Cermit
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Hallo zusammen, da wir diese Woche aufgrund eines Hardwareausfalls unser pädagogisches Netz nicht zur Verfügung haben und damit der Regelunterricht in Informatik größtenteils flach fällt, wollte ich meinen Schülern mal Ubuntu ein wenig näher bringen. Dazu habe ich ein Arbeitsblatt erstellt, das die Schüler in 90 Minuten bearbeiten sollen. Da man ja mit der Zeit ein wenig "betriebsblind" wird, wollte ich um eurer Meinung bitten und vielleicht sind ja auch Kollegen hier unterwegs, die damit auch was anfangen können. Das Arbeitsblatt basiert auf der Live-CD von 10.04. Ich habe mich extra für die LTS-Version entschieden, da ich zum Einen selbst noch nicht so warm mit Unity/Gnome3 bin und den Schülern in der Stunde auch helfen können muss. Zum Anderen denke ich, dass Gnome2 noch eher an Windows orientiert ist und somit eher angenommen wird. Ich werde natürlich nicht verschweigen, dass diese alternativen Oberflächen existieren. Das Thema soll nach diesen 90 Minuten weitgehend abgeschlossen sein, was nicht heißt, dass die Schüler danach von mir keine Antworten mehr erhalten, es soll aber halt nicht mehr Unterrichtszeit in Anspruch nehmen. Meine Absicht ist es, den Schülern einfach einen ersten Einblick zu geben, auf dem sie dann je nach Interesse aufbauen können. Diese Stunde werde ich sowohl in Kursen der 8.-9. Stufe sowie in der Oberstufe einsetzen. Wenn ihr noch weitere Ideen habt, immer her damit. Die erste Stunde ist zwar schon morgen, der letzte Kurs aber erst am Montag. Gruß Cermit Moderiert von tomtomtom: Ins passende Forum verschoben.
- ubuntu_ausprobieren.odt (44.8 KiB)
- Download ubuntu_ausprobieren.odt
|
kaputtnik
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2007
Beiträge: 9245
|
Klingt nicht schlecht. Du hast die Live-CD schon mal an den Schulrechnern ausprobiert? Ob das in 90 Minuten machbar ist, kann ich Dir nicht sagen. Gefühlsmässig würde ich sagen: Ja, aber lieber etwas mehr Zeit dafür einrechnen. Meistens dauert es doch immer länger wie man meint.
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Ja, heute an einem Rechner getestet. Ich bin mir halt auch nicht sicher, ob das in 90 Minuten machbar ist, aber morgen bin ich schlauer 😉 Das Arbeitsblatt dürfen sie ja mitnehmen und zu Hause beenden 😉
|
tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53484
Wohnort: Berlin
|
Hallo, nette Idee, finde ich. 😉 Hast du das ganze mal ausprobiert? Ich weiß jetzt nicht aus dem Kopf, ob multiverse auf der CD in den Paketquellen eingetragen ist und hab gerade keine Lucid-CD hier. Falls nicht, lässt sich da kein Flash installieren. EDIT: Ich tippe zu langsam. 😉
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Nein, aber man wird gefragt, ob man sie hinzufügen möchte. Danach ist die Installation möglich.
|
Jeanbarth
Anmeldungsdatum: 19. April 2011
Beiträge: 205
|
Hi Cermit, ich hoffe das es nicht bei Aufgabe 6 zu Irritationen kommt:
Aufgabe 6 (eigenes Nutzungsverhalten am PC) Was machst du alles zu Hause am PC? Überlege dir, welche Programme für dich wichtig sind und schaue, ob es diese Programm unter Ubuntu gibt oder ob es vielleicht Alternativen für diese Programm gibt. Probiere ruhig alles aus, du kannst nichts kaputtmachen.
Ich meine explizit den Satz:
Probiere ruhig alles aus, du kannst nichts kaputtmachen.
Nacher versucht einer deiner Schüler/innen zu Hause auf Ubuntu zurückzugreifen und formatier versehntlich Papas-Rechner... Ein einfaches hier würde das vielleicht verständlicher machen.
Probiere ruhig alles aus, du kannst hier nichts kaputtmachen.
