Hallo, ich habe die Gaming Maus Sharkoon Drakonia, doch leider funktioniert sie unter Linux nicht. Ich habe viel gegooglet, und bisher keine andere Lösung gefunden als den Kernel speziell für den Support dieser Maus zu kompilieren, jedoch bin ich noch lange nicht so weit denke ich. Gefunden habe ich beispielsweise diese Anleitung: http://askubuntu.com/questions/232564/sharkoon-drakonia-gaming-mouse-doesnt-work-at-all Leider kriege ich es selbst nicht hin, ich denke einen Kernel zu kompilieren ist auch nicht etwas an was sich ein Anfänger sofort wagen sollte. Meine Frage ist also, ob es nicht doch vielleicht einen anderen weg gibt außer den Kernel zu kompilieren? Ich habe auch schon versucht, die Treiber mithilfe von Wine zu installieren, ohne Erfolg. Ich hoffe, mir kann jemand helfen. Vielen Dank im Vorraus MfG Brian
Sharkoon Drakonia Gaming Maus funktioniert nicht
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Nein, es gibt keinen anderen Weg. Sharkoon gibt einfach einen feuchten Dreck für andere Systeme, genau dieses Problem findet sich wohl häufiger in diversen Produkten dieser Firma wie es scheint, ich kenne zumindest einen anderen Bericht der eine Tastatur betrifft. Es wäre eine Kleinigkeit dies in der Firmware anzupassen - ich kann dir garantieren dass es nichts mit der Funktionsfähigkeit zu tun hat. Man möchte fast schon meinen sie machen das mit Absicht, als wenn sie dafür geschmiert werden würden. |
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Hmm, schade.. Dann werde ich mir wohl mal einen Einstieg ins Kernel kompilieren suchen und vielleicht kriege ich es irgendwann hin ☺ |
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Nur keine Panik ☺ Und Letalis Sonus, übertreibe mal nicht von wegen Sharkoon schert sich nicht um Linux. Als Beispiel die beliebte und günstige Sharkoon G SKiller Tastatur die bis Linux 3.7 nicht funktioniert hat. Das Problem war aber schlicht, dass zuviele HUD Angemeldet werden, mit denen der Kernel nicht umgehen konnte. Deswegen die SChuld Sharkoon zu geben, ist etwas gar einfach Letalis 😀 Und es gibt gute Nachrichten: Ab Kernel 3.8 funktionert die Sharkoon G Skiller und auch alle Mäuse von SHarkoon perfekt. Woher ich dass weiss: Tja ich habe sowohl eine Skiller Tastatur als auch eine Drakonia Maus. Beides flitzt mit Ubuntu 13.04 mit Kernel 3.8 perfekt. Wenn man Ubuntu 12.04 LTS benutzen möchte, muss man einfach den Kernel auf 3.8 aktualisieren und schon läufts perfekt. Und mit jedem Kernel Updates kommen neue Hardware Unterstützung dazu, falls irgendwas nicht funktioniert, sollte man sich halt einfach mal ein wenig informieren, ob in späteren Kernels das Problem bereits behoben ist. |
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Wow, das sind wirklich tolle Nachrichten ☺ Vielen Dank für die Info! |
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Nein, das interpretierst du falsch. Der Kernel konnte damit umgehen - die Vorgabe war nur zu niedrig. Wir reden hier auch von einer Grenze, die bei rund 32.000 lag - was will ein einfaches Eingabegerät mit über 32.000 HID Usages? Das ist schlichtweg Missbrauch vom USB Standard. |
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Ich bin gerade auf Ubuntu 13.04 Beta 2, nur um zu testen ob die Maus nun geht, und leider geht sie immernoch nicht (Kernel 3.8.0-16). Oder wird die Maus erst beim offizielen Release von Ubuntu 13.04 funktionieren und nicht schon in der Beta? |
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Ich habe nun wieder Ubuntu 12.10 installiert und zuerst den Kernel auf 3.8.6 geupdatet von hier: http://kernel.ubuntu.com/~kernel-ppa/mainline/v3.8.6-raring/ Ergebnis: Die Maus funktioniert nicht. Dann habe ich es mit V 3.9 rc5 probiert, geht auch nicht. |
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Hat sich in der Zwischenzeit etwas getan? Mit dem 13.04 Live-System (Kernel 3.8.8 glaub' ich) funktioniert mein DarkGlider immernoch nicht. Beim kompilieren des 12.04-Kernels mit dem neuen Wert habe mein System schon zerstört, daher will ich es auf der Neuinstallation nicht nocheinmal versuchen ^^ |
