Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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apt-ghetto schrieb: Für die Weiterentwicklung von Unity 8 gibt es Interessenten.
Ein Projekt, das mehrere/viele Vollzeitentwickler von Canonical nicht fertig gebracht haben, will eine freiwillige Community fertig entwickeln. Inklusive Mir & Co?! Fällt dir der Widerspruch auf?
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roal
Anmeldungsdatum: 26. November 2005
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Ich habe Mal ein bisschen gegoogled. Mit den Gnome Extensions lässt sich anscheinend unity etwas nachbilden. Eine Gnome Extension die das User Interface anpasst anstatt ein ganzes DE warten zu müssen erscheint richtig effizient. Werde ich Mal ausprobieren. War vlt doch nicht so blöd die Entscheidung von Mark.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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Interessant ist, dass Canonical durch diese Entscheidung jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen kann. Den größten Anteil an den Kosten dürfte imho aber das Ubuntu Phone haben. Den Original-Link habe ich nicht mehr, aber hier steht auch was dazu.
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apt-ghetto
Anmeldungsdatum: 3. Juni 2014
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Cruiz schrieb: apt-ghetto schrieb: Für die Weiterentwicklung von Unity 8 gibt es Interessenten.
Ein Projekt, das mehrere/viele Vollzeitentwickler von Canonical nicht fertig gebracht haben, will eine freiwillige Community fertig entwickeln.
Nein, will eine oder mehrere Communities weiterentwickeln. Fertig wird ein Desktop in der Regel nie sein. Eine Community funktioniert in der Regel anders als eine Firma. Mehrere Vollzeitentwickler sind ja nicht per se ein Erfolgsgarant. Aber möglicherweise engagieren sich einige der (ehemaligen) Vollzeitentwickler bei der Weiterentwicklung. Inklusive Mir & Co?!
Ich stecke zu wenig tief in der Materie drin. Ob und inwiefern das Weiterentwickeln auf Mir sinnvoll ist, überlasse ich der Community. Denkbar wäre auch, dass Unity nach Wayland portiert wird. Jetzt, da es ein Community-Projekt ist, wird es wahrscheinlich viele neue Ideen geben, die zuerst diskutiert werden wollen. Es sei denn, die Community besteht hautpsächlich aus Leuten, die schon im Vorherein alles besser wissen. Fällt dir der Widerspruch auf?
Nein, bitte erläutere mir den Widerspruch.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Der Widerspruch ist einfach erklärt: Unity 7 ist letztlich ein zusammen geflicktes Compiz-Plugin, das zu guten Teilen auf einer GNOME-Basis beruht. Damit das funktioniert wurde in die grundlegenden Toolkits Qt und Gtk massiv Patches eingepflegt. Das ist der Grund weshalb Unity auf keiner anderen Distribution zum laufen gebracht wurde und in dem Moment, in dem Canonical diesen riesen Wartungsaufwand nicht mehr leistet stirbt Unity 7. Unity 8 ist eine Eigenentwicklung, die auf Mir und anderen Technologien beruht. Das war auch immer das Kernprblem: Die Schnittmengen zum OSS-Ökosystem (Wayland & Co) sind gering. Canonical hat es nicht hinbekommen dieses Eigengewächs lauffähig zu bekommen und du denkst allen Ernstes "die Community" würde das inklusive der notwendigen Entwicklung von Mir stemmen? Sorry das ist so illusorisch, dass ich lachen muss.
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apt-ghetto
Anmeldungsdatum: 3. Juni 2014
Beiträge: 2943
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Cruiz schrieb: Der Widerspruch ist einfach erklärt: Unity 7 ist letztlich ein zusammen geflicktes Compiz-Plugin, das zu guten Teilen auf einer GNOME-Basis beruht. Damit das funktioniert wurde in die grundlegenden Toolkits Qt und Gtk massiv Patches eingepflegt. Das ist der Grund weshalb Unity auf keiner anderen Distribution zum laufen gebracht wurde und in dem Moment, in dem Canonical diesen riesen Wartungsaufwand nicht mehr leistet stirbt Unity 7.
Dass Unity 7 nicht auf anderen Distributionen lauffähig ist, ist irrelevant. Es muss nur auf Ubuntu lauffähig sein. Dass Unity 7 nicht ewig erhalten bleibt, ist und war alles schon bekannt und absolut kein Widerspruch. Unity 8 ist eine Eigenentwicklung, die auf Mir und anderen Technologien beruht. Das war auch immer das Kernprblem: Die Schnittmengen zum OSS-Ökosystem (Wayland & Co) sind gering.
