NicTheQuick
Anmeldungsdatum: 22. Oktober 2007
Beiträge: 144
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Hallo Leute, ich habe hier einen virtuellen Linuxserver und HiDrive von Strato. Ich kann HiDrive nun über sshfs auf dem Linuxserver mounten. Jetzt würde ich gerne auf dem Server noch Dovecot, Postfix + Postfixadmin und Spamassasin installieren, allerdings möchte ich aus Speicherplatzgründen die komplette Mailbox auf dem gemounteten HiDrive ablegen. Der VirtualLinux-Server hat nur 200 GB Festplattenkapazität. Der Mailserver wird nicht sonderlich viel zu tun haben, aber dafür könnten sich nach einiger Zeit ziemlich viele Daten im Sinne von Anhängen in der Mailbox ansammeln. Würde das Mailsystem überhaupt mit einem FUSE-Dateisystem wie sshfs zusammenarbeiten? Hat da jemand Erfahrungen? Am tollsten wäre letztendlich auch, wenn man z.B. nach 2 Jahren den Speicherplatz der Mailbox durch ein weiteres HiDrive erweitern könnte. Aber da fällt mir aktuell nur LVM ein, und ich glaube mangels loop-Kernelmodul in der VM kann ich das vergessen. Oder habt ihr noch eine Idee, die mir bisher nicht eingefallen ist? Vielen Dank und Grüße,
Nicolas
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misterunknown
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 28. Oktober 2009
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Erstmal: Grundsätzlich würde ich Emails nirgendwo anders lagern als bei mir. Es gibt keine Cloud. Es ist nur der Computer eines anderen. NicTheQuick schrieb: Ich kann HiDrive nun über sshfs auf dem Linuxserver mounten. Jetzt würde ich gerne auf dem Server noch Dovecot, Postfix + Postfixadmin und Spamassasin installieren, allerdings möchte ich aus Speicherplatzgründen die komplette Mailbox auf dem gemounteten HiDrive ablegen.
Das geht, willst du aber nicht wirklich. Die Erfahrungen zeigen, dass FUSE eher so semi-zuverlässig funktioniert. Wenn schon übers Netz, dann eher NFS oder CIFS. Ich weiß allerdings nicht, ob Strato sowas bietet. Der VirtualLinux-Server hat nur 200 GB Festplattenkapazität. Der Mailserver wird nicht sonderlich viel zu tun haben, aber dafür könnten sich nach einiger Zeit ziemlich viele Daten im Sinne von Anhängen in der Mailbox ansammeln. Würde das Mailsystem überhaupt mit einem FUSE-Dateisystem wie sshfs zusammenarbeiten? Hat da jemand Erfahrungen?
Prinzipiell sollte das funktionieren. Wir hatten das unter anderen Umständen mal getestet, es ist aber nicht wirklich einsetzbar, da Latenzen und Timeouts an der Tagesordnung waren.
Am tollsten wäre letztendlich auch, wenn man z.B. nach 2 Jahren den Speicherplatz der Mailbox durch ein weiteres HiDrive erweitern könnte.
Das würde ich auch lassen. Wenn dir Platz fehlt, hol dir einen Server mit ausreichend Ressourcen 😉
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u1000
Anmeldungsdatum: 2. Oktober 2011
Beiträge: 1850
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https://www.strato.de/agb/ 3. Leistungen der STRATO
...
3.2 Die Verfügbarkeit der STRATO Server und der Datenwege bis zum Übergabepunkt in das Internet beträgt mindestens 99 % im Jahresmittel.
Umgerechent auf ein Jahr, bedeutet dies, dass der HiDrive ~88 Stunden möglicherweise nicht verfügbar ist.
