Reinarden
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Leistungsstarke, tragbare ARM-Rechner je von HP und Asus für den Normalbürger: Golem: Asus' Snapdragon-Convertible läuft 22 Stunden Heise: Always Connected PC: Notebooks und Tablets mit Gigabit-LTE von Asus und HP Beide Modelle haben einen ARM-SoC (System auf einem Chip) von Qualcomm, kürzlich von Broadcom gekauft. Der ARM-SoC im Linux-basierten Raspberry Pi ist von Broadcom, und der Chef der Pi-Stiftung, Eben Upton, arbeitet(e) bei Broadcom. Der benutzte Qualcomm-SoC beider Modelle hat zwei ARM-Vierkernblöcke: einen schnellen 2,6 GHz ARM8-Vierkernblock und einen ~1,6 GHz Vierkernblock, wobei der erste Block fürs Stromsparen an- und abgeschaltet wird. Dann noch 8 GB RAM und SSD: fertig ist das ¶²… ☺ Kostet aber auch ~20 mal so viel. Das sind gute Nachrichten, denn wie die Benutzer des Raspberry-Pi & Co wissen, läuft Linux und Ubuntu sehr gut auf dem ARM. Linus Torvalds prognostizierte Ende 2015, daß 2016 das Jahr der ARM-Laptops werde. Er hatte damals noch eher die ARM-Chromebooks im Kopf, aber nun kommen klassische ARM-Laptops.
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rklm
Projektleitung
Anmeldungsdatum: 16. Oktober 2011
Beiträge: 12802
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Reinarden schrieb:
Der benutzte Qualcomm-SoC beider Modelle hat zwei ARM-Vierkernblöcke: einen schnellen 2,6 GHz ARM8-Vierkernblock und einen ~1,6 GHz Vierkernblock, wobei der erste Block fürs Stromsparen an- und abgeschaltet wird. Dann noch 8 GB RAM und SSD: fertig ist das ¶²… ☺ Kostet aber auch ~20 mal so viel.
Kostet also ein ARM und ein Bein, wie der Engländer zu sagen pflegt. 😀
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8493
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Ich hatte in der Vergangenheit verschiedene Arm-Rechner als Miniserver in Einsatz: erst den Raspberry-Pi und dann zwei CuBox-Modelle. Liefen prima, aber es hat mich doch gestört, dass nicht alle (aktuellen) Pakete vorhanden waren, die für die X86-Plattform zu bekommen sind. Gerade wenn man doch einmal neuere Versionen oder proprietäres Zeugs braucht nervt das. Ich habe daher auf den UpSquared auf X86-basis umgestellt. Durch die o.g. Erfahrungen bezweifele ich etwas, dass das im Notebookbereich so wirklich erfolgreich wird.
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k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
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Wohnort: Köln
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Thomas_Do schrieb: Liefen prima, aber es hat mich doch gestört, dass nicht alle (aktuellen) Pakete vorhanden waren, die für die X86-Plattform zu bekommen sind.
Also bei ubuntu ist der Hauptteil der Pakete auch 1zu1 für ARM zu haben. Ausnahmen sind vor allem x86 spezifischer Kram wie z.B. Treiber. PPAs werden allerdings auch erst nach Anfrage für ARM freigeschaltet und direkt mitgebaut. Aber 3rd Party Repos sind da meiste auch nur x86 Pakete, das stimmt. Oder der ARM SoC ist zu alt, wie beim ersten RPI. Der wird ja von den ubuntu Repos gar nicht unterstützt.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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k1l schrieb: Thomas_Do schrieb: Liefen prima, aber es hat mich doch gestört, dass nicht alle (aktuellen) Pakete vorhanden waren, die für die X86-Plattform zu bekommen sind.
Also bei ubuntu ist der Hauptteil der Pakete auch 1zu1 für ARM zu haben.
