Hallo zusammen,
Ich hatte gerade ein vergleichbares Problem mit einem Netbook aus der Familie. Da war eine 7er Windose in der Starter-Edition drauf und es ging nichts mehr. Das System ist ein Acer Aspire One D250 (Atom N270, 1GB RAM). Gut, bauen wir eine SSD ein und alles ist gut sagte der Niels. Und nix war - die Windose lief so zäh, dass es einfach nicht akzeptabel war.
Also ein schlankes Linux. Nun kam es hier nicht auf den modernen Desktop an, aber die Frage ist ja auch erst einmal, was ist ein moderner Desktop? Ist viel Optik modern, oder macht es eher die Technik unter der Haube?
Egal, ich wusste von ähnlichen Aktionen zuvor, dass Lubuntu und Mint hier schon zu groß sind und mich nicht beglücken werden. Viele Recherchen (u.a. dieser Thread) und einige Irrwege brachten mich dann auch zu Bodhi Linux. Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Nicht, weil das so hochmodern aussieht oder so unschlagbar super funktioniert, sondern einfach weil es auf dem kleinen Hobel wie verrückt rennt. Aber man kann nun auch nicht sagen, dass es völlig bescheiden aussieht, oder von der Bedienung völlig daneben ist. Wie bei jedem neuen Betriebssystem ist es eben etwas gewöhnungsbedürftig.
Gut, die Boottime ist ohne BIOS und GRUB noch immer bei 30 Sekunden, komplett etwa 45 Sekunden (nachdem ich das Timeout im GRUB von 10 sec. auf 3 sec. gestellt habe), aber danach geht es ab! Nach dem Boot sind nicht einmal 150MB RAM belegt und ich wusste nicht, wie schnell ein LibreOffice starten kann. Auch Chromium startet sehr schnell, wobei der Standardbrowser erst einmal Midori ist, der ebenso fix da ist. In beiden Browsern kann man Youtube benutzen, aber hier geht die Prozessorlast gegen 100%. Dennoch ruckelte bei meinen Tests nichts. Der nachinstallierte Thunderbird lässt sich beim Booten etwas Zeit, ist danach aber auch ohne merkbare Verzögerungen zu benutzen. Selbst bei gestartetem LO-Writer, Thunderbird und Midori läuft alles einwandfrei und auch der RAM ist nicht am Ende.
Nachinstallieren musste ich nur den WLAN-Treiber, was dank dem Ubuntu-Unterbau kein Problem ist. Etwas hakelig war es, das System auf Deutsch zu bringen, aber wer mit Google umgehen kann und ein paar Brocken Englisch versteht schafft auch das. Unverständlich ist, warum ich mein automatisch gemountetes USB-Device mit Benutzerrechten nicht wieder unmounten darf. Und wie das Updatehandling ist, weiß ich auch noch nicht.
Moksha ist etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe einige Zeit mit der Startleiste verbracht. Zwischendurch hatte ich sie komplett abgeschossen und bin etwas in Schweiß gekommen, diese wieder herzustellen. Und wer kommt schon auf Anhieb drauf, dass man die Systemleiste einblenden muss, um das Symbol für die Netzwerkverbindungen zu bekommen. Zumal diese nicht funktioniert, wenn man die Startleiste mit der Option 'unter allen Fenstern' fixiert. Hier sollen wohl auch Updatemeldungen erscheinen..
Wenn man da aber erst einmal etwas dran rum geschraubt hat und eine Ahnung bekommt, wie das System wohl tickt, der kann sich da aber auch etwas sehr Brauchbares zurecht zimmern und damit gut leben. Und derzeit kratze ich ja wirklich nur an den Basics - da geht sicher noch einiges, von dem ich noch gar keine Ahnung habe.
Eigentlich könnte ich den ganzen Tag an dem Netbook rum fummeln, so viel Spaß macht mir die Performance, welche die Kiste jetzt hat.
Jetzt bleibt es also nur noch spanend, wie die Resonanz der Eigentümerin ist und die Alltagserfahrungen aussehen. Aber ich denke mal, dass die Geschwindigkeit die Umgewöhnung vereinfacht bzw. gewisse Hemmschwellen gegenüber einem neuen Betriebssystem abbaut.
Und so geht es back to Topic: Sch... auf den modernen Desktop und hole lieber Performance raus. Das macht eindeutig mehr Spaß, als geile, aber langsame Desktops! Wobei, Moksha ist ja nicht wirklich unmodern - sieht eben nur vielleicht nicht ganz so aus...
begeisterte Grüße
Niels