FataMorgana
Anmeldungsdatum: 11. März 2007
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Ich habe vor, unter Ubuntu 18.04 Server einen owncloud-Server zu betreiben. Dieser soll vorwiegend der Synchronisation von Kalenderdaten und Adressbüchern dienen. Die Installation des Betriebssystems in einer virtuellen Maschine auf dem NAS war problemlos. Nun beschäftige ich mich mit den Systemvoraussetzungen für owncloud (siehe https://doc.owncloud.org/server/latest/admin_manual/installation/system_requirements.html) und bin dabei auf folgende Fragen gestoßen: 1. Für Apache 2.4 werden prefork Multi-Processing Module (MPM) und mod_php verlangt. Da ich vorhabe, das Paket libapache2-mod-php zu installieren, dürfte damit mod_php erledigt sein. Aber was ist mit prefork MPM? Laut Apache-Dokumentation wird das Modul prefork standardmäßig mit Apache 2.4 ausgeliefert. Aber was hat es mit dem MPM auf sich? Das Paket apache2 habe ich bereits installiert, der Webserver funktioniert auch und liefert diese "It works!"-Seite. 2. owncloud empfiehlt für den produktiven Einsatz die Verwendung von PHP 7.1. Ubuntu 18.04 kommt aber mit PHP 7.2. Wenn ich Version 7.1 verwenden möchte, realisiere ich das am besten über das ppa:ondrej/php (siehe https://askubuntu.com/questions/109404/how-do-i-install-different-upgrade-or-downgrade-php-version-in-still-supported)? 3. Welche Datenbank sollte ich am besten verwenden? MySQL, MariaDB, SQLite oder noch etwas anderes? Es wird eine relativ kleine owncloud-Installation werden mit maximal einer Handvoll Benutzern und vorwiegend Kalender- und Adressbuchdaten, insgesamt nur wenigen gemeinsam genutzten Dateien. Vorab schon einmal vielen Dank für alle hilfreichen Antworten!
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encbladexp
Ehemaliger
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FataMorgana schrieb: Aber was hat es mit dem MPM auf sich? Das Paket apache2 habe ich bereits installiert, der Webserver funktioniert auch und liefert diese "It works!"-Seite.
MPMs sind beim Apache die verschiedenen Arten wie der Webserver die Anfragen beantwortet, genauer ob er das mit lauter einzelnen Prozessen (prefork) oder Threads oder sonstwas macht. Wenn du mod_php Installiert hast, dann hast du im Standard auch das passende MPM, den mit dem Worker MPM (z.b.) geht kein mod_php.
2. owncloud empfiehlt für den produktiven Einsatz die Verwendung von PHP 7.1. Ubuntu 18.04 kommt aber mit PHP 7.2.
Bitte verwende Nextcloud, nicht Owncloud. Und PHP 7.2 sollte auch tun, da würde ich mir echt nicht den Stress machen ein anderes unsupported PHP zu installieren.
3. Welche Datenbank sollte ich am besten verwenden? MySQL, MariaDB, SQLite oder noch etwas anderes?
SQLite halte ich für eher ungeeignet, MySQL/MariaDB ist eine Frage der persönlichen Vorliebe in deinem Fall. Aus dem Bauch würde ich dir zu MariaDB raten, was ein Fork von MySQL ist. mfg Stefan
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
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Zuerst: Nextcloud statt OwnCloud. Außer es gibt triftige Gründe dagegen. Als Datenbank nimmt man dann i.d.R. PostgreSQL, ist auch die empfohlene Datenbank. MariaDB/MySQL ginge aber auch, wenn's unbedingt sein muss. SQLite will man aus Performancegründen definitiv nicht nehmen, auch nicht für wenige oder nur einen Benutzer. Edit: Außerdem läuft Nextcloud auch mit PHP 7.2 ☺
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FataMorgana
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 11. März 2007
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Vielen Dank schon einmal für Deine Antworten! encbladexp schrieb:
MPMs sind beim Apache die verschiedenen Arten wie der Webserver die Anfragen beantwortet, genauer ob er das mit lauter einzelnen Prozessen (prefork) oder Threads oder sonstwas macht. Wenn du mod_php Installiert hast, dann hast du im Standard auch das passende MPM, den mit dem Worker MPM (z.b.) geht kein mod_php.
