Steffen_FG
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 11. Juni 2008
Beiträge: 1449
|
Also aus der Sicht auf betreute Rechner von anderen Leuten sehe ich das genauso wie Glasen. In so einem Fall braucht man eine gewisse Konstanz im System, so dass man weiß, woran es haken könnte. Die Aussage, dass in Arch genauso viel "Bloat" mitinstalliert wird, wie bei Ubuntu (oder sogar noch mehr) ist auch interessant. Denn somit werden mal einige Mythen geradegerückt... Tja, ich hätte da mal noch zwei Fragen, die bei mir eigentlich in eine einzige mündet: 1. wie ist es denn in Sachen Unterstützung neuer Hardware? Wenn ich jetzt z.B. in mittelferner Zeit mir einen Rechner, mit einem AMD Zen-"Antrieb", inkl. neuer Grafikhardware (vielleicht wird es eine APU?) bauen würde: mit welcher Distri werde ich dann mehr Glück haben? Auf den ersten Blick ja mit RR, oder? Wie weit hängt denn bei Hardware z.B. Manjaro hinterher? Oder doch lieber Ubuntu LTS mit Hardware Enablement Stack? 2. Gaming: wenn ich mir nun diesen AMD Zen Rechner baue, um nun endlich mal das Thema "Gaming on Linux" anzugehen: mit welcher Distri bin ich Steam-technisch am besten bedient? Steam wird ja in Arch offiziell nicht unterstützt, aber man kann es installieren, muss eben noch was dazu basteln, dass es läuft, laut Arch Wiki... Wie sieht die Realität aus? Gibt es Erfahrungen, bzgl. Arch und Manjaro in Sachen Gaming? Das mündet in der Frage: wäre es cool/ empfehlenswert, einen AMD Zen Rechner zu bauen? Und: Welche Distri wäre unter den Gesichtspunkten Hardwareunterstützung und Gamingtauglichkeit die bessere: Arch, Manjaro oder Ubuntu?
|
blabla0815
Anmeldungsdatum: 8. Mai 2016
Beiträge: 157
|
Benno-007 schrieb: Na jetzt noch 14.04 installieren, wäre wirklich nicht empfehlenswert - genauso, wenn das Kind schon durch Fremdquellen in den Brunnen gefallen ist oder wegen neuer Komponenten neue Treiber benötigt werden. Ansonsten sind das aber oft dieselben, die Ubuntu durch Vorveröffentlichungen als RR "missbrauchen". Ich mach das wenige Tage oder Wochen vor einee neuen LTS natürlich auch.
Entschuldigung für das Vollzitat. Fremdquellen werden - trotz Warnung - geduldet, manchmal sind sie sogar nötig. Das Einbinden wird im Wiki ausführlich beschrieben. Somit ist das kein Argument, Benno. Natürlich wird nicht empfohlen, sich eine 12.04 LTS zu installieren. Jedoch wird in den Supportthreads immer auf die antiquierte Version verwiesen und geraten, der TE möge sich doch bitte 16.04 anschauen oder (neu) installieren. Wie denn nun? 12.04 ist wird doch noch bis April unterstützt. Was macht es für einen Sinn, alle 2 Jahre eine LTS zu bringen, die jeweils 5 Jahre Support hat? Wäre es, dem Konzept zu Folge, nicht richtig, dann auch nur aller 5 Jahre eine LTS aufzulegen?
|
blabla0815
Anmeldungsdatum: 8. Mai 2016
Beiträge: 157
|
Steffen_FG schrieb: Also aus der Sicht auf betreute Rechner von anderen Leuten sehe ich das genauso wie Glasen. In so einem Fall braucht man eine gewisse Konstanz im System, so dass man weiß, woran es haken könnte.
Man braucht kompetente Leute. Bei Rechnern im Freundeskreis ist das wohl kein Problem, bei Firmen sieht das anders aus. Logisch. Die meisten setzen Windows ein und haben eigene IT oder lassen externe Dienstleister sich kümmern. Egal ob Linux oder Windows. Konstanz im System finde ich fast schon eine geile Beschreibung.... 😀
|
k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
Beiträge: 1253
Wohnort: Köln
|
Hier wird leider ein Kardinalsfehler gemacht: Im Internet finden sich viel mehr Probleme mit ubuntu als mit Arch, also ist Arch besser.//
Dieses schließt aber (extra) die 1) Verbreitung und 2) die Art der User nicht mit ein. Der User, der die Installation von Arch geschafft hat (Installer sind für noobs!) den schrecken halt die vielen Wehwechen, die so ein OS aufwarten kann, nicht ab weil er das Knowhow hat oder weil er Interesse am Reinfuchsen hat. Der User, der sich die Einsteigerdistri ubuntu ausgesucht hat, wird bei Problemen anders reagieren. Im Endeffekt stimme ich der Einteilung von Glasen zu: Das eine ist eine kann das andere eher eine muss Distri. Beides hat seine Vor und Nachteile.
|
glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
|
Steffen_FG schrieb: Die Aussage, dass in Arch genauso viel "Bloat" mitinstalliert wird, wie bei Ubuntu (oder sogar noch mehr) ist auch interessant. Denn somit werden mal einige Mythen geradegerückt...
