klra
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2011
Beiträge: 158
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Frage: Welche Informationen sind für die Lizenzen der Fonts in Linux/Ubuntu verfügbar. Nach meinen Infos ist das eine gewaltige Baustelle im Sinn des Verständnisses von Font-Lizenzen. Das erste was zu finden ist, ist dieses hier: http://font.ubuntu.com/licence/ Danach eine Übersetzung ins Deutsche: https://www.moo.com/de/about/fonts/licences/ubuntu-license.html Danach ein Thema in einem Forum in Englisch: http://askubuntu.com/questions/13144/can-i-use-the-ubuntu-font-in-a-commercial-logo-design Danach ein Thema in diesem Forum hier: https://forum.ubuntuusers.de/topic/dokumente-weitergeben-welche-schriften-sind-er/ Aus allen Quellen geht hervor, dass die in den Font-Packages mit den Linux/Ubuntu-Versionen mitgelieferten Schriftarten nur eine Erlaubnis/Linzenz zur Verwendung in dem Linux/Ubuntu haben. Werden die Fonts in "Derivaten" verwendet, so müssen diese "Derivate" mind. unter dieser Clone-Lizenz veröffentlicht werden. Wäre es wenigsten eine originale SIL-Lizenz, wäre das eine feine Sache, aber es muss eine verunstaltete Clone-Lizenz sein, bzw. wird behauptet, es sei eine SIL-ähnliche, was sie in keiner Weise ist. Die Lizenz ist Schrott. Die Situation mit den Fonts ist somit in Linux/Ubuntu wie in Windows, also absolut unbrauchbar. Zudem liest es sich lächerlich, wenn Linux versucht, Win-Fonts nachzuäffen. Schwer fraglich ist, was diese "License: Open Source" sein soll?
https://apps.ubuntu.com/cat/applications/precise/fonts-tlwg-purisa/
"Open Source" ist keine "Lizenz"! Klickt man eine Seite weiter zu einen der in diesem Package beinhalteten Fonts wird es eindeutig:
https://fontinfo.opensuse.org/families/Purisa.html
"© 2016 Novell, Inc. All rights reserved." Wenn man zu doof ist, und da nicht drauf achtet, hat man die Arschkarte. Die Frage ist, wieso die Ubuntu-Versionen-Ersteller nicht in der Lage sind einen feinen echten SIL-Font-Package zusammenzustellen. Am Mangel an SIL-Fonts kann es nicht liegen. Es liegt eher an dem Nachäffen der Win-Fonts. Wenn Ubuntu damit beschäftigt ist Win nachzuäffen, dann macht sich Ubuntu absolut lächerlich. Jetzt habe ich die Mehrarbeit Unbuntu von den Schrott-Fonts zu säubern und ein feines echtes SIL-Font-Package zu installieren. Hat da jemand Tipps? Im Umgang mit Fonts in Ubuntu bin ich Neuling. Gibt es irgendwo schon ein feines echtes SIL-Font-Package, das die Sache erleichtert? Grobes Minus von mir für Fonts in Ubuntu.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17552
Wohnort: Berlin
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klra schrieb:
Die Situation mit den Fonts ist somit in Linux/Ubuntu wie in Windows, also absolut unbrauchbar.
Unbrauchbar inwiefern? Ist mir persönlich noch nicht aufgefallen und aus Deinem Rant geht es auch nicht hervor.
Zudem liest es sich lächerlich, wenn Linux versucht, Win-Fonts nachzuäffen.
Inwiefern äfft Linux Winfonts nach? Wo liest man das? Wieso ist das lächerlich?
Klickt man eine Seite weiter zu einen der in diesem Package beinhalteten Fonts wird es eindeutig:
https://fontinfo.opensuse.org/families/Purisa.html
"© 2016 Novell, Inc. All rights reserved."
Soweit nicht anders angegeben bezieht sich die Copyright-Notice auf die Seite Purisa.html. Was ist da eindeutig?
