reginil
Anmeldungsdatum: 12. Januar 2013
Beiträge: 27
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zu: PAE-Geschichte entschärft. LUBUNTU 12.04 läuft aus und es wird offenbar diskutiert, künftig non-pae nicht mehr zu unterstützen, was ich äusserst übel finde, gerade auch für Menschen in ärmeren Ländern, die auf ältere Hardware und gratis-Betriebssysteme angewiesen sind. Ich selber arbeite auch mit alten ThinkPads, die robust sind und nur ohne pae laufen, mir reicht das dank eines schlanken Betriebssystems. Ich finde, hier könnte Linux helfen, den Elektronikschrott zu vermindern, denn die Aufrüstschlacht in der Computerbranche nimmt ja perverse Ausmasse an. Wer bestimmt denn eigentlich, wie es mit pae weitergeht? Wohin kann man sich wenden, um Einfluss zu nehmen?
Moderiert von tomtomtom: Und ins passende Forum verschoben.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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reginil schrieb:
LUBUNTU 12.04 läuft aus
EoS ist bereits seit November.
und es wird offenbar diskutiert, künftig non-pae nicht mehr zu unterstützen,
Irgendwie bist Du wohl anderthalb Jahre nicht mehr online gewesen...Lubuntu 12.04 und Xubuntu 12.04.1 sind die letzten offiziellen Ubuntu-Derivate bzw. Versionen mit non-PAE-Kernel. D.h. also, seit November ist Xubuntu 12.04.1 verblieben, da es dafür Support bis 2015-04 gibt. Als sehr gute Alternative bietet sich Bodhi Linux 2.4.0 non-pae an. Das basiert auf Ubuntu 12.04, kommt jedoch mit Enlightenment als hervorragend integrierter schlanker Desktop-Oberfläche (E17, E18 kann bereits als Entwicklerversion installiert werden) und zusätzlich eigenen Paketquellen mit aktuelleren Paketen.
Wohin kann man sich wenden, um Einfluss zu nehmen?
Da gibt es nichts mehr zu ändern. Mit non-PAE-CPUs haben wir aber noch insofern Glück, daß das anders als bei cmov (zwingende Voraussetzung ab Kernel 2.6.35 bzw. Maverick) bislang nur eine Abfrage ist. Entweder, man entfernt die Abfrage aus dem Kernel-Image (was ich seitdem mache), oder man gaukelt PAE-Fähigkeit vor. Dazu habe ich schon etliche Foren- und Blogposts geschrieben. Auch Trusty-Kernel 3.12.0-7 läuft so auf non-PAE-CPUs.
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JörnS
Anmeldungsdatum: 25. November 2010
Beiträge: 2107
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Man muss unterscheiden zwischen
CPUs ohne PAE, also vor Pentium Pro / Athlon CPUs wie in vielen Thinkpads: Pentium M's mit vorrangig 400 MHz FSB, die zwar PAE integriert haben, aber das Flag nicht anzeigen
Also, ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte mal das normale Pentiums und frühere selbst in Dritte-Welt-Ländern nicht mehr real genutzt werden. Die Problematik mit den "verbuggten" Pentium M's ist halt eine andere. Mein Kollege von der Lubuntu-QA, Nio Wiklund a.k.a. sudodus stellt spezielle Images mit seinem One Button Installer zur Verfügung. Diese haben fake-PAE integriert, mit diesem umgeht man den angesprochenen Bug und kann ein aktuelles Lubuntu etc. nutzen.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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JörnS schrieb:
Und diese CPUs haben PAE. Der PPro ist sogar der erste Pentium gewesen, der mit PAE gekommen ist.
Was? Nein, Banias und Dothan FSB 400 haben keine PAE integriert.
Also, ich lehne mich aus dem Fenster
Mächtig.
Die Problematik mit den "verbuggten" Pentium M's ist halt eine andere.
Was?
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JörnS
Anmeldungsdatum: 25. November 2010
Beiträge: 2107
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axt schrieb: JörnS schrieb:
Und diese CPUs haben PAE. Der PPro ist sogar der erste Pentium gewesen, der mit PAE gekommen ist.
Sag ich ja! Vor Pentium Pro, kein PAE. 😀
Was? Nein, Banias und Dothan FSB 400 haben keine PAE integriert.
Doch - nur das Flag wird nicht gezeigt. Also, ich lehne mich aus dem Fenster
Mächtig.
Mal schauen ^^ Die Problematik mit den "verbuggten" Pentium M's ist halt eine andere.
Was?
Gucken wir mal auf https://help.ubuntu.com/community/Lubuntu-fake-PAE:
Lubuntu-fake-PAE offers a method to install Lubuntu 13.04 into computers (mainly if not only laptops) with Pentium M and Celeron M CPUs. Most if not all of these CPUs have PAE capability, but show no PAE flag. This means that these machines can not use any Lubuntu versions after 12.04 and therefore, Lubuntu 12.10 and Lubuntu 13.04 can not be installed and their kernels can not be upgraded, because the software is checking for the PAE flag.
