ContractSlayer
Anmeldungsdatum: 17. Juni 2012
Beiträge: 166
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Bereits mit der Beta von Chrome OS lassen sich Linux Pakete darauf installieren und ausführen.
Dies führte bei den Ubuntu Entwicklern zu einer Diskussion, dass Ubuntu in der Zukunft evtl. überflüssig sei. Google sei eine viel stärkere Konkurrenz für Ubuntu und bietet nun mit der beta von Chrome OS auch eine minimale kostenlose Distribution an, auf der sowohl Pakete für Linux wie auch Android zusammen laufen. Da viele Ubuntu Anwender auf der Ubuntu minimal Installation nachträglich sowieso proprietäre Software wie Stream, Skype, Adobe Apps, Spodyfy usw. nachinstallieren, machen sich die Ubuntu Entwickler zudem Sorgen, dass ein Abwandern passiert, da google mit Chrome OS besseren bzw. größeren Support bei proprietäre Software bieten kann als Ubuntu. Das nachinstallieren vom proprietärer Software hätte zudem nicht mit der Transparenz und der Philosophie von Linux gemeinsam. Warum sollte man dann überhaupt Ubuntu bzw. Linux einsetzen? ....Fragt ein Ubuntu Entwickler in der Diskussion. Chrome OS soll zur einer Crossplattform für den Desktop und mobile Geräte werden und will das erreichen, was Canonical mit Ubuntu mobil bzw. Ubuntu für Phones vor hatte. Da Ubuntu kommerziell vermarktet wird, kommt auch die Frage, inwieweit CromeOS darauf in Zukunft negativen Einfluss haben wird. Als Privat Anwender sollte das egal sein, jedoch nicht für das Unternehmen Canonical. Einen interessanten Beitrag darüber gibt es hier:
https://www.youtube.com/watch?v=_MS2g5rEGRM weitere Infos:
https://liliputing.com/2018/06/samsung-chromebook-plus-is-second-chromebook-to-support-linux-apps-project-crostini.html
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Wohnort: Freiburg i. Brsg.
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Man kann das schwer beurteilen. In Amerika ist ChromeOS wohl bereits sehr stark, wohl auch weil es dort kaum Sensibilität für Datenschutz gibt. Durch eine Kompatibilität mit Linux-Apps kann es hier eine verstärkte Abwanderung zu ChromeOS geben. In Europa ist eher das Gegenteil der Fall. Ich glaube daher auch nicht, dass ChromeOS in Europa Linux nennenswert Marktanteile abgraben kann. Canonical verdient sein Geld außerdem nicht mit Ubuntu für Privatanwender, sondern mit Enterprise-Produkten. Server, OpenStack usw. usf. Hier sind andere Vertreter des Linux-Lagers wie SUSE oder Red Hat die Konkurrenz und nicht Google.
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DocDuckington
Anmeldungsdatum: 28. Mai 2018
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ich find eher andersherum Interessant: wie man apks (Android Apps) unter Linux nutzt und dafür den Chrome-Browser nutzen kann https://www.techspot.com/article/1365-run-android-apps-using-chrome/ so in etwa... Das wär auch denke ich Interessant für einen Wiki Artikel. Liebe Grüße, Doc Duckington
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8536
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Da der Großteil der "Linux"-Software Open Source ist, stellt die Ausführung auf anderen Plattformen eh kein großes Problem dar. Das ist ja schon heute zwischen Unix, Linux und BSD so. Selbst die Portierung auf Windows ist nicht so kompliziert. Linux-Pakete, die für bestimmte Distributionen kompliert wurden, werden aber wohl nicht so einfach laufen. Bei den neuen Paketformate, die ihre Abhängigkeiten mitbringen, sieht das natürlich aus. Prinzipiell könnte man das unter Linux natürlich auch umgekehrt machen und eine Umgebung entwickeln, um z.B. Androidapps benutzerfreundlich ausführen zu können.
