Du benötigst einen DVB-T2 Empfänger, der ETSI EN 302 755-V1.3.1 unterstützt und für den es Linux-Treiber gibt. Ich habe einen Hauppauge WinTV SoloHD, für den sind die Treiber ab Kernel 4.8 dabei und man benötigt nur wie auf http://www.hauppauge.de/site/support/support_faq.php?n=FAQ.Linux beschrieben die Firmware-Datei.
Dann braucht man eine Möglichkeit HEVC mit 1080p50 zu dekodieren. Das kann prinzipiell rein in Software erfolgen, nur braucht man dann eine entsprechend starke CPU. Ab der Haswell-Generation sollte das locker möglich sein, mein langsamster Rechner, der das unter Linux in Software schafft hat einen Celeron G540 (da funktioniert es nur, wenn man eine Anwendung nutzt, die beide Kerne zum dekodieren verwenden kann, z.B. KODI).
Modernere Intel-CPUs unterstützen das Decoding von HEVC-Material (ab Skylake, die Generation kann nur mit 8-Bit Material umgehen, was für DVB-T2 aber ausreichend ist) über VAAPI. Bei Intels Low-End CPUs geht das soweit ich weiß ab dem Celeron J3455 bzw. J4205.
Ansonsten geht es auch mit neueren NVIDIA-Karten (GTX950 und GT1030 aufwärts), wobei das erfolgreiche Decoding von DVB-T2 Material von der verwendeten ffmpeg-Version abhängig ist.
HEVC-Decoding über VDPAU funktioniert mit ffmpeg 3.3.x gut, mit ffmpeg 3.4 geht es nicht (da kann man aber auf die Dekodierung über cuvid ausweichen, wenn man einen Player wie mpv oder ein speziell angepasstes Ausgabeplugin für den VDR wie jojo61/vdr-plugin-softhddevice nutzt.
Bei VAAPI habe ich ebenfalls von Problemen beim HEVC-Decoding im Zusammenspiel mit ffmpeg 3.4 (das bei Ubuntu 18.04 in den offiziellen Paketquellen ist) gelesen.
ffmpeg-Versionen von 3.3 haben Probleme mit einigen bei DVB-T2 genutzten Tonformaten und sind daher keine gute Wahl, weil es durch die Decoding-Fehler zum Stottern der Ausgabe kommt.
Dann bleibt noch die Frage nach der Software - ich nutze ein stark angepasstes Ubuntu 18.04 System mit VDR 2.4.0 und den oben verlinkten Fork von softhddevice als Ausgabeplugin (das geht mehr in Richtung HTPC: yavdr/yavdr-ansible/tree/bionic).
Die aktuellen Versionen von kaffeine und vlc können ebenfalls mit DVB-T2 Material umgehen oder man nutzt KODI als Frontend und den VDR mit dem vdr-plugin-vnsiserver oder tvheadend als Backend. Mit Ubuntu 16.04 musste ich damals einiges anpassen, mit Ubuntu 18.04 tut man sich aufgrund der neueren Bibliotheken (abgesehen von den Besonderheiten bei ffmpeg) tendenziell leichter.
Wenn man mit einem älteren Low-End Notebook unterwegs ist und nicht viel Geld in neue Hardware investieren will, tut es auch ein günstiger DVB-T2 Receiver, den man dann an den TV oder Monitor hängt.