Die Frage ist, wieso die Ubuntu-Versionen-Ersteller nicht in der Lage sind einen feinen echten SIL-Font-Package zusammenzustellen. Am Mangel an SIL-Fonts kann es nicht liegen. Es liegt eher an dem Nachäffen der Win-Fonts. Wenn Ubuntu damit beschäftigt ist Win nachzuäffen, dann macht sich Ubuntu absolut lächerlich.
Inwiefern nachzuäffen? Das Erscheinungsbild der Fonts? Die Lizenzpolitik von Windows? Braucht man nicht oft Fonts, die anderen ähnlich sind, um ein ähnliches Schriftbild wie im Original zu sehen?
Grobes Minus von mir für Fonts in Ubuntu.
Wir sind nicht Ubuntu, sondern ein Ubuntuforum.
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8542
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klra schrieb: Gibt es irgendwo schon ein feines echtes SIL-Font-Package, das die Sache erleichtert?
Ich verstehe zwar nicht, was ein "feines echtes SIL-Font-Package" genau sein soll und leider sagst Du auch nicht wozu Du das so dringend brauchst, aber ich würde in dem Fall einfach mal bei SIL schauen.
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klra
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2011
Beiträge: 158
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"bezieht sich die Copyright-Notice auf die Seite Purisa.html."
Stimmt! (PS: diese WYSIWYG sind ein Krampf! Wieso kann das hier keine einfachen Zeilenumbrüche und nur Absätze???) Man benötigt zB SIL-Fonts um "eigene Werke" zu erstellen, die ohne Genehmigung des Urhebers keine Urheberrechte verletzen. SIL-Fonts taugen dafür. Bei einem Klick weiter bekommt man die Info zu den Lizenzen pro Schifttype. In diesem Fall: License: GPL-2.0-with-font-exception and LPPL-1.3c
OK, jetzt wird es kompliziert. Mal die Sache zerlegen. GPL 2.0 (Übersetzung): http://www.gnu.de/documents/gpl-2.0.de.html Andere Handlungen als Vervielfältigung, Verbreitung und Bearbeitung werden von dieser Lizenz nicht berührt; sie fallen nicht in ihren Anwendungsbereich.
Die GNU-Lizenz ist insoweit eine sehr feine Sache, greift aber nicht bei "Verwendung" von zB Fonts. with-font-exception: https://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#FontException As a special exception, if you create a document which uses this font, and embed this font or unaltered portions of this font into the document, this font does not by itself cause the resulting document to be covered by the GNU General Public License. This exception does not however invalidate any other reasons why the document might be covered by the GNU General Public License. If you modify this font, you may extend this exception to your version of the font, but you are not obligated to do so. If you do not wish to do so, delete this exception statement from your version.
Das klingt nicht sehr eindeutig. Das klingt eher danach, als wenn die Lizenz das nicht abdeckt, also sich dafür nicht verantwortlich fühlt. Zudem gibt es den Hinweis, man möge die Schrift irgendwie verändern, und man wäre fein raus aus der Sache. Uneindeutig. LPPL-1.3c: https://www.latex-project.org/lppl/lppl-1-3c/ Diese Lizenz lässt sich scheinbar, insoweit ich das verstanden haben, auch nur über Vervielfältigung, Verbreitung und Bearbeitung aus. Also sagt nichts über das "Verwenden" aus. EDIT: @Thomas_Do, was sich hinter dem Link zu SIL verbirgt ist ein "SIL software repository" und kein "SIL-Font-Package". EDIT2: hier eine Anekdote, dass es selbst mit SIL OFL (Open Font License) Fonts nicht einfach ist: http://www.typografie.info/3/topic/31568-was-muss-ich-bei-den-lizenzbedingungen-der-sil-open-font-license-ofl-beachten/
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8542
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Zumindest im Deutschen Raum scheint es gar nicht so einfach zu sein, eine Schrift zu schützen, siehe z.B. hier. Bei "freien" Schriften würde ich mir persönlich echt keinen Kopft machen. klra schrieb: EDIT: @Thomas_Do, was sich hinter dem Link zu SIL verbirgt ist ein "SIL software repository" und kein "SIL-Font-Package".
