Reinarden
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Für einen pensionierten Freund suche ich eine möglichst einfache Textverarbeitung, so daß er seine überwiegend einseitigen Dokumente mit ganz einfacher Formatierung (fett, kursiv und unterstrichen) schreiben und ausdrucken kann. Bisher hat der komplett EDV-ferne Rentner zwei Dekaden lang das uralte CPC- und dann DOS-Programm namens „Context“ benutzt (von Matthias Uphoff). Aber nun ist sein Windows-Rechner kaputt und ich richte ihm ein Linux-System ein, das direkt nach dem Anmelden dieses Einfach-Textprogramm laden soll. Für diesen Zweck wäre FocusWriter als virtuelle Schreibmaschine eigentlich goldrichtig, wenn da nicht die angezeigte Seite so klein dargestellt würde. Leider fand ich auch keinen Start-Parameter zum Vergrößern, o.ä. Habe ich vielleicht etwas übersehen? Oder gibt es etwas ähnlich einfaches wie FocusWriter, nur mit normal großer Schrift? Oder sollte ich Libroffice nehmen und alle Symbole entfernen bis auf Laden, Speichern, Drucken und die drei oben erwähnten Formatier-Funktionen? Andererseits, wenn besagter Rentner sich einmal aus Versehen in ein Libreoffice-Menü verirren sollte, dann kommt er da wahrscheinlich nicht mehr so leicht heraus… ☺
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unbuntuS12
Anmeldungsdatum: 2. Juni 2010
Beiträge: 1816
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Deine Anforderungen lesen sich so, als ließen sie sich mit jedem üblichen GUI-Programm realisieren. Ich würde es entweder machen, wie du schon vorgeschlagen hast, also mit Libreoffice, oder mir mal Abiword anschauen. Viel Erfolg!
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XM-Franz
Supporter
Anmeldungsdatum: 15. Juni 2010
Beiträge: 3439
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Abiword ist die Standardtextverarbeitung bei Xubuntu und Lubuntu.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Danke für Eure Antworten. Das Abiword habe ich vor Libreoffice in Erwägung gezogen. Doch gelang es mir nicht, die Anzahl der Symbole in der Symbolleiste zu reduzieren: ich hätte gerne nur ungefähr fünf Symbole (laden, speichern, drucken, fett, kursiv und unterstrichen), um den wirklich völlig EDV-fernen Rentner nicht zu verwirren. Er gebraucht seinen Rechner ausschließlich zum Briefe-Schreiben, also wie eine Schreibmaschine. Von der Linux-Oberfläche wird er auch nicht viel mitbekommen, außer dem Abmelde-Knopf.) Bei Libreoffice kann ich mit etwas Kleinarbeit alle unnötigen Symbole ausblenden (nach ein paar zu Testzwecken entfernten Symbolen habe ich aufgehört zu testen, aber ich glaube, es würde funktionieren). Am liebsten würde ich sogar die textuelle Menüleiste ausblenden, wie das bei Firefox und Thunderbird möglich ist. Wie gesagt, als ich FocusWriter sah, wo die Menüs weg sind, bis man mit der Maus drüberfährt, dachte ich: DAS ist das Ei der Kolombus – bis ich dann merkte, daß ich die Schrift- bzw. Seiten-Größe nicht verändern kann. So nah am Ziel. 😐
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
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Reinarden schrieb: Für diesen Zweck wäre FocusWriter als virtuelle Schreibmaschine eigentlich goldrichtig, wenn da nicht die angezeigte Seite so klein dargestellt würde. Leider fand ich auch keinen Start-Parameter zum Vergrößern, o.ä. Habe ich vielleicht etwas übersehen?
Beim FocusWriter kannst du das Erscheinungsbild über Einstellungen → Designs beeinflussen. Dort lassen sich Seitengröße, Ränder, Abstände, Schriftgröße usw. festlegen. Beachte aber, dass das kein WYSIWYG-Programm ist - d.h. das was man auf dem Bildschirm sieht, entspricht nicht dem gedruckten Dokument.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11179
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Mal eine andere Idee - lass den gewohnten Texteditor doch in einer DOSBox laufen - dann muss man nur einen Weg finden den Drucker anzubinden.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Danke auch an den Fischadler für seine Hilfe. ☺ Die „Designs“ im FocusWriter sind tatsächlich, was ich übersah und suchte. Daß es gar kein WYSIWYG ist, erkenne ich jetzt durch die PDF-Druckfunktion. Das würde die Sache natürlich sehr viel komplizierter machen. Auch fand ich nicht heraus, wie ich in den „Designs“ den Papier-Rand des Ausdrucks kleiner machen kann. An die DOSBox habe ich zwar auch schon gedacht, aber zwei Probleme dabei „überlegt“: a) die Drucker-Ansteuerung von DOS-Context via Centronics-Parallel-Port ist sehr DOS-uralt, d.h. man mußte eigens angepaßte Text-Treiber-Dateien für den jeweiligen Drucker liefern. Vielleicht könnte die DOSBox das sogar sauber „durchschleifen“, würde aber sicher wieder auf viel „Herumdoktern“ hinauslaufen. b) DOS-Context war auf des Rentners altem Rechner, dessen Festplatte kaputtgegangen ist. Und ich finde DOS-Context nicht mehr im Internet (es ist nicht www.contexteditor.org) . Vielleicht gibt es dies noch irgendwo, aber dann wären dennoch meine früher müsehlig erstellten Text-Treiber-Dateien für DOS-Context weg, die auch auf des Rentners Festplatte lagen. Irgendwie scheint da ein sauberer Schnitt fast besser, also Abiword oder minimalisiertes Libreoffice, zumal die auch sauber WYSIWYG drucken auf einem frischen Linux-Rechner mit angeschlossenem HP-Drucker.
