sebar
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2006
Beiträge: 265
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Hallo! Ich kann mich einfach nicht von meinem Fetisch lösen, veraltete Hardware anzuhimmeln... Bald wird mich mein X31 (Modell 2672) erreichen und ich stelle mir die Frage, ob ich einfach ausprobieren soll, oder ob ihr meine Auswahl einschränken könnt. Was läuft am schnellsten bei zeitgemäßer Software? Ich denke da an Lubuntu, Xubuntu, bzw. LXDE oder XFCE. Kommen MATE oder MINT in Frage?
Anwendungsbereich ist einfaches Surfen, Musik hören und Office (etwa Libre Draw/Writer/Calc).
Wie schon in meinem T43 und T23 geschehen, werde ich versuchen, durch Aufrüsten das Meiste herauszuholen (SSD, RAM). https://www.cnet.com/products/thinkpad-x31/specs/
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53624
Wohnort: Berlin
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sebar schrieb: Was läuft am schnellsten bei zeitgemäßer Software?
Gar nichts, da das nicht mal ansatzweise zeitgemmäße Hardware ist...
Ich denke da an Lubuntu, Xubuntu, bzw. LXDE oder XFCE. Kommen MATE oder MINT in Frage?
Die Hardware dürfte sogar für Lubuntu zu schwach sein. Es sei denn, du hast da den RAM (wurde wohl mit 512 MB ausgeliefert) erweitert, maximal kann das Gerät ja 2GB nutzen. Dann hast du natürlich trotzdem kein schnelles System, denn die Hardware ist nunmal ranzig. Da es eine Banias-CPU ist brauchst du dann wohl auch noch die entsprechende Bootoption.
Anwendungsbereich ist einfaches Surfen, Musik hören und Office (etwa Libre Draw/Writer/Calc).
Einfaches Surfen → du brauchst RAM. Libre Office dürfte die Hardware ebenfalls überfordern.
Wie schon in meinem T43 und T23 geschehen, werde ich versuchen, durch Aufrüsten das Meiste herauszuholen (SSD, RAM).
IDE-SSD dann halt. Ändert ja nix an den restlichen Flaschenhälsen.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Die Header-Angaben Ubuntu und Trusty sind natürlich zweifacher Blödsinn. tomtomtom schrieb:
Die Hardware dürfte sogar für Lubuntu zu schwach sein.
Das RAM sollte auf 2 GiB (von dem ja noch shared mem abgeht) aufgerüstet werden. Dann kann man das NB schon noch für moderate Dinge nutzen. Ich habe gerade vor einigen Tagen für einen Vortrag auf einem Samsung mit Banias (und allerdings mRadeon 9700 und dediziertem Speicher) und nur 1 GiB RAM LZesty installiert und auf einem weiteren mit Banias-512 (also Celeron M) und 1 GiB RAM abzgl. shared mem SalentOS Luppìu live gebootet. Letzteres ist Debian-basiert (mit bemoostem non-pae-Kernel) mit optisch gut konfiguriertem OpenBox.
brauchst du dann wohl auch noch die entsprechende Bootoption.
forcepae zu setzen, ist ja wohl kein Akt.
IDE-SSD dann halt.
Keine gute Idee. Mal davon abgesehen, daß es so gut wie nichts gibt, nur Transcend, das dann auch noch für höhere Preise, muß das nicht funktionieren. Es ist ein normaler SATA-Chip, der über einen Bridge-Chip am PATA-Controller betrieben werden kann. Dummerweise kann die Initialisierung aber länger dauern, als vom BIOS vorgesehen - einstellbar ist bei den verkrüppelten NB-BIOSen ja nichts (c't hat das vor x Jahren schon beschrieben). D.h., das SSD gibt's in dem Fall als Bootmedium nicht. Man könnte vll. eine SDC bis 2 GiB (wenn man sowas noch herumliegen hat, größer wird ja auch wieder nicht erkannt) permanent gesteckt lassen, darauf dann /boot legen (und nur das) und grub schreiben. In der Zeit ist das SSD dann "durchinitialisiert" worden und der Rest des Boot-Vorgangs geht von dort (/) weiter. Ein SSD wäre auch nur ein Ersatz für ein defektes HDD, denn schneller ist es allein schon durch PATA 100 nicht, von Techniken wie TRIM gar nicht zu reden. Ist eben was für dahingehend Interessierte.