Wie willst du auf deinem Server grundsätzlich solche Unsicherheiten ausgleichen? Ich glaube nicht, dass sshfs so fehlertolerant ist. Möglicherweise ist dagagen aber die "Mailupload-Adressen" Funktionalität von Hidrive für dich interessant:
https://faq.strato.de/article/621/E-Mailanh%C3%A4nge-automatisch-in-HiDrive-Ordner-hochladen.html
Es werden aber nur die Anänge gespeichert, ggf. kannst du deine Emails sinnvoll benennen und als Anhang an Strato weiterleiten? Viele Grüße
u1000
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NicTheQuick
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 22. Oktober 2007
Beiträge: 144
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Dass FUSE eher semi-zuverlässig ist, habe ich mir schon fast gedacht. HiDrive bietet aber auch CIFS/SMB an, leider will das auf dem Virtual Linux Server, den ich hier habe, aber nicht funktionieren, da hier wohl schon im Hostsystem das entsprechende Kernelmodul fehlt. Und in der VM kann ich es leider nicht nachladen. Ich habe deswegen aber auch schon eine Mail an Strato geschrieben und hoffe auf eine rasche Antwort und Lösung des Problems. Immerhin wurde mir HiDrive als Speicherplatzerweiterung für einen Virtual Linux Server schmackhaft gemacht. Dann sollte es doch auch eine zuverlässige Anbindung im Sinne eines sauberen Mounts geben. Vielleicht kann ich das Problem mit den immer größeren Mailmassen ja auch anders angehen, indem ich in den Postfächern eine Art Archiv-Ordner erstelle, die allesamt auf dem HiDrive gemountet sind. Dann kann man Mails zum Archivieren per IMAP in diesen Ordner verschieben und sie somit auf HiDrive verlagern. Das würde dann wieder Platz auf der normalen VM-Platte machen.
Gibt es kein schlaues Dateisystem, das die native Festplatte solange benutzt bis ein gewisses Kontingent überschritten ist? Danach könnten immer die ältesten Dateien transparent auf ein anderes Laufwerk gemapt werden. Falls nicht, könnte ich mir das ja mal auf meine ToDo-Liste der Langzeitprojekte schreiben. Einen FUSE-Treiber für ein Distributed Filesystem musste ich an der Uni schon mal programmieren, müsste ich nur mal wieder aufarbeiten. (hoffentlich nicht 😛) Im Grunde spräche auch nicht so viel dagegen, direkt einen dicken Root-Server zu organisieren. Finanziell wäre es wohl noch im Rahmen, aber wir hatten eben gerade noch eine VM über, die wir gerne dafür nutzen würden.
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misterunknown
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 28. Oktober 2009
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NicTheQuick schrieb: HiDrive bietet aber auch CIFS/SMB an, leider will das auf dem Virtual Linux Server, den ich hier habe, aber nicht funktionieren, da hier wohl schon im Hostsystem das entsprechende Kernelmodul fehlt. Und in der VM kann ich es leider nicht nachladen.
Das spricht eher gegen deinen Hoster als gegen Strato. Wäre für mich der erste Grund zu einem Rootserver zu wechseln.
... Dann kann man Mails zum Archivieren per IMAP in diesen Ordner verschieben und sie somit auf HiDrive verlagern. Das würde dann wieder Platz auf der normalen VM-Platte machen.
Würde vermutlich problemlos funktionieren. So kritisch ist das ja nicht, wenn dann mal die Verbindung klappert.
Gibt es kein schlaues Dateisystem, das die native Festplatte solange benutzt bis ein gewisses Kontingent überschritten ist?
Das ist doch nicht Aufgabe eines Dateisystems 😛 Schreib dir einen Cronjob oder so zusammen, der für sich die alten Daten, wenn eine bestimmte Festplattenbelegung erreicht ist, auf den Hidrive-Mount schiebt.
Einen FUSE-Treiber für ein Distributed Filesystem musste ich an der Uni schon mal programmieren, müsste ich nur mal wieder aufarbeiten. (hoffentlich nicht 😛)
Tja, wenn man's Zeug dazu hat... Ich lass das lieber von erfahrenen Experten machen und muss trotzdem viele Unzulänglichkeiten hinnehmen. Ne "quick'n'dirty" Lösung bringt da wohl mehr Ärger als Spaß.
Finanziell wäre es wohl noch im Rahmen, aber wir hatten eben gerade noch eine VM über, die wir gerne dafür nutzen würden.
Wenn schon ne VM, dann mit "richtiger" Virtualisierung 😉 Aber guck mal bei Hetzner in der Serverbörse sort gibts eigentlich immer was handfestes für nen guten Preis.
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NicTheQuick
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 22. Oktober 2007
Beiträge: 144
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misterunknown schrieb: NicTheQuick schrieb: HiDrive bietet aber auch CIFS/SMB an, leider will das auf dem Virtual Linux Server, den ich hier habe, aber nicht funktionieren, da hier wohl schon im Hostsystem das entsprechende Kernelmodul fehlt. Und in der VM kann ich es leider nicht nachladen.
Das spricht eher gegen deinen Hoster als gegen Strato. Wäre für mich der erste Grund zu einem Rootserver zu wechseln.