D. h. die Anforderung "Apache 2.4 with prefork Multi-Processing Module (MPM) and mod_php" wäre bereits erfüllt, wenn ich Apache 2.4 und mod_php aus den Ubuntu-Paketquellen installiere?
Bitte verwende Nextcloud, nicht Owncloud. Und PHP 7.2 sollte auch tun, da würde ich mir echt nicht den Stress machen ein anderes unsupported PHP zu installieren.
Was sind denn die Vorteile von Nextcloud gegenüber Owncloud? Nextcloud kannte ich bisher nicht. Habe nun gelesen, dass das ein Fork von Owncloud ist. Die Funktionen, die ich benötige, bietet es sicherlich auch. Aber ich finde z. B. keine Pakete für Ubuntu 18.04 Server. Übrigens sind auch bei Nextcloud die empfohlenen PHP-Versionen 7.0 und 7.1. Da ich auf Stabilität und Sicherheit relativ viel Wert lege, würde ich von solch einer Empfehlung eher ungern abweichen. Ausprobieren könnte ich es natürlich schon einmal mit PHP 7.2. Es soll aber relativ zügig eine Produktivumgebung werden, da meine bisherige (kommerzielle) Cloud-Lösung für die Synchronisation von Adressbüchern mit Android 8.0 nicht mehr funktioniert.
3. Welche Datenbank sollte ich am besten verwenden? MySQL, MariaDB, SQLite oder noch etwas anderes?
SQLite halte ich für eher ungeeignet, MySQL/MariaDB ist eine Frage der persönlichen Vorliebe in deinem Fall. Aus dem Bauch würde ich dir zu MariaDB raten, was ein Fork von MySQL ist.
MySQL kenne ich bereits ein wenig, sodass ich vermutlich weder mit MySQL noch mit MariaDB größere Probleme hätte. Ich werde es zunächst einmal mit MariaDB versuchen.
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FataMorgana
(Themenstarter)
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Dies sind übrigens die Empfehlungen von der Nextcloud-Website: Operating System
Ubuntu 14.04/16.04/18.04 LTS (recommended) Red Hat Enterprise Linux 6.5/7 (recommended) Debian 8 (Jessie), 9 (Strech) SUSE Linux Enterprise Server 11 with SP3 & 12 openSUSE Leap 42.1+ CentOS 6.5/7
Database
MySQL or MariaDB 5.5+ (recommended) Oracle Database 11g (only as part of an enterprise subscription) PostgreSQL 9/10 SQLite (only recommended for testing and minimal-instances)
Webserver
PHP Runtime
5.6 7.0 (recommended) 7.1 (recommended) 7.2
Quelle: https://docs.nextcloud.com/server/13/admin_manual/installation/system_requirements.html#server Ich hoffe, es verletzt weder fremde Rechte nocht die Portalregeln, dass ich die obige Auflistung hier hineinkopiert habe.
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FataMorgana
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Früher habe ich ownCloud schon einmal ausprobiert. Wenn ich mich recht erinnere, ließ es sich auch über die Weboberfläche aktualisieren. Weiß jemand, ob das bei Nextcloud auch der Fall ist? Wenn ja, würde ich auch eine manuelle Installation durchführen. Ich schrecke davor nicht grundsätzlich zurück, hatte mich aber gefragt, wie ich es dann aktuell halten könnte. Das ist doch im Normalfall am komfortabelsten, wenn man aus einer Paketquelle heraus installiert.
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FataMorgana
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Gerade stellt sich mir auch eine Frage, falls ich mich für MariaDB entscheiden sollte: Kann ich PHP dann auch mit dem Paket php-mysql an die Datenbank anbinden, oder brauche ich hierfür dann eine andere Lösung?