Vielleicht lehne ich mich auch einfach zu weit aus dem Fenster.... Nur nen Denkanstoß ☺ Gruß -Jeanbarth PS: Finde es super, dass ein Lehrer seinen Schülern Linux bzw. freie Software zeigt! Daumen hoch 👍
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Danke, das werde ich noch stärker herausstellen. Ich sage den Schülern auch immer, dass sie zu Hause ihre Eltern vorher fragen sollen, bevor sie etwas ausprobieren, sonst habe ich wieder Elterngespräche zu führen 😉
|
kutteldaddeldu
Anmeldungsdatum: 1. Juli 2008
Beiträge: 3586
|
Unser Satz im Wiki ist zwar nicht unbedingt nobelpreiswürdig, aber den dass/das-Fehler hast DU uns untergeschoben 😉:
(…) mehr als nur ein Betriebssystem, dass einen PC erst benutzbar macht (…)
(Ich habe den ganzen Abschnitt im Wiki etwas verändert, vielleicht übernimmst du besser die neue Version: Sie hört sich zwar auch etwas hölzern an, ist aber vielleicht etwas verständlicher.) Ansonsten: Nette Idee! (Wobei ich die 90 Minuten angesichts der umfangreichen Aufgabenstellung auch für recht kurz halte.)
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Oha, ich sollte nicht mehr nach 21 Uhr Arbeitsblätter machen 😉 Dank für den Hinweis, wird korrigiert!
|
kaputtnik
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2007
Beiträge: 9245
|
Und? Wie waren die Reaktionen?
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Durchweg positiv! Ich habe allerdings nach der ersten Stunde noch ein paar Sachen geändert, da doch viele Schüler bis zum letzten Punkt gar nicht mehr gekommen sind (youtube kann ja so ablenken 😉). Wenn ich alle Änderungen eingearbeitet habe, werde ich nochmal die aktualisierte Version hochladen.
Beim abschließenden Gespräch war eigentlich immer von der aufgeräumten Oberfläche und der einfachen Bedienung die Rede. Nachteilig war natürlich immer, dass nicht alle Spiele laufen, aber seit es Minecraft gibt, ist das wohl nicht mehr so schlimm 😉 Auf die Frage, ob sie sich denn eine Linux-Installation zu Hause vorstellen könnten, war eigentlich immer die Antwort: "Ja, aber eigentlich sehe ich keine Notwendigkeit, Windows funktioniert doch!" Logischerweise lassen sich alle Vorteile nicht in 90 Minuten transportieren, aber vielleicht war das für den ein oder anderen ja mal ein Anstoß. Im übrigen habe ich zu Beginn immer gefragt, wer denn schon mal von Linux gehört hat oder es sogar vielleicht schon benutzt. Von 70 Schülern waren 5 dabei, die es als Zweitinstallation parallel zu Windows verwenden.
|
kaputtnik
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2007
Beiträge: 9245
|
Cermit schrieb: Ich habe allerdings nach der ersten Stunde noch ein paar Sachen geändert, da doch viele Schüler bis zum letzten Punkt gar nicht mehr gekommen sind (youtube kann ja so ablenken 😉).
😊 Nachteilig war natürlich immer, dass nicht alle Spiele laufen, aber seit es Minecraft gibt, ist das wohl nicht mehr so schlimm 😉
Kannst Ihnen ja auch Spiele/Sauerbraten zeigen, aber das ist wohl im Rahmen des pädagogischen Umfeldes nicht wirklich eine Option 😈
Auf die Frage, ob sie sich denn eine Linux-Installation zu Hause vorstellen könnten, war eigentlich immer die Antwort: "Ja, aber eigentlich sehe ich keine Notwendigkeit, Windows funktioniert doch!" Logischerweise lassen sich alle Vorteile nicht in 90 Minuten transportieren, aber vielleicht war das für den ein oder anderen ja mal ein Anstoß.
Naja, "Vorteile"... es ist mehr eine Sache der Einstellung. Die Möglichkeit „an etwas Großem aktiv mitwirken zu können“.
Im übrigen habe ich zu Beginn immer gefragt, wer denn schon mal von Linux gehört hat oder es sogar vielleicht schon benutzt. Von 70 Schülern waren 5 dabei, die es als Zweitinstallation parallel zu Windows verwenden.
Na immerhin ☺
|
Wutze
Anmeldungsdatum: 16. November 2009
Beiträge: 364
|
Cermit schrieb: Gute Umsetzung, wie ich finde. Ich mache ähnliches auch. Eines was bei mir immer noch erwähnt wird, womit ich die Kids meist auch etwas ins "Boxhorn" jage, die Frage wo denn Firewall und Antivirenprogramm sind. ;o) Salopp gesagt, den wesentlichen Unterschied in der Benutzung heraus arbeiten. Die Frage die ich dann meist stelle ist dann in der Form: "Was musst Du alles installieren, damit Du mit Deinem PC sicher bist".