Die Community hat jetzt die Möglichkeit, die Schnittstellen zu ändern. Schlussendlich ist es dem Nutzer egal, auf welchen Technologien Unity 8 aufbaut, solange es ausschaut wie Unity 8 und sich bedienen lässt wie Unity 8. Einfach wird es so oder so nicht. Canonical hat es nicht hinbekommen dieses Eigengewächs lauffähig zu bekommen und du denkst allen Ernstes "die Community" würde das inklusive der notwendigen Entwicklung von Mir stemmen?
Was ich denke, spielt hier keine Rolle. Falls du es wissen willst: Ich bin skeptisch, halte es aber für möglich, dass Unity in der einen oder anderen Form weiter existieren wird. Mich stört es allerdings, wenn hier im Forum jetzt schon die Totengräber umgehen, und irgendwelche Vermutungen als Wahrheiten verkauft werden. Du bist hier immerhin einer der wenigen Totengräber, der einigermassen nachvollziehbare Gründe liefert, dass es Unity möglicherweise nicht mehr lange geben wird. Und ja, über deine angeführten Probleme muss die Community diskutieren. Nein, die Probleme verschwinden nicht über Nacht. Ja, es braucht einiges an Einsatz. Ja, es ist bereits einiges an Code und Wissen vorhanden. Nein, es muss nicht rentabel sein. Nein, Unity wird nicht der erste oder einzige Desktop sein, der an vielen Stellen mehr schlecht als recht zusammengeflickt ist. Ja, es gibt mehrere andere Communities, die alle 6 Monate ein offizielles Ubuntu herausgeben. inklusive der notwendigen Entwicklung von Mir
Ob die Entwicklung von Mir tatsächlich notwendig ist respektive weiter geführt wird, wird die Zukunft zeigen. Es soll scheinbar auch Desktops geben, die auch ohne Mir funktionieren. Sorry das ist so illusorisch, dass ich lachen muss.
Der Illusion, dass Unity genau so weiter entwickelt wird, als ob Canonical selbst die Entwicklung leisten würde, darfst du dich gerne hingeben. Und du darfst soviel lachen, wie du willst. Dein Lachen hat keinen Einfluss auf die Entwicklung von Unity. Die Zeit wird zeigen, ob es die Community fertig bringt, Unity als Distribution auch weiterhin ausliefern zu können. Man wird auch sehen, ob es auch weiterhin eine Version fürs Smartphone geben wird. Vielleicht wird Unity nur auf dem Smartphone überleben. Man wird sehen, ob es weiterhin auf Mir aufsetzt oder ob zu Wayland (oder was auch immer) gewechselt wird. Man wird sehen, ob Konvergenz auch weiterhin angestrebt wird, oder ob sich Desktop und Smartphone in verschiedene Richtungen entwickeln.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Sorry, aber mir scheint, du hast keine/sehr wenig Ahnung wie ein Linux-Desktop funktioniert und welche Komponenten dafür laufen müssen. Auf der Grundlage ist es ziemlich müßig zu diskutieren, weil du alle Grundlagen negierst. Allein, dass du glaubst die Patches dümpeln weiter in Ubuntu rum wenn sich niemand mehr darum kümmert spricht Bände.
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sephirot_1024
Anmeldungsdatum: 17. August 2009
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Naja, lauffähig wird man es evtl. halten können. Die Frage ist wohl eher ob es so weiterentwickelt werden kann, das auch etwas brauchbares dabei herauskommt. Also will man es in 5 Jahren auch noch nutzen, nur weil es irgendwie mit ach und Krach läuft. Ich glaube das ganze ist eher Zeitverschwendung. Soweit ich weiß ist KDE sehr anpassungsfähig, vllt. sollten die Entwickler ihre Zeit in Anpassungen an bestehenden Systemen investieren.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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sephirot_1024 schrieb: Ich glaube das ganze ist eher Zeitverschwendung. Soweit ich weiß ist KDE sehr anpassungsfähig, vllt. sollten die Entwickler ihre Zeit in Anpassungen an bestehenden Systemen investieren.
Ach wieso denn Arbeit in bestehendes stecken, wenn man doch toll Forken kann - am besten noch in unterschiedlichen Projekten, weil einem die dortigen Nasen nicht passen. Sorry aber das musste jetzt sein. 😬
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
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Cruiz schrieb: sephirot_1024 schrieb: Ich glaube das ganze ist eher Zeitverschwendung. Soweit ich weiß ist KDE sehr anpassungsfähig, vllt. sollten die Entwickler ihre Zeit in Anpassungen an bestehenden Systemen investieren.
Ach wieso denn Arbeit in bestehendes stecken, wenn man doch toll Forken kann - am besten noch in unterschiedlichen Projekten, weil einem die dortigen Nasen nicht passen. Sorry aber das musste jetzt sein. 😬
Dasselbe gibt es auch bei Parteien. 😀 https://debianforum.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=164235
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sephirot_1024
Anmeldungsdatum: 17. August 2009
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Cruiz schrieb: sephirot_1024 schrieb: Ich glaube das ganze ist eher Zeitverschwendung. Soweit ich weiß ist KDE sehr anpassungsfähig, vllt. sollten die Entwickler ihre Zeit in Anpassungen an bestehenden Systemen investieren.
