MalSaulusMalPaulus
Anmeldungsdatum: 4. November 2014
Beiträge: 286
Wohnort: Bayern
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user_unknown schrieb: Es ist Closed-Source und es ist proprietär.
https://blogs.microsoft.com/eupolicy/transparency-center/
the Center will enable governments to review and assess the source code of Microsoft products and to access important security information in a secure environment.
Du kannst es nicht selbst ändern, keine Bugs fixen, bist auf den Support von MS angewiesen, lieferst Dich an ein Monopol aus.
Ja klar jede Behörde beschäftigt auch eine Horde C Entwickler und schaut passt den Quellcode an oder behebt Bugs. Ein Argument, das so oft genannt wird, aber in der Praxis nie jemand in Anspruch nehmen wird. Das ist dann schon eher relevant bei Frameworks, die man verwendet. Beispielsweise React, Angular, Spring Boot usw.
Ob Windows im Hintergrund unerwünschte Dinge macht kannst Du nur äußerst umständlich prüfen.
Netzwerktransfer überwachen und von Microsoft erläutern lassen, warum das gemacht wird?
Wenn der Support für eine Version eingestellt wird, und die alten Programme laufen nicht mehr musst Du vielleicht upgraden. Wegwerfen und neu kaufen. Wenn Du upgradest geht vielleicht die alte Hardware nicht mehr. Wegwerfen und neu kaufen.
Ja das selbe Problem hast Du unter Linux genauso. Wenn Du dort irgendwelche proprietären Programme laufen hast, die nicht mehr weiterentwickelt werden, hast Du auch ein Problem bei einem Update.
Ja, die meisten Leute könnten in Windows auch keine Bugs fixen, selbst wenn es open Source wäre. Man könnte jemanden verdingen, der es tut, aber jmd. zu finden dürfte schon schon schwer sein, auch bei Linux ist das sicher die Ausnahme.
Ok immerhin gibst Du das zu 😉
Dafür läuft alte Hardware noch und freie Programme kann man für ein neues Linux neu compilieren. Das geht meist. Auch wird Hardware, die einmal lief, ewig unterstützt und wenn Du bei den letzten bist, und es fliegt doch mal was raus, dann könnte man vielleicht alte Treiber selbst weiter pflegen.
Sehr lange, aber ewig auch nicht: https://www.extremetech.com/computing/143216-linux-drops-support-for-intels-386-processors-but-does-it-really-matter
Linux kostet nichts.
Außer Zeit.
Linux läuft auf mehr Architekturen.
Irrelevant. Oder auf welche Architektur, die Windows nicht unterstützt käme denn für neue Rechner auf dem Desktop in Betracht?
Linux hat eine große, hilfsbereite Community.
Hat Windows auch 😉
Und last but not least: Linux hat einen sympathischen Pinguin als Logo.
Stimmt, finde ich knuffiger als das Fenster.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17548
Wohnort: Berlin
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apt-ghetto schrieb: user_unknown schrieb: apt-ghetto schrieb: user_unknown schrieb:
Closed-source heisst nicht, dass der Code per se schlecht ist. Auch proprietäre Software ist nicht per se schlecht. Im Gegenteil, es kann sogar von Vorteil sein, wenn Software proprietär ist.
Inwiefern?
Deutlich weniger Lizenzprobleme.
Inwiefern? Von welcher Lizenz redest Du denn? Es fängt ja schon damit an, dass man bei jeder Firma eigene Lizenzvereinbarungen hat; nicht wie im Open-Source-Bereich 5-10 relevante.
Ausserdem enthält auch der Linux-Kernel proprietäre BLOBs.
Und ist das jetzt ein Vorteil?
Ich gehe davon aus, dass das ein Vorteil ist, da man sonst darauf verzichtet hätte, proprietäre BLOBs einzubauen, die keine Vorteile bieten.
Nicht ob die BLOBs Vorteile bieten, sondern dass diese proprietär sind.
Du kannst es nicht selbst ändern, keine Bugs fixen, bist auf den Support von MS angewiesen, lieferst Dich an ein Monopol aus.
Zugespitzt ausgedrückt, lieferst du dich bei Linux Linus Torvalds aus.
Falsch. Da es Open Source ist kann das System jederzeit geforkt werden, ohne dass Herr Thorvalds etwas dagegen tun könnte.
Und wenn Lieschen Müller die Open Source Software geforkt hat, kann sie trotzdem nichts damit anfangen.
a) Es ging um Firmen/Behörden/Arbeitgeber. b) Wenn jemand einen Kernel forken kann und forkt wird er wohl was damit anfangen können - wieso sonst sollte er das tun?