Und weiter unten ist nachzulesen, das alle Prozessoren aus diesen Baureihen bis auf den Pentium M mit 1,2 GHz über ein 36-bit-Adressregister verfügen, was nichts anderes als PAE ist - auch wenn sie kein PAE in den Flags zeigen.
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Neuromatic
Anmeldungsdatum: 2. April 2012
Beiträge: 291
Wohnort: Rendsburg, SH
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Im absoluten Notfall kann man seinen Kernel ja auch immer noch entsprechend konfigurieren.
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JörnS
Anmeldungsdatum: 25. November 2010
Beiträge: 2107
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reginil Wer bestimmt denn eigentlich, wie es mit pae weitergeht? Wohin kann man sich wenden, um Einfluss zu nehmen?
Das hat übrigens hier seinen Anfang genommen. Die Entscheidung ist aber wohl fix - es sei denn, man könnte Tim Gardner überreden, den non-PAE-Kernel zu sponsoren. Ansonsten könnte man das auch Community-seitig stemmen: gerade mit Trusty wäre das nicht ganz uninteressant. Spontan fallen mir 4 Derivate ein, die profitieren würden: Lubuntu (evtl inoffizieller Respin), Bodhi, Puppy, LXLE. Neuromatic schrieb: Im absoluten Notfall kann man seinen Kernel ja auch immer noch entsprechend konfigurieren.
Ja, stimmt. Muss ich aber persönlich sagen, ich persönlich hätte schon fast Schmerzen dabei, regelmäßig auf so einem alten Rechner selbst einen Kernel zu kompilieren 😉 Muss jeder selbst wissen!
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Neuromatic
Anmeldungsdatum: 2. April 2012
Beiträge: 291
Wohnort: Rendsburg, SH
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Im absoluten Notfall kann man seinen Kernel ja auch immer noch entsprechend konfigurieren.
Ja, stimmt. Muss ich aber persönlich sagen, ich persönlich hätte schon fast Schmerzen dabei, regelmäßig auf so einem alten Rechner selbst einen Kernel zu kompilieren 😉 Muss jeder selbst wissen!
Bei mir dauert das so ungefähr 4 Stunden mit Standarthardware von 2003; und kann das relativ gut verkraften. Ich würd sagen, wenn eine beliebte moderne Distribution auf alter Hardware laufen soll sind 4 Stunden Lebenszeit imho nicht zu viel verlangt. Ist ja nicht so als müsste man die ganze Zeit den gcc Output beobachten, man kann ja in der Zeit auch einfach etwas sinnvolles tun.
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devZer0
Anmeldungsdatum: 29. April 2008
Beiträge: 11
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Wer bestimmt denn eigentlich, wie es mit pae weitergeht?
da ubuntu wohl nicht rein community-driven ist sitzt wohl das ubuntu team am längeren hebel....
Wohin kann man sich wenden, um Einfluss zu nehmen?
es würde wohl helfen, wenn sich noch mehr leute mit an diesem ticket beteiligen und dafür sorgen, daß entspr. kernel-patch in den ubuntu-kernel aufgenommen wird. sei es der vorhandene patch oder sei es eine verbesserte version die in der lage ist die entspr. betroffenen CPUs zu erkennen. dann ist das problem nämlich durch eingabe eines simplen kernel-bootparameters behoben: https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/930447 hier der link zum patch, vielleicht hat jemand bock bzw. die fähigkeit den um entspr. whitelist-funktion zu erweitern und das faken des pae bits in der richtigen form zu implementieren. mir ist das zu hoch: https://lists.ubuntu.com/archives/kernel-team/2013-November/034748.html
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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devZer0 schrieb:
da ubuntu wohl nicht rein community-driven ist sitzt wohl das ubuntu team am längeren hebel.
Du meinst Canonical und damit Mark Shuttleworth. Canonical ist eine Firma, soll auch irgendwann und möglichst schnell Gewinn bringen. Dies ist natürlich legitim. Die Richtung für Ubuntu ist klar, der Fokus absolut auf aktueller Hardware unterschiedlicher Plattformen. Man will sich eben nicht mit älterer Hardware abgeben (das ausschließliche Unity würde eh nicht darauf laufen), Breaks werden nicht nur in Kauf genommen, sondern sind durchaus gewollt. Wenn also (Community-)Derivate (bislang noch geduldet, aber sicher nicht gern gesehen, immerhin stellen diese eine Konkurrenz dar und arbeiten gegen den kommerziellen Gedanken hinter Ubuntu) wie Lubuntu auch ältere Rechner und hier non-PAE-CPUs unterstützen sollen, müssen die Entwickler dahinter selbst entsprechende Kernel anbieten, in diesem Fall also selbst kompilieren. Sowas ist schon machbar, beispielsweise das Precise-basierte Bodhi Linux hat schon 3.6er, 3.7er Kernel angeboten (nicht non-PAE betreffend), also Kernel, die keine offiziellen Ubuntu-Kernel sind. Aber dazu ist natürlich Manpower nötig.
sei es eine verbesserte version die in der lage ist die entspr. betroffenen CPUs zu erkennen.