Ach wieso denn Arbeit in bestehendes stecken, wenn man doch toll Forken kann - am besten noch in unterschiedlichen Projekten, weil einem die dortigen Nasen nicht passen. Sorry aber das musste jetzt sein. 😬
So war das nicht gemeint, ich meinte das eher als Synergie, sich den Team anschließen und vllt. eine Default Activity oder whatever anlegen. Es gab ja auch mal diese KDE Netbook Oberfläche, als damals KDE4 rauskam hat ein Entwickler mal erzählt was alles damit geht. Plasma 5 sollte noch die gleichen Fähigkeiten haben, die Codebasis kann, sofern man keine Funktionen entfernt hat, sehr viel mehr als einfach nur einen Default Desktop darstellen. Wenn bei solchen Arbeiten KDE noch ein Paar Entwickler gewinnt ist doch alles super. Klar, wenn die sich irgendwo eingliedern verlieren die ein Stück weit die Kontrolle, die Vorteile überwiegen aber klar, ein bestehendes Ökosystem, lebender Code zu dem man auch leute Fragen kann, breite Nutzerbasis... Aber wie gesagt, meine Idee baut darauf auf, das Plasma noch genauso anpassungsfähig ist (ohne Patches), wie es damals zu KDE4 versprochen wurde.
Macht dann imho mehr Sinn als ein Totes Pferd zu reiten. Und ja, auch die meisten Forks sind im Grunde Totgeburten. Beste Grüße
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
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KDE ist niemals eine Alternative zu Unity, wenn man Unitys Einfachheit schätzt. Bereits die Komplexität der Menüs und rechte-Maus-Menüs bei KDE ist etwa dreimal so hoch. Mit der Einfachheit von GNOME-Programmen unter Unity hat das nichts gemeinsam, da kann man KDE umbiegen, wie man will: Das bleibt haften. Und seine Programme von GNOME kann man dann auch alle vergessen - laufen zwar, sieht aber bescheuert unpassend aus und bedient sich auch anders, ist schlecht miteinander verknüpft (Standardprogramme, Dateiauswahldialog in Programmen, Standard-Office im Browser verknüpft...).
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sephirot_1024
Anmeldungsdatum: 17. August 2009
Beiträge: 105
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Maybe, dann sollen sie ihre Idee halt irgendwo anders unterbringen oder dafür werben wie auch immer. Fakt ist definitiv, dass die xte parallele Entwicklung niemanden vorwärts bringt und im Prinzip auch tot ist bevor es beginnt. Son Desktop ist heute ein komplexes Gebilde, mit einer Hand voll Leuten werden die das kaum schaffen.
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apt-ghetto
Anmeldungsdatum: 3. Juni 2014
Beiträge: 2943
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Cruiz schrieb: Sorry, aber mir scheint, du hast keine/sehr wenig Ahnung wie ein Linux-Desktop funktioniert und welche Komponenten dafür laufen müssen.
Stimmt, ich habe wenig Ahnung, wie ein Linux-Desktop funktioniert. Woher hast du dein Fachwissen? Hast du einen Link, um deine Commits anschauen und von dir lernen zu können? Als Komponenten würde ich den Kernel, eine Shell, ein Initsystem und einen Graphikstack, sowie Desktop voraussetzen. Mit Kernel 4.10, dash, systemd und Xserver sollte es möglich sein, einen Desktop zum Laufen zu bringen. Meinem Verständnis nach ersetzt Mir den Xserver. Die Community hat jetzt also mehrere Möglichkeiten: zurück zum Xserver, Mir weiterentwickeln, zu Wayland wechseln etc. Auf der Grundlage ist es ziemlich müßig zu diskutieren, weil du alle Grundlagen negierst.
Du hast absolut Recht. Mit Leuten, die einem alles glauben, ist das Diskutieren wirklich einfacher. Zum Glück zwingt dich keiner, dich weiter zu äussern. Allein, dass du glaubst die Patches dümpeln weiter in Ubuntu rum wenn sich niemand mehr darum kümmert spricht Bände.
Wo habe ich geschrieben, dass ich das glaube?
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Reinarden
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Die Gnome-Oberfläche bekommt noch mehr Aufwind: auch Intels Clearlinux-Distribution wird in Zukunft Gnomne als Oberfläche einsetzen. Im Gegensatz zu Ubuntus Abkehr von Unity jedoch als Abkehr von XFCE. Michael Larabel @ Phoronix
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