Und die meisten, die damit etwas anfangen könnten, würden Lieschen Müller fragen, warum sie nicht einfach den normalen Kernel nimmt.
Die Prämisse war ja, dass man auf Software sitzengeblieben ist, die der ursprüngliche Anbieter nicht mehr pflegt.
Wenn der Support für eine Version eingestellt wird, und die alten Programme laufen nicht mehr musst Du vielleicht upgraden. Wegwerfen und neu kaufen. Wenn Du upgradest geht vielleicht die alte Hardware nicht mehr. Wegwerfen und neu kaufen.
Ob es Support gibt oder nicht spielt keine Rolle. Entweder funktioniert die Software richtig, teilweise richtig oder eben nicht.
Nein. Gestern hat sie vielleicht noch funktioniert, morgen funktioniert sie vielleicht nicht mehr. Immer mehr Software will nach Hause telefonieren. Wenn das nicht mehr geht kann sie den Dienst versagen. Das Betriebssystem kann nach dem Supportzeitraum auch die Zusammenarbeit versagen.
Entweder funktioniert die Software richtig, teilweise richtig oder eben nicht. Auch Open Source Software kann nach Hause telefonieren oder den Dienst versagen.
Tja, und wenn einem das nicht passt kann man es zur Not im Quellcode ändern. Weil das aber geändert werden kann, und es viele tun würden, wird es bei Open-Source wohl gar nicht erst gemacht, oder nur äußerst selten.
Dafür läuft alte Hardware noch und freie Programme kann man für ein neues Linux neu compilieren. Das geht meist. Auch wird Hardware, die einmal lief, ewig unterstützt und wenn Du bei den letzten bist, und es fliegt doch mal was raus, dann könnte man vielleicht alte Treiber selbst weiter pflegen.
Wie definierst du, ob Hardware noch unterstützt wird? Sind Sicherheitsaktualisierungen Teil davon oder nicht?
Wenn ich einen Drucker kaufe um zu drucken, und der kam mit Windows'98-Support, und irgendwann wechsle ich zu XP und dafür wird kein Treiber mehr angeboten, so dass ich Elektroschrott rumstehen habe, so definiere ich Hardwareunterstützung zum Beispiel.
Und wenn du einen Hund kaufst, erwartest du, dass der Hund ewig lebt?
Einen Hund würde nicht mal geschenkt nehmen. Hardware muss nicht ewig halten - es reicht wenn sie hält bis ich tot bin. Vor allem ist ja ärgerlich, wenn sie mit dem System zuletzt funktioniert hat, und beim aktualisierten tut sie es nicht mehr. Ist mir bei Windows schon mehrfach passiert: Tadellose Geräte die dann Sondermüll waren.
Linux kostet nichts.
Was nimmst du als Berechnungsgrundlage?
Die Lizenzkosten.
Diese Berechnungsgrundlage kann sicher den einen oder anderen überzeugen. Linux läuft auf mehr Architekturen.
Was jetzt bei typischer Bürohardware wohl nicht nötig ist.
"Typische Bürohardware" ist Torpfostenverschiebung. Diese Einschränkung war nicht Teil der Frage.
Entschuldigung, ich setze den Torpfosten wieder zurück.
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shinichi
Anmeldungsdatum: 14. März 2008
Beiträge: 659
Wohnort: Lausitz + Honshu
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DJKUhpisse schrieb: Ein Erklärungsversuch:
In Behörden wird Software benötigt, die nur für Windows entwickelt wird. Mitarbeiter kennen Windows von daheim und wollen sich nicht mit dem anderen System vertraut machen.
Admins haben keine Zeit/Lust auf Schulungen.
Punkt 1 mag plausibel sein für einzelne Anwendungen, aber die kann man auch in VMs zur Verfügung stellen. Für viele client-Rechner sollte aber Linux die erste Wahl sein, allein wegen Lizenzeinspaarungen und der besseren Sicherheit wegen. Die anderen beiden Punkte akzeptiere ich nicht. Mitarbeiter haben das zu nutzen, was die Firma/Behörde halt vorgibt. Und Linux benutzt jetzt auch keine wirklich zu Windows stark abweichenden Benutzungsideen: Es gibt eine Maus mit der man auf buttons klickt, es erscheinen Fenster, es gibt Rechtsklick usw. Damit sollte jeder klar kommen, der ehe inen COmputerarbeitsplatz besitzt, ansonsten sollte er sich nach einem anderen Job umsehen. Die Verzeichnisstruktur mag zwar anfangs ungewohnt sein, aber die hat den Anwender eh nicht zu interessieren, er ist nicht der Admin und hat normalerweise auch keine Zugriffsrechte. Und der Admin … Es gibt auch Linux-Admins, die freuen sich sicherlich auf mehr Jobauswahl. Und Umschulungen sind nun wirklich nichts neues. Gerade Admins sollten mit Umschulungen weniger Probleme haben, denn die verstehen von vorn herein schon eh mehr von der Soße.
