Insbesondere für diejenigen die von Windows zu Ubuntu wechseln gibt es einige mentale Sperren aufgrund grundlegender Unterschiede der beiden Betriebssysteme die sich jedoch leicht aus dem Weg räumen lassen.
„Wie installiere ich Programme? Wo finde ich die EXE-Dateien?“¶
Unter Linux gibt es viele Möglichkeiten Software zu installieren. Der komfortabelste und anzuratende ist jener über die Paketverwaltung! Fazit: Das Pendant zur SETUP.EXE-Datei ist unter Ubuntu die DEB-Datei. Diese wird über die jeweilige Paketverwaltung, bei Ubuntu Synaptic bzw. Kubuntu Softwareverwaltung KDE, vollautomatisch von den Ubuntuservern oder von lokalen Datenträgern (CD, DVD, Archive…) heruntergeladen und sofort installiert. Dieses System macht es überflüssig die DEB-Pakete manuell herunterzuladen und manuell zu installieren.
„Ich suche ein Programm für eine bestimmte Tätigkeit, wo finde ich solche Programme und wie heißen sie?“¶
Bevor man die Forensuche bemüht und einen neuen Thread eröffnet, sollte man sich gründlichst folgende Seiten und die darin enthaltene Linksammlung angesehen haben: Programme Nachdem man den passenden Paketnamen gefunden hat, verwendet man zur Installation die Paketverwaltung. Bei Problemen und Fragen immer zuerst das Wiki und die Forensuche bemühen.
„Ich will Software installieren, wo finde ich das Programm XYZ?“¶
Ist man auf der Suche nach einem bestimmten Programm bzw. Paket, gibt es eine Reihenfolge an die man sich halten sollte:
Zuerst wird überprüft, ob das gesuchte Paket in den Ubuntuquellen vorhanden ist. Man begibt sich in das Frontend der lokalen Paketverwaltung (Software-Center, Synaptic/Muon) und durchsucht dort die Ubuntuquellen, Internetverbindung oder Paket-DVD vorausgesetzt, nach „Beschreibung und Name“. Hierbei muss bedacht werden, dass diese einheitlichen Beschreibungen meistens auf Englisch verfasst sind. Man muss also die angedachten Suchbegriffe zuerst übersetzen um ordentliche Ergebnisse zu erzielen.
Falls das gewünschte Programm nicht gefunden werden kann, führt der nächste Schritt zur Projektseite, wo Links zu externen Quellen (siehe Paketquellen freischalten) oder zu Fremdpakete zu finden sein sollten. Zu bevorzugen sind hier vorgefertigte DEB-Pakete für Ubuntu. Achtung: Für Debian erstellte Pakete sind nicht immer kompatibel zu Ubuntu!
Auf der Seite www.getdeb.net findet man ebenfalls eine große Liste an DEB-Paketen. Auch hier gilt wieder die oben genannte Warnung bei Fremdquellen.
Sollte man keine vorgefertigten DEB-Pakete finden, dann kann man sich immer noch auf der Projekt-Homepage nach anderen „Formaten“ umsehen.
Programmpakete mit Installer (meist mit der Endungen .sh oder .bin) → ausführbar machen
Quellcode (liegt meist als tar.gz-/.tgz-/.gzip-Archiv vor) → muss kompiliert werden (Für Anfänger nicht anzuraten)
RPM-Pakete können mit Alien in ein DEB-Paket umgewandelt werden. Dies sollte nur in letzter Instanz geschehen oder auf Basis positiver Erfahrungsberichte.
Es kann vorkommen, dass man ein bestimmtes Programm sucht, was (noch) nicht in den Ubuntu-Software-Quellen enthalten ist. Wir raten dringend davon ab, einfach wild irgendwelche DEB-Pakete zu installieren, die man über Google findet und die vielleicht für die eigene Ubuntu-Version gar nicht geeignet sind. Im Zweifelsfall sollten besonders Ein- und Umsteiger nicht zögern, hier im Forum um Rat zu fragen, bevor sie nach einem eventuell schon vorhanden Wikiartikel oder einem Thread im Forum gesucht haben.
„Desktop/Programme sind in Englisch, wie ändert man das?“¶
Eine der häufigsten Fragen des Softwareforums dreht sich um dieses Thema, Lokalisierung genannt. Unter Ubuntu wird der Großteil der Lokalisierung zentral über die Paketverwaltung geregelt, die benötigten Pakete sind zu installieren und spätestens nach einem Neustart präsentiert sich die Desktopoberfläche in der gewünschten Sprache. Einige Programme spielen hier nicht mit und müssen mit einzelnen Sprachpaketen umgestellt werden, so zum Beispiel LibreOffice und Firefox. Es gibt beinahe schon zu jedem Programm einen Wikiartikel zur Lokalisierung, falls nicht existiert schon ein Thread im Forum. Sollte man dennoch nicht fündig werden einfach im Forum nachfragen.