Ich kann das jetzt nicht empirisch mit Zahlen belegen (Wäre aber mal eine interessante Beschäftigung für die Vorlesungsfreie Zeit), aber was Fakt ist sind die beiden folgenden Dinge: ArchLinux definiert genauso wie Ubuntu bestimmte Abhängigkeiten bei seinen Paketen. Diese sind nicht geringer als unter Ubuntu oder Debian. Der größte Unterschied zwischen den Distributionen besteht vor allem in der Einteilung der Abhängigkeiten: Unter Debian/Ubuntu gibt es drei → Required (Benötigt), Recommended (Empfohlen) und Suggested (Vorgeschlagen). Standardmäßig werden die empfohlenen Pakete auch als notwendig markiert, was dazu führt, dass viel "Bloat" bei bestimmten Paketen installiert wird. Deaktiviert man die empfohlenen Pakete, hat man am Ende auch nur das auf dem Rechner was für den Betrieb wirklich notwendig ist (Vor allem dann, wenn man mit einer Minimal-Installation beginnt). Unter Ubuntu/Debian gibt es bei allen Bibliotheken eine Trennung in Binärpakete und Entwicklungspakete. Jemand der keine Programme kompiliert, muss die "dev"-Pakete nie installieren, was einiges an Platz spart. Hier mal ein kleines Beispiel:
Das Paket "libgtk-3-0" aus Ubuntu 16.04 benötigt laut "packages.ubuntu.com" 9,006.0kB Speicherplatz auf der Platte (Je nach Dateisystem ein wenig mehr oder auch weniger). Das Paket "libgtk-3-dev" benötigt 10,534.0kB, also etwas mehr als die Binärdateien. Rechnet man das auf alle auf dem System installierten Bibliotheken hoch, kommt man also auf einen mindestens den doppelten Platzbedarf. Dazu kommt am Ende noch die Paket mit der Dokumentation, welches bei ArchLinux grundsätzlich ebenfalls installiert wird. Ein ArchLinux kann also schon aus diesem Gesichtspunkt nicht schlanker (Im Sinne von Plattenplatz) sein als ein Ubuntu, wenn man ein vergleichbares System aufsetzt. Zu gut Deutsch: Ubuntu und Debian erlauben eine viel feinere Anpassung des zu installierenden Systems an die eigenen Bedürfnisse, wenn man denn will.
1. wie ist es denn in Sachen Unterstützung neuer Hardware? Wenn ich jetzt z.B. in mittelferner Zeit mir einen Rechner, mit einem AMD Zen-"Antrieb", inkl. neuer Grafikhardware (vielleicht wird es eine APU?) bauen würde: mit welcher Distri werde ich dann mehr Glück haben? Auf den ersten Blick ja mit RR, oder? Wie weit hängt denn bei Hardware z.B. Manjaro hinterher? Oder doch lieber Ubuntu LTS mit Hardware Enablement Stack?
Der HWE-Stack funktioniert dann recht gut, wenn die Hardware älter als die Software des HWE ist. Ubuntu 16.04.2 wird ja den HWE-Stack aus Ubuntu 16.10 erhalten, was meines Wissens Linux 4.8 und Xorg 1.18.4 mit den jeweiligen Treibern bedeutet (Wobei hier garantiert noch Backports aus 4.9 und Git einfließen). Eine Zen-APU wird aller Voraussicht damit nicht funktionieren, wenn sie Ende des Jahres erscheinen sollte, aber aber es gibt ja noch den AMDGPU-Pro-Treiber.
Die Zen-CPU dagegen wird seit mindestens Ende 2015 vom Kernel unterstützt, da AMD da angefangen hat Patches einzureichen.
2. Gaming: wenn ich mir nun diesen AMD Zen Rechner baue, um nun endlich mal das Thema "Gaming on Linux" anzugehen: mit welcher Distri bin ich Steam-technisch am besten bedient? Steam wird ja in Arch offiziell nicht unterstützt, aber man kann es installieren, muss eben noch was dazu basteln, dass es läuft, laut Arch Wiki...
