In den bisherigen Links ist auch Unterschiede zu Windows gelistet, wobei die letzten Posts, vor allem von jug, dort nochmal in anderen Worten zusammengefasst sind.
Entgegen dem Hinweis von lionlizard, dass man das Wiki genau lesen muss, mache ich es so: Ich überfliege das Wiki, bis ich zum ersten Befehl (oder der ersten Konfigurationsdatei) vorstoße - so bekomme ich binnen Sekunden einen groben Überblick und ein Gefühl für eine neue Materie - über das "Look & Feel" neuer Befehle usw. Will ich sowas dann umsetzen, z.B. LVM, lese ich es genauer nach.
Das kann man beim Neueinrichten oder in einer Virtualbox testen. Unter System verschlüsseln gibt es auch konkrete Handlungsanweisungen - warum das so ist, muss man dann unter LVM nachlesen. Meist nutze ich aber gleich die man - denn das Wiki muss nicht (für) immer zur Verfügung stehen und es ist sehr veränderlich. man sind zudem vollständiger und aktueller, wenn es ans Eingemachte geht - aber eben dann eher zum Nachschlagen und Durchsuchen, alles andere als ein "Lehrbuch-Wiki".
Manche Artikel im Wiki, gerade die einführenden, sind schon wie ein Lehrbuch. Und anfangs würde ich sowas auch ganz genau lesen - damals hatte ich das SuSE-Buch, für Ubuntu gibt es welche von Galileo oder oben unter dem Planeten verlinkt - Galileo Press ist nun Rheinwerk. Ich denke aber, man probiert aus und lernt lieber gleich Ubuntu-spezifisch. Ist wohl einfacher, als erst allgemeines zu lernen, was man schlechter praktisch probieren kann.
Und ich habe mir immer neue Themen und Fragen überlegt. Die ergeben sich aber auch durch Mitlesen im Forum. Wenn man sich hier beteiligt. Teils auch die Antworten, wenn man nur mitliest. Besser ist es aber, hier aktiv Themen mit zu lösen. Man schnappt sich eine Aufgabe, wo man wenig kaputtmachen kann, probiert was am eignen Rechner und gibt das dann weiter. Die Ausgabe auf dem Problemrechner kann ganz anders aussehen, vielleicht wird sie auch nur dort ausgeführt, weil du das Programm gar nicht installiert hast. Und dann wertest du das aus, googlest nach den Meldungen, schaust im Forum und Wiki und so weiter...
Also weniger lesen, mehr machen - nachdem du die verlinkten Grundlagen drin hast. Am besten liest man erst mal eine Woche nur, so lange, wie eben ein Buch dauert. Dann legst du los und schnappst dir z.B. den Artikel apt-get und hilfst Leuten beim Installieren oder das komplexere Thema Drucker. Ich fragte mich irgendwann z.B. einfach mal, wie gut wohl Wine funktioniert und probierte es einfach aus. Doppelklick auf seriöse .exe und los geht's. Oder wie man ein defektes WLAN ans Laufen bekommt und sah die Grundzüge (je Modell) im Forum - im Wiki ist das vielleicht etwas viel und abstrakt. Dazu brauchte ich kein WLAN, aber ich verstand grundsätzliche Herangehensweisen wie Module laden oder blacklisten...
So fragte ich mich dann auch, wie ich andere Geräte anschließen kann, z.B. TV-Karten - also schaute ich nach und sah die Befehle. Dadurch bzw. durch Fragen, wie man Probleme bei der Hardwareerkennung erkennen kann, da ja einfach keine Meldungen kommen, wurde ich auf dmesg aufmerksam. Unter Linux trägt einem eben keiner was hinterher - es wird gemacht, was man dem Rechner sagt. Wenn was geht, kommt keine Erfolgsmeldung, sonst meist eine Fehlermeldung (Befehle). Anders bei Hardware: Da kommt halt nicht mal eine Fehlermeldung, da kommt gar nix. Totenstille. Man steckt was an und nix ist - "typisch Linux, geht halt nix". Von wegen:
Also überlegt man sich, wo man nachguckt (DVB-Karten) und stößt sofort auf dmesg. display messages. Wie der Name schon sagt. Und sieht, dass man die Meldungen nach und nach versteht (einfachstes IT-Grundwissen vorausgesetzt, was etwa eine Firmware ist, wenn sie fehlt) und auch gut googlen kann.
Und so hat man dann schon schnell einen Überblick, was man so bei anderen abfragen kann, die Probleme haben, auch wenn man die Geräteklasse gar nicht hat, geschweige denn das konkrete Gerät (Modell). Wenn man es genauer braucht, z.B. bei Scannern, stößt man auf verschiedene Probleme wie fehlende Gruppenrechte, fehlende Firmware, Installer von Herstellern...und irgendwo dort oder im Terminal ist mit der Tab-Taste auch sane-find-scanner auffindbar, wenn man einmal sane- eingibt und dann Tab drückt (Autovervollständigung). Man hangelt sich mit seinem Vorwissen quasi so durch - und nutzt seine
history
an Befehlen...
Vorteil der Befehle aus Wiki-fischen-Methode (für mich): Ich habe ein fotografisches Gedächtnis und erinnere mich dann gut an solche Anker wie sane-find-scanner. Eine Seite Drumrum-Gerede und ich hab womöglich solche wesentlichen Dinge komplett vergessen. 😀 Also konzentriere ich mich darauf. Und wenn ich mir den Ansatz merke bzw. die Wikiseite, komme ich später auch ohne Google nur mit Wiki oder gar allein mit der Manpage gut weiter...
Kurz gesagt: Mein Text ist doch lang geworden. 😬 Wenn mich was interessierte, schaute ich es nach - z.B. Einrichtung von DVB oder Scanner - auch wenn ich sowas gar nicht hatte. So wusste ich dann gleich, wie man generell jegliche Hardware unter Linux einrichtet. Im Einzelfall ist das natürlich Recherche oder viel Probieren. Aber man steht nicht im Regen da: dmesg hilft einem immer - und wenn das nicht reicht, muss man die spezielleren Dinge je Hardwareklasse wie sane-find-scanner kennen. Die gerätespezifischen Sachen lernt man nicht auswendig, aber man bekommt z.B. mit, dass es für Samsung-Drucker sogar zwei Treiber gibt: Einen vom Hersteller und einen freien, der sofort startet.
Oder man lernt bei DVB, wie das mit dem Sendersuchlauf funktioniert. Stichwort scan usw. Musste ich auch gerade wieder erst nachgucken, da mir als erstes eher v4l einfiel. 😉 Da schwirren einem irgendwann viele Begrifflichkeiten im Kopf, die man dann im Wiki erst nochmal zuordnen und seinen Kopf neu sortieren muss, wenn etwas neu ist oder selten gebraucht wird. Am besten merkt man es sich, wenn man sich mal selber von Anfang bis Ende durch sowas durchgekämpft hat...
Grüße, Benno