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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shinichi schrieb: ... Die anderen beiden Punkte akzeptiere ich nicht.
... Damit sollte jeder klar kommen, der ehe inen COmputerarbeitsplatz besitzt
Du glaubst gar nicht, wie unbeholfen sich einige (dienstlichen) PC-Nutzer anstellen, wenn auch nur ein einziges Icon anders aussieht als bisher. Sicher wollen einige nicht umdenken, ich habe jedoch in meinem Arbeitsleben viele erlebt, für die ein PC ein Buch mit sieben Siegeln ist, teilweise sogar nach Jahren noch. Und es liegt bei den Meisten nicht am "nicht wollen". Deswegen hat der menschliche Faktor einen großen Einfluss bei solchen Aktionen.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17548
Wohnort: Berlin
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charly-ax schrieb:
Du glaubst gar nicht, wie unbeholfen sich einige (dienstlichen) PC-Nutzer anstellen, wenn auch nur ein einziges Icon anders aussieht als bisher.
Deswegen benutzen die auch alle Noch Windows 2.0. Es gibt auch Leute, die den neuen Schalthebel im neuen Auto nicht mögen. Und die Form des Rückspiegels. Und wie man den Sitz verstellt.
Sicher wollen einige nicht umdenken, ich habe jedoch in meinem Arbeitsleben viele erlebt, für die ein PC ein Buch mit sieben Siegeln ist, teilweise sogar nach Jahren noch. Und es liegt bei den Meisten nicht am "nicht wollen".
Sondern woran liegt es?
Deswegen hat der menschliche Faktor einen großen Einfluss bei solchen Aktionen.
Einfache Lösung bei Linux: Wer die Icons nicht mag darf - in seiner Freizeit - recherchieren, wo und wie man die Icons ändert und sein eigenes Iconset entwickeln, solange er es unter eine freie Lizenz stellt, dokumentiert wie er es gemacht hat, und der allen Behörden zur Verfügung stellt, solange nicht Lizenzen Dritter verletzt werden. Dann kann man die Mitarbeiter noch ermuntern ihre persönlichen Vorlieben einzubringen.
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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user_unknown schrieb: Deswegen benutzen die auch alle Noch Windows 2.0.
Die benutzen das, was ihnen der Arbeitgeber vorsetzt, mit mehr oder weniger Erfolg bzw. Nicht-Erfolg bei der täglichen Arbeit.
Sondern woran liegt es?
Zum Beispiel an alten Gewohnheiten, die so eingefahren sind, dass alles Andere eine für den Betroffenen unüberwindbare Hürde darstellt, oder an geistigen Fähigkeiten oder am Alter oder ... Viele benutzen den PC im Berufsalltag nur, weil sie es müssen. Wenn sie könnten/dürften, würden sie auch in der heutigen Zeit lieber Papier und Stift benutzen. Diesen Mix an Charakteren werden wir in allen Lebensbereichen finden, Verwaltung, anderen Berufsgruppen, Familie etc., und ebenso in allen Altersgruppen. Wir sollten nicht den Fehler machen und einen ambitionierten Linuxnutzer, der sich vielleicht auch noch im Forum herumtreibt, mit einem Durchschnitts-PC-Nutzer vergleichen zu wollen. Über den menschlichen Faktor kann man endlos diskutieren. Ich werde in diese Diskussion nicht weiter eintauchen, da sie wahrscheinlich ins Endlose führen wird. Edit: Tippfehler korrigiert
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mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
Beiträge: 1411
Wohnort: Rheinland
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charly-ax schrieb: Du glaubst gar nicht, wie unbeholfen sich einige (dienstlichen) PC-Nutzer anstellen, wenn auch nur ein einziges Icon anders aussieht als bisher.