Grundsätzlich spielt das System keine Rolle, da Steam ein Ubuntu-basiertes Runtime-Paket mitbringt, damit alle Spiele eine gemeinsame Basis besitzen. Ein ArchLinux ist auch nicht schneller als ein Ubuntu bzw. liefert nicht mehr Frames, auch wenn das immer wieder gerne behauptet wird.
Das mündet in der Frage: wäre es cool/ empfehlenswert, einen AMD Zen Rechner zu bauen? Und: Welche Distri wäre unter den Gesichtspunkten Hardwareunterstützung und Gamingtauglichkeit die bessere: Arch, Manjaro oder Ubuntu?
Da du frühestens im Januar 2017 irgendwelche Zen-CPUs zu Gesicht bekommen wirst, erübrigt sich die Frage erst einmal. Und warum die Distribution aus Sicht der Spiele vollkommen egal ist, habe ich weiter oben geschrieben.
|
tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53601
Wohnort: Berlin
|
Also das mit den Abhängigkeiten ist schlichtweg Quatsch, bei Arch sind das generell bedeutend weniger. Bringt aber im Endeffekt nichts weil - wie du ja schon beschrieben hast - dort kein Unterschied zwischen Anwender- und Developmentpaketen gemacht wird. Aber in Zeiten von TB-SSDs und Festplatten wüsste ich jetzt keinen Grund, warum es auf das eine oder andere MB auf der einen oder anderen Seite ankommen sollte. Sind halt Systeme mit unterschiedlicher Zielgruppe. Mein Server läuft auch seit Jahren mit Arch, für das was da läuft ist aber auch keine Version von Software xy relevant. Würde ich auf einem Firmenserver mit Sicherheit nicht laufen lassen, da will man vorhersehbare Supportzeiträume. Gilt für Desktopsysteme genauso. Für mich als Endanwender ist Arch Testing die Distribution der Wahl. Im Firmeneinsatz wäre das auch Quatsch. Schon alleine die Mitarbeiterschulungen bei jeder Änderung an der betrieblich genutzten Software... Von extra für die Firma entwickelter Software mit ihren Abhängigkeiten ganz zu schweigen.
|
ContractSlayer
Anmeldungsdatum: 17. Juni 2012
Beiträge: 166
|
Steffen_FG schrieb:
Tja, ich hätte da mal noch zwei Fragen, die bei mir eigentlich in eine einzige mündet: 1. wie ist es denn in Sachen Unterstützung neuer Hardware? Wenn ich jetzt z.B. in mittelferner Zeit mir einen Rechner, mit einem AMD Zen-"Antrieb", inkl. neuer Grafikhardware (vielleicht wird es eine APU?) bauen würde: mit welcher Distri werde ich dann mehr Glück haben? Auf den ersten Blick ja mit RR, oder? Wie weit hängt denn bei Hardware z.B. Manjaro hinterher? Oder doch lieber Ubuntu LTS mit Hardware Enablement Stack? 2. Gaming: wenn ich mir nun diesen AMD Zen Rechner baue, um nun endlich mal das Thema "Gaming on Linux" anzugehen: mit welcher Distri bin ich Steam-technisch am besten bedient? Steam wird ja in Arch offiziell nicht unterstützt, aber man kann es installieren, muss eben noch was dazu basteln, dass es läuft, laut Arch Wiki... Wie sieht die Realität aus? Gibt es Erfahrungen, bzgl. Arch und Manjaro in Sachen Gaming? Das mündet in der Frage: wäre es cool/ empfehlenswert, einen AMD Zen Rechner zu bauen? Und: Welche Distri wäre unter den Gesichtspunkten Hardwareunterstützung und Gamingtauglichkeit die bessere: Arch, Manjaro oder Ubuntu?
Seit etwa 1Jahr benutze ich auf meinen Desktop Manjaro Linux.
Der Vorteil bei Manjaro ist die einfache Installation, Bedienung wie auch die Aktualität der Pakete, der Kernel und Hardwaretreiber.
Obwohl bei mir Manjaro unter Testing Zweig statt Stable Zweig läuft und somit so aktuell ist wie Arch-Linux gab es bisher noch keine Probleme mit Bugs oder der Stabilität.
So läuft Manjaro momentan mit dem Linux Kernel 4.7.2.1 unter KDE Plasma 5.7.3 sowie Qt 5.7.0 und den neusten unfreien NVIDIA Treiber.
Gerade wenn man auf neuste Hardware setzt und noch kaum Arch bzw. Linux Kenntnisse besitzt ist Manjaro eine gute Alternative.
So ließen sich Kubuntu 16.04 und Linux Mint 18 KDE Beta wegen neuer Hardware (Geforce 1060GTX und MSI GAMING Z170I PRO AC Skylake WiFi Mini ITX Mainboard) von USB und DVD nicht starten.
