user32847
Anmeldungsdatum: 29. Januar 2014
Beiträge: 332
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Hallo Ubuntuusers, seit einigen Tagen überlege ich, ob ich mir ein Einsteiger-NAS von Synology zulegen soll. Gerne würde ich aber mal eure Erfahrungen und Meinungen dazu hören. Mein Einsatzzweck beschränkt sich hauptsächlich auf Backups. Im Moment habe ich an der FRITZ!Box eine externe Festplatte angeschlossen und auf meinem Computer einen Cronjob laufen, der 1x täglich mein Home-Verzeichnis mit Hilfe von BorgBackup sichert. Prinzipiell funktioniert das, aber der Synology-NAS wirkt flexibler und ist dafür ausgerichtet. Außerdem können dann weitere Personen im selben Netzwerk ebenfalls dieses Gerät für Backups nutzen. Frickelarbeit mit Cronjobs, selbstgeschriebenen Scripts ist für diese Personen nichts. Wenn mal etwas nicht funktioniert, können sie das nicht einfach fixen. Die Fragen, die ich mir primär stelle: Wie vertrauenswürdig ist Synology? Mir ist bewusst, dass es sich hierbei nicht um Open-Source-Software handelt. Ich möchte mir im Moment aber kein eigenes NAS mit Hilfe von Open-Source-Software zusammenbasteln, weil es einfach einiges an Wartungsarbeit und Zeit kostet. Ich möchte im Moment einfach eine zuverlässige Lösung, ohne dass ich mich darum kümmern muss. Ich habe nichts per se gegen Closed-Source-Software, bei der FRITZ!Box habe ich z. B. ein relativ gutes Gefühl und AVM ist ja in Deutschland auch unter den IT-Leuten relativ beliebt. Meine Frage also, welchen Ruf genießt Synology wenn es um Datensicherheit, Datenschutz etc. geht?
Danke bereits für eure Hilfe!
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encbladexp
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2007
Beiträge: 17447
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Die Synology Teile laufen recht gut, man kann die aber auch verkonfigurieren. Wie lange es Updates gibt kann dir nur der Hersteller beantworten. Aber Achtung: Dein größter Feind im Haus ist Überspannung (Unwetter) und Brand, bei beidem hilft ein NAS System als Backup nicht wirklich. mfg Stefan
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user32847
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Januar 2014
Beiträge: 332
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Aber Achtung: Dein größter Feind im Haus ist Überspannung (Unwetter) und Brand, bei beidem hilft ein NAS System als Backup nicht wirklich.
Da hast du natürlich recht. Im Moment lebe ich in dieser Hinsicht in der Tat etwas riskant. Geht bei Überspannung auch eine HDD soweit kaputt, dass die Daten nicht wiederhergestellt werden können? Der Synology NAS bietet hier, im Vergleich zu FRITZ!NAS, relativ bequeme Möglichkeiten, die Daten auf andere NAS oder Clouds über Nacht zu pushen. Scheint die perfekte Lösung auf das von dir angesprochene Problem zu sein.
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Tronde
Anmeldungsdatum: 23. November 2006
Beiträge: 1640
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Hallo, ich möchte mich dem Post von encbladexp anschließen und ergänzen, dass die Geräte nach meinem Empfinden ziemlich lange mit Updates versorgt werden. Ich selbst besitze eine DS213air, welche aus dem Jahre 2013 stammt. Für das Installierte DSM Betriebssystem 6.0 habe ich zuletzt am 25.6.2018 ein Update erhalten. Selbst für die Vorgängerversion 5.2 gab es zu diesem Termin noch ein Update. Darin verstecken sich zwar keine neuen Funktionen mehr, doch werden kritische Sicherheitslücken weiterhin geschlossen. Fünf Jahre Unterstützung finde ich in diesem Preissegment schon toll. ☺ Während der bisherigen Nutzungszeit hatte ich keine Probleme mit dem Gerät. Auch ein Austausch der Festplatten und einen Volumenvergrößerung gelangen ohne Probleme. Denk jedoch doch daran, dass ein Backup im gleichen Haus nicht viel wert ist, wenn es brennt oder deine IT geklaut wird. LG Tronde
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user32847
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Januar 2014
Beiträge: 332
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Das heißt, nach fünf Jahren muss man sich zwangsläufig ein neues Gerät anschaffen, wenn man Updates haben möchte? Meine Idee ist, dass der Synology NAS dann in der Nacht täglich das Backup auf einen Cloud-Service oder einen anderen NAS weiterleitet. Somit könnte man das Problem mit dem „brennenden Haus“ lösen. 😉
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Tronde
Anmeldungsdatum: 23. November 2006
Beiträge: 1640
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user32847 schrieb: Das heißt, nach fünf Jahren muss man sich zwangsläufig ein neues Gerät anschaffen, wenn man Updates haben möchte?