Von daher würde ich mir für evtl. Systemumstellungen ein Linux vorstellen, das sich optisch so wenig wie möglich (am besten gar nicht) vom vorherigen Windows unterscheidet. Auch wenn ich persönlich Windows' kaltes Farbschema reichlich häßlich finde und der Ergonomie von Win10 immer noch nichts abgewinnen kann. Aber wenn der Normalverbraucher gar nicht merkt, daß sich unter der Haube was geändert hat, hat man schon mal ein Umstellungsproblem weniger 😉. Hab ich in dem Stil auch versucht, als ich die XP-Rechner meiner Eltern auf Linux umstellen mußte. MalSaulusMalPaulus schrieb: user_unknown schrieb:
Linux hat eine große, hilfsbereite Community.
Hat Windows auch 😉
Ja, ich bin dort auch auf kompetente Foren gestoßen. Aber für jemanden, der (wie ich) nicht tief unter der Haube des Systems steckt, ist es zum einen verwirrend, wieviele unterschiedliche Lösungsvörschläge man zu einem Windows-Problem bekommt. Und zum anderen fehlt mir dort in den meisten Fällen einfach die technische Möglichkeit einer knappen klaren Ansage eines
Konsolenbefehls
(vielleicht weil die Windows-Konsole die Möglichkeiten nicht bietet? oder weil vielleicht nur absolute Experten die Befehle kennen? 😐 ) - statt dessen ein endloses Gefuchtel mit der Maus, alles kostet tierisch Zeit, und oft genug ist der Fehler nach einer halben Stunde Gefriemel immer noch da. 🙄 Die Fehlerbehebung im Stil des UU-Wikis oder -Forums bringt da ein ganz anderes Lebensgefühl 😉.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
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user_unknown schrieb: Es gibt auch Leute, die den neuen Schalthebel im neuen Auto nicht mögen. Und die Form des Rückspiegels. Und wie man den Sitz verstellt.
Und ich hab mich schon gefragt, wann wir endlich bei den Autovergleichen ankommen...
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17548
Wohnort: Berlin
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charly-ax schrieb: user_unknown schrieb: Deswegen benutzen die auch alle Noch Windows 2.0.
Die benutzen das, was ihnen der Arbeitgeber vorsetzt, mit mehr oder weniger Erfolg bzw. Nicht-Erfolg bei der täglichen Arbeit.
Sondern woran liegt es?
Zum Beispiel an alten Gewohnheiten, die so eingefahren sind, dass alles Andere eine für den Betroffenen unüberwindbare Hürde darstellt, oder an geistigen Fähigkeiten
Also für wen ein Wechsel des Menüs von unten nach oben eine unüberwindbare Hürde darstellt, so jemanden will man eigentlich auf keinem Arbeitsplatz der Welt einsetzen - allenfalls als katholischen Priester. Selbst da gab es 1965 eine Umstellung.
oder am Alter
Mit dem Alter kommt die Erfahrung, etwa die, dass nichts so bleibt wie es ist. Wie gesagt - wenn man ewig bei Windows bleibt hat man es da auch mit Umstellungen zu tun.
oder ... Viele benutzen den PC im Berufsalltag nur, weil sie es müssen.
Welche Erkenntnis! Ja, viele benutzen im Berufsalltag Schraubenzieher auch nur, wenn sie es müssen. Lässt sich die Schraube mit der Hand rausdrehen machen es manche mit der Hand. Schon um die Leute geistig rege zu halten sollte man zu Linux wechseln, und dann, um nicht wieder zurückzuwechseln, alle 2 Jahre die Distribution.
Wenn sie könnten/dürften, würden sie auch in der heutigen Zeit lieber Papier und Stift benutzen. Diesen Mix an Charakteren werden wir in allen Lebensbereichen finden, Verwaltung, anderen Berufsgruppen, Familie etc., und ebenso in allen Altersgruppen.
Quatsch. Alle Arbeitsplätze fordern heute die Anpassungsfähigkeit heraus. Außerdem ist das Betriebssystem für den Anwender nichts, womit er sich beschäftigen muss. Ob ich Open-Office unter Linux oder Windows benutze - wo ist der Unterschied, außer Laufwerksbuchstaben beim Speichern unter ...?
Wir sollten nicht den Fehler machen und einen ambitionierten Linuxnutzer, der sich vielleicht auch noch im Forum herumtreibt, mit einem Durchschnitts-PC-Nutzer vergleichen zu wollen.
Wir sollten nicht den Fehler machen die Anwender alle für blöde zu halten. Und wir sollten nicht so tun, als gäbe es so wenig Linuxuser, weil es so schwer zu lernen ist. Vor 20 Jahren, als noch fast alles in Englisch war, war es für manch alte Leute vielleicht schwierig, und wissen wie zu partitionieren, wenn man das System das erste Mal aufsetzt.