Bei manjaro-kde 16.06.1 (64 bit) gab es keine Probleme als ich beim Manjaro Bootmenü die unfreien Treiber ausgewählt habe. Damit wird manjaro direkt mit den unfreien Treiber im Livemodus gestartet und von dort aus mit den unfreien Treiber installiert. Natürlich kann man auch jederzeit einfach per Menü zwischen den freien und unfreien Treiber wechseln. Das selbe betrifft den Linux Kernel, dessen man auch einfach über einen Menü per Mausklick wechseln kann, ganz ohne dafür einen Terminal zu benutzen oder Befehle eingeben zu müssen. In den kommenden Tage wird der Linux Kernel 4.8 RC3 und KDE Plasma 5.7.4 auch für Manjaro freigegeben. Werde dann mit einen Mausklick vom Kernel 4.7.2.1 auf den Kernel 4.8 wechseln. Selbst wenn es mal Probleme geben sollte, so kann man beim Manjaro Boot-Menü einfach auswählen, mit welchen Linux-Kernel man Manjaro starten möchte, insofern man 2 oder mehre Kernel installiert hat.
Alles Funktionen, die Manjaro Einsteiger freundlich macht.
|
glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
|
tomtomtom schrieb: Also das mit den Abhängigkeiten ist schlichtweg Quatsch, bei Arch sind das generell bedeutend weniger.
Die Zahl der Abhängigkeiten sagt rein gar nichts über den Inhalt der Pakete aus. Ubuntu unterteilt z.B. den Quellcode von Gtk3 in 10 Pakete (Eigentlich 11, aber udeb-Pakete sind nur für den Debian-Installer gedacht). Von diesen 10 Paketen sind aber für den Betrieb des Systems nur vier Pakete zwingend notwendig . Alles andere ist optional. Unter ArchLinux hat man exakt ein Paket, aber dort ist der Inhalt aller 10 Debian-Pakete enthalten. Durch die häufig nicht ganz nachvollziehbare Unterteilung von Quellcode-Archiven in diverse Unterpakete sieht es bei Ubuntu und Debian so aus, als ob auf dem System mehr Dateien landen als unter ArchLinux und das erstere dadurch "schwerer" sind als ArchLinux. Schaut man dann mal genauer hinter die Kulissen, stellt man fest, dass ArchLinux mehr "Bloat" auf die Platte legt, da grundsätzlich alles was ein Programm mitliefert auch installiert wird.
Aber in Zeiten von TB-SSDs und Festplatten wüsste ich jetzt keinen Grund, warum es auf das eine oder andere MB auf der einen oder anderen Seite ankommen sollte.
Interessanterweise wird dieses Argument immer gnadenlos niedergebügelt, wenn Ubuntu-Benutzer es vorbringen.
Sind halt Systeme mit unterschiedlicher Zielgruppe. Mein Server läuft auch seit Jahren mit Arch, für das was da läuft ist aber auch keine Version von Software xy relevant.
Du bist halt die Zielgruppe "Spaß am Basteln". Mir ist es wichtig, dass ein Server mit minimalem Aufwand über Jahre hinweg sauber läuft. Und da ist eine LTS-Distribution optimal.
Würde ich auf einem Firmenserver mit Sicherheit nicht laufen lassen, da will man vorhersehbare Supportzeiträume.
Eben.
|
Tids
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2008
Beiträge: 3065
Wohnort: Naumburg (Saale)
|
Steffen_FG schrieb: 2. Gaming: wenn ich mir nun diesen AMD Zen Rechner baue, um nun endlich mal das Thema "Gaming on Linux" anzugehen: mit welcher Distri bin ich Steam-technisch am besten bedient? Steam wird ja in Arch offiziell nicht unterstützt, aber man kann es installieren, muss eben noch was dazu basteln, dass es läuft, laut Arch Wiki... Wie sieht die Realität aus? Gibt es Erfahrungen, bzgl. Arch und Manjaro in Sachen Gaming?