Nein, es heißt, dass ich nach fünf Jahren immer noch Updates für mein Gerät bekomme. Wie lange das noch so weitergeht kann ich nicht sagen. Dazu macht Synology leider keine Angaben.
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PcDoc2000
Anmeldungsdatum: 4. Februar 2010
Beiträge: 860
Wohnort: Wien
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Ein Freund von mir hat auch ein NAS (Synology oder Qnap, bin mir grad nicht sicher), aber da wurden auch nach ca. 6-7 Jahren die Updates eingestellt. Finde ich nicht ok, da bei einem Speichergerät die HW, mal abgesehen von den HDDs, nicht wirklich so schnell unbrauchbar wird. Das hat nur kommerzielle Gründe, die ich aber in gewisser Weise nachvollziehen kann. Und wenn wir mal ehrlich sind, gibt es kaum ein technisches Gerät was deutlich länger vom Hersteller unterstützt werden... Meine Lösung ist aktuell einfach einen alten Rechner (10 Jahre alt) als Server zu verwenden. Nextcloud, MiniDLNA und Samba Shares sind alles was ich brauche und bin bis jetzt rundum Glücklich damit. Ich drehe das Gerät auch nur bei Bedarf auf, weshalb ich da ganz normale HDDs drinnen habe und sich der Stromverbrauch auch sehr in Grenzen hält. Der Server ist mit ACPID per Powerbutton ein- und ausschaltbar, was es der ganzen Familie leicht macht das Ding zu verwenden. Kosten waren in dem Fall lediglich die HDDs. Für Dauerbetrieb ungeeignet, aber wenn du das Ding auch hauptsächlich nur für Backups verwendest könnte das eine günstige Lösung sein, die dabei auch noch deutlich flexibler ist als ein Fertig-NAS. Abgesehen davon fand ich es interessant mich etwas mit Linux Servern zu beschäftigen. 😉 Bei längeren Offlinezeiten und Gewittern trenne ich ihn auch ganz bewusst vom Stromnetz. Was die von dir angesprochene Wartung angeht, muss ich dir sagen hält sich diese sehr in Grenzen. Und wenn du es nur für Backups brauchst, musst du nichtmal einen Cloudserver einrichten, da würden ein paar Samba Shares reichen. Backup kannst du dann mit SW am Client relativ leicht einrichten. Da muss man weder Skripts programmieren und das geht einfach über ein UI. Was Vertrauen angeht... ich vertraue keiner Firma, wenn es nicht sein muss! Von daher gefällt mir meine Lösung auch, da der Server inkl. Cloud nicht im Internet sind. Zugriff von Außen ist nur über VPN möglich. Das funktioniert mit Linux, Android, Mac, Windows und iOS. Keine klare Empfehlung, aber vielleicht eine günstige und interessante Alternative die für deine Zwecke reicht, auch wenn du
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linne11
Anmeldungsdatum: 2. Mai 2010
Beiträge: 95
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Ich habe eine DS213j und bekomme bisher alle Updates und Upgrades für das Betriebssystem DSM.
Bzgl des Unterstützungszeitraum ist folgende Info aus dem Update vom 24.5.18 interessant:
For the following models, DSM 6.2 will be the last upgradable version. DSM 6.2 will continue to receive critical and security updates for a minimum of 2 years after the official release. XS Series : RS3412xs, RS3412RPxs, RS3411xs, RS3411RPxs, DS3612xs, DS3611xs Plus Series : RS2212+, RS2212RP+, RS2211+, RS2211RP+, RS812+, RS812RP+, DS2411+, DS1812+, DS1512+, DS1511+, DS712+, DS412+, DS411+II, DS411+, DS213+, DS212+, DS211+, DS112+ Value Series : RS812, RS212, DS413, DS411, DS213, DS212, DS211, DS112, DS111 J Series : DS413j, DS411j, DS411slim, DS213air, DS212j, DS211j, DS112j Others : DDSM
Ich nutze das Gerät als samba server und DLNA Server. Nicht zufrieden war ich mit dem addon "Cloudstation" welches manchmal nach einem Update nicht mehr
funktionierte. Bearbeitet von sebix: Bitte verwende in Zukunft Zitate, um die Übersicht im Forum zu verbessern!
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Tronde
Anmeldungsdatum: 23. November 2006
Beiträge: 1640
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Ich habe vor zwei Wochen bei einem Freund eine DS218play eingerichtet. Die Ersteinrichtung verlief Assistentengeführt und war so simpel, dass sie auch ein Laie mit etwas Geduld hinbekommen hätte. Die NAS dient als Datengrab. Hyper Backup wird zur Sicherung der Daten in ein Strato HiDrive verwendet. Die Einrichtung war gewohnt einfach und schnell erledigt. Ich bin voll und ganz zufrieden.
