Moinsen zusammen.
Zitat c't "Denn „im Oktober 2017 und im Mai 2018 sind bei der Aktualisierung (…) einer Anwendung erhebliche Probleme aufgetreten, die zu einem teilweisen IT-Ausfall in den niedersächsischen Finanzämtern führten“."
Ich vermute, dass das im Zusammenhang mit der Anwendung UNIFA steht, die eigentliche Arbeitsoberfläche in den Finanzämtern. Die wird auch ab und an mit Updates versorgt und nicht immer klappt das problemlos. Da ist dann anzunehmen, dass Dataport und die für UNIFA federführende Steuerverwaltung Bayern für die Bundesländer mit Microsoftkultur die dann notwendigen Fehlerbereinigungen versorgt und erst dann Niedersachsen. Und die Stärke dieser Dienstleister liegt nicht bei Linux.
Viele Vermutungen, Gell?
Wenn man sich UNIFA genauer ansieht, dann stellt man auch fest, dass hier auch nicht gerade Windowsexperten am Werke sind. Denn die Oberfläche kann noch nicht einmal die Windowsstandards einhalten. Selbst Word und Excel werden kastriert um sie in UNIFA einzubinden.
Die Folge ist, dass u.a. ständig zwischen Maus und Tastatur gewechselt werden muss. Das hörst sich zuerst vielleicht lächerlich an, aber widerspricht jeglichen ergonomischen Anforderungen. Denn die Anwendungen sollen sich den Anwendern anpassen und nicht umgekehrt.
Dieser Wechsel führt bei mir, der wirklich Computeraffin ist, immer wieder zu Problemen in der rechten Schulter. Und da gibt es viele, denn in der Steuerverwaltung gibt es viele Menschen, die im Laufe der vielen Arbeitsjahre nicht gesünder werden. Da hilft ein anständige Ergonomie.
Zugegeben, die Ergonomie kann auch unter Linux grottig gemacht werden. Ich habe sie aber als Beispiel für die Arbeitsqualität der IT in den Steuerverwaltungen angeführt. Und daher vermute ich, dass die Beherrschung von mehr als einem Betriebssystem die dortigen Leute doch sehr überfordern wird. Als Beleg führ ich mal das alte Projekt FISCUS an (bitte selber googeln), bei dem seinerzeit für ich meine dann ein oder zwei kleine Anwendungen Millionenbeträge verschleudert wurden.
UNIFA läuft zwar technisch einigermaßen, aber es war bei der Einführung nur als schneller Ersatz für das nie zum Ende gebrachte Projekt FISCUS außerhalb von Bayern eingesetzt worden. Und natürlich gibt es immer wieder Probleme, die selbst intern schöngeredet werden. Und bei diesem Umgang mit der IT kann nicht erwartet werden, dass hinsichtlich Linux in der Steuerverwaltung ein ehrlicher Umgang gepflegt wird.
Soweit mein Frustbeitrag.
Guido