Gehen wir mal nicht von Zen aus, denn Erfahrung dazu kann es noch nicht geben und bis dahin wird es im AMD Universum nochmal ganz anders aussehen. Bleiben wir mal bei der aktuellen Situation, weil da bin ich letztendlich mit beteiligt auf Nutzer und "Entwickler"-Seite. Hier hat man verschiedenes als Vor. bzw Nachteil. Einmal ist da Ubuntu - Welches ganz klar mit offiziellem Support seitens AMD, sprich "AMDGPU-Pro" aufwarten kann. Dadurch hat man auf Ubuntu Unterstützung für Polaris (Also Rx480,70,60). Das Problem hierbei war schlicht, trommelwirbel, mit einer 480 kommt man auf ubuntu nicht zum desktop, sondern erlebt eine Kernelpanic solange man nicht über nomodeset und vesa DDX ran geht. Getestet per LiveCD. Das macht natürlich keinen Spaß. Auf der anderen Seite hat ubuntu aber nun wunderbare Unterstützung für alle alten und aktuelleren AMD und ATI Karten. Einerseits über AMDGPU, andererseits über Radeon. Beide bieten über RadeonSI bis zu OpenGL4.1 und damit kann man schon recht gut Spielen. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass durch den neuen Xserver kein Catalyst vorhanden ist und somit einige, welche auf diesen angewiesen sind auf dem Trockenen sitzen. Arch - welches natürlich aktuell ist und das gleiche Problem mit Xserver und FGLRX hat, auf der anderen Seite aber keine Unterstützung für AMDGPU-Pro besitzt hat hier wohl die meisten Nachteile. Zwar lässt sich auch hier Abhilfe durch das AUR schaffen und -Pro zum laufen bekommen → meine Erfahrung damit war aber die, dass nach einem Neustart nichts mehr ging und ich dann doch lieber auf AMDGPU-open bleiben wollte. Für die Zukunft sehe ich dabei auch einen wechsel, denn sobald der Pro Stack als Distro-unabhängiges Paket angeboten wird steht der offiziellen Unterstützung nichts mehr im Weg. Auch auf der Pro-Seite ist der ganze Opensource Stack, der einmal gleichauf mit dem von Ubuntu ist aber auf der anderen Seite schneller an Verbesserungen kommt. So dauert es z.B. kein halbes Jahr und auch kein PPA lang bis ein neues Mesa und LLVM rein kommen und damit deine Grafikgeschwindigkeit enorm steigt (denn so ist die Situation im AMD-Lager gerade) Manjaro - als letztes - bietet dir ist der "Heute"-Situation wohl aber die meisten Vorteile. So sitzt man bei Manjaro extra weiterhin auf dem alten Xserver um weiterhin den Catalyst unterstützen zu können (und das wollen (zu) viele!), auf der anderen Seite hat man aber die selben Vorteile wie Arch, mit einem Extra: du kannst deinen Kernel frei wählen. Manjaro bietet dir Unterstützung für alle Upstream unterstützten Kernel an. was einerseits bei der Hardwareunterstützung wichtig ist (siehe Polaris), auf der anderen Seite aber auch das "aussitzen" von Bugs möglich macht. Natürlich hat man auch hier die Nachteile, dass kein AMDGPU-Pro mit dabei ist (und sich auch nicht über AUR installieren lässt.. zumindest nicht ohne Probleme) Fazit:
Mit einer Rx480 hat man unter keinem der Systeme derzeit OOTB Unterstützung, ist man aber nicht SO aktuell bietet Manjaro im Moment die beste Unterstützung auf der propritärer und OSS Schiene, gefolgt von Ubuntu welches leider nicht den aktuellen Unterbau hat, dafür aber AMDGPU-Pro und am Schluss Arch, welches zwar einen aktuellen Unterbau hat, jedoch weder keinerlei propritären Treiber unterstützt. Natürlich ist das alles irgendwo ein Kopf-an-Kopf-Rennen und in der echten Welt hat man noch mehr Faktoren die man eventuell einbeziehen sollte. Darum kann auch jeder wählen und wechseln wie er will 👍
|
crazy-biscuit
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. November 2010
Beiträge: 4844
|
glasenisback schrieb: Wo besteht denn aktuell noch Diskussionsbedarf?
Vielleicht beim Thema "Arch ist stabiler als Ubuntu" bzw. "Arch hat weniger Bugs als Ubuntu"? Ich frage mich woher dieser "Mythos" kommt (Vielleicht von KDE?). Dazu kommt noch die leidige Bloat-Diskussion ("Ubuntu ist soooo bloat!!!!"). Ich sage dazu immer folgendes:
M.E. liegt es daran, dass Ubuntu teilweise auch seltsam konfiguriert wird. Einstellungen, welche sich bei beinahe allen Distros an einer bestimmten Stelle befinden, existieren bei Ubuntu nicht, befinden sich woanders, werden mit anderen Dateien gesteuert. GUI vs Konfigdatei kann mitunter zu Problemen führen. Arch ist eine "man muss"--Distribution, Ubuntu eine "man kann"-Distribution. Damit will ich folgendes Aussagen: Ich kann mir jederzeit unter Ubuntu eine minimale Installation zusammenbasteln und das System 100% an meine Bedürfnisse anpassen. Ich muss es aber nicht.