Durchweg positiv!
Hast Du es gut! ;o)
Bei mir mockiert sich immer die Hälfte, dass man nicht spielen kann. Wobei hier das Prinzip "Black-Box" vorherrschend ist. Die Kids interessiert heute fast nicht mehr, um welches Betriebssystem es sich handelt. Sieht anders aus, ist anders, nicht so schön bunt ...
Ich habe allerdings nach der ersten Stunde noch ein paar Sachen geändert, da doch viele Schüler bis zum letzten Punkt gar nicht mehr gekommen sind (youtube kann ja so ablenken 😉). Wenn ich alle Änderungen eingearbeitet habe, werde ich nochmal die aktualisierte Version hochladen.
Mein Ansatz hier war immer etwas anders. Die meisten haben ICQ oder MSN. Mit Windows muss man hier ja immer etwas neues installieren. Unter Ubuntu funktioniert das ja sofort. Und falls nicht, dann über die Softwareverwaltung nachinstallieren lassen. Ich denke das hebt eher hervor, dass mit Ubuntu "alles schon da ist" und ohne großes herum suchen funktioniert. Würde auch mit Bildbearbeitung funktionieren, was im Grunde sogar noch besser wäre.
Auf die Frage, ob sie sich denn eine Linux-Installation zu Hause vorstellen könnten, war eigentlich immer die Antwort: "Ja, aber eigentlich sehe ich keine Notwendigkeit, Windows funktioniert doch!" Logischerweise lassen sich alle Vorteile nicht in 90 Minuten transportieren, aber vielleicht war das für den ein oder anderen ja mal ein Anstoß.
Kann ich so bestätigen. Warum soll ich was neues probieren, wenn das "alte" ja ohne Probleme funktioniert. Und schon sind alle Vorteile von Linux weg gewischt. Sogar die schnelle Suche und Installation von Programmen.
|
Cermit
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 24. Oktober 2006
Beiträge: 352
|
Ist ja lustig, gerade das mit ICQ/MSN habe ich angesprochen, überwiegende Antwort: "Das brauche ich nicht mehr, das mache ich über Facebook, also reicht mir der Browser." Dass sie da schon XMPP (also ein freies Protokoll) verwenden, aber Facebook halt mitschreibt, war nicht groß von Interesse. Hauptsache einfach soll es sein. Die Problematik ist vielen einfach nicht bewusst bzw. nehmen sie sie gerne in Kauf. Das war übrigens nicht nur in der 8.Klasse so, sondern geht auch bis in die Oberstufe. @kaputtnik: Sauerbraten haben sie schon schnell selbstständig im Wiki gefunden 😉
|
Wutze
Anmeldungsdatum: 16. November 2009
Beiträge: 364
|
Cermit schrieb: Ist ja lustig, gerade das mit ICQ/MSN habe ich angesprochen, überwiegende Antwort: "Das brauche ich nicht mehr, das mache ich über Facebook, also reicht mir der Browser."
Das ist wahr, habe ich so aber nur etwa 5. + 6. Klasse festgestellt. Die wissen meist gar nicht mehr was das ist. Die "großen" nutzen noch ICQ und Co. Wenn auch nur noch selten. Gibt ja nun Facebook.
Dass sie da schon XMPP (also ein freies Protokoll) verwenden, aber Facebook halt mitschreibt, war nicht groß von Interesse. Hauptsache einfach soll es sein.
Das ist so eine Sache an der ich mir auch den Kopf zerbreche. Im speziellen die Gedankenlosigkeit, mit der 95+% der Schüler im Netz unterwegs sind. Hier vielleicht "Raumübergreifend" gesagt, dass es so egal ist, was man am Ende benutzt. Ich versuche immer zu erklären, dass es grundsätzlich zwar nicht wichtig ist zu verstehen, was mit so einem Chat Beispielsweise passiert und wie der funktioniert, dass man aber Obacht halten sollte, was man wie benutzt. Und je "freier" das Produkt ist, desto besser, bei Interesse natürlich, auch kontrolliert werden kann. Grob gesagt, von 100 Schülern erreicht man hier vielleicht Einen, der dahinter guggen möchte. Dem Rest ist es schlicht weg egal, was mit den Daten passiert. Wobei "egal" hier sicher nicht der passende Begriff ist. Viel eher denke ich, ist es zu viel Aufwand für die meisten etwas verstehen zu wollen/können.
|