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ContractSlayer
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. Juni 2012
Beiträge: 166
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Spannendes Thema, Google u.a. mit Android könnte sich in den kommenden Jahren noch mehr durchsetzen. Android ist ja schon sehr weit verbreitet auf Smartphone, Tabletts, Fernsehgeräte, Navis, CarSysteme usw. Sehr viele Anwender sind bereits über solchen Geräten mit google/Android verbunden. Daher, denke ich, wird es Google auch einfacher haben, auf den Desktop Markt Fuß zu fassen, denn dann wäre die von vielen gewollte Vernetzung von den unterschiedlichen Geräten komplett. Aber was für Gewinneinahnen bleibt dann noch für Firmen wie Cononical, Fedora usw. übrig die auch versuchen auf IoT zu setzen? Der Markt wird dann neben Microsoft und Apple durch die google Betriebssysteme nochmal aufgeteilt. Immerhin betrifft dies nur die Unternehmen, nicht die Linux privat Anwender oder dessen Communitys.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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Sehe ich absolut nicht so. Die ZTE-Geschichte dürfte manchen Firmen vor Augen führen, dass eine Android-Abhängigkeit auch problematisch sein kann. Google ist außerdem viel zu sprunghaft in seiner Produktpolitik, als das sich darauf irgendjemand ernsthaft verlassen will. Android TV ist z. B. bisher ein absoluter Rohrkrepierer. Im Enterprise-Bereich fällt mir nichts Google-basiertes ein. Außerdem glaube ich, dass die amerikanischen IT-Giganten eh in unruhiges Fahrwasser kommen. Im EU Kartellverfahren wegen Android droht Google ja bereits jetzt eine Rekordstrafe. Das wird nicht besser, wenn die jetzt versuchen durch ihre Marktmacht noch mehr Einfluss in anderen Produktkategorien zu nehmen.
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Planspiel
Anmeldungsdatum: 2. Mai 2016
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Cruiz schrieb: Im Enterprise-Bereich fällt mir nichts Google-basiertes ein.
G Suite
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
Wohnort: Steinbruch
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Ich bring' mal noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Vertrauen! Bzw. das nicht vorhandene gegenüber den Datenkraken. Ich seh hier nicht den geringsten Kontext zu Canonical/Ubuntu. Der Bekanntheitsgrad von Ubuntu ist für Canonical ein Marketingaspekt. Mehr nicht! So lange ich noch die Wahl zwischen freien (im weitesten Sinn) Betriebssystemen und Ableger der kommerziell orientierten Datenkraken habe, seh ich keinen Grund ein solches Produkt zu nutzen, wenn es nicht absolut erforderlich ist (wie bei bestimmter Spezialsoftware auf Windows). Gerade die Entwicklung auf den Smartphones, dass man Windows Phone und Blackberry OS nachtrauern muss, weil Google/Android alles verdrängt hat, was nicht von Apple ist, ist doch höchst bedenklich. Die 2% Linuxnutzer wird das imho daher nicht allzusehr kratzen! L.G.
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ContractSlayer
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. Juni 2012
Beiträge: 166
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Ich bring' mal noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Vertrauen! Bzw. das nicht vorhandene gegenüber den Datenkraken.
Wenn es um das Vertrauen geht, dann müssten mittlerweile sehr viele Anwender zu Linux gewechselt sein. Anhand von den Facebook Skandalen in letzter Zeit, sieht man aber, dass selbst diese nichts bewirken und die Schafherde weiterhin brave private Daten weitergibt. Das selbe betrifft Windows 10, was auch schon mehrmals in Kritik kam was Privatsphäre betrifft. Die 2% Linuxnutzer wird das imho daher nicht allzusehr kratzen!
Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Ist die Anwenderzahl zu gering, kommen Fragen auf, ob es sich überhaupt noch lohnt für die paar Anwender was zu programmieren. Umgekehrt genauso, wenn es kaum noch User gibt, die eine Software bzw. Betriebssystem testen u. bei der Fehlersuche oder bei der Einbringung von neuen Ideen usw. mithelfen, stirbt ein Projekt. Ich vermute, dass in naher Zukunft durch das Internet der Dinge und den größer werdenden Anforderungen an die Betriebssysteme einige Linux Distos wegen fehlenden Zeit- und Geldressourcen und zu wenig Manpower aufgegeben werden. Wenn der Desktop Markt neben Windows und Linux dann noch mit googles Betriebssysteme aufgeteilt wird, werden zudem noch weniger private Anwender für Linux Desktop Distros übrig bleiben.
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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ContractSlayer schrieb: ... Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Ist die Anwenderzahl zu gering, kommen Fragen auf, ob es sich überhaupt noch lohnt für die paar Anwender was zu programmieren.
Das gleiche Schicksal musste (leider) Windows-mobile erleiden. Bei dem geringen Marktanteil war es für viele Entwickler nicht lukrativ genug, Zeit und Geld in die Entwicklung von Apps zu investieren. Das Ergebnis kennen wir ja, Windows-Mobile ist momentan Geschichte.
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
Beiträge: 29065
Wohnort: WW
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Hallo,
Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Ist die Anwenderzahl zu gering, kommen Fragen auf, ob es sich überhaupt noch lohnt für die paar Anwender was zu programmieren.