So ist es. Wir benutzen hier zwei Raspberry Pi 2 und 3 mit Xubuntu 16 LTS als Schreibtisch-Rechnerchen für die Familie und es sind alle Ubuntu-Pakete für ARM vorhanden, welche beim typischen Heim-Einsatz benötigt werden. Kurzer Blick auf https://packages.ubuntu.com/ genügt. Neben der Ubuntu-Paketwelt gibt es auch noch einige andere für ARM bereitgestellten Linux-Pakete, wie z.B. den proprietären Vivaldi-Brauser, Oracles Java (einschließlich der nagelneuen Version 9), uam. Die neuen ARM-Dauerlauf-Laptops von HP und Asus sprechen auch den Normalbenutzer an. Wer Server-ARM-Leistung haben will, kann ein Gerät wählen mit 40-60 ARM-Kernen, wie kürzlich von Nvidia oder AMD vorgestellt (oder von einer ähnlich bekannten Firma). Allerdings: „Kostet also ein ARM und ein Bein, wie der Engländer zu sagen pflegt.“ ☺
Oder der ARM SoC ist zu alt, wie beim ersten RPI. Der wird ja von den ubuntu Repos gar nicht unterstützt.
Pi1 hat einen 32-Bit ARM6-Einkern, welchen wir im Prinzip schon ~1990 im Acorn Archimedes hatten; Pi2 einen 32-Bit ARM7-Vierkern (Debian-Name armhf); und Pi3 einen 64-Bit ARM8-Vierkern (Debian-Name arm64). Die ARM-Dauerlauf-Laptops von HP und Asus haben ebenfalls 64-Bit ARM8, werden also alle Ubuntu-ARM-Pakete ausführen, wenn jemand einen Kernel-Lader angepaßt hat. Während die jetzigen Pis mit ihrem VC4 bisher "nur" OpenGL (alpha oder beta) haben, läuft auf dem in den HP- und Asus-Geräten eingesetzten ARM-SoC von Qualcom bereits der OpenGL-Nachfolger Vulkan. Es tut sich einiges im ARM-Linux-Bereich.
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8493
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Reinarden schrieb: Es tut sich einiges im ARM-Linux-Bereich.
Warten wir mal ab, wo es hinführt ... . Ich bin da, wie gesagt, eher skeptisch. Linux fristet ja im Desktopbereich sowieso ein Nischendasein, eine exotischere Architektur ist da nicht gerade hilfreich 😉. Zumal ich nicht sehe, dass bei anderen Betriebssystemen Armrechner nun sehr im kommen sind. Das schränkt die Auswahl an Hardware zukünftig eher ein.
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Capet
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 429
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Ein großes Problem ist aus meiner Sicht nach wie vor die Unterstützung der Systeme im Kernel. Für viele Geräte braucht man speziell angepasste Kernel und ein Umstieg auf neuere Kernelversionen ist nicht immer ohne Probleme möglich. Man ist dann sozusagen auf Gedeih und Verderb der Kernelpflege des Herstellers unterworfen. Aber vielleicht ändert sich das ja dann endlich.
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MalSaulusMalPaulus
Anmeldungsdatum: 4. November 2014
Beiträge: 286
Wohnort: Bayern
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Im Vergleich zu x86 ist die Leistung der ARM Prozessoren eher arm (hoho). Siehe: http://www.computingcompendium.com/p/arm-vs-intel-benchmarks.html Aber für Leute, die nur Surfen und Büroanwendungen machen, sicher gut brauchbar.
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pregmatch
Anmeldungsdatum: 30. Januar 2011
Beiträge: 379
Wohnort: vor dem Notebook
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hallo und guten Tag, das sind ja supertolle Nachrichten. Vielen Dank für diese Tipps. Reinarden schrieb: Leistungsstarke, tragbare ARM-Rechner je von HP und Asus für den Normalbürger: Golem: Asus' Snapdragon-Convertible läuft 22 Stunden Heise: Always Connected PC: Notebooks und Tablets mit Gigabit-LTE von Asus und HP Beide Modelle haben einen ARM-SoC (System auf einem Chip) von Qualcomm, kürzlich von Broadcom gekauft. Der ARM-SoC im Linux-basierten Raspberry Pi ist von Broadcom, und der Chef der Pi-Stiftung, Eben Upton, arbeitet(e) bei Broadcom. Der benutzte Qualcomm-SoC beider Modelle hat zwei ARM-Vierkernblöcke: einen schnellen 2,6 GHz ARM8-Vierkernblock und einen ~1,6 GHz Vierkernblock, wobei der erste Block fürs Stromsparen an- und abgeschaltet wird. Dann noch 8 GB RAM und SSD: fertig ist das ¶²… ☺ Kostet aber auch ~20 mal so viel. Das sind gute Nachrichten, denn wie die Benutzer des Raspberry-Pi & Co wissen, läuft Linux und Ubuntu sehr gut auf dem ARM. Linus Torvalds prognostizierte Ende 2015, daß 2016 das Jahr der ARM-Laptops werde. Er hatte damals noch eher die ARM-Chromebooks im Kopf, aber nun kommen klassische ARM-Laptops.