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FataMorgana
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Und ist es normal, dass man während der Installation von MariaDB kein Passwort für den Datenbank-Benutzer root festlegen muss?
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misterunknown
Ehemalige
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Developer92 schrieb: Als Datenbank nimmt man dann i.d.R. PostgreSQL, ist auch die empfohlene Datenbank.
Nein. FataMorgana schrieb: Früher habe ich ownCloud schon einmal ausprobiert. Wenn ich mich recht erinnere, ließ es sich auch über die Weboberfläche aktualisieren. Weiß jemand, ob das bei Nextcloud auch der Fall ist?
Ja, ist es.
Ich schrecke davor nicht grundsätzlich zurück, hatte mich aber gefragt, wie ich es dann aktuell halten könnte. Das ist doch im Normalfall am komfortabelsten, wenn man aus einer Paketquelle heraus installiert.
Grundsätzlich ja, bei Nextcloud würde ich aber auch händisch installieren und per Weboberfläche updaten.
Gerade stellt sich mir auch eine Frage, falls ich mich für MariaDB entscheiden sollte: Kann ich PHP dann auch mit dem Paket php-mysql an die Datenbank anbinden, oder brauche ich hierfür dann eine andere Lösung?
Nein, php-mysql ist ok. MariaDB ist kompatibel zu MySQL.
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Into_the_Pit
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 25. Juni 2008
Beiträge: 9490
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FataMorgana schrieb: Und ist es normal, dass man während der Installation von MariaDB kein Passwort für den Datenbank-Benutzer root festlegen muss?
Ja, ist es. Du kannst es aber im Nachhinein mit einem
mysql_secure_installation
einrichten.
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
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FataMorgana schrieb: D. h. die Anforderung "Apache 2.4 with prefork Multi-Processing Module (MPM) and mod_php" wäre bereits erfüllt, wenn ich Apache 2.4 und mod_php aus den Ubuntu-Paketquellen installiere?
Korrekt, generell würde ich Webanwendungen wie Nextcloud, ownCloud oder Wordpress nie aus den Paketquellen installieren, sondern immer die stabile oder LTS Version der Entwickler nehmen. mfg Stefan
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Developer92
Anmeldungsdatum: 31. Dezember 2008
Beiträge: 4101
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FataMorgana schrieb: Was sind denn die Vorteile von Nextcloud gegenüber Owncloud?
Comparison Nextcloud hat *einige* Vorteile ☺
Nextcloud kannte ich bisher nicht. Habe nun gelesen, dass das ein Fork von Owncloud ist.
Nicht nur das, der ursprüngliche Entwickler von OwnCloud hat sein eigenes Projekt geforkt und daraus Nextcloud gemacht.
Ausprobieren könnte ich es natürlich schon einmal mit PHP 7.2. Es soll aber relativ zügig eine Produktivumgebung werden, da meine bisherige (kommerzielle) Cloud-Lösung für die Synchronisation von Adressbüchern mit Android 8.0 nicht mehr funktioniert.
Aufsetzen und ausprobieren dauert keine 15 Minuten.
FataMorgana schrieb: Früher habe ich ownCloud schon einmal ausprobiert. Wenn ich mich recht erinnere, ließ es sich auch über die Weboberfläche aktualisieren. Weiß jemand, ob das bei Nextcloud auch der Fall ist?
Ja, das geht.
misterunknown schrieb: Nein.
Whoops, mein Fehler. Dachte die hätten das mittlerweile geändert.
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FataMorgana
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 11. März 2007
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Vielen Dank an alle! Ich denke, bei mir sind jetzt alle System-Voraussetzungen erfüllt. Habe es mit MariaDB und PHP 7.2 versucht. Die Nextcloud-Installation bricht allerdings noch mit einer Fehlermeldung ab. Dafür eröffne ich einen neuen Thread, da es ein anderes Thema ist, das nicht mehr unter System-Voraussetzungen fällt (vermute ich zumindest).
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FataMorgana
(Themenstarter)
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