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Technix
Anmeldungsdatum: 1. März 2007
Beiträge: 205
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Oder einen mobilen Thinclient draußen machen.
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he-nudels
Anmeldungsdatum: 2. Februar 2011
Beiträge: 813
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
Beiträge: 5523
Wohnort: south central EL
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Distribution ist eigentlich egal. Man braucht dafür ein aktuelles 32-Bit-Linux, Non-PAE-Kernel wäre hilfreich, aber Bootoption forcepae ist auch gut. Minimalinstallation machen, nur die notwendigsten Komponenten installieren (Displaymanager und Plymouth bewusst weglassen), Desktopumgebung selber zusammenstellen (bspw. Openbox, JWM oder IceWM) und bei den Programmen auch mal schauen, ob vielleicht unter Shell/Anwendungen etwas für den jeweiligen Anwendungsfall dabei ist. Vollständige Desktop-Distributionen sind immer gut, wenn man solche Geräte schnell zum Laufen kriegen will/muss. Das „Erlebnis“ sich an gute Komprimisse selber heranzutasten, geht dabei aber verloren. Und soviel Enthusiasmus sollte man dann schon aufbringen, wenn man sich einfach nicht von seinem Fetisch lösen kann, veraltete Hardware anzuhimmeln. Technix schrieb: Oder einen mobilen Thinclient draußen machen.
Setzt halt einen weiteren Rechner voraus, der über die notwendige Leistung verfügt, um bspw. einen modernen Web Browser laufen zu lassen. Steht der zur Verfügung, dann ist das über SSH unter Verwendung von X-Forwarding ziemlich unkompliziert im Heimnetzwerk umzusetzen. Wenn man sowieso gerne an alter Hardware sitzt, ist so eine Infrastruktur echt nicht verkehrt.
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sebar
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2006
Beiträge: 265
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Vielen Dank für eure Tipps!
Tja, so hat halt jeder sein Laster... Der eine raucht, der andere sammelt veraltete Hardware 😉.
Immerhin habe ich dann doch die Finger von so einem ANTIKEN Riesenkasten gelassen. Kleine Anekdote:
Nun musste ich das X31 erstmal zum Laufen kriegen.
Das Eeprom mit dem Supervisor Password war beschädigt, und er fuhr nicht hoch.
Als ich mir den Chip ansehen wollte (KOMPLETTE Demontage), über einen Austausch grübelnd, stellte sich heraus, dass da schonmal jemand dran rumgelötet hat.
Stur wie ich bin, zweiten Schrotthaufen gekauft, Teile durchgetauscht, läuft (mit DamnSmallLinux über USB).
2GB RAM sind schon drin, SDD fehlt noch. Thinclient ist glaube ich nichts für mich. Ich will nicht komplett vom Netz abhängig sein.
Ihr habt mir viele Anstöße zum Ausprobieren gegeben. Sobald die SDD drin ist, mache ich mich ans Werk!
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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sebar schrieb:
mit DamnSmallLinux
Seit x Jahren tot, komplett unsupportet. Das nimmt man nicht.
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sebar
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2006
Beiträge: 265
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Du bist aber streng... Es war ja nur ein Test ☺.
Da ich weiß, wie zickig ThinkPads beim Booten sein können, wollte ich erstmal sehen, ob es sich überhaupt mit irgendetwas booten lässt. Ich hatte halt schon oft von DSL gehört, und es schien mir für diesen Zweck ganz passend. Und... war es ja auch!
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akarvi
Anmeldungsdatum: 4. November 2005
Beiträge: 424
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Ich stimme mrkramps zu.
Einfaches System ohne Desktopumgebung mit simplem Windowmanager einrichten. Wird ja als Fetischsystem dann wahrscheinlich sowieso nicht 24/7 produktiv genutzt.
