Grundsätzlich werden Kernel-Einträge automatisch über das Skript 10_linux für die aktuelle Distribution und 30_os_prober für andere auf dem Computer installierte Linux-Distributionen gesucht und erstellt.
Es erkennt die Kernel und das ist das Problem. Wenn das andere Linux ein Kernel-Update bekommt, musst du das dem Grub2 des Regierenden Systems erst mitteilen, in dem du ein sudo update-grub
ausführst. Danach hast du dann sämtliche Kernel des anderen Linux als Menu-Einträge im Grub2-Auswahlmenü stehen.
Das ist also wahnsinnig übersichtlich und unkompliziert. 😕
Wird das andere Linux aber über seinen Konfig-File gebootet - also die grub.cfg - dann landet man immer automatisch beim neusten Kernel, ohne dass dies dem Regierenden OS bekannt gegeben werden muss.
Der os-prober ist eigentlich nur dann gut, wenn ein Dualboot von Linux und Windows vorliegt. Hat man noch andere Linuxe auf der Kiste, dann wird es mit der 40_custom und der Deaktivierung der os-prober deutlich übersichtlicher und einfacher.
Dann müsste die "andere Distribution" das Ubuntu bzw. Debian sein, je nachdem welche Annahme richtig war?
Kommt jetzt darauf an, wie installiert wurde.
Bei einem Dualboot im BIOS-Mode, wird der Bootloader des regierenden Systems in den MBR installiert. Bestimmt man bei der Installation nicht extra einen anderen Ort für den Bootloader (was auch geht), wird dieser automatisch in den MBR installiert und überschreibt dort alles, was an Bootloader dort mal war.
Somit regiert dann das OS, welches zuletzt installiert wurde.
Haben wir ein EFI Bootmanagement, sieht die Sache anders aus. Hier legt jedes OS seine Bootdateien in der EFI-Partition ab. Die Bootreihenfolge wird über die Einträge im NVRAM und deren Priorisierung im EFI-Menü geregelt.
Durch Änderung der Priorisierung - z.B. mit efibootmgr - kann dann bestimmt werden, welches OS zuerst gebootet werden soll.
Setzt man da *ubuntu an die erste Stelle, kann man alle anderen OS aus dessen Grub2-Menü heraus starten.
Aber man kann auch das EFI-Menü aufrufen und ein anderes OS bzw. einen anderen Eintrag auswählen und so das gewünschte OS booten.
EFI wurde auch dazu entwickelt, damit Dual-/Multi-Boot leichter eingerichtet werden kann. Was jedoch von einzelnen Herstellern ad absurdum geführt wird, die ihre EFI-Firmware so verstümmeln, dass nur Windows installiert werden kann.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.