Bitwig Studio läuft bei mir echt super!
Und zwar mit Alsa als auch mit Jack!
Dafür benutze ich allerdings ein modifiziertes Linux Mint (das ja auch auf Ubuntu basiert), zusammen mit den KXStudio-Repos (u.a.): http://qianastudio.tumblr.com
KXStudio bringt mit Cadence, Claudia und Catia nämlich sehr intuitive und gute Tools zur einfachen Jack-Verwaltung mit:
http://kxstudio.linuxaudio.org/Documentation:Manual:cadence_introduction
http://kxstudio.linuxaudio.org/Documentation:Manual:jack_configuration
http://kxstudio.linuxaudio.org/Documentation
Hat man seine Soundkarte richtig in cadence (und system!) eingerichtet, drückt man nur noch auf Start bzw. startet Bitwig Studio den Jack-Server automatisch, wenn vorher in den Audioeinstellungen von BS "Jack" ausgewählt wurde.
Für die professionelle Audioproduktion sollte man definitiv aus folgenden Gründen auf Pulseaudio verzichten und auschliesslich Alsa und Jack nehmen:
- Latenz
- Audioqualität
- Stabilität
KXStudio u. Qiana Studio verwenden (im Gegensatz zu Ubuntu Studio) kein Pulseaudio und wurden mit Lowlatency-Kernel, Alsa und Jack schon direkt für stabiles Audio optimiert!
Ich habe selber jahrelang mit Ubuntu (und Tango-) Studio gearbeitet, war dieses ständige Jack-gefrickel und diverse Instabilitäten (wg. PulseAudio u.a.) aber irgendwann leid!
In KXStudio fand ich schon vor ca. 4 Jahren eine echt stabile "Audio-Sektion", stehe aber nicht so auf KDE bzw. fehlte noch einiges für Video und Grafikbearbeitung.
Aus diesem Grunde entstand dann vor über 3 Jahren ein kleines Community-Projekt, welches KXSTUDIO mit Linux Mint verband und erweiterte und seit der 64bit-Version nun auch Bitwig unterstützt: http://mayastudio.tumblr.com
Hauptziel ist es ein freies und professionelles Multimediasystem auf Linux Mint-Basis mit Mate-Desktop anzubieten, das vom Anfänger bis zum professionellen Anwender einfach und intuitiv zu bedienen ist!
Qiana Studio basiert auf Ubuntu 14.04, Linux Mint 17.3 und KXStudio-Repos), während KXStudio auf Ubuntu 14.04 mit KDE baut.
Wer also åhnlich geartete Probleme mit Jack, Pulseaudio, Soundkartenverwaltung und Bitwig Studio hat, kann ja mal die KXStudio-Pakete testen oder direkt mal als neues System aufspielen.
Klar, am Ende ist es definitiv Geschmacks-und Gewohnheitssache, welche der vielen tollen Linux-A/V-Distros man benutzt.
Oder ob man sich sein "normales" Ubuntu selber Stück für Stück für die Audio-Produktion optimiert!?!
Wenn ich diesen Thread mit den geschilderten Problemen lese, empfehle ich aber mal folgendes:
- KXSTUDIO oder Qiana Studio sauber installieren. (Festplatte formatieren!
)
- Soundkarte in Cadence einrichten (s.o.)
- neueste Bitwig Studio runterladen und installieren!
→ in Audioeinstellungen Jack auswählen, BS läuft aber mit Alsa auch stabil!)
Nicht vergessen: mindestens 2 Mono-Kanäle in den Bitwig-Jack-Einstellungen erstellen, wenn man später auch Monosignale von Gitarre und Bass etc aufnehmen möchte!
Nun startet Jack jedesmal wenn du Bitwig Studio öffnest automatisch!
Einstellungen für Latenz, Samplerate, Soundkarte und Midi für Jack verwaltet man mit Cadence!
Für Änderungen muss der Jack-Server gestoppt sein oder neugestartet werden.
Tip: Ein Midikeyboard kann auch mit Jack problemlos in BS gefunden und betrieben werden:
Hierfür muss komischerweise der "midi-driver" in den cadence-ALSA-Einstellungen auf "none" stehen!
Benutzt man stattdessen Ardour und Midi, dann sollte diese Einstellung auf "raw-midi" stehen!
Tip2: Cadence-Manual lesen und nicht zuviel verstellen! Man sollte (wie immer ) schon wissen, was man tut.
Das wichtigste ist eigentlich nur die Auswahl der richtigen Soundkarte, Puffergrösse und Samplerate.
Mit START wird der Jack-Server dann via Cadence gestartet!
Mit CATIA hat man in KXSTUDIO/ Qianastudio auch ein tolles grafisches Patchbay für's einfache und intuitive Routing.
Ich persönlich finde die Jack-Verwaltung via Cadence, Catia und Claudia (Ladish-frontend) auch echt schneller und stabiler, wobei ich qjackl ubuntustudio und Co. genausowenig madig machen möchte, wie das leistungsstarke Pulseaudio.
Aber wir reden ja hier von Vor-und Nachteilen und der Komplexität eines Linux-Audiosystems.
Da gibt es nunmal Fakten, Erfahrungen und Meinungen..
Und so wird schon seit Jahren von Pulse Audio als Soundserver für die (latenzfreie) Audioproduktion abgeraten. Warum Ubuntu Studio trotzdem weiter darauf setzt, hat wohl eher was mit "Politik" zu tun!?
Theorie: Man will PulseAudio als "Ubuntu-Standard" in der Linux-Welt weiter hypen!?
Auch Microsoft s (!) skype setzt seit Version 4.x ein bestehendes Pulseaudio voraus.
Pulseaudio ist über die Jahre auch wirklich besser und stabiler geworden und macht auf einem normalen Arbeitsplatzrechner auch Sinn.
Jack ersetzen kann es aber bis dato nicht wirklich- im Gegenteil:
Pulseaudio verkompliziert für gewöhnlich den Betrieb mit Jack und Alsa, verringert die Audioqualität durch Resampling und sorgt für mehr Latenzen und evtl. auch Instabilität des Audiosystems.
Uneingeschränkt begeistert bin ich allerdings weiterhin vom genialen Bitwig Studio und seiner Linux-Kompabilität.
Sowie der Qualität und Vielseitigkeit die Ardour, Mixxx u.a. über die Jahre entwickelt haben.
Ich würde sagen, die Zeit war noch nie so reif für professionelle Mediaproduktion unter Linux wie jetzt!
AWESOME.