Mal simpel gesagt, RIP und RIPv2 sind veraltet und im Grunde nichts weiter als ein sich dynamisch anpassendes Routing. Kommen neue Schnittstellen hinzu, werden die kürzesten Wege ausgehandelt.
Zu betrachten ist auch immer, zumindest in diesem Zusammenhang mit Routing, auf welchem Layer des OSI-Schichtenmodells etwas passiert. RIP wäre hier Layer 4, die Transportschicht.
Switche routen nicht wirklich. Zumindest keine verschiedenen Netzwerke. Switche sind im Grunde nur "Schalter", die eine Verbindung zwischen dem Client und dem Server oder einem anderen Client öffnen. Ab 3 Switchen gibt es jedoch bestimmte Konstellationen, wenn alle drei Sternförmig miteinander verbunden sind, dass da nur eine Route hindurch geöffnet ist, die restlichen sind geschlossen. Gute Switche arbeiten auf Layer 2 des OSI-Modells und sind bestenfalls noch konfigurierbar, normale auf Layer 3.
OSPF (heute OSPFv3) hat im Grunde RIPv1/v2 abgelöst und bedeutet schlicht übersetzt "öffne kürzesten Weg zuerst" (Open Shortest Path First) und wird heutzutage eigentlich auf allen neuen Routern eingesetzt.
Ich denke bis hier her sollte es verständlich sein. Nur jetzt kommt es ;o)
Routing selbst wird nur zwischen verschiedenen IP-Adressbereichen durchgeführt. Das geschieht auf Layer 3 des OSI-Modells. Wichtig ist eben zum Beispiel hier zu wissen, dass ARPs auf Layer 1 liegen und demnach nicht geroutet werden (können).
Routing braucht es wenn man verschiedene Netzwerke oder Subnetze miteinander kommunizieren lassen möchte.
Ein Beispiel:
Angenommen Dein Computer hat die IP-Adresse 192.168.2.20 und die Netzwerkmaske 255.255.255.0, dann kann in diesem Netzwerk nur eine maximale Anzahl von 254 verschiedenen aktiven Komponenten werkeln. Die Adresse 0 und 255 sind reserviert.
Die Netzwerkmaske ist hier nun entscheidend dafür, wie viele Hosts das Netzwerk haben darf. Hättest Du nun statt 3x255.0 eine Netzwerkmaske von 255.255.255.128, Deine IP-Adresse wäre immer noch 192.168.2.20, dann wäre die letzte mögliche IP-Adresse die 192.168.2.126. Also 126 mögliche Hosts. Der Übersichtlichkeit halber wird das erste genannte (Beispiel-) Netzwerk mit seiner Netzwerkadresse (die erste Zahl) angegeben. Also 192.168.2.0/24 mit der entsprechenden Netzwerknummer oder Suffix. Das zweite Netzwerk hätte dann eben 192.168.2.0/25. Es würde also das erste Netzwerk "physisch" in zwei Teile teilen, die sich untereinander nicht sehen können.
Beispiel 1
--- 192,168.2.0/25 ^ 128 IP-Adressen
/
192.168.2.0/24 ^ 254 IP-Adressen <
\
--- 192.168.2.128/25 ^ 128 IP-Adressen
Beispiel 2
dodal anderes Netz O
|
O
|
192.168.96.0/20 ^ 4094 IP-Adressen (192.168.96.1 bis 192.168.111.254 - Netmask 255.255.240.0)
|
O
|
---
| ▢-|-O- 192.168.96.0/24 ^ 254 IP-Adressen
| ▢-|-O- 192.168.97.0/24 ^ 254 IP-Adressen
| ▢-|-O- ......
| ▢-|-O- 192.168.111.0/25 ^ 128 IP-Adressen
| ▢-|----┒
--- ---
| | ▢-|-O- 192.168.0./26 ^ 62 IP-Adressen
| | ▢-|-O- 192.168.111.64/26 ^ 62 IP-Adressen
| | ▢-|-O- 192.168.111.128/27 ^ 30 IP-Adressen
| --- |
| O
┖-------------┙
usw.
Und zwischen diesen beiden Netzwerken jetzt, werden Router gestellt. Jeder Router benötigt mindestens 2 Netzwerkschnittstellen, von denen eine im jeweilig anderen Netzwerk stecken muss. Damit funktioniert aber noch kein Routing von Deinem PC aus. Denn jetzt muss jedes Gerät in Deinem Netzwerk des Routers IP-Adresse als zentrales Gateway haben, oder jeweils auf dem eigenen Host eine eingetragene Netzwerkroute zum Fuß des Routers, wenn man in das andere Netzwerk will. Oder das andere Standard Gateway kennt die Route in das andere Netz und leitet von da aus hin.
Am Bild oben, je "tiefer" die Subnetze sind, desto mehr Routen braucht der Router auf seiner Liste nach oben. Steckt der Router aber (oben) im /20iger Netz, kennt er den Rest der Netze unter sich im Grunde und kann von außen her alles was in die untergeordneten Netze will annehmen.
O = Netzwerkkarte
▢ = symbolisiert mal nen Switch, an dem ein Standard-Gateway (Router) steckt, welches eine IP-Adresse des dahinter liegenden Netzwerks hat
Nun schlauer?! Ich nich *gg* ;o)