super. Ich freue mich schon!!! VG preg
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ContractSlayer
Anmeldungsdatum: 17. Juni 2012
Beiträge: 166
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...und es geht weiter... Die Zahl der Hersteller rund um die Always Connected PC-Offensive von Microsoft und Qualcomm weitet sich aus. Nach Asus und HP, dürften sowohl Lenovo als auch Samsung und Xiaomi bald mit entsprechenden Designs auf den Markt kommen, das Lenovo-Gerät tauchte sogar schon auf Geekbench auf.
https://www.notebookcheck.com/Windows-10-auf-ARM-Samsung-Xiaomi-an-Bord-Lenovo-Geraet-in-Geekbench.272272.0.html Ich befürchte nur, dass es für viele Linux Distributionen schwierig wird, neben ihrer bisherigen Architektur zusätzlich auch noch ARM-Support zu leisten, sollte ARM in Zukunft noch mehr Nachfrage bekommen.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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Sehr gute Nachrichten, danke. ContractSlayer schrieb:
Ich befürchte nur, dass es für viele Linux Distributionen schwierig wird, neben ihrer bisherigen Architektur zusätzlich auch noch ARM-Support zu leisten, sollte ARM in Zukunft noch mehr Nachfrage bekommen.
Das Linux-Interesse an der ARM-Architektur ist dank dem milliardenfachen Einsatz von ARM-basiertem Android-Linux und iOS-Unix grundsätzlich bereits groß. Debian pflegt die 32- und 64 Bit ARM-Architektur vorbildlich, was für uns durch das Debian-basierte Ubuntu wichtig ist, wie auch für das Debian-basierte Raspbian der Raspberry-Pi-Stiftung. Redhat bietet ARM-Unterstützung, Suse brachte kürzlich sein Enterprise-Linux für ARM, speziell für den Pi, heraus (wenngleich nicht als kommerzielles Produkt), und Oracle sein Linux ebenfalls – auch sein Java für Linux-ARM pflegt Oracle seit Jahren in hoher Qualität. Nicht zuletzt dank dieser neuen ARM-Dauerlauf-Laptops, welche den wegbrechenden x86-Schreibtisch-Markt kompensieren sollen, dürfte der ARM kaum mehr aufzuhalten sein: als RISC-Prozessor ist er eben sehr günstig, stromsparend und effizient einsetzbar – unterm Strich höchst handlich für Hardware-Gestalter und Programmierer inklusive Compiler-Bauer. Benchmark-Vergleiche zwischen Intel und ARM sind für den Normalbenutzer nebensächlich.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
Beiträge: 1603
Wohnort: Fernwald (Gießen)
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Meine Vorhersage dazu: Das wird nichts. Dazu sind die Notebooks im Vergleich zu klassischen Intel-basierten Notebooks viel zu teuer. Das Asus-Notebook soll z.B. 800€ kosten. Für 800€ bekommt man z.B. ein 13"-Convertible mit 512GB SSD und einem Core i5 7200U: https://www.notebooksbilliger.de/notebooks/acer+spin+5+sp513+51+59gd+2+in+1+convertible Das Teil hat zwar keine 22 Stunden Laufzeit (Wobei diese beim Asus-ARM-Notebook wohl eher theoretischer Natur sind), dafür bekommt man deutlich mehr Rechenleistung (Vor allem Single-Thread) und auch 100% Leistung bei Legacy-Software (Sprich x86-Software). Ein Riesenproblem wird z.B. sein, dass die Emulation nur 32bit-Software ausführen kann und die Leistung sich mit dieser eher auf dem Niveau von Atom-Netbooks bewegen wird. Solange nicht Microsoft z.B. Office als native ARM-Version herausbringt oder andere Softwareproduzenten auf den Zug aufspringen (z.B. Adobe), sind die ARM-Notebooks nichts anderes als offenere Windows RT-Tablets. Denn warum sollte ich ein ARM-basiertes Notebook kaufen, wenn ich dessen theoretische Leistungsfähigkeit gar nicht nutzen kann, weil es einfach keine native Software dafür gibt? Und die Emulation wird ganz schön am Akku nagen, wodurch das Argument mit der langen Laufzeit auch wieder hinfällig wird.