Wenn der Fetisch ernst gemeint ist, wird sowieso ein System aus der aktiven Zeit des Rechners installiert. Mit allen Vor- und Nachteilen. 😉
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Linuxkumpel
Anmeldungsdatum: 15. Juli 2011
Beiträge: 1605
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Auf einem Packard Bell dot SE Netbook mit Intel Atom N450, 1,6GHz; 2 GB RAM; 160 GB HDD; Intel 3150 habe ich Linux Lite laufen. Es ist gerade noch annehmbar. Da ist die Empfehlung von SalentOS wohl eher die richtige Empfehlung. Optisch in jedem Fall ansprechbar. Eventuell wäre noch PeppermintOS eine Alternative.
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sebar
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2006
Beiträge: 265
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So, nun hatte ich ein wenig Zeit, das Gerät zu testen.
Also rein von der Hardware her ist es schon ein nostalgisches Gefühl ☺.
Aber ich will nicht ins Schwärmen geraten. Nur so viel: Natürlich musste noch die passende Dockingstation UltraBase X3 her... Da ich noch nicht so auf der "Linux von Null aufbauen" Schiene bin, habe ich zu Testzwecken lUbuntu installiert. Und ich bin eigentlich gut zufrieden. Der Flaschenhals ist die CPU, aber das war ja zu erwarten. Was die Alltagstauglichkeit angeht, ist das System v.a. mit aufwendigen Websites und Youtube überfordert. Ich habe verschiedene Browser ausprobiert (Midori, Firefox, Chromium, Netsurf) und bin nun erstmal bei Chromium geblieben. Mit Browsern, die bestimmte Funktionen nicht unterstützen, beispielsweise eBay zu besuchen, ist sinnlos bis frustrierend. Ser einfache Sites, wie z.B. blog.fefe.de sind da natürlich was Anderes. In Openbox habe ich reingeschnuppert und erfolgreich ein Wallpaper hinterlegt, das - haltet euch fest - bei einem Reboot nicht verloren geht! Und eine Taskleiste habe ich installiert. Ihr merkt, das ist ein längerer Weg für mich. Und ehrlich gesagt bin ich nicht von dem praktischen Nutzen überzeugt, da lUbuntu wirklich ziemlich flott läuft. Wie ich mich kenne, werde ich aber trotzdem bei Zeiten Stunden um Stunden damit verbringen, Openbox zu konfigurieren... axt muss ich doppelt widersprechen, was die SSD angeht. Die SSD ist das einzige Laufwerk, und es wurde von Anfang an problemlos davon gebootet. Ich habe nun keine Werte gemessen, aber das Booten ist eins der schnellsten, das ich je bei PCs erlebt habe. Und es ist keine Transcend, sondern eine KingSpec KSD-PA2 mit 64GB (52€). Dass man über die Sinnhaftigkeit diskutieren kann, ist mir bewusst ☺. Aber momentan bin ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Setup. Das Format ist halt toll. Eher schwer, aber dafür kompakt, zuverlässig und robust. Bei Zeiten werde ich eure Vorschläge ausprobieren, aber das wird für das schnelllebige Foren-Dasein zu lange dauern, sodass ich das hier wohl eher nicht mehr posten werden 😉. Ganz vielen Dank nochmal für eure Tipps und Infos!
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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sebar schrieb:
lUbuntu
Da Du das 2x so schreibst, dürfte es eher kein Tippfehler sein. Das Derivat heißt Lubuntu.
axt muss ich doppelt widersprechen, was die SSD angeht.
Ich habe Dir geschrieben, was passieren kann (zu spätes Initialisieren) und was auf jeden Fall zutrifft (PATA ist nunmal auf bestenfalls 133 MiB/s begrenzt, auch, wenn es im Moment noch im Rahmen dessen vergleichsweise schnell sein mag, wird der Speed nach einiger Zeit durch fehlendes TRIM merklich einbrechen).
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sebar
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2006
Beiträge: 265
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Du hast mit beidem Recht - danke für die Hinweise!
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