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BillMaier
Supporter
Anmeldungsdatum: 4. Dezember 2008
Beiträge: 6473
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Nochmal zum Backup-Medium: Ich empfehle auch stets ein zweites Backup auf einer offline-Platte, die (je nach Wichtigkeit und Aktualisierung der Daten) regelmäßig mit der online-Platte getauscht wird. Die offline-Platte (bei mir simples USB) liegt bei mir im gleichen Ort aber nicht am gleichen Ort. Falls du die Erreichbarkeit von mehreren Rechnern haben willst, tuts vielleicht auch der USB-Anschluss an deinem Router (die FritzBoxen haben i.d.R. so was). Problem könnten hier die Dateirechte geben, weiß nicht was der Router da kann und mit was du Backups machst. Ist jetzt keine direkte Antwort auf deine Frage, aber mal etwas quer gedacht - und schon gar nicht als fertiges Konzept zu betrachten. Gruß BillMaier
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
Beiträge: 5523
Wohnort: south central EL
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Ich habe eine DS213+ als Dateiserver an einer USV im Einsatz. Zusätzliche Datensicherungen im wöchentlichen Wechsel auf zwei externe USB-3.0-Festplatten. Wie schon festgestellt wurde, kommen noch munter Updates rein. Das ganze Setup dürfte jetzt langsam die 5 Jahre voll haben und ich überlege im Moment noch, ob ich nur USV und Festplatten tausche oder alles ersetze. Bislang läuft das System abolut fehlerfrei. Selbst wenn Syology irgendwann keine Aktualisierungen mehr für das Modell ausrollt, sehe ich da in einem Heimnetzwerk ohne Kontakt von Außen noch keinen zwingenden Grund deswegen sofort das Gerät aus dem Betrieb zunehmen … Schau'n wa mal. Probleme hatte ich mich dem Gerät nur zwei. Anfangs waren die beiden externen Festplatten noch mit NTFS formatiert und nach etwa 2 Jahren brach auf beiden die Datensicherung wegen Dateisystemfehlern ab. Die Festplatten selber sind noch in Ordnung, mussten aber neu formatiert werden. Woraus dann das zweite Problem hervorging. Mit der Einführung von HyperBackup unter DSM 6 gibt es einen Unterschied zwischen „Lokaler Datensicherung“ und „Lokaler Datenkopie“. Ersteres erstellt nur chronologische Snapshots und ist ohne HyperBackup nicht auszulesen. Zweiteres ist die entsprechende Vollsicherung (im Sinne von rsync) und hat sich soweit unten im Menü verkrochen, dass man scrollen muss. Ist mir erst nach einigen Monaten aufgefallen, dass ich meine Daten auf den neuen externen Festplatten mit ext 4 nicht so sichere, wie ich mir das vorgestellt hatte 😕 Sei an dieser Stelle noch kurz erwähnt, dass diese Sicherung auf ext4 etwa doppelt so schnell ist im Vergleich zu NTFS. Kurzfassung, eine aktuelle DiskStation der 200er-Serie (2 Festplatten im RAID1) kann ich dir empfehlen. Datensicherheit machen die als NAS-Hersteller hauptberuflich. Verkacken die das, wandern die Kunden ab. Ähnlich verhält sich das mit dem Datenschutz. Da ist mir nichts Negatives in Bezug auf DSM bekannt. Synology bietet selber Dienstleistungen an, die an ein Online-Konto gebunden sind, aber die muss man nicht benutzen. Telemetriedaten können über Synology Analytics erhoben werden, was bislang im Setup als Opt-out deaktiviert werden musste und im Rahmen der DSGVO (GDPR) seit DSM 6.1.7 und 6.2 als Opt-in explizit aktiviert werden muss. Fritz!Boxen habe ich bislang nur für den Austausch kleinerer Datenmengen und als Speicher für Aufnahmen einer Set-top Box verwendet. Für größere Aufgaben fehlt mir persönlich die Möglichkeit Festplatten mit RAID 1 zu betreiben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die USB-3.0-Anschlüsse - zumindest an meiner 7490 - wegen der Interfrenzen im 2,4-GHz-WLAN nicht zu gebrauchen sind. Wenn man wirklich mit mehreren Rechnern den Datenspeicher aktiv als NAS benutzen möchte, dann dürfte der Prozessor spätestens bei mehren Schreibvorgängen schnell an seine Grenzen stoßen. Ansonsten unterstützt Fritz!OS offiziell auch ext2 als Dateisystem externer Speichermedien, was diverse Probleme mit FAT oder NTFS löst und im Vergleich bessere Übertragungsraten liefert. Angeblich werden auch ext3 und ext4 erkannt, aber der schwammigen Informationslage nach, gehe ich davon aus, dass die einfach im Kompatiblitätsmodus ohne Journaling als ext2 eingehängt werden - ggf. nur read-only. Ausprobiert habe ich es tatsächlich noch nicht.
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