Ich habe das PPA dieser etwas zweifelhaften Organisation nicht eingebunden. Laut Beschreibung sollten da aber auch die Fonts zur Verfügung stehen.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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klra schrieb: As a special exception...
Das klingt nicht sehr eindeutig. Das klingt eher danach, als wenn die Lizenz das nicht abdeckt, also sich dafür nicht verantwortlich fühlt. Zudem gibt es den Hinweis, man möge die Schrift irgendwie verändern, und man wäre fein raus aus der Sache. Uneindeutig.
Da geht es um die Lizenzierung des Dokumentes, nicht der Schriftart. Bedeutet in Kurzform, dass du die Schriftart auch in einem Dokument verwenden darfst, welches selbst nicht unter dieser Lizenz steht.
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klra
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2011
Beiträge: 158
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Thomas_Do schrieb: Bei "freien" Schriften würde ich mir persönlich echt keinen Kopft machen.
Da kannst du aber mal voll in die Sch... greifen. fontsquirrel.com ist die mir am validesten erscheinende Quelle, was die Erwähnung der Lizenzen zu den Fonts betrifft. Es gibt natürlich auch bei Fonts unzählig viele vorgefertigte Lizenzen und eben auch individuelle. "Frei" hat da erstmal nicht viel zu bedeuten. Ein Font kann zB zum verwenden in einem BS frei sei, für eine Verwendung in einer Webseite nicht. Windows hat da so ein Beispiel. Problem was dabei entsteht: Die Leute sind angefixt von den Fonts, da sie im BS verwendet werden, dürfen sie aber nicht auf ihrer Webseite (Ausnahme Google Blogger) oder in PDFs, Movies & Pictures "frei" verwenden, sondern eben nur innerhalb des BS. Soviel zur Freiheit. Die Masse ist damit auch völlig zufrieden, weil sie eh nichts "erstellen". Mir sind schon Lizenzen begegnet, die nur eine Verwendung in "Dokumenten" erlauben, in Webseiten, Movies & Pictures nicht. Die SIL Open Font Lizenz ist speziell für Fonts. Bei OFL-lizenzierten Fonts mache ich mir keinen Kopf. Lubuntu hat auch eine davon installiert, die direkt von SIL stammt. Gleich die allererste: "Abyssinica SIL". @Thomas_Do, das SIL-Tool soll wohl eine Einbindung von SIL OFL Fonts in Progs erleichtern, ein Font-Package gibt es da nicht, bzw. hostet SIL selbst nur eine paar wenige SIL OFL Fonts. SIL OFL Fonts findet man überall, aber ich habe noch kein Package gefunden.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17552
Wohnort: Berlin
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As a special exception, if you create a document which uses this font, and embed this font or unaltered portions of this font into the document, this font does not by itself cause the resulting document to be covered by the GNU General Public License.