Mein Hoster ist Strato. 😉 Und Strato selbst sagte mir, dass nichts dagegen spräche den Speicherplatz ihres Virtual Linux Server mit ihrem HiDrive zu erweitern. Jetzt steh ich da und es ist leider doch nicht so das Gelbe vom Ei. Aber ich warte ja auch immer noch auf eine Antwort von denen.
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sebix
Moderator, Webteam
Anmeldungsdatum: 14. April 2009
Beiträge: 5334
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NicTheQuick schrieb: allerdings möchte ich aus Speicherplatzgründen die komplette Mailbox auf dem gemounteten HiDrive ablegen. Der VirtualLinux-Server hat nur 200 GB Festplattenkapazität.
"Nur" 200GB? Bist du wirklich sicher, dass du so viele Datenmengen per Email versendest? IMAP und SMTP sind nicht fuers File-Hosting optimiert. Abgesehen davon, unterstuetzen die meisten anderen Mail-Provider nur Groessen bis 10 MB pro Mail falls ueberhaupt.
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misterunknown
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 28. Oktober 2009
Beiträge: 4403
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NicTheQuick schrieb: misterunknown schrieb: Das spricht eher gegen deinen Hoster als gegen Strato. Wäre für mich der erste Grund zu einem Rootserver zu wechseln.
Mein Hoster ist Strato. 😉
Ah, das ist natürlich doof 🤣 Also ich vermute mal ins blaue, dass Strato mit OpenVZ virtualisiert. Das ist sehr skalierbar und eignet sich damit ausgezeichnet für Massen-Hoster von vServern. Aus Kundensicht ist das allerdings eher blöd, da alle VMs über einen Kernel abgebildet werden und man damit wenig bis gar keinen Einfluss auf ihn hat. Das ist unschön, gerade wenn man mal ein Kernel-Modul braucht. Es ist aber auch ein sicherheitstechnisches Risiko, wobei das bei Virtualisierung ja immer so ist. Daher: Root-Server 😉
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NicTheQuick
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 22. Oktober 2007
Beiträge: 144
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sebix schrieb: NicTheQuick schrieb: allerdings möchte ich aus Speicherplatzgründen die komplette Mailbox auf dem gemounteten HiDrive ablegen. Der VirtualLinux-Server hat nur 200 GB Festplattenkapazität.
"Nur" 200GB? Bist du wirklich sicher, dass du so viele Datenmengen per Email versendest? IMAP und SMTP sind nicht fuers File-Hosting optimiert.
Das wird nicht nur ein reiner Mailserver. Da werden auch noch ein paar andere Daten drauf gespeichert und ein Plone läuft auch schon.
Das heißt, 200 GB Mails können sich allerdings anhäufen. Es wird zwar dauern, aber irgendwann werden die voll sein. Ich habe mittlerweile auch die Antwort von Strato bekommen, dass es nicht möglich sei entsprechende Kernelmodule zu installieren. Das ist natürlich schön bescheuert. Ich frage mich, warum sie gerade CIFS nicht von Anfang an möglich machen. HiDrive kann auch WebDAV. Was hält ihr von dieser Methode ein Netzlaufwerk einzubinden? Ist das vergleichbar stabil wie CIFS/NFS oder vielleicht sogar noch schlimmer als SSHFS? Ich würde mich wieder über ein paar Erfahrungswerte eurerseits freuen. Danke!
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sebix
Moderator, Webteam
Anmeldungsdatum: 14. April 2009
Beiträge: 5334
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NicTheQuick schrieb: HiDrive kann auch WebDAV. Was hält ihr von dieser Methode ein Netzlaufwerk einzubinden? Ist das vergleichbar stabil wie CIFS/NFS oder vielleicht sogar noch schlimmer als SSHFS? Ich würde mich wieder über ein paar Erfahrungswerte eurerseits freuen. Danke!
Wenn WebDAV die einzige Moeglichkeit ist, gibt es da nicht viel zu diskutieren. WebDAV lauft ueber HTTPS, womit es keine Probleme mit firewalls und anderen netzwerk restriktoren gibt. Ausserdem hat bspw. Apache eine Implementierung, die owncloud nutzt. In einem produktiven System wuerde ich definitiv aus NFS setzen, auch wenn die Config laenger dauert. NFS ist halt wirklich ein richtig vollstaendiges network file system, es ist nicht anfaellig fuer Fehler, gut getestet, was bei SMB ja ueberhaupt nicht der Fall ist.
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