Das ist ja eines der Problem von Linux - für vergleichsweise wenig Nutzer gibt es seeeehr viele verschiedene Software. Linux hat 2% Marktanteil auf dem Desktop, aber dafür gibt es >5 gängige Desktop-Umgebungen. 98% teilen sich in erster Linie Apple und Microsoft und dafür gibt es jeweils genau eine DE. Von daher wäre eine De-Diversifizierung vielleicht nicht verkehrt. Abgesehen davon ist es mit "modernen" Programmiersprachen wie Python, Go etc. nicht wirklich aufwendig, für Linux+Win+MacOS cross-plattform zu entwickeln. Zu ChromeOS vs. Linux: AFAIK ist Google aktiv dabei, sich vom Linux-Kernel in Android zu verabschieden und entwickelt einen eigenen Kernel, AFAIK damit man die Lizenz von Linux nicht mehr beachten muss. Womit sich IMHO die "Popularität" von Android unter Linux-Nutzer relativieren dürfte. Und, um auf den Ausgangspost zurück zu kommen: Chrome OS Beta unterstützt Linux Pakete
Linux-Pakete heißt...? Es gibt drei gängige Paketformate plus snap plus Flatpak. Gruß, noisefloor
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
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noisefloor schrieb: Das ist ja eines der Problem von Linux - für vergleichsweise wenig Nutzer gibt es seeeehr viele verschiedene Software. Linux hat 2% Marktanteil auf dem Desktop, aber dafür gibt es >5 gängige Desktop-Umgebungen. 98% teilen sich in erster Linie Apple und Microsoft und dafür gibt es jeweils genau eine DE. Von daher wäre eine De-Diversifizierung vielleicht nicht verkehrt.
Damit rührst du aber an dem zentralen Glaubensbekenntnis der Linux-Jünger. 😉 Diversifizierte Desktopumgebungen und spezialisierte Programme für jede Umgebung sind doch der Erfolg schlechthin, deshalb hat man doch so viel Erfolg *hust*
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Also ich persönlich habe und hatte keine Interesse daran Android zu verwenden (habe aber noch ein Tablet mit 4.0 oder sowas). Allein die Tatsache, dass ich kaum Zugriff habe, das Ding mich mit Eigenmächtigkeiten nervt, wenn ich es mal verwenden will und die täglichen Updates um den Werbepartnern gerecht zu werden immer dann gemacht werden, wenn ich mal dran bin… nunja. Ich will auch nicht, dass ich den apk-Müll auf meinen Rechnern habe, was mit Virtualisierung ja auch schon seit 2011/2012? funktioniert und nicht neu ist. Na ja, ist ein schönes Navi, wenn ich mal eins brauche. Das gilt allerdings nur für mich, nicht allgemein ☺ Zudem denke ich nicht, dass linuxbasierte OS nun Existenzängste entwickeln brauchen. Hauptverwendungszweck sind ja weiterhin die Server. Klar könnte man das Ganze effektiver machen. Alle DEs weg außer Plasma und dort die einzelnen Module als Plugins auslagern, so dass man vom rudimentären "KDE/Openbox" bis hin zum aktuellen Plasma alles dazuschalten kann, was man braucht. Oder äquivalent gnome als Standard nehmen und diesen mit Plugins erweitern. Aber wozu? Die Vielfalt ist doch gerade einer der Vorteile. Auf meinem Desktop reicht mir xfce völlig aus, da dieser nur für bestimmte Aufgaben da ist und keine eierlegende Wollmilchsau sein soll, wie die Netbooks. Ich tendiere eher dazu, dass Microsoft Angst haben muss und endlich mal eine wohlverdiente Konkurrenz bekommt, was Desktopsysteme anbelangt. Die 2% Linux stören ja keinen der "Großen". Letzten Endes werden die sich den Markt aufteilen und untereinander Verträge abschließen, so dass der Kunde noch blöder dasteht als jetzt. Da ist mir eine kleine Sparte, bei der Menschlichkeit und ein gewisser sozialer Aspekt noch umsetzbar ist, wesentlich lieber.
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RamSpeicher
Anmeldungsdatum: 17. Juli 2009
Beiträge: 2508
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ChickenLipsRfun2eat schrieb:
Da ist mir eine kleine Sparte, bei der Menschlichkeit und ein gewisser sozialer Aspekt noch umsetzbar ist, wesentlich lieber.
Das hätte man nicht Besser Formulieren können, Saustark 👍
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
Wohnort: Steinbruch
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Ich tendiere eher dazu, dass Microsoft Angst haben muss und endlich mal eine wohlverdiente Konkurrenz bekommt, was Desktopsysteme anbelangt
Ja, das seh ich auch so! Wäre auch logisch. Warum sollten ausgerechnet die 2% Linuxer auf'm Desktop sich reduzieren. Wenn die sich aber doch z.B. um 25% reduzieren sollten, wär das auch kein Weltuntergang, aber schon 10% Marktanteil weniger für Windows, wäre für Redmond dem Weltuntergang (Aktienkurs!) ziemlich nahe. L.G.
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