Über den menschlichen Faktor kann man endlos diskutieren. Ich werde in diese Diskussion nicht weiter eintauchen, da sie wahrscheinlich ins Endlose führen wird.
Und unter Windows gibt es keinen menschlichen Faktor?
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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user_unknown, wie ich sehe, hast du nicht im Ansatz verstanden, um was es mir mit dem Einwand zum menschlichen Faktor ging, egal ob die Umstellung zu Linux oder innerhalb von Windows gemacht werden soll. Aufgrund dessen zitiere ich mich mal selbst. charly-ax schrieb: ... Über den menschlichen Faktor kann man endlos diskutieren. Ich werde in diese Diskussion nicht weiter eintauchen, da sie wahrscheinlich ins Endlose führen wird.
Cruiz schrieb: Und ich hab mich schon gefragt, wann wir endlich bei den Autovergleichen ankommen...
Es war bei einem solchen Thema zu erwarten, dass alle Gegenargumente zerpflückt werden. Ich würde fast so weit gehen und behaupten, dass diese Themen weder in einem Linux- noch in einem Windows-Forum sachlich diskutiert werden können.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2758
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shinichi schrieb: DJKUhpisse schrieb: Ein Erklärungsversuch:
In Behörden wird Software benötigt, die nur für Windows entwickelt wird.
Punkt 1 mag plausibel sein für einzelne Anwendungen, aber die kann man auch in VMs zur Verfügung stellen. Für viele client-Rechner sollte aber Linux die erste Wahl sein, allein wegen Lizenzeinspaarungen und der besseren Sicherheit wegen.
Du hast keine Vorstellung was für einen Zoo von Anwendungen und Dateiformaten in großen Behörden vorliegt, und wie unterschiedlich die Anforderungen in den einzelnen Fachabteilungen sind. Klar gibt es auch die Sacharbeiter, die 90% ihre Zeit mit einer Anwendung verbringen, die im wesentliche aus einer Erfassungsmaske besteht. Aber es gibt eben auch alles andere. Dazu kommt, das diese Strukturen in jahrzenten "organisch" gewachsen sind, je nach Vorlieben und IT Kenntnissen der einzelne Mitarbeiter. Das zu standardisieren, und zwar so, dass trotzdem noch gearbeitet werden kann, ist einen Mamut Aufgabe. Klar kann man auf jedem Arbeitsplatz noch ein virtuelles Windows bereitstellen, nur dann pflegt man zwei Systeme statt einem und muss trotzdem noch die Lizenzkosten für Windows und die Fachsoftware zahlen.
Die anderen beiden Punkte akzeptiere ich nicht. Mitarbeiter haben das zu nutzen, was die Firma/Behörde halt vorgibt.
Solche Aussagen habe ich gefressen. Die kommen nämlich immer von Leuten, die keine Ahnung von den Aufgaben und Tätigkeiten haben. Der öffentliche Dienst wird eh schon an vielen Stellen kaputtgespart, das letzte was gebraucht wird, sind Besserwisser die meinen den dummen kleinen Angestellten jetzt mal erklären zu müssen, wie sie ihre Arbeit zu tun haben. Grade im IT Bereich und bei der Ausstattung mit moderne Infrastruktur und Software gäbe es wirklich viel zu verbessern. Aber bitte ohne ideologische Scheuklappe und nicht ohne sich ganz genau die Anforderungen und die Arbeitsplätze anzusehen. Es gibt nämlich neben dem Betrieb der Computer auch noch ein paar wichtige Aufgaben, die auch erledigt werden müssen.
Und Linux benutzt jetzt auch keine wirklich zu Windows stark abweichenden Benutzungsideen: Es gibt eine Maus mit der man auf buttons klickt, es erscheinen Fenster, es gibt Rechtsklick usw.
Es geht doch nicht um die oberfläche des Betriebssystem. Das ist wirklich nur ein Anwendungsstarter. Es geht um die Anwendungssoftware. Und Windows kann zurzeit schlicht und ergreifen mehr Anwendungen starten, und ist deswegen schwer zu ersetzen.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2758
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apt-ghetto schrieb: user_unknown schrieb: apt-ghetto schrieb: user_unknown schrieb:
Ausserdem enthält auch der Linux-Kernel proprietäre BLOBs.
Und ist das jetzt ein Vorteil?