Na, ich befürchte da eher, man nimmt diese einfache Abfrage ganz 'raus und zementiert das anders. Man stelle sich vor, der unbedarfte Anwender installiert sich Ubuntu auf einem schwachen Rechner und hat nicht die Unity-Experience, der könnte das doch glattweg Ubuntu anlasten... Aber als zumindest derzeit machbar könnte in Lubuntu und weiteren Derivaten sowohl in den Images als auch vorinstalliert für Updates fake-pae integriert werden.
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aasche
Anmeldungsdatum: 30. Januar 2006
Beiträge: 14259
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axt schrieb: ... müssen die Entwickler dahinter selbst entsprechende Kernel anbieten, in diesem Fall also selbst kompilieren.
Was ich nicht verstehe... in den offiziellen Paketquellen werden zwei Varianten angeboten:
Wenn sich diese Kernel-Pakete hinsichtlich PAE unterscheiden sollten, ginge es nur noch um die Frage, welchen Standard-Kernel ein Entwicklerteam fuer das Installationsmedium auswaehlt (mit oder ohne PAE). Und die ganze Diskussion waere beendet... Das sich Ubuntu aus den von axt genannten Gruenden auf aktuelle Hardware stuerzt, ist nachvollziehbar und fuer Benutzer aktueller Rechner auch voellig ok. Aber warum beispielsweise das Lubuntu-Team das nicht anders macht, bleibt raetselhaft - unter der Voraussetzung, dass tatsaechlich ein Unterschied zwischen den o.g. Paketen besteht.
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devZer0
Anmeldungsdatum: 29. April 2008
Beiträge: 11
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Aber als zumindest derzeit machbar könnte in Lubuntu und weiteren Derivaten sowohl in den Images als auch vorinstalliert für Updates fake-pae integriert werden.
fake-pae alleine hilft aber nicht es dem user einfach zu machen ein lubuntu/xubuntu zu installieren.
und wenn ubuntu den kernel-patch nicht integriert, dann wird auch ein lubuntu/xubuntu ihn nicht integrieren, denn letztere nutzen doch die ubunut repositories, oder nicht ?
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devZer0
Anmeldungsdatum: 29. April 2008
Beiträge: 11
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aasche schrieb: axt schrieb: ... müssen die Entwickler dahinter selbst entsprechende Kernel anbieten, in diesem Fall also selbst kompilieren.
Was ich nicht verstehe... in den offiziellen Paketquellen werden zwei Varianten angeboten:
Wenn sich diese Kernel-Pakete hinsichtlich PAE unterscheiden sollten, ginge es nur noch um die Frage, welchen Standard-Kernel ein Entwicklerteam fuer das Installationsmedium auswaehlt (mit oder ohne PAE). Und die ganze Diskussion waere beendet... Das sich Ubuntu aus den von axt genannten Gruenden auf aktuelle Hardware stuerzt, ist nachvollziehbar und fuer Benutzer aktueller Rechner auch voellig ok. Aber warum beispielsweise das Lubuntu-Team das nicht anders macht, bleibt raetselhaft - unter der Voraussetzung, dass tatsaechlich ein Unterschied zwischen den o.g. Paketen besteht.
das finde ich jetzt allerdings auch kurios - ich dachte man wolle sich die arbeit sparen ein non-pae kernelpaket zu pflegen. warum existiert es dann noch?
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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aasche schrieb:
Was ich nicht verstehe... in den offiziellen Paketquellen werden zwei Varianten angeboten:
Wenn sich diese Kernel-Pakete hinsichtlich PAE unterscheiden sollten,
Es gibt ab 3.5 nur noch PAE-Kernel. Das Metapacket dazu heißt linux-image-generic und nur in Precise linux-image-generic-pae. Es ist also nichts mehr auswählbar.
Aber warum beispielsweise das Lubuntu-Team das nicht anders macht, bleibt raetselhaft
Tja, fehlende Manpower.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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devZer0 schrieb:
fake-pae alleine hilft aber nicht es dem user einfach zu machen ein lubuntu/xubuntu zu installieren.
Klar, wenn man das richtig macht. Du kannst auch jetzt ein aktuelles Lubuntu mit PAE-Kernel installieren, natürlich nicht einfach so, aber es ist möglich. Einmal installiert, kann man auch PAE-Kernel-Images updaten, wenn man PAE vorgaukelt. Das ist relativ einfach möglich, sogar sehr einfach, wenn man fake-pae als Paket installiert. Beides könnte man in auszuliefernde Lubuntu-Images packen und der User merkt davon nichts. http://axebase.net/blog/?s=non-pae, Comments ebenfalls lesen.
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