„Ich kann Programm XYZ nicht finden obwohl es in den Quellen vorhanden sein müsste?“¶
Die Paketquellen von Ubuntu sind in Sektionen (main, restricted, universe, multiverse) unterteilt, um über die Paketverwaltung alle Pakete installieren zu können, müssen auch alle Sektionen freigeschaltet sein und die Paketquellen neu geladen werden. Bitte achtet also darauf vor allem UNIVERSE und MULTIVERSE freizuschalten wenn ihr bestimmte Software sucht, siehe Paketquellen freischalten. Wer nicht dauerhaft alle Paketquellen freischalten will, dem sei geraten auf packages.ubuntu.com nachzusehen in welcher Sektion sich das gewünschte Paket befindet.
„Wie lege ich ein Standardprogramm für einen bestimmten Dateitypen fest?“¶
Unter Ubuntu sind alle Dateitypen (z.B.: pdf, jpg, mp3) einem bestimmten Programm zugeordnet, welches automatisch ausgeführt wird, sobald man eine Datei dieses Typs anklickt. Möchte man nun gerne diesen Dateityp dauerhaft mit einem bestimmten (anderen) Programm ausführen, so muss man dieses Programm als Standardanwendung für diesen Dateityp festlegen. Zum Beispiel legt man fest, dass alle PDF-Dateien mit Evince geöffnet werden sollen: Bei Nautilus für GNOME-Benutzer und Dolphin für KDE-Benutzer.
„Wo liegen die Programme nach der Installation und wie kann ich diese starten?“¶
Für den täglichen Umgang ist der praktische Nutzen dieses Wissens begrenzt. Für die Interessierten hier trotzdem eine kurze Einführung. Starten lässt sich prinzipiell ein jedes installiertes Programm (und speziell jene kommandozeilenbasierten Programme die nicht unter „Anwendungen“ erscheinen), über die Eingabe seines Programmnamens (siehe ebenfalls obiger Link) in ein Terminalfenster oder in den „Anwendung ausführen“-Dialog ( Alt + F2 ).
„Wie kann ich Windows-Programme unter Ubuntu betreiben? Läuft Photoshop, MS Office, Nero etc. unter Ubuntu?“¶
Kann man ausschließen, dass für den jeweiligen Zweck Linuxsoftware existiert, lautet die Antwort auf diese Frage Wine. Mit Wine ist es möglich, eine große Menge an für Windows geschriebene Programme unter Linux lauffähig zu machen. Der erste Ort um nachzusehen, wie gut die Chancen stehen, um das gewünschte Programm mit Wine zu betreiben ist die Wine Application Database. Spricht die dortige Bewertung für die (teilweise) Lauffähigkeit unter Linux, hält man sich zuerst bei der Installation von Wine an den Wikiartikel. Bei der Installation der Windowssoftware sollte man sich die oft in der Wine Application Database auffindbaren Installationstipps (in Englisch) in Verbindung mit dem allgemeinen Wissen des Wikiartikels zu Herzen nehmen. Zu jeder Zeit kann man auch die Suchfunktion des Forums verwenden, um sich Hilfe aus bereits existierenden Beiträgen zu besorgen. Lässt die Software sich trotz den bereits genannten Informationsquellen nicht installieren, zögert nicht im Softwareforum nachzufragen, Fragen zu Spielen bitte im Spieleforum.
„Warum ist Programm XY nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten?“¶
Der Wunsch ein spezielles Paket in die offiziellen Paketquellen aufzunehmen, ist am besten im Launchpad aufgehoben. Erstellt dort einen neuen Bugreport mit folgendem angepassten Titel: „[needs packaging] Projektname“, einer kurzen Projektbeschreibung mit Link zur Projektseite und einer Begründung, warum das Paket eurer Meinung nach in die Quellen aufgenommen werden soll. Sollten eure Englischkenntnisse dafür nicht reichen, macht einen deutschsprachigen Entwurf, meldet euch im Forum und wir helfen euch bei der Übersetzung.g
Moderiert von XM-Franz:
Da keine Supportfrage erkennbar ist, in ein geeigneteres Unterforum verschoben.