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Kätzchen
Anmeldungsdatum: 1. Mai 2011
Beiträge: 6649
Wohnort: Technische Republik
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ARM sollte eher den Markt anpeilen den jetzt billigst Notebooks mit UEFI32 BIT abdecken.
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Reinarden
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
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glasenisback schrieb: Dazu sind die Notebooks im Vergleich zu klassischen Intel-basierten Notebooks viel zu teuer.
Noch. Es sind ja die beiden ersten ARM-Dauerlauf-Laptops. Bereits kündigen andere große Hersteller eigene ARM-Dauerlauf-Laptops an. Alsbald dürften die Preise purzeln.
Das Teil hat zwar keine 22 Stunden Laufzeit (Wobei diese beim Asus-ARM-Notebook wohl eher theoretischer Natur sind),
Der ARM ist auch praktisch sehr stromsparend, nicht nur theoretisch. Siehe Raspberry-Pi unter Schreibtisch-Dauerbenutzung, oder irgendein modernes Android- oder iOS-„Schlauphon“.
dafür bekommt man deutlich mehr Rechenleistung (Vor allem Single-Thread)
Doch benötigt kaum ein Normalbenutzer diese Rechenleistung. Ich sehe werktäglich, was so ein 30€ Pi mit lediglich vier 1,2 GHz ARM8-Kernen und ohne Spezialchips leistet (fast alles geht über den Prozessor). Man kann leicht hochrechnen, was dann ein Qualcomm mit 2,6 GHz Vierkern und 1,6 GHz Vierkern und Spezialchips unter Linux bringen wird: exzellente Normalbenutzer-Leistung.
Denn warum sollte ich ein ARM-basiertes Notebook kaufen, wenn ich dessen theoretische Leistungsfähigkeit gar nicht nutzen kann, weil es einfach keine native Software dafür gibt?
Uns Linuxer interessiert Windos ja wenig bis gar nicht. Daß ausgerechnet Microsoft mit diesen beiden ARM-Dauerlauf-Laptops als Eisbrecher den Ring eröffnet, hat etwas vom Mephisto. (In Wirklichkeit ist M$ unter großem Zugzwang, weil der x86-PC-Markt wegbricht.) Im riesigen Asien-Markt ist unser Linux das mit Abstand weitverbreiteste Betriebssystem für Netbooks. Netbooks mit x86-Heizplatten wohlgemerkt, aber immerhin mit nativen Linux-Anwendungen. Solche ARM-Geräte wie die beiden zwei neuen, bloß ohne Windos, könnten leicht in diesen Linux-Netbook-Markt vordringen, dann mit denselben nativen Linux-Anwendungen wie die fetteren x86-Netbooks.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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"Riesig", "weitverbreitetste", "alsbald (...) Preise purzeln", "milliardenfach", "supertoll"...hat hier wer Rauschmittel genommen?
Nützt dieses euphorische Herbeireden irgendwas? Kommt der Snapdragon 845 dann doch nicht erst nach Samsung-Abfischen 2018 Q3? Weiß man damit sicher, daß auf den angekündigten und geweissagten 835er Notebooks/Tablets eine Linux-Distribution installierbar sein und dann auch noch sämtliche Hardware unterstützen wird (was nicht mal auf x86-SoCs der Fall ist)? Und wen interessiert, womit Linus Torvalds danebenliegt? Damit kein Mißverständnis aufkommt, ich würde mich auch über ein Notebook mit Snapdragon 845 (oder meinetwegen noch 835), 13" ohne Touch-Gedöns, Linux-kompatibel, freuen. Hier aber durch die Decke zu gehen, bringt absolut nichts.
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