach. Ich habe mich selbst bei o.g. Bug wirklich engagiert (und auch die Würgerounds und Patches bei mir getestet und eingebaut), aber das ist ja nur ein einziges von vielen Problemen zu dem Thema Upstart/Daemons/Start/Stop/Mount/Umount, die in Lucid schlummern. Alles konzentriert sich schon längst auf Natty und LTS_Lucid bekommt nur das allernötigste, wenn denn Zeit dafür ist. Auf die Toy-Releases kann ich gerne verzichten. Und wenn das nächste LTS nicht "Pink Panther" heißt, war Lucid wohl mein letztes 😉 Ingo
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owl102
Anmeldungsdatum: 10. September 2010
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borgiborgi schrieb: Das ist nun mal der Preis für ein OS mit möglichst aktueller Software.
Sehe ich auch so. Ubuntu ist (wie Fedora) "bleeding edge", und wer "bleeding edge" will und installiert, sollte sich nicht wundern, wenn er auch "bleeding edge" bekommt.
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cryptosteve
Anmeldungsdatum: 17. April 2007
Beiträge: 815
Wohnort: Nähe Hamburg
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Nee nee, bestehende Releases sind weder bleeding edge, noch kann ein LTS als solches bezeichnet werden. Und das man sich kritische Bugs an systemimmanenten Programmen nachträglich einfängt, ist ein NoGo. Das hat auch nichts mit überhöhten Ansprüchen von ingo zu tun. Zudem glaube ich, dass Ubuntu hier eigentlich einen höheren Anspruch hat, ihn lediglich manchmal nicht erfüllen kann.
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owl102
Anmeldungsdatum: 10. September 2010
Beiträge: 248
Wohnort: Braunschweig
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cryptohappen schrieb: Nee nee, bestehende Releases sind weder bleeding edge, noch kann ein LTS als solches bezeichnet werden.
LTS heißt doch lediglich "Long Time Support", mit einem "stable" wie bei Debian hat das rein gar nichts zu tun. Was man u.a. daran erkennt, daß auch ein LTS-Release ganz gerne eine Beta-Version vom Firefox an Bord hat, Ubuntu 10.04 LTS Upstart verwendet (was übrigens selbst Fedora als anerkannte Bleeding Edge Distibution wieder aufgibt!) usw.
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