Auch ich verstehe das so, dass Microsoft den Quellcode von Windows-10 in diesem Font als PDF unter einem NDA veröffentlichen könnte, aber die GPL-2-Lizenz für den Font damit nicht dazu führt, dass der Quellcode dann auch unter der GPL-2 steht. Wieso das für Anwender heikel sein soll erschließt sich mir nicht - welcher Anwender geht denn davon aus, dass die Schriftlizenz auf den Inhalt des Geschriebenen zurückwirkt? Umgekehrt, wenn Du den Quellcode, oder besser ein Hilfemanual für Firefox mit einer geschützten Schriftart darstellst, für die Du keine Lizenzrechte hast, und das als eingebetteten Font in einem PDF weitergibst, inklusive des Quelltextes im Libre-Office-Format beispielsweise, dann bist Du auf der unsicheren Seite, und daher braucht man für manche Anwendung freie Fonts, die man weitergeben darf.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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Moin, was hälst Du davon dir ein Betriebssystem auszusuchen welches deinen Vorstellungen entspricht, zumindest Linux ist es nicht vielleicht Apple, BSD oder gar Windows? siehe auch: https://forum.ubuntuusers.de/topic/erwartungen-an-ubuntu-linux-wurden-nicht-erfu/936/#post-8828704 peace
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klra
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2011
Beiträge: 158
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Fonts Fonts Fonts. user_unknown schrieb: Umgekehrt, wenn Du den Quellcode, oder besser ein Hilfemanual für Firefox mit einer geschützten Schriftart darstellst, für die Du keine Lizenzrechte hast, und das als eingebetteten Font in einem PDF weitergibst, inklusive des Quelltextes im Libre-Office-Format beispielsweise, dann bist Du auf der unsicheren Seite, und daher braucht man für manche Anwendung freie Fonts, die man weitergeben darf.
Gut geschrieben. Leider sind in Ubuntu, das von sich aus alle Erfordernisse für freie Software liefert, auch nicht-freie Fonts inklusive, was sehr schade ist und der Sache nicht förderlich. Wer bitte prüft die Lizenzen der Fonts, die in einer freien Software mitgeliefert werden? Für mich ist das ein fettes Minus für Ubuntu. Eine überschaubare Anzahl an wirklich freien Fonts (OFL/Apache) ist bei https://www.fontsquirrel.com zu finden. Leider nur wenige mit vollem Schriftsatz (Full Families).
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17552
Wohnort: Berlin
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klra schrieb: Fonts Fonts Fonts. user_unknown schrieb: Umgekehrt, wenn Du den Quellcode, oder besser ein Hilfemanual für Firefox mit einer geschützten Schriftart darstellst, für die Du keine Lizenzrechte hast, und das als eingebetteten Font in einem PDF weitergibst, inklusive des Quelltextes im Libre-Office-Format beispielsweise, dann bist Du auf der unsicheren Seite, und daher braucht man für manche Anwendung freie Fonts, die man weitergeben darf.
Gut geschrieben. Leider sind in Ubuntu, das von sich aus alle Erfordernisse für freie Software liefert, auch nicht-freie Fonts inklusive, was sehr schade ist und der Sache nicht förderlich. Wer bitte prüft die Lizenzen der Fonts, die in einer freien Software mitgeliefert werden? Für mich ist das ein fettes Minus für Ubuntu. Eine überschaubare Anzahl an wirklich freien Fonts (OFL/Apache) ist bei https://www.fontsquirrel.com zu finden. Leider nur wenige mit vollem Schriftsatz (Full Families).
Ich verstehe immer noch nicht was Dein Problem ist. Was willst Du mit welcher Schrift machen, und welche Lizenz liefert dafür nicht die entsprechende Lizenzbestimmung?
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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klra schrieb: Für mich ist das ein fettes Minus für Ubuntu.
Dir ist aber schon klar, dass Ubuntu mehrheitlich Schriften ausliefert, welche auch so in Debian vorhanden sind.
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klra
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 23. Juli 2011
Beiträge: 158
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Ich wiederhole mich nur ungern: Lest das Kleingedruckte, bzw. den Footer "All rights reserved." https://fontinfo.opensuse.org/families/Purisa.html
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11180
Wohnort: München
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klra schrieb: Ich wiederhole mich nur ungern: Lest das Kleingedruckte, bzw. den Footer "All rights reserved." https://fontinfo.opensuse.org/families/Purisa.html
Der Footer der Website hat absolut nicht mit der Lizenz für das Paket zu tun - dessen Lizenz ("GPL-2.0-with-font-exception and LPPL-1.3c") siehst du z.B. in https://fontinfo.opensuse.org/fonts/PurisaBold.html#sw_package
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17552
Wohnort: Berlin
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Ja, das bezieht sich auf die HTML-Seite selbst und ist für den Font vollkommen unerheblich.
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