Ich gehe davon aus, dass das ein Vorteil ist, da man sonst darauf verzichtet hätte, proprietäre BLOBs einzubauen, die keine Vorteile bieten.
proprietäre Bestandteile landen aus pragmatischen Gründen im Kernel, weil es keine gleichwertigen freien alternativen gibt. Soweit ich weiß auch nicht im Kernel direkt, sondern irgendwo im "userspace" (man sieht ich bin kein Entwickler), so dass der Kernel selbst auch einfach ohne proprietäre Bestandteile genutzt werden kann. Propritäre Software ist leider teilweise nötig, um bestimmte Hardware nutzen zu können, aber bestimmt kein Vorteil, da man damit die Kontrolle über das System aufgibt. Und das ist nicht nur überzogene Angst von Aluhut Trägern, wie spätestens seit Snowden klar sein sollte. Das GNU Projekt oder auch Firmen wie Purism bemühen sich, wirklich freie Alternativen zu entwickeln
Du kannst es nicht selbst ändern, keine Bugs fixen, bist auf den Support von MS angewiesen, lieferst Dich an ein Monopol aus.
Zugespitzt ausgedrückt, lieferst du dich bei Linux Linus Torvalds aus.
Abhängig ist man bei speziellen Anforderungen ganz schnell, aber es ist ein riesen Unterschied, ob vom Betriebsgeheimnis einer einzigen Firma, oder vom Fachwissen von Spezialisten, die ihre Arbeit offen dokumentieren, so dass man in Zweifelsfällen Sicherheitsaudits beauftragen kann oder auch bei Unzufriedenheit die Firma wechseln kann.
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user_unknown
Anmeldungsdatum: 10. August 2005
Beiträge: 17548
Wohnort: Berlin
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charly-ax schrieb:
charly-ax schrieb: Ich werde in diese Diskussion nicht weiter eintauchen, da sie wahrscheinlich ins Endlose führen wird.
Schon 100 Mal gelesen und ich warte noch immer auf den ersten, der sowas schreibt ohne im gleichen Beitrag nachzulegen und auf den ersten, der es dann durchhält. ☺
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charly-ax
Anmeldungsdatum: 19. März 2013
Beiträge: 1749
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user_unknown schrieb: Schon 100 Mal gelesen und ich warte noch immer auf den ersten, der sowas schreibt ohne im gleichen Beitrag nachzulegen und auf den ersten, der es dann durchhält. ☺
Ich schrieb nicht, dass ich in diesem Thread keine Meinung mehr äußeren werde, sondern dass ich zum menschlichen Faktor nicht weiter diskutieren werde. Lies bitte noch mal den ersten Satz meines ursprünglichen Beitrags, den du in deinem Zitat weggelassen hast. Dadurch wird der zweite Satz verallgemeinert und aus dem Zusammenhang gerissen.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2758
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charly-ax schrieb:
Viele benutzen den PC im Berufsalltag nur, weil sie es müssen. Wenn sie könnten/dürften, würden sie auch in der heutigen Zeit lieber Papier und Stift benutzen. Diesen Mix an Charakteren werden wir in allen Lebensbereichen finden, Verwaltung, anderen Berufsgruppen, Familie etc., und ebenso in allen Altersgruppen.
Da gehöre ich auch zu, wenn ich nicht müsste, würde ich den PC nicht mal mit spitzen Fingern berühren. Wen ich könnte/dürfte würde ich allerdings lieber am Strand liegen als Papier und Stift zu benutzen 😎 Aber im ernst, ganz so schlimm ist es im öffentlichen Dienst dann doch nicht. Selbst der notorischste PC Verweigerer hat inzwischen diverse Systemwechsel und Software Umstellungen hinter sich, und hat, wenn auch oft mit murren und klagen, gelernt damit zu arbeiten. Allerdings dauert es gefühlt mindestens 10 Jahre länger, bis IT Entwicklungen die längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, den Weg auch in die Behörden finden. Das liegt aber weniger am menschlichen Faktor als an den sehr trägen und hierarchischen Strukturen, die es schwer machen Neuerungen umzusetzen. Auch OpenSource ist in Behörden ja kein völliges Fremdwort mehr, sondern wird zunehmend wichtiger. Nur die Umstellung von Desktoparbeitsplätzen auf Linux oder den völligen Wechsel auf Opensource sehe ich in der nahen Zukunft als völlig utopisch an. Wenn die Software einfach nicht das tut, was benötigt wird, ist das murren und klagen völlig berechtigt.
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