Kaivk schrieb:
Das schützt nun gar nicht, wenn der Controler einer Festplatte teildefekt ist oder aber die Platte ganz über den Jordan geht.
Doch, schon, zumindest in der blanken Theorie: Macht eine Platte die Grätsche und man schickt sie ins Labor, dürfte Datenredundanz innerhalb eines Dateisystems auf einem Medium die Wahrscheinlichkeit, etwas wiederherstellen zu können, enorm erhöhen - das ganze ist also "robuster". Zugegebenermaßen dürfte das in der Praxis allerdings kaum eine Rolle spielen, wenn regelmäßige Backups in kurzen Intervallen durchgeführt werden.
Kaivk schrieb:
Mit Checksummen kann man nur Feststellen, ob ein Fehler vorhanden ist, nicht aber, was der Fehler genau ist, solange man nicht die Dateien doppelt abgespeichert hat.
Nun ja: Ich kann anhand einer Checksumme (Algorithmus ohne Kollisionen bei einer bestimmten Eingabemenge vorausgesetzt) die originale Bitkombination "zurück-brute-forcen" - allerdings auch wieder nur in der blanken Theorie. Streng genommen dürfte es möglich sein, eine 100 MB große Datei nur anhand ihrer SHA256-Summe zurückzurechnen, indem man den Algorithmus über alle Permutationen/Bitkombinationen iteriert - von denen bei 100 MB allerdings 838.860.800! existieren, so dass man sich wohl mindestens die nächsten paar Tausend bis Zehntausend Jahre Zeit nehmen sollte (bzw. Millionen oder Milliarden Jahre? Man verliert schnell das Gefühl für Größen, wenn der Taschenrechner bei Fakultäten nur noch "Math error!" anzeigt 😉).
Ich wollte gerade argumentieren, dass, wenn ich die Anzahl der Permutationen beschränken kann - z.B. auf jeweils ein Byte - und gleichzeitig weiß, in welchem Byte etwas nicht stimmt, ich mit meinem Algorithmus so lange über die Permutationen dieses einen Bytes iterieren kann, bis die Checksumme stimmt - 8! = 40.320 sind ja nicht so furchtbar viele Möglichkeiten, das dürfte ruck zuck erledigt sein. Wobei mir dann auffiel, dass ich hier zu jedem Byte Nutzdaten schon bei CRC-32 eine 4 Byte große Checksumme speichern müsste, was jetzt nicht unbedingt ein Musterbeispiel an effizienter Speicherplatznutzung sein dürfte 😀
Also ist meine Frage beantwortet: Redundanz und Checksummen sind notwendig, um auf bit rot reagieren zu können.
Danke!