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Mich würde auch interessieren, ob michis Aussage stimmt, denn ich überlege mir, so eine Maus anzuschaffen.. |
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Schade, ich bin Windows langsam satt (nach 2 Wochen 😛) ☹ |
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Ich bin erst vor kurzem noch die Kernel Sourcen und die Canoncial-spezifischen Patches durchgegangen: Es hat sich diesbezüglich noch rein gar nichts geändert, man muss sich immer noch einen eigenen Kernel erstellen. Um noch einmal etwas Überblick zu verschaffen: Für die HID Usages gibt es im Kernel eine eigene Struktur. Für jedes USB Gerät wird statisch eine bestimmte Menge dieser Struktur fest alloziert. Dies hat jahrelang für tausende von USB Geräten völlig gereicht (die Menge lag bei etwa 12.000). Nun kommen die Sharkoon Mäuse und Tastaturen und wollen plötzlich um die 32.000 HID Usages anmelden (das sind rund 215 um genau zu seien, als etwa genau der positive Bereich einer 16bit Zahl). Wenn diese Datenstruktur entsprechend der Nachfrage alloziert würde, gäbe es hier kein Problem. Die Kernel Entwickler denken stattdessen aber: Was will man mit so vielen HID Usages? Es ist schlichtweg völliger Blödsinn für solche Geräte, die zuvor ermittelte Grenze reichte für realistische Ansichten immer aus. Wer sich mal genauer für das USB Protokoll interessiert: Bei den in diversen embedded Prozessoren verwendeten USB Schaltkreisen liegt trotz der ganzen Arbeitserleichterung der Schaltungen der absolute Großteil der USB Organisation bei der CPU selbst, entsprechend wäre in solchen Angelegenheiten wirklich die programmierbare SoC dafür verantwortlich. Ihr könnt euch dazu gerne mal die Dokumentationen entsprechender SoCs anschauen. Entweder man nutzt irgendwelche billigen Chips als Zwischenlösung um das USB Protokoll zusätzlich zu vereinfachen, oder man hat bei der Programmierung schlichtweg geschlammt (schließlich läuft es ja unter Windows). |
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Danke für diese umfassende Erklärung, aber was sind HID-Usages genau? Ist eine HID-Benutzung eine Taste Ein Gerät? Eine Datenleitung? Hid steht schliesslich für Human Interface Device ... |
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Es ist eine Protokoll-interne Datenstruktur. Die offizielle Dokumentation hat fast 160 Seiten, das ganze ist etwas komplex und es wird bereits in der Einführung davor gewarnt, dass das ganze ein gewisses Potential zur Fehlbenutzung und Fehlinterpretation besitzt. Ich versuche mal das ganze knapp zusammenzufassen... USB ist ja ein sehr flexibler Standard, der es auch erlaubt, das Protokoll um eigene Datenfelder zu erweitern. Wenn sich das Gerät anmeldet muss es dabei seine eigenen Datenblöcke beschreiben, dabei sind die HID Usages quasi die Beschreibungen dieser Datenblöcke, deren Identifikation sich aus einer 16bit großen Usage Page und einer zusätzlichen 16bit großen Usage ID zusammensetzt. Der USB Standard hat etwa 30 IDs schon vordefiniert, und nach Abzug der reservierten IDs bleiben von den theoretisch möglichen 216 IDs nur noch 256 Hersteller-spezifische IDs zum vergeben übrig. Soweit ich das dem Dokument entnehmen kann sind die Pages zur Gruppierung von logisch zusammenhängenden Usages gedacht. Ich habe mir die genaue Implementation im Kernel nicht angesehen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dort etwas Voodoo betrieben wird um Speicherplatz zu sparen und nicht Standard-konformes Verhalten das ganze leicht durcheinander bringen kann. Letztendlich ist dies ja das absolute Kernprotokoll des HID Standards, wenn die Implementation im Kernel irgendwie nicht Standard-konform wäre, würde das schon längst ausgebessert worden sein, denn das ganze wird schließlich für jeden USB Treiber benötigt der irgendwie mit dem HID Protokoll arbeitet, und das ist eine ganze Menge. |