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uliboh
Anmeldungsdatum: 29. August 2014
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Reinarden schrieb:
Er gebraucht seinen Rechner ausschließlich zum Briefe-Schreiben, also wie eine Schreibmaschine.
Von der Linux-Oberfläche wird er auch nicht viel mitbekommen, außer dem Abmelde-Knopf.
Da wäre ein "ausgewachsener" Rechner völlig überdimensioniert. Ich würde dem einen Raspberry Pi hinstellen, Monitor, Maus, Tastatur und Drucker dran und "habe fertig". Den braucht er noch nicht mal ausschalten.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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uliboh schrieb:
Da wäre ein "ausgewachsener" Rechner völlig überdimensioniert. Ich würde dem einen Raspberry Pi hinstellen, Monitor, Maus, Tastatur und Drucker dran und "habe fertig". Den braucht er noch nicht mal ausschalten.
Ja, genau meine Gedanken, weswegen mein als Ersatz erwähnter „frischer Linux-Rechner“ auch ein Raspberry Pi2 sein wird, der vom kaputten Wintel-PC den Monitor, den Drucker und die USB-Maus/Tastatur erben wird. Die Antwort des Rentners, als ich ihm das vorschlug und er sich an meinen Pi erinnerte, den ich ihm einmal vor vielen Monaten vorführte, war übrigens sehr goldig : Aber ist dann mein Bild nicht recht klein, wo doch der Pi nur so groß wie eine Zigarettenschachtel ist? Er war dann beruhigt zu hören, daß der kleine Pi den alten Monitor durchaus vollständig nutzen werde, so wie sein alter PC es tat. Das meine ich übrigens überhaupt nicht ironisch, sondern es war wirklich goldig. P.S. Die DOSBox läuft übirgens gut auf dem Pi, trotz x86-Emulation auf dem ARM. Elite II läuft flüssig, also sollte auch DOS-Context laufen. Zur Not, denn wie gesagt wäre mir ein natives Linux-Textprogramm deutlich lieber.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11179
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Ted wäre noch eine Idee für ein simples Programm für die Textverarbeitung, aber die fertigen Pakete funktionieren leider nicht ohne weiteres unter Ubuntu 16.04, weil libtiff4 nicht mehr in den Paketquellen vorhanden ist - vermutlich kann man das aber selbst aus den Sourcen gegen die aktuelle libtiff bauen (unter Arch Linux ist es zumindest kein Problem Ted mit dem PKGBUILD aus dem AUR zu bauen, auf dem Raspberry Pi habe ich das unter Arch Linux ARM auch mal ausprobiert).
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Nur zum Abschluß des Themas: Reinarden schrieb:
Bei Libreoffice kann ich mit etwas Kleinarbeit alle unnötigen Symbole ausblenden (nach ein paar zu Testzwecken entfernten Symbolen habe ich aufgehört zu testen, aber ich glaube, es würde funktionieren).
So haben wir es dann auch gemacht: Für WYSIWYG ein Libreoffice mit einer handvoll Symbole; die anderen alle ausgeblendet. Der alte Herr mit knapp 80 Jahren hat sich prima in das für ihn völlig unbekannte (minimierte) Libreoffice auf einem für ihn ebenfalls völlig unbekannten Xubuntu-Pi2 eingewöhnt – ich kann nur staunen über die Zähigkeit und Willenskraft dieser Altdeutschen! Auch das Drucken auf seinen HP-Deskjet geht dank hplip (mitsamt hplip-GUI) prima. Bei Fragen kann ich telephonisch helfen, weil anwendungstechnisch ein Xubuntu-Pi praktisch sich identisch verhält zu einem Xubuntu-AMD/Intel-Rechner. Fall gelöst, alle glücklich. Ja, (Ubuntu-) Linux ist Senioren-tauglich. ☺
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