Stimmt - macht aber keinen Spaß. Ich habe das probiert. Es fühlt sich total frickelig an. Unter Arch geht das, so man weiß was man möchte und wie man es umsetzt, ruckizucki. Im Gegensatz zu Gentoo gibt es bei Arch fixe Abhängigkeiten, was dazu führt, dass Arch bei der Installation der gleichen Software wie unter Ubuntu mehr oder weniger die gleichen Programme und Bibliotheken installiert und damit auch nicht weniger Platz benötigt (Eher mehr, da Arch grundsätzlich alle Header-Dateien der Bibliotheken installiert). Dem Benutzer wird durch die "Bottom-Up"-Installation nur das Gefühl vermittelt, dass sein Rechner "leichtgewichtiger" ist.
Jein. Es gibt diverse Minimalpakete. Es lassen sich Desktopumgebungen teilweise noch viel "schmaler" installieren, als es unter Ubuntu ginge. Und die bereits angesprochene Konfiguration macht keinen Spaß. Klar kann ich ein Ubuntu Minimal Image nehmen und dann i3 + Xserver installieren. Aber alles was über diese Anforderung hinausgeht nervt, so es keine vollständige Desktopumgebung sein soll. Arch hat absolut seine Daseinsberechtigung als RR-Distribution, dass Allheilmittel für alle Probleme ist es aber nicht.
So ist es. Jeder, bei dem das System einfach nur laufen soll und der kein Interesse hat sich mit Hintergründen und Konfigurationen zu beschäftigen, ist mit Arch falsch dran und mit z.B. Xubuntu ("langweilig unkompliziert") besser aufgehoben. Steffen_FG schrieb: 1. wie ist es denn in Sachen Unterstützung neuer Hardware? Wenn ich jetzt z.B. in mittelferner Zeit mir einen Rechner, mit einem AMD Zen-"Antrieb", inkl. neuer Grafikhardware (vielleicht wird es eine APU?) bauen würde: mit welcher Distri werde ich dann mehr Glück haben? Auf den ersten Blick ja mit RR, oder? Wie weit hängt denn bei Hardware z.B. Manjaro hinterher? Oder doch lieber Ubuntu LTS mit Hardware Enablement Stack?
Genau so ist es: Bei RRs wird, naturgemäß, neue Hardware schneller supportet. Da es meistens um Kernelmodule geht, musst du also bei Release-Distros auf den nächsten Major Release oder aber den Hardware enabled Stack warten, so du denn keine Kernel manuell installieren möchtest. Manjaro liefert im Vergleich zu Arch ~1-4 Wochen später. Bei Ubuntu kann es, mit etwas Pech, ein halbes Jahr sein. 2. Gaming: wenn ich mir nun diesen AMD Zen Rechner baue, um nun endlich mal das Thema "Gaming on Linux" anzugehen: mit welcher Distri bin ich Steam-technisch am besten bedient? Steam wird ja in Arch offiziell nicht unterstützt, aber man kann es installieren, muss eben noch was dazu basteln, dass es läuft, laut Arch Wiki...
Steam wird offiziell nur für Ubuntu angeboten und supported. Angenommen die Grafiktreiber sind aktuell (und am Besten nVidia) läuft es ziemlich gut. Ich selbst nutze Steam in Verbindung mit einer angestaubten nVidia GTX 560 problemlos (proprietärer Treiber). Steam lässt sich via Paketmanager übrigens problemlos installieren. Je nach Spielen die gespielt werden usw. müssen noch 3-4 weitere Pakete installiert werden (32 bit libs, bestimmte Pulseaudiopakete, ...). Wie sieht die Realität aus? Gibt es Erfahrungen, bzgl. Arch und Manjaro in Sachen Gaming?
Siehe oben. Mit Arch läuft es bei mir problemlos. Wegen der "Treiberproblematik" hat mich Ubuntu diesbezüglich sehr genervt (PPAs & Co.). Das mündet in der Frage: wäre es cool/ empfehlenswert, einen AMD Zen Rechner zu bauen? Und: Welche Distri wäre unter den Gesichtspunkten Hardwareunterstützung und Gamingtauglichkeit die bessere: Arch, Manjaro oder Ubuntu?
Arch oder Manjaro sollten beide gleichermaßen für neue Hardware geeignet sein. Ich würde die Entscheodung von persönlichen Präferenzen abhängig machen - ergo kommt Manjaro nicht in die Tüte. Über Ubuntu reden wir erst gar nicht! 😉 PS: Das war natürlich nur ein Spaß. Xubuntu, mit aktuellen Treibern, eignet sich wunderbar für Steam. XFCE harmoniert mit fast allen Engines und auch mit Wine wunderbar.
|
glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
|
crazy-biscuit schrieb: M.E. liegt es daran, dass Ubuntu teilweise auch seltsam konfiguriert wird. Einstellungen, welche sich bei beinahe allen Distros an einer bestimmten Stelle befinden, existieren bei Ubuntu nicht, befinden sich woanders, werden mit anderen Dateien gesteuert. GUI vs Konfigdatei kann mitunter zu Problemen führen.
Welche speziellen Dateien sollen das sein? Das einzige was mir jetzt spontan einfällt ist Unity und sein Upstart-basierter Autostart
Stimmt - macht aber keinen Spaß. Ich habe das probiert. Es fühlt sich total frickelig an.
Arch ist weniger frickelig???
Unter Arch geht das, so man weiß was man möchte und wie man es umsetzt, ruckizucki.
Das gleiche gilt für Ubuntu oder jede andere Distribution. Es lassen sich Desktopumgebungen teilweise noch viel "schmaler" installieren, als es unter Ubuntu ginge.
Sorry, aber das ist vollkommener Blödsinn. Zeig mir mal ein Beispiel von ArchLinux, dass sich unter Ubuntu nicht nachmachen lässt.
Und die bereits angesprochene Konfiguration macht keinen Spaß. Klar kann ich ein Ubuntu Minimal Image nehmen und dann i3 + Xserver installieren. Aber alles was über diese Anforderung hinausgeht nervt, so es keine vollständige Desktopumgebung sein soll.
Ich bitte wieder um ein Beispiel.
So ist es. Jeder, bei dem das System einfach nur laufen soll und der kein Interesse hat sich mit Hintergründen und Konfigurationen zu beschäftigen, ist mit Arch falsch dran und mit z.B. Xubuntu ("langweilig unkompliziert") besser aufgehoben.
Was deinem Argument "Ubuntu ist frickelig" komplett widerspricht.
|
tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53601
Wohnort: Berlin
|
glasenisback schrieb: Welche speziellen Dateien sollen das sein?
Fällt mir auf Anhieb nur Apache ein.
Arch ist weniger frickelig???
Nicht mehr oder weniger als andere - einmal einrichten muss man sich das immer so, wie man es haben will. Aber man hat z.B. bei der Paketverwaltung unter Arch weitaus weniger Nacharbeiten als bei Debian/Ubuntu.
Es lassen sich Desktopumgebungen teilweise noch viel "schmaler" installieren, als es unter Ubuntu ginge.
Sorry, aber das ist vollkommener Blödsinn. Zeig mir mal ein Beispiel von ArchLinux, dass sich unter Ubuntu nicht nachmachen lässt.
Ach, da kommst du bei Ubuntu ganz schnell dazu, dank fester "Abhängigkeiten", die nur Ubuntu (bzw. auch Debian) als solche sieht, aber die Upstreamprojekte nicht.
|
glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
|
tomtomtom schrieb: Aber man hat z.B. bei der Paketverwaltung unter Arch weitaus weniger Nacharbeiten als bei Debian/Ubuntu.
Inwiefern? Wenn Pakete erst einmal installiert sind, muss man doch nichts mehr an der Paketverwaltung nacharbeiten.
Ach, da kommst du bei Ubuntu ganz schnell dazu, dank fester "Abhängigkeiten", die nur Ubuntu (bzw. auch Debian) als solche sieht, aber die Upstreamprojekte nicht.
Welche sollen das sein? Ich habe übrigens weiter oben schon mal etwas zu diesem Thema geschrieben (Required, Recommended, Suggested).
|
crazy-biscuit
Supporter
Anmeldungsdatum: 6. November 2010
Beiträge: 4844
|
glasenisback schrieb: crazy-biscuit schrieb: M.E. liegt es daran, dass Ubuntu teilweise auch seltsam konfiguriert wird. Einstellungen, welche sich bei beinahe allen Distros an einer bestimmten Stelle befinden, existieren bei Ubuntu nicht, befinden sich woanders, werden mit anderen Dateien gesteuert. GUI vs Konfigdatei kann mitunter zu Problemen führen.
Welche speziellen Dateien sollen das sein? Das einzige was mir jetzt spontan einfällt ist Unity und sein Upstart-basierter Autostart
Ich erinnere mich da beispielsweise an den gnome-network-manager. Der ließ sich, zumindest zeitwilig, anders konfigurieren als unter anderen Distros. Ob das noch so ist und was das konkret war müsste ich recherchieren. Stimmt - macht aber keinen Spaß. Ich habe das probiert. Es fühlt sich total frickelig an.
Arch ist weniger frickelig???
Ja! Arch verfolgt das KISS-Prinzip: Acronym of Keep It Simple, Stupid. Simplicity is a main principle Arch Linux tries to achieve.
Du kannst alles über (möglichst einfach gehaltene) Textdateien konfigurieren. Diese weisen oft gute default-Werte auf und sind oft sehr sauber konfiguriert. In Verbindung mit dem Wiki ist das eine sehr mächtige und sehr individuell anpassbare Umgebung. Unter Arch geht das, so man weiß was man möchte und wie man es umsetzt, ruckizucki.
Das gleiche gilt für Ubuntu oder jede andere Distribution.
Jein, wie gesagt. Wenn ich ein Paket unter Ubuntu installieren möchte, dass nicht in den Repos ist brauche ich eine Fremdquelle. Sofern ich diese hinzufüge (und nach der Installation des Pakets nicht wieder entferne), bekomme ich mitunter (ungewollt) andere Paketversionen für andere Pakete mit Freihaus. Ein Beispiel wäre die Xorg-Edgers-PPA. Es gibt jedoch zahlreiche Beispiele. Da dies auch Core-Pakete betrifft, nervt mich das total. Generell hast du aber recht. ICH (subjektiv!) finde den PPA-Ansatz sehr problematisch. Das ist aber sicher Geschmackssache. Es lassen sich Desktopumgebungen teilweise noch viel "schmaler" installieren, als es unter Ubuntu ginge.
Sorry, aber das ist vollkommener Blödsinn. Zeig mir mal ein Beispiel von ArchLinux, dass sich unter Ubuntu nicht nachmachen lässt.
Beim minimalen Gnome-Desktop? Ich meine da wurde unter Ubuntu per Default mehr mitinstalliert. Vielleicht hat sich das aber auch geändert oder ich liege in diesem Punkt falsch. Und die bereits angesprochene Konfiguration macht keinen Spaß. Klar kann ich ein Ubuntu Minimal Image nehmen und dann i3 + Xserver installieren. Aber alles was über diese Anforderung hinausgeht nervt, so es keine vollständige Desktopumgebung sein soll.
Ich bitte wieder um ein Beispiel.
Siehe oben. Das war ein konkreter Fall. Ich habe das noch an 2-3 anderen Stellen erlebt. Ich müsste mich nochmal konzentriert besinnen und recherchieren was die konkreten Fälle waren. Vielleicht ist das auch eher ein Gefühl, da ich selbst weniger Erfahrungen zur Zeit als ich Ubuntu nutze besaß. So ist es. Jeder, bei dem das System einfach nur laufen soll und der kein Interesse hat sich mit Hintergründen und Konfigurationen zu beschäftigen, ist mit Arch falsch dran und mit z.B. Xubuntu ("langweilig unkompliziert") besser aufgehoben.
Was deinem Argument "Ubuntu ist frickelig" komplett widerspricht.
Nein. Wenn ich mehr als die Standardsoftware verwenden will/muss (viele PPAs) oder aber gerne ein sehr individuell angepasstes System habe. Was nützt es mir, i3 & Co. mit allen Shortcuts, Themes für Terminals, Programme & Co. sowie spezielle Schriftarten zu konfigurieren, wenn ich nach einem Release-Upgrade wieder von vorn anfangen muss, weil bestimmte Konfigurationen zerschossen werden? WENN ich bei Arch ein solches Problem habe, dann meist an einer Stelle und ich kann es beheben. Wenn es jedoch an vielen Stellen kracht, ist die Ursache schwierig nachvollziehbar. Ich habe nichts gegen (X)Ubuntu - im Gegenteil! In vielen Anwendungsfällen ist es die bessere Option! Bei vielen Freunden, Usern aus dem Forum denen ich bei der Einrichtung half, in meiner virtuellen Maschine (beruflich) läuft Xubuntu. Einfach weil es tut, was es soll! Dort werde ich mir aber NICHT die Mühe machen, die sehr angepasste Desktopumgebung manuell meinen eigenen Bedürfnissen anzupassen. Da fange ich lieber bei 0 an und bestimme ALLES von Grund auf. Inklusive der Software die ich für jeden speziellen Usecase nutze.
|
seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11179
Wohnort: München
|
Das Problem bei den PPAs ist, dass die wenigsten das personal berücksichtigen - eigentlich sollte jeder ein PPA pflegen, in das er handverlesene und geprüfte Pakete kopiert - dann gibt es keine bösen Überraschungen, wenn man das für seine eigenen Rechner nutzt. Wenn man hingegen einfach nur x-beliebige PPAs hinzufügt, dann muss man mit den Paketkonflikten und (falls man apt-pinning nicht beherrscht) unliebsamen Paketen leben.
|